Der wacker kämpfende VfB Stuttgart zeigte bei der 2:4 (1:2)-Niederlage in Leverkusen zwar ein gutes Spiel, machten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga aber keinen Boden gut. Stefan Kießling mit einem Doppelpack (3.+90.), Gonzalo Castro (41.) und Verteidiger Stefan Reinartz (81.) erzielten am Sonntag in der nicht ganz ausverkauften Bay-Arena vor 28.851 Zuschauern die Bayer-Tore. Der Österreicher Martin Harnik (16.) und der Serbe Zdravko Kuzmanovic (52.) sorgten für den zwischenzeitlichen Ausgleich.
VfB ohne Glück
Leverkusen bleibt nach dem 23. Spieltag erster Verfolger von Borussia Dortmund und verdrängte Rekordmeister FC Bayern München wieder von Platz zwei der Tabelle. Das Team von Trainer Jupp Heynckes hat weiter zehn Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Stuttgart bleibt mit 19 Zählern auf Rang 17, auf den Relegationsplatz sind es weiterhin vier Punkte.
Die Leverkusener konnten nicht an die Gala-Auftritte in Frankfurt und in der Europa-League im eiskalten Charkow anknüpfen. Der VfB zeigte viel Moral, das 1:2 in der Europa League in Lissabon hatte Mut gemacht. Für VfB-Trainer Bruno Labbadia wäre es beinahe eine gelungene Rückkehr an die alte Wirkungsstätte geworden - am Ende fehlte das Glück.
Ballack in 65. Minute eingewechselt
Bei Bayer war Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack in den Kader zurückgekehrt, saß zunächst aber auf der Bank, ehe er in der 65. Minute für Simon Rolfes eingewechselt wurde. Neu in die Startelf rückte unter anderem Kießling, der sein 200. Bundesliga-Spiel bestritt und am Anfang und am Ende an der richtigen Stelle stand.
Die erste Chance hatten die Gäste, als Cacau nach drei Minuten abzog und Adler zur Ecke klärte. Doch drei Minuten später war es mit der Stuttgarter Herrlichkeit vorbei. Kießling staubte ab und bejubelte seinen dritten Saisontreffer. Obwohl den Gästen die Verunsicherung deutlich anzumerken war, bemühten sich die Schwaben. Schön herausgespielt war der Ausgleich. Glänzend freigespielt von Hajnal ließ Harnik dem Bayer-Keeper keine Chance. Wenig später prallten der Österreicher und Rene Adler in vollem Lauf zusammen, beide konnten aber weitermachen.
Führung durch Ulreich-Fehler
Ein Torwartfehler von Sven Ulreich bescherte dann den Leverkusenern kurz vor der Pause die verdiente Führung. Der VfB- Keeper konnte einen Castro-Schuss nur nach vorne abklatschen, er traf dann im Nachschuss. In Kabine fand Trainer Bruno Labbadia die richtigen Worte, Kuzmanovic zog aus gut 30 Metern ab, Adler patzte und Stuttgart jubelte. Die Schwaben hatten danach mehr vom Spiel. Cacau traf mit einem 20-Meter-Schuss nur den Pfosten (61.) und elf Minuten später aus Abseitsposition. Dann machten Reinartz und Kießling alles klar.
Am Spielfeldrand hatte sich Bayers prominentester Reservist Ballack lange warm gemacht, für die letzten 25 Minuten war er dann am Ball. „Ich gehe mit dem Michael genauso um, wie mit jedem anderen Spieler. Ich kann ja nicht vorher festlegen, wann ein Spieler kommt von der Bank. Das ist natürlich vom Spielverlauf abhängig“, sagte Heynckes vor dem Anpfiff.
Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler stellte in der Pause fest: „Er muss sich in Geduld üben. Das ist nicht immer ganz so einfach.“ Aber man habe in den nächsten Wochen noch genügend Spiele. „Ich bin froh, wenn wir in einigen Wochen einen fitten Michael Ballack haben“, sagte Völler.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 21. Februar 2011
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