Sieben Spiele mussten die VfB-Fans auf einen Auswärtssieg ihrer
Mannschaft warten, am Samstag war es dann endlich mal wieder soweit. Mit
4:0 gewann das Team von Bruno Labbadia beim HSV. Im ersten Durchgang
brachten Vedad Ibisevic und Zdravko Kuzmanovic den VfB mit 2:0 in
Führung, nach dem Seitenwechsel legten Kuzmanovic mit dem zweiten
Elfmeter des Spiels sowie Martin Harnik nach. Kurz nach dem 3:0 für den
VfB sah Paolo Guerrero nach einem üblen Foul an Sven Ulreich die rote
Karte.
Bruno Labbadia hatte gegen die Rothosen keinen Grund,
seine im Baden-Württemberg-Derby siegreiche Mannschaft zu verändern,
zumal die unter der Woche angeschlagenen Serdar Tasci und Georg
Niedermeier einsatzbereit waren. Der VfB-Kapitän kam so zu seinem 150.
Bundesligaspiel im Trikot mit dem roten Brustring, und Niedermeier biss
trotz Rippenanbruchs auf die Zähne.
Die Konstanz in der
Viererkette sollte sich bezahlt machen, schließlich konnten sich die
Hamburger während der 90 Minuten kaum nennenswerte Torchancen
erarbeiten. Ganz anders sah das auf Seiten des VfB aus, der gut ins
Spiel fand, auf seine Gelegenheiten lauerte und aus einer guten Ordnung
heraus agierte.
Aus zwölf Metern überlegt zur Führung eingeschoben
Es
dauerte bis zur zehnten Minute, ehe HSV-Keeper Jaroslav Drobny das
erste Mal eingreifen musste. Shinji Okazaki hatte sich auf seiner linken
Seite schön durchgesetzt, in die Mitte geflankt, wo Tamas Hajnal aus
etwa zehn Metern zum Kopfball kam. Mit den Fingerspitzen lenkte der
tschechische Nationaltorhüter die Kugel über sein Gehäuse. Wenig später
legte Vedad Ibisevic kurz vor der Strafraumgrenze quer auf Hajnal,
dessen Schuss jedoch weit über das HSV-Tor ging.
In der Folge
neutralisierten sich die beiden Mannschaften weitestgehend, beide
Abwehrreihen griffen früh an und zwangen die Mittelfeldspieler zu
schnellen Abspielen, die häufig in Fehlpässen gipfelten. Umso
überraschender fiel dann aber in der 23. Minute das 1:0 für den VfB.
Nach einem Abwehrfehler von Dennis Diekmeier landete der Ball bei
Hajnal, der drei Verteidiger auf sich zog und dann kurz vor dem
Sechzehner auf Ibisevic durchsteckte. Mit einer Körpertäuschung ließ der
bosnische Auswahlspieler HSV-Verteidiger Slobodan Rajkovic ins Leere
laufen und schob aus zwölf Metern überlegt zur Führung für sein Team
ein.
Mit der Führung im Rücken machte der VfB weiter Druck und
wäre durch Martin Harnik beinahe zum 2:0 gekommen. Nach einem Traumpass
von Hajnal tauchte der gebürtige Hamburger plötzlich alleine vor Drobny
auf, doch der VfB-Stürmer scheiterte am HSV-Keeper. Der zweite Treffer
für den VfB wurde von den rund 2.500 mitgereisten VfB-Fans dann aber
doch noch gefeiert, und zwar in der 31. Minute. Torschütze zum 2:0 für
die Labbadia-Elf war Zdravko Kuzmanovic vom Elfmeterpunkt aus. Zuvor
hatte Rajkovic VfB-Angreifer Okazaki im Sechzehner im Luftduell
umgerempelt, sodass Schiedsrichter Peter Sippel folgerichtig auf den
Punkt zeigte.
Gegen Ende des ersten Durchgangs erhöhte der
Gastgeber das Tempo ein wenig und versuchte, etwas für die Offensive zu
tun. Doch sowohl der Freistoß von Mladen Petric aus gut 22 Metern, als
auch der Drehschuss von Paolo Guerrero von der Strafraumecke, stellten
Sven Ulreich im Tor des VfB vor keine allzu großen Probleme. Mit der
verdienten 2:0-Führung für den Gast aus Stuttgart ging es dann in die
Kabinen.
Kuzmanovic übernahm die Verantwortung
Der
Auftakt nach dem Seitenwechsel verlief nach Maß für den VfB. Wenige
Sekunden nach Wiederanpfiff legte Harnik die Kugel vorbei an Rajkovic,
der sein Bein stehen ließ, über das der Österreicher auf der
Sechzehnerlinie stolperte. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag
entschied Referee Sippel auf Strafstoß, und wieder übernahm Kuzmanovic
die Verantwortung und traf zum 3:0.
Der HSV antwortete mit ein
paar wütenden Angriffen, doch ein Kopfball von Petric in der 48. Minute
verfehlte das Ziel knapp. Die Wut der Norddeutschen war vor allem
Guerrero anzumerken, der sich in der 54. Minute jedoch zu einer üblen
Attacke von hinten in die Beine von Sven Ulreich an der Eckfahne
hinreißen ließ. Ohne zu zögern zeigte Sippel dem Peruaner die rote
Karte.
Nach dem Platzverweis für den HSV ließ der VfB nichts
mehr anbrennen und kam seinerseits noch zu ein paar guten Gelegenheiten.
Ein Kopfball von Ibisevic wurde auf der Linie geklärt, der
eingewechselte Christian Gentner scheiterte mit einem Schuss aus kurzer
Distanz an der Reaktion von Jaroslav Drobny, Niedermeier setzte einen
Versuch nach einem Eckball neben den Pfosten, und Ibisevic zielte nach
Vorlage von Khalid Boulahrouz am Tor des HSV vorbei.
Der vierte
Treffer des Spiels gelang dem VfB dann aber dennoch. Wie schon in den
vergangenen Partien traf Martin Harnik auch gegen den Hamburger SV. Nach
schöner Vorarbeit des eingewechselten Cacau und Ibisevic lief der
Rechtsaußen alleine auf Drobny zu und ließ dem Tschechen dieses Mal
keine Abwehrchance.
Am Ende gewann der VfB auch in dieser Höhe
verdient gegen den Hamburger SV und setzte sich noch weiter ab von der
unteren Tabellenregion.
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