Die rund 3.000 VfB-Fans, die am Samstagnachmittag ihre Mannschaft in der
BayArena gegen den amtierenden Vizemeister Bayer Leverkusen
unterstützten, sahen ein Fußballspiel mit viel Brisanz, vier Toren,
einem Elfmeter und zwei Platzverweisen. Am Ende trennten sich der VfB
und die Werkself mit 2:2, was aufgrund der Spielanteile ein gerechtes
Ergebnis war.
Beeindruckend war vor allem die moralische Leistung
des VfB, der zweimal einen Rückstand aufholen konnte. Das 0:1 durch
Stefan Kießling glich Julian Schieber mit einem Freistoßhammer aus, und
den 1:2-Rückstand durch Simon Rolfes egalisierte Joker Martin Harnik in
der letzten offiziellen Spielminute. Zu diesem Zeitpunkt spielte Bayer
nur noch mit zehn Feldspielern, am Ende musste auch noch Cristian
Molinaro den Platz vorzeitig verlassen.
Mit vier etatmäßigen Stürmern auf dem Feld
Aufgrund
der zuletzt gezeigten Leistungen seiner Mannschaft sah sich Bruno
Labbadia vor dem Anpfiff zu fünf Veränderungen in seiner
Startaufstellung veranlasst. Schieber erhielt den Vorzug im linken
Mittelfeld vor Tamas Hajnal, Shinji Okazaki ersetzte Harnik auf der
rechten Mittelfeldseite, Georg Niedermeier verteidigte für Maza neben
Kapitän Serdar Tasci in der Innenverteidigung, und die beiden
wiedergenesenen Khalid Boulahrouz und Christian Gentner spielten
anstelle von Antonio Rüdiger und Zdravko Kuzmanovic.
Nach einer
Schweigeminute für die Opfer der Ausschreitungen in Ägypten nahm die
Partie an Fahrt auf. Der VfB begann mit vier etatmäßigen Stürmern auf
dem Feld entsprechend offensiv und kam durch einen Abwehrfehler der
Leverkusener bereits in der ersten Minute zu einer guten Gelegenheit.
Okazaki probierte es mit einer Direktabnahme aus 16 Metern, verzog aber
deutlich. Nur wenige Minuten später hielt Molinaro aus der zweiten
Reihe drauf, stellte aber den ehemaligen VfB-Keeper Bernd Leno vor
keinerlei Probleme.
Nach der Anfangsoffensive der Labbadia-Elf
übernahm der Gastgeber die Initiative. Vor allem der deutsche
Nationalspieler André Schürrle drehte auf. In der fünften Minute wurde
ein Schuss des Angreifers aus dem Getümmel geblockt, den Nachschuss von
Rolfes aus der Distanz faustete Sven Ulreich zur Seite weg. Sechs
Minuten später fiel dann das erste Tor des Spiels, leider jedoch nicht
für den VfB. Schürrle bediente Bayers Neuzugang Vedran Corluka, der von
der Grundlinie zum zweiten Pfosten flankte. Ziemlich unbedrängt zog
Rolfes von dort volley ab, Ulle wehrte den Schuss nach vorne ab,
Kießling war einen Schritt schneller als Tasci und markierte das 1:0
für die Werkself.
Der VfB zeigte sich wenig beeindruckt vom Rückstand und suchte sein
Glück weiterhin in der Offensive. Vedad Ibisevic legte in der 16.
Minute auf Gentner ab, der den Ball jedoch nicht voll traf und somit
die Chance vergab. Besser machte es in der 24. Minute die Nummer 23 des
VfB, Julian Schieber, der einen Freistoß aus etwa 21 Metern an der
Mauer vorbei ins Eck zum 1:1 jagte. Bis zur Pause tat sich in der Folge
kaum noch etwas Nennenswertes. Einzig ein Schuss von Cacau von der
linken Strafraumecke sorgte in der 32. Minute noch mal für Gefahr, doch
Leno war zur Stelle und entschärfte den Schuss. Mit dem
1:1-Unentschieden ging es dann in die Kabinen.
Wenig beeindruckt nach dem neuerlichen Rückstand
Nur
Sekunden nach dem Seitenwechsel sorgte ein Zweikampf zwischen Tasci
und Lars Bender im Sechzehner für Diskussionen und für einen Strafstoß.
Der VfB-Kapitän kam mit hohem Tempo von hinten und rempelte den
Mittelfeldspieler der Leverkusener im Luftkampf um. Schiedsrichter
Thorsten Kinhöfer zeigte auf den Punkt und Rolfes verwandelte sicher zum
2:1 für B04. Auch vom neuerlichen Rückstand zeigte sich der VfB nur
wenig beeindruckt. In der 53. Minute bediente Cacau Sturmpartner
Ibisevic, dessen Schuss aus 14 Metern aber in letzter Sekunde geblockt
wurde. Auf der anderen Seite pflückte Ulreich einen Kopfball von Manuel
Friedrich runter.
Die Aussichten auf die Wende wurden in der
63. Minute noch rosiger, da Leverkusens Michal Kadlec die zweite
Gelbe Karte sah und mit Gelb-Rot vom Platz musste. Im Anschluss an
diesen Platzverweis tat sich der VfB jedoch zunächst schwer, seine
zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen. Gentner vergab in der 70.
Minute eine vielversprechende Freistoßmöglichkeit, als er den Ball aus
rund 20 Metern in die Mauer schoss.
In der Schlussphase brachte Labbadia mit Harnik und Hajnal zwei neue
Angreifer und läutete damit die Schlussoffensive ein. Der VfB tat sich
aber gegen nun kompakt in der eigenen Hälfte stehende Leverkusener
schwer, richtige Torchancen herauszuspielen. Stattdessen landeten die
Angriffsbemühungen immer wieder in der vielbeinigen Abwehr der
Werkself, die ihrerseits die Bälle meistens nur noch weit nach vorne
hauten oder auf Kontermöglichkeiten lauerten. Eine dieser
Konterchancen ergab sich in der 88. Minute, doch Ulle hielt seine
Farben mit einer Glanzparade gegen Kießlings Schuss im Spiel.
Und das war auch gut so, denn nur eine Minute später war Joker Harnik
zur Stelle und staubte nach einem Durcheinander im Sechzehner zum
2:2 ab. Aufregung gab es noch in der Nachspielzeit: Schürrle rannte
im Rücken von Molinaro hinter dem Ball her, der Linksverteidiger
versuchte die Kugel wegzuhauen und traf seinen Gegenspieler
unglücklich. Gelb wäre verdient gewesen, doch Kinhöfer zeigte dem
bereits verwarnten Italiener die rote Karte. Den Schlusspunkt setzte
der eingewechselte Renato Augusto mit einem strammen Schuss aus gut 17
Metern, der aber zum Glück für den VfB über die Querlatte rauschte.
Am Ende blieb es also beim verdienten 2:2-Unentschieden und der VfB
holte nach vier Niederlagen in Folge endlich den ersten Punkt im Jahr
2012.
Quelle: vfb.de
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