Samstag, 31. März 2012

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Dieses Spiel zwischen dem VfB und Borussia Dortmund am Freitagabend im Signal Iduna Park werden die 80.720 Zuschauer im Stadion sowie die Fans zu Hause an den Fernsehgeräten noch lange in Erinnerung behalten. Diese Partie bot nicht nur vier Tore auf beiden Seiten, sondern auch Fußball vom Allerfeinsten.

Am Ende freuten sich fast alle Beteiligten über die Punkteteilung, die durch die Treffer von Shinji Kagawa, Jakub Blaszczykowski, Vedad Ibisevic, Julian Schieber (2), Mats Hummels, Ivan Perisic und Christian Gentner zu stande kam.

Ersetzte beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg noch Cacau den gelbgesperrten Ibisevic, tauschten die beiden Stürmer in Dortmund die Rollen. Der bosnische Nationalspieler begann für den deutschen Auswahlspieler, der aufgrund seiner fünften gelben Karte in Stuttgart geblieben war. Ansonsten sah Bruno Labbadia keinen Grund zu weiteren Veränderungen in seiner Startformation.

Die erste Hälfte begann mit einem Offensivfeuerwerk des amtierenden Deutschen Meisters, das bis zum Pausenpfiff andauerte. Am Ende zählten die Statistiker 14:2 Torschüsse, darunter ein Lattenkracher von Kevin Großkreutz und das 1:0 von Kagawa.

Der japanische Nationalspieler war es auch, der in der zweiten Minute mit einem Schuss aus 18 Metern, der knapp am Kasten von Sven Ulreich vorbei ging, die erste Rakete zündete. BVB-Kollege Jakub "Kuba" Blaszczykowski legte wenige Minuten mit einem Versuch aus ähnlicher Distanz nach, doch Lukasz Piszczek fälschte die Kugel zugunsten des VfB ab. Sekunden später sorgte Arthur Boka unfreiwillig für die nächste Gelegenheit der Borussen, als er Kagawa mit einer Kopfballabwehr den Ball am Elfmeterpunkt auflegte. Nur durch eine Weltklasseparade verhinderte Ulle den frühen Rückstand des VfB.

Es blieb spektakulär

In der neunten Minute schaffte es die Mannschaft von Bruno Labbadia zum ersten Mal, sich aus der Umklammerung des BVB zu befreien. Martin Harnik sah Gotoku Sakai in den Sechzehner starten, der Japaner bediente Tamas Hajnal, doch Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller warf sich in die Hereingabe des ungarischen Nationalspielers und machte somit die Chance zunichte. Nach einem kurzen Durchschnaufen ging es weiter mit Torraumszenen in dieser hochklassigen Begegnung.

Robert Lewandowski kam aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch Sakai lenkte den Schuss ins Toraus. Auf der anderen Seite flankte Hajnal von rechts an den zweiten Pfosten, wo Julian Schieber aus etwa vier Metern das 1:0 für seine Farben auf dem Fuß hatte, seine Direktabnahme aber übers Tor setzte.

In der Folge beherrschte der Gastgeber weitestgehend das Geschehen und drängte auf den ersten Treffer. Ilkay Gündogan schickte in der 21. Minute mit einem Traumpass Robert Lewandowski auf die Reise. Der polnische Nationalspieler umkurvte zuerst Kapitän Georg Niedermeier, zog dann noch an Sven Ulreich vorbei, doch der zurückgeeilte Niedermeier kratzte den Ball mit dem Kopf noch von der Linie.

Es blieb spektakulär. Erneut war Gündogan der Ausgangspunkt einer Großchance der Schwarz-Gelben, als er von rechts flankte und der Volleyschuss von Großkreutz an die Latte krachte. Kurz darauf war der deutsche Nationalspieler nach Flanke von Kuba frei vor Ulreich, doch der Keeper des VfB konnte klären.

Nach einer halben Stunde war mal wieder der VfB an der Reihe. Ibisevic rannte auf Roman Weidenfeller zu, legte den Ball vorbei und kam nach einer Berührung zu Fall. Schiedsrichter Michael Weiner entschied auf Abstoß und lag damit womöglich daneben. Auf der anderen Seite musste erneut Georg Niedermeier für den bereits geschlagenen Sven Ulreich retten, als Gündogan abgezogen hatte.

In der 33. Minute fiel dann aber doch das Tor für den BVB. Marcel Schmelzer hatte auf seiner linken Seite zu viel Platz zum Flanken, Sebastian Kehl legte mit dem Kopf für Kagawa vor, der aus vier Metern den Ball zum 1:0 für Borussia Dortmund unter die Latte hämmerte. Bis zum Pausenpfiff gab es noch zwei Gelegenheiten für die Klopp-Elf, doch sowohl der Schuss von Kuba aus etwa 15 Metern, den Ulle hielt, als auch der Distanzschuss von Gündogan, führten nicht zum Erfolg. Somit blieb es beim 1:0 für den BVB, der das spielbestimmende Team in der rassigen ersten Hälfte war.

Ein Weckruf für die Spieler mit dem roten Brustring

Auch nach dem Seitenwechsel ging es in hohem Tempo weiter. Während Lukasz Piszczek in der 48. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf, gelang Kuba eine Minute später nach Vorarbeit von Mats Hummels das 2:0 für die Borussia. Kurz darauf ging ein Schuss von Lewandowski übers Tor, genau wie in der 58. Minute ein Versuch von Kuba.

Beim VfB dauerte es in der zweiten Hälfte bis zur 60. Minute, ehe es zu einer Chance kam, doch der Kopfball von Vedad Ibisevic nach einem Hajnal-Eckball ging knapp über das Gehäuse von Weidenfeller. Dieser Kopfball war so etwas wie ein Weckruf für die Spieler mit dem roten Brustring auf dem Trikot. In der 63. Minute knallte William Kvist nach einem schönen Solo den Ball an den Pfosten, kurz darauf rauschte ein Kopfball von Ibisevic am Tor des BVB vorbei. Sekunden später bewahrte Ulle mit einer Glanztat sein Team vor der Vorentscheidung, als er gegen Kuba Sieger blieb.

Dann schaffte der VfB tatsächlich den Anschluss. Der eingewechselte Christian Gentner spitzelte den Ball zu Niedermeier, der für Ibisevic auflegte. Roman Weidenfeller war beim Schuss der Nummer neun des VfB chancenlos. Durch das 1:2 witterte der VfB nun wieder seine Chance auf den Punktgewinn. Nach einem langen Ball von Sakai verlängerte Ibisevic zu Julian Schieber, der in der 77. Minute Piszczek, Hummels und Weidenfeller umspielte und zum 2:2 einschob.

Der BVB gab noch lange nicht auf

Die rund 6.000 Fans des VfB wollten gerade mit dem Jubeln aufhören, als Schieber in der 79. Minute nach Zuspiel von Zdravko Kuzmanovic mit einem platzierten Linksschuss das 3:2 für den VfB erzielte. Doch der BVB gab noch lange nicht auf, ganz im Gegenteil, umso wütender wurden nun die Angriffe der Schwarz-Gelben. In der 80. Minute verhinderte Ulle mit einer Weltklasse-Parade noch den Ausgleich durch Lewandowski, doch beim Schuss von Hummels in der 82. Minute zum 3:3 war auch die Nummer eins des VfB machtlos.

Und es kam noch schlimmer für den VfB. Zunächst klärte Niedermeier mal wieder auf der Linie bei einem Versuch von Lewandowski, dann war der eingewechselte Ivan Perisic zur Stelle und nagelte die Kugel nach einem Schmelzer-Eckball volley zum 4:3 in die Maschen.

Dieses unglaubliche Spiel hatte keinen Sieger verdient, das dachte sich wohl auch Christian Gentner, als er sich in der Nachspielzeit nach Vorlage von Cristian Molinaro im Sechzehner die Kugel auf den linken Fuß legte und den Ball zum 4:4 ins Netz drosch.

Der umjubelte Ausgleich fiel quasi mit dem Schlusspfiff. Der VfB erkämpfte sich in einem dramatischen und denkwürdigen Spiel einen Punkt beim Deutschen Meister, steht vorübergehend auf dem fünften Tabellenplatz und darf weiter von der UEFA Europa League träumen.

Highlights


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