Montag, 31. Januar 2011

Der VfB enttäuscht mal wieder

Das Derby verloren, den Sprung vom 17. Platz verpasst: Der VfB Stuttgart hat durch ein bitteres 0:1 (0:1) gegen den SC Freiburg einen empfindlichen Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga kassiert. Dank des zweiten Saisontreffers von Johannes Flum in der 24. Minute gewannen die Freiburger zum ersten Mal seit fast 17 Jahren in Stuttgart und stellten damit die neue ungewohnte Fußball-Hierarchie im „Ländle“ unter Beweis. Die lange Zeit taktisch überlegenden Badener bewegen sich als Tabellensechster mit 33 Punkten weiter in den Europacup-Regionen, die Schwaben bleiben nach der ersten Niederlage in der Rückrunde auf einem Abstiegsplatz und haben sechs Punkte Abstand zum rettenden Ufer.

„Das tut richtig weh“, klagte VfB-Trainer Bruno Labbadia

Dabei wäre mindestens noch ein Punkt für die Gastgeber drin gewesen: Nach einer schwachen ersten Halbzeit versuchten sie nach der Pause alles, um noch die Wende zu schaffen. Doch ihr Wille wurde nicht belohnt. Zunächst wurde dem VfB ein klarer Handelfmeter von Schiedsrichter Jochen Drees versagt. In der 89. Minute vergab „Joker“ Martin Harnik frei stehend aus vier Metern die beste Möglichkeit zum Ausgleich. „Das tut richtig weh“, klagte VfB-Trainer Bruno Labbadia, gestand aber auch ein: „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und waren zu mutlos. Wir haben nicht nach vorn attackiert und sind zurückgewichen.“ Dagegen konnte sein Freiburger Kollege Robin Dutt nach der aufregenden Schlussphase aufatmen: „Es war ein hartes Stück Arbeit, aufgrund der starken zweiten Halbzeit des VfB.“ Nach soviel Aufregung hatte es für Dutt in der erste Hälfte nicht ausgesehen. Zu überlegen und taktisch klug agierte sein Team beim baden-württembergischen Rivalen. Dabei fehlten ihm wieder acht Spieler. Doch Dutts personell geschwächtes Aufgebot agierte nicht wie eine Verlegenheits-Mannschaft, in der überraschend Torjäger Papiss Cissé nach seinem Muskelfaserriss stand.

Spieler tun auf Platz alles dafür, dass Angst vor Absturz noch größer wird

Vom VfB Stuttgart war vor der Pause kaum etwas Sinnvolles zu sehen. Dabei hatte der Club vor dem Spiel Schals mit der Aufschrift „Niemals 2. Liga“ an alle seine Anhänger unter den 38.600 Zuschauern verteilt. Doch die Spieler taten auf dem Platz alles dafür, dass die Angst vor dem Absturz noch größer wurde. Keine Ideen, technische Mängel, Fehlpässe - schon nach wenigen Minuten trieb die Vorstellung seiner Mannschaft Trainer Labbadia die Zornesröte ins Gesicht. Hinten standen die Freiburger vor allem dank Abräumer Cedrick Makiadi sicher, im Angriff kombinierten sie beinahe nach Belieben. So auch beim Führungstreffer, als Flum (24.) eine Gemeinschafts-Aktion mit Jan Rosenthal und Maximilian Nicu erfolgreich abschloss. Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst nichts. VfB-Coach Labbadia brachte Timo Gebhart und Harnik, um die Offensive zu beleben. Und vor allem Harnik sorgte für Schwung. Doch ihm und seinem Team blieb ein glückliches Ende versagt.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

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