Dieses
Spiel zwischen dem VfB und Borussia Dortmund am Freitagabend im Signal
Iduna Park werden die 80.720 Zuschauer im Stadion sowie die Fans zu
Hause an den Fernsehgeräten noch lange in Erinnerung behalten. Diese
Partie bot nicht nur vier Tore auf beiden Seiten, sondern auch Fußball
vom Allerfeinsten.
Am Ende freuten sich fast alle Beteiligten
über die Punkteteilung, die durch die Treffer von Shinji Kagawa, Jakub
Blaszczykowski, Vedad Ibisevic, Julian Schieber (2), Mats Hummels, Ivan
Perisic und Christian Gentner zu stande kam.
Ersetzte beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg noch Cacau
den gelbgesperrten Ibisevic, tauschten die beiden Stürmer in Dortmund
die Rollen. Der bosnische Nationalspieler begann für den deutschen
Auswahlspieler, der aufgrund seiner fünften gelben Karte in Stuttgart
geblieben war. Ansonsten sah Bruno Labbadia keinen Grund zu weiteren
Veränderungen in seiner Startformation.
Die erste Hälfte begann
mit einem Offensivfeuerwerk des amtierenden Deutschen Meisters, das bis
zum Pausenpfiff andauerte. Am Ende zählten die Statistiker 14:2
Torschüsse, darunter ein Lattenkracher von Kevin Großkreutz und das 1:0
von Kagawa.
Der japanische Nationalspieler war es auch, der in
der zweiten Minute mit einem Schuss aus 18 Metern, der knapp am Kasten
von Sven Ulreich vorbei ging, die erste Rakete zündete. BVB-Kollege
Jakub "Kuba" Blaszczykowski legte wenige Minuten mit einem Versuch aus
ähnlicher Distanz nach, doch Lukasz Piszczek fälschte die Kugel
zugunsten des VfB ab. Sekunden später sorgte Arthur Boka unfreiwillig
für die nächste Gelegenheit der Borussen, als er Kagawa mit einer
Kopfballabwehr den Ball am Elfmeterpunkt auflegte. Nur durch eine
Weltklasseparade verhinderte Ulle den frühen Rückstand des VfB.
Es blieb spektakulär
In der neunten Minute
schaffte es die Mannschaft von Bruno Labbadia zum ersten Mal, sich aus
der Umklammerung des BVB zu befreien. Martin Harnik sah Gotoku Sakai
in den Sechzehner starten, der Japaner bediente Tamas Hajnal, doch
Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller warf sich in die Hereingabe des
ungarischen Nationalspielers und machte somit die Chance zunichte.
Nach einem kurzen Durchschnaufen ging es weiter mit Torraumszenen in
dieser hochklassigen Begegnung.
Robert Lewandowski kam aus
kürzester Distanz zum Abschluss, doch Sakai lenkte den Schuss ins
Toraus. Auf der anderen Seite flankte Hajnal von rechts an den zweiten
Pfosten, wo Julian Schieber aus etwa vier Metern das 1:0 für seine
Farben auf dem Fuß hatte, seine Direktabnahme aber übers Tor setzte.
In der Folge beherrschte der Gastgeber weitestgehend das Geschehen und
drängte auf den ersten Treffer. Ilkay Gündogan schickte in der 21.
Minute mit einem Traumpass Robert Lewandowski auf die Reise. Der
polnische Nationalspieler umkurvte zuerst Kapitän Georg Niedermeier,
zog dann noch an Sven Ulreich vorbei, doch der zurückgeeilte
Niedermeier kratzte den Ball mit dem Kopf noch von der Linie.
Es blieb spektakulär. Erneut war Gündogan der Ausgangspunkt einer
Großchance der Schwarz-Gelben, als er von rechts flankte und der
Volleyschuss von Großkreutz an die Latte krachte. Kurz darauf war der
deutsche Nationalspieler nach Flanke von Kuba frei vor Ulreich, doch
der Keeper des VfB konnte klären.
Nach einer halben Stunde
war mal wieder der VfB an der Reihe. Ibisevic rannte auf Roman
Weidenfeller zu, legte den Ball vorbei und kam nach einer Berührung zu
Fall. Schiedsrichter Michael Weiner entschied auf Abstoß und lag
damit womöglich daneben. Auf der anderen Seite musste erneut Georg
Niedermeier für den bereits geschlagenen Sven Ulreich retten, als
Gündogan abgezogen hatte.
In der 33. Minute fiel dann aber
doch das Tor für den BVB. Marcel Schmelzer hatte auf seiner linken
Seite zu viel Platz zum Flanken, Sebastian Kehl legte mit dem Kopf für
Kagawa vor, der aus vier Metern den Ball zum 1:0 für Borussia
Dortmund unter die Latte hämmerte. Bis zum Pausenpfiff gab es noch
zwei Gelegenheiten für die Klopp-Elf, doch sowohl der Schuss von Kuba
aus etwa 15 Metern, den Ulle hielt, als auch der Distanzschuss von
Gündogan, führten nicht zum Erfolg. Somit blieb es beim 1:0 für den
BVB, der das spielbestimmende Team in der rassigen ersten Hälfte war.
Ein Weckruf für die Spieler mit dem roten Brustring
Auch nach dem Seitenwechsel ging es in hohem Tempo weiter. Während
Lukasz Piszczek in der 48. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel
nur den Pfosten traf, gelang Kuba eine Minute später nach Vorarbeit
von Mats Hummels das 2:0 für die Borussia. Kurz darauf ging ein
Schuss von Lewandowski übers Tor, genau wie in der 58. Minute ein
Versuch von Kuba.
Beim VfB dauerte es in der zweiten Hälfte
bis zur 60. Minute, ehe es zu einer Chance kam, doch der Kopfball von
Vedad Ibisevic nach einem Hajnal-Eckball ging knapp über das Gehäuse
von Weidenfeller. Dieser Kopfball war so etwas wie ein Weckruf für
die Spieler mit dem roten Brustring auf dem Trikot. In der 63. Minute
knallte William Kvist nach einem schönen Solo den Ball an den
Pfosten, kurz darauf rauschte ein Kopfball von Ibisevic am Tor des
BVB vorbei. Sekunden später bewahrte Ulle mit einer Glanztat sein
Team vor der Vorentscheidung, als er gegen Kuba Sieger blieb.
Dann schaffte der VfB tatsächlich den Anschluss. Der eingewechselte
Christian Gentner spitzelte den Ball zu Niedermeier, der für Ibisevic
auflegte. Roman Weidenfeller war beim Schuss der Nummer neun des VfB
chancenlos. Durch das 1:2 witterte der VfB nun wieder seine Chance
auf den Punktgewinn. Nach einem langen Ball von Sakai verlängerte
Ibisevic zu Julian Schieber, der in der 77. Minute Piszczek, Hummels
und Weidenfeller umspielte und zum 2:2 einschob.
Der BVB gab noch lange nicht auf
Die rund 6.000 Fans des VfB wollten gerade mit dem Jubeln aufhören,
als Schieber in der 79. Minute nach Zuspiel von Zdravko Kuzmanovic mit
einem platzierten Linksschuss das 3:2 für den VfB erzielte. Doch der
BVB gab noch lange nicht auf, ganz im Gegenteil, umso wütender
wurden nun die Angriffe der Schwarz-Gelben. In der 80. Minute
verhinderte Ulle mit einer Weltklasse-Parade noch den Ausgleich durch
Lewandowski, doch beim Schuss von Hummels in der 82. Minute zum 3:3
war auch die Nummer eins des VfB machtlos.
Und es kam noch schlimmer für den VfB. Zunächst klärte Niedermeier mal
wieder auf der Linie bei einem Versuch von Lewandowski, dann war der
eingewechselte Ivan Perisic zur Stelle und nagelte die Kugel nach
einem Schmelzer-Eckball volley zum 4:3 in die Maschen.
Dieses unglaubliche Spiel hatte keinen Sieger verdient, das dachte
sich wohl auch Christian Gentner, als er sich in der Nachspielzeit
nach Vorlage von Cristian Molinaro im Sechzehner die Kugel auf den
linken Fuß legte und den Ball zum 4:4 ins Netz drosch.
Der
umjubelte Ausgleich fiel quasi mit dem Schlusspfiff. Der VfB erkämpfte
sich in einem dramatischen und denkwürdigen Spiel einen Punkt beim
Deutschen Meister, steht vorübergehend auf dem fünften Tabellenplatz
und darf weiter von der UEFA Europa League träumen.
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