Der erhoffte Sieg gelang wieder nicht, doch der VfB Stuttgart hat seine beängstigende Talfahrt zumindest in der Fußball-Bundesliga verlangsamt. Nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Serie ertrotzten die Schwaben in einem niveauarmen Duell zweier Champions-League-Teilnehmer immerhin ein 0:0 gegen Bayern München. Eine Wende zum Besseren ist dies freilich nicht: Der VfB hängt vor dem Rückspiel in der Königsklasse beim FC Sevilla am Mittwoch nach wie vor im Tabellenkeller fest.
Vom vermeintlichen Aufwärtstrend des FC Bayern war wenig zu sehen. Die groß angekündigte Aufholjagd zur Tabellenspitze blieb nach zuletzt zwei Siegen in der Bundesliga im Ansatz stecken. Vier Tage vor dem richtungweisenden Heimspiel in der Champions League am Dienstag gegen Girondins Bordeaux kontrollierten die Münchner, bei denen Mario Gomez von Beginn an zum Einsatz kam, das Spiel - Glanz strahlten sie vor 42.000 Zuschauern aber ebensowenig aus wie große Torgefahr.
Der durchaus bemühte, aber glücklose Gomez, für den Luca Toni zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, wurde von den Anhängern der Stuttgarter bereits bei der Bekanntgabe der Aufstellung mit Pfiffen bedacht. Begeisterten Jubel gab es dagegen, als die Spieler des VfB nach dem Aufwärmen in die Cannstatter Kurve zu den treusten Fans liefen und dort eifrig um Unterstützung warben. Ein offenbar wohl kalkulierter Schulterschluss, der seine Wirkung zunächst nicht verfehlte.
In der Tat begann der VfB, der ohne Cacau und Sami Khedira antreten musste, mit großem Offensivdrang. Christian Träsch (3.) und Julian Schieber (5.) scheiterten mit fulminanten Schüssen aber an Jörg Butt im Münchner Tor. Der Anfangselan der Gastgeber verflog allerdings schnell. Die Bayern nahmen das Tempo aus dem Spiel und gewannen auch durch harten Körpereinsatz die Kontrolle über die von beiden Mannschaften sehr intensiv geführte Begegnung.
Unter dem hohen Einsatz auf beiden Seiten litt allerdings das spielerische Niveau. Torchancen ergaben sich kaum, die Bayern kamen einem Treffer zunächst nur bei einem Weitschuss des guten Anatolij Timoschtschuk (25.) und einem Schuss ans Außennetz von Gomez (43.) nahe. Der VfB, der Ricardo Osorio (14.) und Träsch (66.) während des Spiels verkletzungsbedingt ersetzen musste, machte sich seine guten Ansätze zumeist selbst durch Übereifer und Hektik zunichte. Einen Kopfball des eingewechselten Roberto Hilbert wehrte zudem erneut Butt ab (50.).
Die Münchner wurden erst in der Schlussphase gefährlicher, als Toni den schwachen Miroslav Klose ersetzte (66.). Der Italiener hatte gleich danach zwei gute Szenen (67./70.). Zudem erzielte Toni in der 86. Minute ein Abseitstor. Insgesamt hoben sich bei den Bayern nur Philipp Lahm und Timoschtschuk positiv ab. Beim VfB konnten Matthieu Delpierre und mit Abstrichen Zdravko Kuzmanovic gefallen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 31. Oktober 2009
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