Die VfB- Treffer erzielten Georg Niedermeier in der 19. Minute und Zdravko Kuzmanovic (79.). Um seiner größten Sorgen ledig zu sein, spielte der VfB allerdings auch am Sonntagabend zu schwach. St. Pauli hatte vor 40 000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes Benz Arena die deutlich besseren Torchancen. Für bisher so auswärtsstarken Hamburger bleibt Stuttgart ein schlechtes Pflaster mit nur einem Punkt in acht Partien. Sie rutschten auf Rang zehn ab.
Auch nach der frühen Führung legten die Gastgeber ihre Verunsicherung nicht ab. Viele Stuttgarter Fehlpässe ermöglichten den spielerisch stärkeren Hamburgern in einer ansehnlichen Partie Möglichkeiten, die jedoch nicht genutzt wurden. Vor dem Spiel hatte VfB-Präsident Erwin Staudt eingeräumt, dass die Personalpolitik vor dieser Saison nicht glücklich gewesen ist. „Ein paar Fehleinkäufe waren sicherlich dabei“, sagte der 62-Jährige dem Magazin „Focus“. „Dies versuchen wir nun zu verbessern“. VfB-Trainer Jens Keller hatte seine Anfangself im Vergleich zum 1:0 in der Europa League gegen Getafe auf drei Positionen verändert. Überraschend stürmte Pawel Pogrebnjak anstelle des Donnerstags- Torschützen Ciprian Marica. „Das Spiel hat sehr viel Kraft gekostet. Ich wollte einen frischen Mann bringen“, begründete Keller am „Sky“- Mikrofon seinen Wechsel.
Christian Genter begann im Mittelfeld für Mauro Camoranesi, Serdar Tasci kam in der Innenverteidigung für Khalid Boulahrouz. St. Pauli spielte unverändert in Bestbesetzung. Die Gäste erwischten den besseren Start, der VfB bot in der Anfangsphase viele Fehlpässe. In der ersten Viertelstunde zeigten die Hamburger alles, was Stuttgart in dieser Saison bisher so oft fehlte: Selbstvertrauen, Mut und ein geschlossenes Team. Fast aus dem Nichts fiel dann die Führung der Gastgeber: Nach einer Ecke von Timo Gebhart stieg Niedermeier höher als zwei gegnerische Abwehrspieler und köpfte zum 1:0 ein. Die Führung gab den Schwaben zwar mehr Schwung, aber längst keine Sicherheit. Zusammenhängende Offensivaktionen waren Mangelware, Gefahr gab es nur durch einen Weitschuss von Zdravko Kuzmanovic (22.). Auf der Gegenseite zeigte VfB-Schlussmann Sven Ulreich einen glänzenden Reflex beim Schuss von Matthias Lehmann (23.) und hatte Glück beim Lattenknaller von Carlos Zambrano (31.).
Auch in der zweiten Hälfte blieb St. Pauli am Drücker und hatte durch Marius Ebbers (48.) und Max Kruse (54.), bei dessen Schuss Tasci artistisch auf der auf der Torlinie klärte, die Chance zum hochverdienten Ausgleich. Stuttgart begnügte sich damit, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Einen der wenigen Konter verwertete der kampfstarke Kuzmanovic nach Vorarbeit des eingewechselten Marica eiskalt zur Entscheidung.
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