Dienstag, 1. Februar 2011

Transfermarkt: Neuzugänge beim VfB

Tamas Hajnal: Kurz vor Ende der Wechselfrist - und entgegen der bisherigen Beteuerungen von Manager Fredi Bobic - hat der VfB Stuttgart noch einmal auf dem Transfermarkt zugelangt. Die Roten leihen Tamas Hajnal (29) vom Spitzenreiter Borussia Dortmund bis zum Saisonende aus. Sollte der Tabellen-17. den Klassenverbleib schaffen, geht der Leihvertrag in einen Kaufvertrag über. Rund eine Million Euro müsstendie Roten dann für den ungarischen Nationalspieler bezahlen, hinzu kommt die Leihgebühr, die sich - abhängig von Hajnals Einsatzzeiten - auf etwa 200.000 Euro belaufen dürfte. "Er ist ein Spieler, der den Ball sucht, der gute Pässe und gute Standards spielt", freute sich Fredi Bobic über den Transfer.

Inwieweit Tamas Hajnal dem VfB im Kampf gegen den Abstieg helfen kann, wird sich zeigen. Der Ungar ist von Haus aus ein Spielmacher. Ein Zehner, der die zentrale Position hinter den Spitzen ausfüllt. Und diese Position gibt es im 4-4-2 des VfB nicht. Doch Fredi Bobic und Trainer Bruno Labbadia sind sich sicher: Der beidfüßige Neuzugang ist flexibel und wird den Roten mehr Optionen in der Offensive geben. "Er kann auch auf den Halbpositionen oder in der Zentrale eingesetzt werden", erklärte Bobic. Zudem soll der Nationalspieler Druck auf seine neuen Offensiv-Kollegen machen.

Hajnal, sagt Bobic, sei einer, der für Schwung sorgen kann. Einer wie Elson (29). Denn auch diese Frage stellt sich: Warum hat der Spielmacher der Roten in dieser Saison kaum eine Chance bekommen? Ursprünglich wollte der VfB Hajnal nur verpflichten, wenn sich ein Abnehmer für den dribbelstarken Brasilianer gefunden hätte. "Elson hat auch weiterhin dieselben Chancen wie alle anderen", betonte Bobic jetzt.

Für Hajnal jedenfalls wäre selbst die Rolle als Ergänzungsspieler ein Fortschritt. In dieser Saison kam der beidfüßige Spielmacher noch nicht zum Einsatz. Er war Dauerpendler zwischen Ersatzbank und Tribüne. Seine Qualitäten waren bei BVB-Trainer Jürgen Klopp nicht mehr gefragt. Auch nicht nach dem Saison-Aus von Shinji Kagawa, der sich am Mittwoch den Mittelfuß gebrochen hat. Die Konkurrenz in Nachwuchsstar Mario Götze (18) und Robert Lewandowski (22) war groß. Nur viermal stand Hajnal im Kader, sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 20. November 2010 - mit dem BVB II in der Regionalliga West.

Dabei wurde Hajnal in Dortmund stets geschätzt. Er sei ein sehr netter, liebenswerter und wohlerzogener Mensch, ist aus dem BVB-Umfeld zu vernehmen. "Er ist Profi durch und durch", sagte Bobic, der auch nicht an Hajnals Fitness zweifelt. "Er hat den Eindruck gemacht, dass er heiß und gewillt ist", erklärte er. Am Mittwoch wird Hajnal erstmals mit der Mannschaft trainieren - im Spiel in Gladbach (Samstag, 18.30 Uhr) könnte er eine Alternative sein.

Shinji Okazaki: Am Samstag gewann Shinji Okazaki mit der japanischen Nationalmannschaft den Asien-Cup. Seine Teamkameraden feierten den 1:0-Sieg nach Verlängerung über Australien ausgelassen - der neue Stürmer des VfB saß zu diesem Zeitpunkt schon im Flieger Richtung Stuttgart.

Am Sonntagmorgen - nach der sportmedizinischen Untersuchung - unterschrieb Shinji Okazaki bei den Roten einen Vertrag bis 2014. Er wird der einzige Winter-Neuzugang bleiben. "Es kommt keiner mehr, wir haben genügend Qualität im Kader", stellte Manager Fredi Bobic klar. Okazaki hat viel vor. "Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, dass der VfB noch stärker wird", übersetzte ein Dolmetscher den Japaner bei seiner offiziellen Vorstellung.

Begrüßt hat Shinji Okazaki die Medienschar - darunter einige Journalisten aus seinem Heimatland - aber auf Deutsch. "Guten Tag, ich bin Shinji Okazaki", sagte er und sicherte sich damit gleich Sympathien. Bobic hatte er schon vorher überzeugt - durch Leistung. Vier Monate lang wurde der ablösefreie Japaner gesichtet. "Ich bin sicher, das er uns helfen kann", sagte Bobic.

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