Sonntag, 25. Oktober 2009

Heldt: "Es gibt keine Trainerdiskussion"


Die Lage ist prekär, die Mannschaft frustriert und die Negativserie alarmierend - doch die Verantwortlichen des VfB Stuttgart halten immer noch an Teamchef Markus Babbel fest.

"Es gibt keine Trainerdiskussion. Markus Babbel wird auch am Dienstag im DFB-Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth auf unserer Bank sitzen", sagte Manager Horst Heldt nach dem 0:1 (0:1) bei Hannover 96.

Nach ihrer vierten Pflichtspiel-Pleite in Folge taumeln die Schwaben in Richtung der Abstiegsränge. Sollte im Pokal gegen den Zweitligisten die erhoffte Wende erneut ausbleiben, dürfte die Geduld der Kluboberen aber endgültig aufgebraucht sein.

"Wir benötigen jetzt endlich Ergebnisse. Es fällt sehr schwer, nach vier Niederlagen in Folge von einem Aufwärtstrend zu reden", sagte Heldt und widersprach Babbel damit öffentlich. Wenige Minuten zuvor hatte Babbel noch erklärt: "Die Mannschaft war bissiger und hat alles für den Sieg getan. Es ist wichtig, dass der Trend nach oben geht."

Wer mit seiner Einschätzung über Entwicklungen und Tendenzen am Ende richtig liegt, scheint jedoch fast unerheblich. Auch gegen Hannover stand der VfB am Ende mit leeren Händen da. Spielerisch überlegen, aber zu selten wirklich zwingend hatten sich die Stuttgarter bei den Niedersachsen präsentiert.

Eine große Portion Pech tat dann ihr Übriges. 96-Stürmer Didier Ya Konan stand beim Tor des Tages im Abseits (30.), Elson (59.) und VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger (73.) trafen auf der Gegenseite nur Aluminium. "Es passt momentan einfach alles in unsere Situation. Bis auf das Gegentor haben wir in der Defensive nichts zugelassen", sagte Babbel, und Torhüter Jens Lehmann ergänzte: "Es wäre schön, mal wieder zu gewinnen. Das Schicksal ist momentan einfach nicht auf unserer Seite."

Anschließend haderte der ehemalige Nationalkeeper mit Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken), dem Zeitspiel des Gegners sowie einem Balljungen, der ihn bei der Herausgabe der Kugel genarrt und die Partie somit weiter verzögert hatte.

"Die Balljungen spielen auf Zeit, die Gegner fallen hin und man denkt, sie seien schwer verletzt. Kurz darauf kommen sie dann aber topfit wieder zurück ins Spiel. Wenn der Schiedsrichter so etwas toleriert, kann man nichts machen", motzte Lehmann, verabschiedete sich übellaunig in den Bus und hatte sich immer noch nicht wegen des Balljungen beruhigt: "Jetzt gehe ich nach Hause und muss meine Kinder erziehen, damit wenigstens die korrekt werden."

Hannovers Coach Andreas Bergmann war nach den Aussagen des Keepers angefressen. "Wenn Herr Lehmann meint, dass die Aktion eines zwölfjährigen Balljungen spielentscheidend ist, habe ich dafür kein Verständnis. Stuttgart hat gut gespielt, aber sie haben ihre Chancen nicht genutzt", sagte Bergmann. "Wir sind sehr froh, dass wir in unserer Situation drei Punkte eingefahren haben. Jetzt hoffe ich, dass wir so weitermachen und sich die Lage bei uns entspannt."

Solch eine Hoffnung hat vor seinem ganz persönlichen "Pokal-Endspiel" auch Babbel. "Uns fehlt einfach das Fortune. Ich kann nur mit der Mannschaft so weiterarbeiten und hoffe, dass sie sich im Pokal das Selbstvertrauen zurückholt", sagte der 37-Jährige: "Die Niederlage war bitter, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen."

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

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