Donnerstag, 22. Dezember 2011

DFB-Pokal: Der VfB steht im Viertelfinale

Der VfB verabschiedet sich mit einem 2:1-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV in die Winterpause. In einer abwechslungsreichen Partie ging der VfB durch Cacau mit 1:0 in Führung. Dem 1:1-Ausgleich durch ein Eigentor von William Kvist folgte ein weiterer Treffer des VfB-Kapitäns, ehe Ulle sein Team mit drei unglaublichen Paraden das Viertelfinale ermöglichte.

Gleich auf drei Positionen veränderte VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Wolfsburg. Cristian Molinaro kehrte auf seine linke Abwehrseite zurück und ersetzte Timo Gebhart, für den Arthur Boka wieder auf rechts verteidigte. Zdravko Kuzmanovic kam für Tamas Hajnal in die Partie und bildete zusammen mit William Kvist die Doppelsechs. Anstelle von Julian Schieber begann Shinji Okazaki, der mit Martin Harnik und Christian Gentner die offensive Dreierkette hinter Kapitän Cacau bildete.

Die Begegnung zwischen den beiden Bundesligisten fing rassig an. Schon nach drei Minuten kam Cacau zum Abschluss, wurde jedoch in letztem Moment geblockt. Beide Teams spielten mit offenem Visier und suchten ihr Heil im Angriff. Der HSV hatte in der elften Minute die erste Gelegenheit, doch Sven Ulreich lenkte den Kopfball von Marcell Jansen nach einer Flanke von Dennis Diekmeier zur Ecke. Sekunden später war die Nummer eins des VfB auch bei einem Schuss von Paolo Guerrero zur Stelle.

Nach einer Viertelstunde ging Molinaro bis zur Grundlinie durch und passte zurück zum kurzen Pfosten, wo Cacau jedoch den Ball nicht kontrollieren konnte und die Chance vergab. Die linke Seite des VfB wurde nun immer stärker. Vor allem Moli war die Pause in Wolfsburg anzumerken, die er aufgrund seiner gelb-roten Karte aus dem Bayern-Spiel einlegen musste, anzumerken. Der Italiener sprühte vor Einsatzwillen und Elan und bereitete in der 23. Minute die nächste gefährliche Aktion seiner Mannschaft vor. Und dieses Mal klappte es auch mit dem Treffer, denn Cacau verarbeitete die Flanke in die Spitze von Moli mustergültig, profitierte aber auch vom Wegrutschen des HSV-Innenverteidigers Bruma. Der deutsche Nationalspieler konnte sich mutterseelenalleine vor Torhüter Jaroslav Drobny die Ecke aussuchen und traf überlegt zum 1:0 für den VfB.

Anschließend drückte der VfB weiter aufs Gaspedal: Bokas Schuss aus der zweiten Reihe wurde zur Ecke abgefälscht, Kvist fand aus 17 Metern seinen Meister in Drobny, und Moli zielte vom Strafraumeck ein paar Meter zu hoch. Die letzte Szene des Spiels gehörte dem HSV, doch Ulreich hatte in der 43. Minute keine Probleme mit dem Versuch von Ivo Ilicevic aus etwa 18 Metern. Mit dem 1:0 für den VfB gingen die Kontrahenten schließlich in die Katakomben.

Auftakt zu einem Offensivspektakel

Die zweite Hälfte begann nicht ganz so temporeich wie der erste Durchgang, doch nach etwa zehn Minuten drehten die Mannschaften auf. Der Hamburger SV legte in der 54. Minute vor: Der eingewechselte Mladen Petric lief durchs Mittelfeld, passte auf Paolo Guerrero, der in die Mitte spielte, wo William Kvist mit der Fußspitze vor Petric am Ball war und diesen zum 1:1 für den HSV über die Linie drückte. Der Ausgleichstreffer war der Auftakt zu einem Offensivspektakel auf beiden Seiten.

Gentner probierte es aus halblinker Position mit einem Schlenzer, der nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei ging. In der 60. Minute rauschte ein Schuss von Diekmeier am Tor von Ulle vorbei, der später noch eine entscheidende Rolle in diesem Spiel einnehmen sollte. Doch zunächst erhöhte der VfB auf 2:1. Kuzmanovic schickte in der 62. Minute Moli in Richtung Grundlinie, von wo aus der Linksverteidiger maß nahm und mit einer scharfen Hereingabe Cacau bediente. Per Direktabnahme erzielte der VfB-Kapitän sein zweites Tor an diesem Pokalabend. Wenige Minuten später versuchte es Cacau mit einem Schlenzer, den Drobny abfing.

Ab der 70. Minute brach die Zeit von Sven Ulreich an, an dem der HSV verzweifeln sollte. Nach einem Doppelpass tauchte der eingewechselte Robert Tesche plötzlich alleine vor dem VfB-Keeper auf, der den Schuss gekonnt parierte. Kurz darauf setzte Gentner einen Kopfball nach einer Kuzmanovic-Ecke knapp übers Tor von Drobny. In der 75. Minute hatte der Anhang des HSV bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Ulle zeigte all sein Können, als Guerrero völlig frei vor ihm stehend abzog. Per Fußabwehr klärte der VfB-Schlussmann. Vier Minuten später bediente Geurrero seinen Sturmpartner Petric, der den Ball aus kurzer Distanz aber ebenfalls nicht am an diesem Abend schier unbezwingbaren Ulreich vorbeibrachte. Der HSV warf nun alles nach vorne, die nächste Gelegenheit hatte aber der VfB durch den frisch gekommenen Julian Schieber, dessen Kopfball nach einem Eckball aber am langen Pfosten vorbei ging.

Das Aufbäumen des HSV blieb wirkungslos, der VfB brachte den Vorsprung über die Zeit und steht dank zweier Tor von Cacau und einer überragenden Leistung von Sven Ulreich im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Nächster Gegner: FC Bayern München

Gut eine Stunde nach dem 2:1-Achtelfinalsieg gegen den Hamburger SV stand auch schon der nächste Pokalgegner für das Team von Trainer Bruno Labbadia fest. Bei der Auslosung im Rahmen der ARD-Sportschau am späten Abend fischte Losfee Melanie Behringer die Kugel mit dem FC Bayern München aus dem Lostopf. Somit trifft der VfB wie schon im DFB-Pokal-Achtelfinale in der Saison 2008/2009 und 2010/2011 erneut auf den Deutschen Rekordmeister.

"Wir freuen uns, dass es ein Heimspiel geworden ist"

Das neunte Aufeinandertreffen der beiden Teams wird am 7. oder 8. Februar 2012 in der Mercedes-Benz Arena ausgetragen. Die exakte Terminierung der Begegnung steht derzeit noch aus. In acht Pokalduellen unterlag das Team mit dem roten Brustring siebenmal. Der einzige Sieg im DFB-Pokal gegen Bayern München liegt bereits 22 Jahre zurück. Am 9. November 1989 siegte der VfB im Neckarstadion klar mit 3:0.

Sportdirektor Fredi Bobic:
"Wir wollten von Anfang an im Pokal möglichst weit kommen. Und wenn man den Pokal gewinnen will, weiß man im Vorhinein schon, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Bayern aus dem Weg räumen muss. Wir freuen uns, dass es ein Heimspiel geworden ist."

Quelle: vfb.de

Samstag, 17. Dezember 2011

Niederlage in Wolfsburg

Das letzte Bundesligaspiel vor der Winterpause lieferte zwei unterschiedliche Hälften für den VfB und am Ende eine bittere 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Nachdem die Mannschaft von Bruno Labbadia im ersten Spielabschnitt noch das bessere Team war und einige gute Chancen hatte, in Führung zu gehen, fanden Cacau und Co. im zweiten Durchgang kaum noch ins Spiel und gerieten durch einen Treffer von Sebastian Polter ins Hintertreffen.

Der VfB-Cheftrainer entschied sich gegen die "Wölfe" für die offensivere Variante und ließ Timo Gebhart und nicht Antonio Rüdiger auf rechts verteidigen. Dafür rückte Arthur Boka auf die linke Seite und ersetzte dort den gelb-rot-gesperrten Cristian Molinaro, für den Cacau in die Anfangsformation rutschte. Dadurch spielte der VfB mit zwei Stürmern und einer Raute im Mittelfeld. Die offensive Ausrichtung machte sich von Beginn an bemerkbar. Die Labbadia-Elf ergriff die Initiative und machte Druck, ohne dabei jedoch in den ersten zehn Minuten wirklich gefährlich zu werden. Der VfL brauchte seinerseits etwas, um die Nervosität abzulegen, drehte dafür aber gegen Ende der ersten Hälfte auf.

Die erste Gelegenheit des Spiels hatte der Gast aus Stuttgart. Cacau schickte in der 13. Minute Martin Harnik, der plötzlich frei durch war und quer auf Christian Gentner abspielte, der aber wiederum ein, zwei Schritte zu weit vorne war und die Gelegenheit somit verpasste. Der VfB blieb am Drücker. Tamas Hajnal zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern aufs kurze Eck, doch Diego Benaglio hatte aufgepasst und beförderte den Ball ins Toraus. Kurz darauf erreichte ein langer Pass von Boka den österreichischen Nationalspieler Harnik, der alleine vor dem Wolfsburger Keeper einen Lupfer probierte, diesen aber neben das Tor setzte.

Nach 24 Minuten hätte Gente beinahe sein viertes Tor in Folge erzielt, doch sein Schuss von der linken Strafraumgrenze wurde im letzten Moment von Alexander Madlungs Kopf zur Ecke abgefälscht. In der Folge kamen die Spieler von Felix Magath immer besser ins Spiel und zu guten Möglichkeiten. Ashkan Dejagah zog aus 16 Metern ab, doch Sven Ulreich bugsierte den noch abgefälschten Schuss mit einem tollen Reflex über die Querlatte. Nach einem ungefährlichen Fernschuss von Boka kam der VfL zu einer weiteren guten Gelegenheit, doch erneut war Ulle zur Stelle, als er einen Kopfball aus kurzer Distanz von Madlung zur Ecke abwehrte.

Die Nummer eins des VfB war nun warmgeschossen und zeigte eine gute Parade nach der anderen. In der 39. Minute faustete Ulle einen Seitfallzieher von Dejagah zur Seite, dann lenkte er einen Distanzschuss von Yohandry Orozco um den Pfosten, und in der 42. Minute verhinderte er den fast schon sicheren Rückstand für sein Team. Marco Russ kam aus dem Getümmel im Sechzehner zum Schuss, Ulle klärte mit dem Fuß, und Madlung setzte den Nachschuss an den Außenpfosten. Dabei blieb es auch in einem bis dahin offen geführten Spiel mit besten Gelegenheiten auf beiden Seiten.

Das Aufbäumen des VfB war spürbar

Im zweiten Durchgang sank das Niveau der Partie deutlich. Beide Teams produzierten viele Fehler im Spielaufbau, sodass sich kaum Torchancen ergaben. In der 61. Minute stellte dann aber erneut Sven Ulreich seine Klasse unter Beweis, als er einen Kopfball von Mario Mandzukic aus sechs Metern über die Latte lenkte. Kurz darauf kam Cacau nach einer Flanke von Gentner zum Abschluss, doch der der Kopfball des deutschen Nationalspielers landete in den Händen von Diego Benaglio. Wenig später verpasste es Arthur Boka, einen Konter gefährlich zu Ende zu spielen, stattdessen wurde der Schuss des Linksverteidigers zur Ecke abgefälscht. Nach ebendiesem Eckball versuchte es Gentner volley vom zweiten Pfosten aus, verzog aber deutlich.

Eine Viertelstunde vor Schluss ging der Gastgeber dann auch noch mit 1:0 in Führung. Gebhart wurde im eigenen Strafraum von Marcel Schäfer überlaufen, der Linksfuß passte flach vors Tor zum zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Sebastian Polter den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Die Antwort des VfB beinhaltete einen Distanzschuss des ebenfalls eingewechselten Ibrahima Traoré, den Benaglio parierte, und einen Versuch von Gentner aus 15 Metern, den Madlung ins Toraus ablenkte.

Auch wenn das Aufbäumen des VfB spürbar war, die richtigen Mittel, um den VfL entscheidend unter Druck zu setzten, fielen den Spielern mit dem Brustring auf dem Trikot nicht ein. Ulreich war es zu verdanken, dass es in der Nachspielzeit nicht noch das zweite Gegentor zu verkraften gab, denn der VfB-Keeper wehrte einen Schuss von Mandzukic nach einem Konter mit dem Fuß ab. Auf der Gegenseite hielt Benaglio bei der letzten Aktion des Spiels den Kopfball von Pavel Pogrebnyak fest und somit auch die drei Punkte für den VfL, die sich somit mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden.

Der VfB muss dahingegen mit einer Niederlage überwintern, hat aber am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV noch die Gelegenheit, seinen Fans ein Erfolgserlebnis unter den Weihnachtsbaum zu legen.

Quelle: vfb.de

Montag, 12. Dezember 2011

Großer Kampf, keine Punkte

Der Südschlager zwischen dem VfB und dem FC Bayern bot am Sonntag ein Spiel mit Toren, packenden Zweikämpfen und diskussionswürdigen Szenen. Am Ende musste sich der VfB trotz 1:0-Führung mit 1:2 geschlagen geben. Christian Gentner brachte den VfB in Führung, Mario Gomez glich aus, Cristian Molinaro sah Gelb-rot, und Gomez setzte schließlich den Schlusspunkt.

Die Anfangsformation des VfB hielt einige Überraschungen parat. Nach seinem Comeback gegen Köln durfte Julian Schieber gegen den deutschen Rekordmeister von Beginn an stürmen und ersetzte Cacau, die Kapitänsbinde übernahm Gentner. Timo Gebhart feierte sein Startelfdebüt in dieser Saison und erhielt den Vorzug vor Shinji Okazaki. Anstelle des verletzten Khalid Boulahrouz beackerte Arthur Boka die rechte Defensivseite.

Von Beginn an spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Nach vier Minuten verfehlte Daniel van Buyten den Kasten von Sven Ulreich nach einer Ecke von Arjen Robben nur knapp. Noch enger ging es wenige Sekunden später zu, als Robben zunächst Ulle umkurvte und anschließend in die Mitte vors leere Tor passte. Bedrängt von Maza vermochte es Mario Gomez nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Dafür jubelten in der sechsten Minute die VfB-Fans: Molinaro flankte auf den zweiten Pfosten auf Martin Harnik, der per Kopf in Richtung Elfmeterpunkt zurücklegte, von wo aus Kapitän Gentner in Mittelstürmer-Manier mit links zum 1:0 vollstreckte.

Die Antwort der Bayern, die mit den unter der Woche grippekranken Müller, Gomez, Kroos, Robben und Ribéry antraten, ließ nicht lange auf sich warten. Rafinha hatte in der 13. Minute zu viel Platz auf seiner rechten Angriffsseite, flankte scharf in den Sechzehner, wo Gomez im Zweikampf mit Serdar Tasci die Oberhand behielt, seinen Fuß in die Vorlage hielt und zum 1:1 einnetzte. In der Folge drückte der FC Bayern aufs Gaspedal und schnürte die Labbadia-Elf in die eigene Hälfte ein. Robben bediente in der 20. Minute Müller, der den Ball über Ulreich zu Gomez lupfte, doch der Kopfball des deutschen Nationalstürmers geriet zu harmlos und ging neben das Tor. Kurz darauf bewahrte Ulle sein Team vor dem Rückstand, als er einen abgefälschten Schuss von Müller aus 16 Metern mit einem tollen Reflex abwehrte.

In der 29. Minute schwächte sich der VfB dann selbst: Moli, der für ein Foul auf Höhe der Mittellinie an Robben zuvor bereits die gelbe Karte gesehen hatte, erwischte den Niederländer bei einem Duell, spielte jedoch auch den Ball. Für Referee Manuel Gräfe reichte der Kontakt aus, um dem Italiener die gelb-rote Karte zu zeigen. Die Bayern wussten bis zum Pausenpfiff nichts mit der Überzahl anzufangen, vielmehr hätte Gebhart beinahe noch die Führung für seine Mannschaft erzielt, sein Schuss von der Strafraumgrenze ging aber knapp über das Gehäuse von Manuel Neuer. Somit ging es mit dem 1:1-Unentschieden auch in die Kabinen.

Dramatischen Schlussviertelstunde

Auch im zweiten Spielabschnitt tat sich die Mannschaft von Jupp Heynckes schwer, ihr zahlenmäßiges Übergewicht in Zählbares umzumünzen. Stattdessen stand der VfB tief, verteidigte gut, spielte seine wenigen Offensivaktionen aber nicht gut genug zu Ende. Dennoch schafften die Münchner die Führung zum 2:1. Zunächst verhinderte Sven Ulreich noch das Gegentor mit einer Glanzparade gegen einen Schuss von Toni Kroos aus etwa 17 Metern. In der 57. Minute war die Nummer eins des VfB aber machtlos. Philipp Lahm legte im Sechzehner zurück auf Gomez, der nur noch zum 2:1 für den FCB einschieben musste.

Bis zur dramatischen Schlussviertelstunde tat sich nichts Nennenswertes. Doch dann brachte Bruno Labbadia mit Cacau und Pavel Pogrebnyak zwei frische Stürmer und beide Teams legten nochmal los. Erst schoss Robben vom Strafraumeck drüber, dann scheiterten Cacau und Pogrebnyak nach einem Eckball von Tamas Hajnal an Manuel Neuer. Im Gegenzug verzog Robben erneut.

Kurz darauf hätte Cacau zum Helden werden können. Daniel van Buyten köpfte in Richtung Neuer, der gebürtige Brasilianer spritze dazwischen, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Mit der Hereinnahme von Georg Niedermeier ins Sturmzentrum ging der VfB in den letzten Minuten volles Risiko, heraus kam leider am Ende nicht der gewünschte Ausgleich.

Trotz der Niederlage bot der VfB vor allem in Unterzahl dem Tabellenführer die Stirn, hielt kämpferisch voll dagegen und hätte sich letztendlich einen Punkt verdient gehabt.

Quelle: vfb.de

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Julian Schieber zu Gast bei den »Red Revivals« in »Tom's Bar«

Als sich der Stuttgarter Fußball-Profi Julian Schieber mühselig durch den Reutlinger Feierabend-Verkehr gekämpft hatte und mit etwas Verspätung in Tom's Bar angekommen war, nahm ihm das kein VfB-Fan krumm. Im Gegenteil: Die Gesichter in der nahezu vollzählig versammelten Mannschaft des offiziellen Fan-Clubs »Red Revivals« strahlten, als der 22-Jährige jeden Einzelnen per Handschlag begrüßte. Und schon nach wenigen Minuten waren sich alle einig: »Das ist ein ganz Netter.«

Gestern war der Tag, an dem alle VfB-Profis unterwegs waren und 24 von den insgesamt 370 Fan-Klubs besuchten. Die »Red Revivals« und der Fan-Treff bei Tom's hatten bei der Bewerbung gute Karten gehabt, denn sie feiern in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen.

»Der Name des Fan-Clubs gefällt mir«, sagte Schieber. »Er soll an die großen Erfolge des VfB erinnern, und dass er die auch wieder erreicht. Ich wünsche mir in dieser Saison am liebsten den Pokalsieg«, sagte der Vorsitzende Thomas Tichelmann aus Gönningen bei seiner launigen Begrüßung.

Schieber hatte Glück, dass ihm eine weite Anreise erspart geblieben war. Denn im Topf, aus dem jeder Profi ein Los gezogen hatte, war unter anderem auch Berlin. Der sechsfache Saison-Torschütze Martin Harnik hatte es gezogen. Julian Schieber hat in dieser Runde noch kein Tor erzielt. Er ist bescheiden, allein schon glücklich darüber, überhaupt wieder spielen zu können. Die mehrmonatige Leidenszeit hatte ihr Ende am vergangenen Samstagabend, als der gebürtige Backnanger nach einer langen Verletzungspause in der 84. Minute eingewechselt wurde.

Der Anfang ist gemacht

Es war ein bewegender Moment gewesen, den selbst hartgesottene Fußball-Profis nicht, kalt wie Hundeschnauze, so schnell vergessen. Die Schieber-Schieber-Rufe durch die fast ausverkaufte Mercedes-Benz-Arena empfand der nach einem Jahr aus Nürnberg zurückgekehrte U 21-Nationalspieler als »sehr impulsiv, wie ich es nie zuvor erlebt habe. Das war schon ganz etwas Besonderes«.

Dass Schieber beim »Club« wachsen und reifen konnte, bezeichnet er als »Glücksgriff«. In 27 Spielen für die Franken erzielte der Schwabe sieben Treffer und gab acht Torvorlagen. Auch gegen den VfB traf er, markierte sogar den Siegtreffer. Doch das ist Schnee von gestern, jetzt will das Stuttgarter Eigengewächs wieder für »seinen« Klub treffen. Der Anfang ist gemacht.

Ob es bereits am Sonntag zum nächsten Einsatz reicht, weiß Schieber noch nicht. »Ich muss mich im Training anbieten«, sagt er vor dem Süd-Gipfel gegen den FC Bayern München. VfB-Trainer Bruno Labbadia hat noch kein Zeichen gegeben, ob Schieber in der Anfangsformation stehen könnte.

Viele Fans, nicht nur die »Red Revivals in Reutlingen, würden es dem 22-Jährigen gönnen. Zumal die etablierten Stürmer Cacau und Pawel Pogrebnjak zurzeit Torjäger-Qualitäten vermissen lassen. Klar, dass Julian Schieber seine Teamkollegen in Schutz nimmt. »Es gibt eben immer wieder Spiele, in denen es nicht so läuft«, betonte er. Um gegen die Bayern bestehen zu können, »muss die Mannschaft über 100 Prozent bringen. Wir müssen noch mehr laufen, um Lücken zu reißen«. Als Julian Schieber im Spiel gegen den 1. FC Köln aufs Feld gekommen war, konnte man das Gefühl haben, er wolle Bäume ausreißen. Im Gespräch mit ihm wird klar: Der Mann ist heiß. (GEA)

Von VON MICHAEL GRIMM
Quelle (GEA): Reutlinger General-Anzeiger

Fotoalbum: Julian Schieber

Und hier noch zwei Videos



Samstag, 3. Dezember 2011

Sieg verschenkt

Die beiden ersten Saisontore von Christian Gentner brachten am Samstagabend nicht den gewünschten dreifachen Punktgewinn für den VfB nach 15 Jahren ohne Heimsieg gegen den 1. FC Köln. Stattdessen musste das Team von Bruno Labbadia kurz vor Schluss noch das Ausgleichstor von Lukas Podolski hinnehmen, der den FC bereits in der ersten Hälfte per Foulelfmeter mit 1:0 in Führung geschossen hatte.
 
Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Bremen nahm der VfB-Cheftrainer zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Gentner kam für Zdravko Kuzmanovic, und Cacau stürmte anstelle von Pavel Pogrebnyak. Die Anfangsphase dominierte der VfB, das erste Ausrufezeichen setzte aber der FC. Lukas Podolski probierte es in der sechsten Minute aus der zweiten Reihe, verzog jedoch deutlich. In der zehnten Minute hätte es dann beinahe zum ersten Mal im Kölner Kasten geklingelt. Cristian Molinaro brachte eine Ecke zu Tamas Hajnal, der aus 18 Metern direkt draufhielt und Michael Rensing zu einer Glanzparade zwang.

Wie aus dem Nichts fiel der erste Treffer des Abends für den Gegner. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied nach einem harmlosen Rempler von Maza gegen Slawomir Peszko auf Strafstoß, den Podolski zum 1:0 für den FC verwandelte. Der fragwürdige Elmeter beflügelte die Labbadia-Elf noch mehr. Unbeirrt spielten die Mannen im Trikot mit dem roten Brustring nach vorne und kamen zu Gelegenheiten. Zunächst zielte Maza per Kopf nach einem Hajnal-Freistoß vorbei, dann bekam der ungarische Nationalspieler nach schöner Vorarbeit von Gentner nicht genügend Druck hinter den Ball, sodass sein Schuss aus elf Metern kein Problem für Michael Rensing darstellte.

Die Bemühungen des VfB wurden schließlich in der 29. Minute zum ersten Mal belohnt: Hajnal bediente Gente beim Eckball, und der gebürtige Nürtinger köpfte mit seinem ersten Saisontor das 1:1. Kurz darauf zeigte Sven Ulreich, warum er die unumstrittene Nummer eins des VfB ist. Nach Zuspiel von Podolski tauchte Peszko frei vor dem 23-Jährigen auf, doch Ulle verkürzte blitzschnell den Winkel, blieb stehen und entschärfte die Situation mit einem überragenden Reflex.

Auf der Gegenseite schlug in der 36. Minute erneut Gente zu. Cacau passte flach in den Sechzehner auf Hajnal, ein Gegenspieler spitzelte den Ball genau vor die Füße der Nummmer 20 des VfB, der direkt mit einem Flachschuss das 2:1 erzielte. Kurz darauf verhinderte Rensing die noch höhere Führung für den Gastgeber, als er einen Kopfball von Cacau aus kurzer Distanz zur Ecke abwehrte. Auch die letzte Szene vor dem Schlusspfiff gehörte dem VfB, doch ein wuchtiger Kopfball von Serdar Tasci wurde geblockt, weshalb es mit dem 2:1 für den VfB in die Katakomben ging.

Vor Lukas Podolski am Ball

Khalid Boulahrouz blieb angeschlagen in der Kabine, für ihn versuchte sich Arthur Boka auf der rechten Verteidigerposition. Von dort drohte auch die erste Gefahr nach dem Seitenwechsel. Peszko zog aus rund zehn Metern ab, doch Ulreich lenkte den abgefälschten Schuss um den Pfosten. Zuvor schon zeigte der VfB-Keeper, dass er ein mitspielender Torwart ist, als er nach einem langen Ball aus der FC-Abwehr vor Lukas Podolski am Ball war.

In der 56. Minute sorgte ein Solo von Shinji Okazaki für die ersten Glücksmomente bei den VfB-Fans. Doch letztlich blieb das Kabinettstückchen des japanischen Auswahlspielers ohne Folgen, da Gentner nach Zuspiel von Okazaki seinen Schuss aus etwa 18 Metern verzog. Sekunden später erkämpfte sich Martin Harnik den Ball, drang in den Sechzehner ein, wurde aber im letzten Moment geblockt. Wie bereits in Durchgang eins beherrschte der VfB auch in der zweiten Hälfte das Geschehen. Nur selten kam der FC gefährlich nach vorne, so wie beispielsweise in der 69. Minute, als Martin Lanig nach einem Freistoß von Podolski am langen Pfosten an den Ball kam, diesen aber übers Tor setzte.

Doch zwingender blieb der VfB in seinen Offensiv-Aktionen. Nur eine gewagte Abwehraktion verhinderte in der 72. Minute, dass Gentner sein drittes Tor erzielte, stattdessen gab es Eckball. Die Partie verflachte nun zusehends. Ein Fernschuss von Mato Jajalo in der 77. Minute ging mehrere Meter am Kasten von Ulle vorbei. Der VfB tat das Nötigste, dem FC fehlten die Ideen, zudem spielten die Kölner trotz Rückstand überraschend passiv und überließen dem VfB den Platz. Doch der Gastgeber verpasste es, die sich ihm bietenden Räume zu nutzen. So auch Cacau, der knapp zehn Minuten vor dem Schlusspfiff zum Abschluss kam, jedoch an Rensing scheiterte.

In der 84. Minute wurde der Kapitän dann ausgewechselt. Für den deutschen Nationalspieler kam Julian Schieber, der damit nach seiner Rückkehr zum VfB sein Bundesligadebüt gab. Zwei Minuten später hielt Schieber zum ersten Mal drauf, verzog aber um einige Meter. Wie aus dem Nichts fiel dann plötzlich in der 88. Minute das 2:2. Hinten zu offen lief der VfB in einen Konter der Kölner. Podolski war durch und schob zum Ausgleich ein.

Dabei blieb es schließlich auch in einem Spiel, dass der VfB aufgrund seiner Überlegenheit und seiner Vielzahl an Torchancen hätte gewinnen müssen.

Quelle: VfB.de