Ein Doppelschlag in Unterzahl hat dem VfB Stuttgart einen unverhofften Erfolg im Krisengipfel beschert und die schwarzen Serien von Eintracht Frankfurt verlängert. Obwohl Kapitän Mathieu Delpierre frühzeitig die Rote Karte für eine Tätlichkeit sah (15.), gewann der VfB noch 2:0 (0:0) bei den Hessen. Martin Harnik (64.) und Tamas Hajnal (68.) schossen den Tabellen-Vorletzten Richtung rettendes Ufer.
„Ich bin absolut stolz, weil die Mannschaft unglaublich gefightet hat“, sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. „In der Halbzeit haben wir in der Kabine gesagt: Jeder muss jetzt für Mathieu das Spiel umdrehen.“ Labbadia lobte zudem Torhüter Sven Ulreich, der am Donnerstag gegen Sporting Lissabon wegen der Gehirnerschütterung von Marc Ziegler nach seiner Verbannung wieder unverhofft ins Tor zurückgekehrt war.
Die Hessen bleiben in der Rückrunde ohne Sieg und Tor und kommen der Abstiegszone nun bedrohlich nah. „Das muss jetzt mal aufhören, irgendwie ist der Wurm drin“, konstatierte Eintracht-Manndecker Maik Franz, der nach einer Viertelstunde vor einem Freistoß für Stuttgart abseits des Balles im Strafraum auf den Rasen fiel. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte nach Rücksprache mit seinem Assistenten, der einen Ellenbogencheck gesehen hatte, dem verdutzten VfB-Verteidiger Khalid Boulahrouz die Rote Karte. Erst nach längeren Diskussionen stellte Stark, der in der Hinrunde heftig in die Kritik geraten war, in Delpierre den wahren Sünder vom Feld.
Franz sah Gelb, weil der Innenverteidiger dem VfB-Kapitän nach eigenen Worten „aus Versehen“ auf den Fuß gestiegen war und ihn damit offenbar provoziert hatte. Labbadia meinte zu Franz nur: „Da erübrigt sich jedes Wort.“ VfB-Sportdirektor Fredi Bobic erinnerte im TV-Sender Sky daran, dass Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann in der vorigen Saison Rot von Stark gesehen hatte, weil er in Mainz einem Gegenspieler auf den Fuß gestiegen war.
Von einer Frankfurter Überzahl war nichts zu spüren. Die schwächste Rückrundenmannschaft hatte Chancen vor allem durch ruhende Bälle und in der Luft. Einen Kopfball von Marco Russ hielt Ulreich (5.), auch einen Kopfball von Theofanis Gekas (38.) fischte er noch heraus. Für den VfB scheiterte der Japaner Shinji Okazaki am herausgelaufenen Schlussmann Ralf Fährmann (29.), der den verletzten Oka Nikolov ersetzte.
Die Hausherren übernahmen in der zweiten Hälfte das Kommando gegen die Schwaben, denen das Europa-League-Spiel vom Donnerstag in den Knochen zu stecken schien. Ein Schuss von Gekas in der 56. Minute prallte nach zehn torlosen Frankfurter Stunden vom Innenpfosten zurück. Zwei Minuten später parierte Ulreich einen Kopfball von Martin Fenin.
Aus dem Nichts fiel dann auf der Gegenseite das Tor: Harnik staubte ab, nachdem Fährmann einen Schuss des eingewechselten Timo Gebhart abprallen ließ. „Der Ball flatterte, ich war froh, dass ich meine Hände überhaupt hinterbringe“, sagte Fährmann. Den zweiten Gegentreffer leitete er mit einem verunglückten Abstoß ein, Hajnal vollendete den Angriff mit einem Heber. Die Eintracht hatte zwar danach noch mehrere Chancen, konnte Ulreich aber nicht überwinden, der unter anderem einen Flachschuss von Gekas toll abwehrte (77.).
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 28. Februar 2011
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