Die
Erwartungen der Fans an den VfB waren vor dem Derby gegen den SC
Freiburg groß, am Ende wurden sie restlos erfüllt. Mit 4:1 gewann die
Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia das Heimspiel gegen den
Tabellenletzten und machte dadurch weiter Boden gut auf die unteren
Tabellenplätze.
Mann des Spiels war Martin Harnik, der mit seinen
Saisontreffern zwölf und 13 maßgeblich am Sieg beteiligt war. Die
weiteren Treffer für den Gastgeber erzielten Shinji Okazaki und Khalid
Boulahrouz. Für Freiburg traf Fallou Diagné.
Zwei Veränderungen gab es in der Startformation des VfB im
Vergleich zur 2:4-Niederlage in Hannover. Nachdem Serdar Tasci seine
Oberschenkelzerrung auskuriert hatte, brachte Bruno Labbadia den Kapitän
anstelle von Maza wieder in der Innenverteidigung. Im zentralen
defensiven Mittelfeld bekam Zdravko Kuzmanovic den Vorzug vor Christian
Gentner.
Das Baden-Württemberg-Derby bot den Zuschauern in der
Mercedes-Benz Arena von Anfang an temporeichen Fußball. Die erste
Gelegenheit des Spiels hatte Vedad Ibisevic nach einer Flanke von Gotoku
Sakai, doch der Versuch des bosnischen Nationalspielers wurde zur Ecke
geblockt. Der VfB hatte die Sache im Griff, stand hinten gut und
erarbeitete sich Chancen. Folgerichtig fiel in der zwölften Minute auch
das 1:0 für die Heimmannschaft. Ein schöner Diagonalball von Sakai fand
Martin Harnik, der in Richtung Strafraum zog. Ibisevic täuschte die
Ballmitnahme an, sodass der österreichische Auswahlspieler plötzlich
mutterseelenalleine vor SC-Keeper Oliver Baumann auftauchte und zur
Führung für sein Team einschieben konnte.
Der VfB blieb am
Drücker, vor allem Harnik drehte auf. In der 18. Minute passte er flach
in die Mitte, wo Tamas Hajnal am ersten Pfosten stehend danebenschoss.
Drei Minuten später nahm der Rechtsaußen einen Abschlag von Sven
Ulreich gekonnt mit, drang in der Sechzehner und spielte die Kugel
scharf in Richtung des zweiten Pfostens. Shinji Okazaki rutschte in
hohem Tempo in die Vorlage und erzielte das 2:0 für den VfB.
Freiburg
wachte nun langsam auf und versuchte ebenfalls, in der Offensive etwas
zu bewegen. Oliver Sorg hielt aus der Distanz drauf und prüfte Sven
Ulreich zum ersten Mal an diesem Nachmittag. 27 Minuten waren gespielt,
da sorgte mal wieder ein Eckball für Gefahr vor dem VfB-Kasten. Erik
Jendrisek zirkelte die Kugel scharf auf den langen Pfosten, wo Fallou
Diagné am höchsten stieg und das 1:2 köpfte.
Der VfB zeigte sich nur wenig beeindruckt ob des Gegentreffers und
spielte weiter ansehnlich nach vorne. Nach gut einer halben Stunde
strich ein direkt geschossener Freistoß von Zdravko Kuzmanovic knapp am
Gehäuse des Gastgebers vorbei. Kurz darauf legte Harnik für Okazaki
auf, doch dessen Direktabnahme aus rund 20 Metern landete in den Armen
von Freiburgs Keeper Baumann. Die letzte Szene der kurzweiligen ersten
Hälfte gehörte wieder dem VfB, der die Partie bis dahin klar
dominierte und deutlich erkennbar die Niederlage aus dem
Hannover-Spiel wettmachen wollte. Okazaki sah in der Mitte Kuzmanovic,
der jedoch über den Ball haute und somit die Chance auf das 3:1
vergab. Mit der knappen Führung für den VfB machten sich die beiden
Mannschaften schließlich auf den Weg in die Katakomben.
Direktabnahme landete zum Glück am Pfosten
Auch
die zweite Hälfte bot eine Vielzahl an Höhepunkten und Torraumszenen.
Den Anfang machte der SC in Person seines Kapitäns Cedrick Makiadi,
der über die linke Angriffsseite auf und davon war, flach nach innen
spielte, und am zweiten Pfosten Jan Rosenthal fand. Die Direktabnahme
des Mittelfeldspielers landete aber zum Glück am Pfosten.
Dann
war wieder der VfB an der Reihe. Nach einer Flanke von Khalid
Boulahrouz köpfte Ibisevic drüber, dann zirkelte Hajnal einen Freistoß
am Tor vorbei. Auf der anderen Seite hielt Sven Ulreich einen Schuss
von Makiadi, kurz darauf lenkte Oliver Baumann einen Volleyschuss von
Tamas Hajnal mit den Fingerspitzen ins Toraus.
In der 63.
Minute zeigte der VfB, dass er bei Standardsituationen auch gefährlich
sein kann. Hajnal brachte eine Ecke an den Fünfmeterraum, Ibisevic
gewann das Kopfballduell, und von Boulahrouz‘ Rücken prallte der Ball
zum 3:1 ins Netz. Wenige Augenblicke später halte erneut Jubel durch
die Mercedes-Benz Arena, doch der Kopfball von Ibisevic verfehlte nach
einer Sakai-Flanke das leere Tor.
Es spielte fast nur noch der
VfB, und der Mann des Tages, Martin Harnik, wollte sein Torekonto
weiter auffüllen. In der 69. Minute zog er mit einem Tempodribbling
unwiderstehlich in den Sechzehner, zog ab und forderte Elfmeter. Denn
Oliver Sorg wehrte den Schuss mit dem Arm ab, Schiedsrichter Wolfgang
Stark entschied jedoch auf Eckball.
Kurz darauf gaben die Breisgauer mal wieder ein Lebenszeichen von
sich. Daniel Caligiuri schüttelte im Strafraum William Kvist ab,
passte in die Mitte, doch mit vereinten Kräften beförderte die
VfB-Abwehr die Kugel ins Toraus. Die Antwort des VfB folgte prompt.
Harnik verpasste nach Vorlage von Ibisevic zunächst noch die Kiste,
doch in der 82. Minute gelang der Nummer sieben des VfB sein zweites
Tor an diesem Tag. Hajnal passte von rechts in den Strafraum, wo
Harnik unbedrängt das 4:1 erzielen konnte. Ein Schuss des
eingewechselten Cacau war die letzte nennenswerte Szene des Spiels.
Am Ende ging der VfB auch in dieser Höhe völlig verdient als Sieger
vom Platz und versöhnte seine Fans für die 2:4-Niederlage in Hannover.
In der Tabelle klettert die Labbadia-Elf fürs erste auf Platz acht,
muss nun in den kommenden Wochen diese Leistung aber bestätigen, will
man noch einmal das obere Tabellendrittel angreifen.
Quelle: vfb.de
Stuttgart - Freiburg 4:1 Highlights von FootballKing1992
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