Der VfB
gewann am Samstag verdient mit 5:0 gegen Hertha BSC. Nach der
Verärgerung unter der Woche über das Pokal-Aus gegen die Bayern spielte
das Team von Bruno Labbadia gegen den Aufsteiger wie ausgewechselt und
kam zu einer Reihe von Torchancen. Dreimal traf Martin Harnik, Vedad
Ibisevic erzielte mit seinem ersten Tor für den VfB die 1:0-Führung, und
auch Shinji Okazaki war erfolgreich.
Die Startformation gegen die "alte Dame" sah im Vergleich zum
Bayern-Spiel drei Veränderungen vor: Harnik durfte anstelle von Cacau
spielen, Tamas Hajnal erhielt den Vorzug vor Julian Schieber, und
Winter-Neuzugang Gotoku Sakai ersetzte in seinem Bundesliga-Debüt den
rotgesperrten Cristian Molinaro. Neben den personellen Veränderungen
probierte es Bruno Labbadia auch mit einer taktischen Umstellung, indem
er mit Vedad Ibisevic als einzige Spitze agieren ließ.
Nach
einer Schweigeminute für den am Donnerstag verstorbenen ehemaligen
VfB-Spieler Walter Bühler sahen die VfB-Fans in der Mercedes-Benz Arena
vom Anpfiff einen hochmotivierten und offensiv eingestellten
Gastgeber. In der zweiten Minute prüfte Ibisevic nach Zuspiel von Sakai
Hertha-Keeper Thomas Kraft, dessen Mannschaft überhaupt nicht ins
Spiel fand, sich tief hinten reinstellte und den VfB kommen ließ. Die
Spieler im Trikot mit dem roten Brustring nahmen diese Einladung
dankend an und tasteten sich immer näher an den Kasten von Kraft heran.
Bis auf eine Kopfballchance von Pierre-Michel Lasogga in der 14.
Minute geriet das Tor von Sven Ulreich in der ersten Hälfte nicht
ernsthaft in Gefahr.
Dafür drehte der VfB auf und wurde mit andauernder Spielzeit
zunehmend sicherer in seinen Aktionen. In der 16. Minute scheiterten
Christian Gentner und Martin Harnik und vergaben so die bis dahin
beste Chance ihrer Mannschaft. Besser machte es Ibisevic in der 24.
Minute, als er per Seitfallzieher nach Vorarbeit von Hajnal und Georg
Niedermeier das 1:0 und damit auch sein erstes Saisontor für den
VfB-erzielte. Nur vier Minuten später steckte der bosnische
Nationalspieler, der im Winter aus Hoffenheim zum VfB wechselte, auf
Harnik durch, der den Ball nach einem Übersteiger herrlich mitnahm und
direkt zum 2:0 vollstreckte.
Hertha BSC, das ohnehin schon deutlich unterlegen war, dezimierte sich
in der 30. Minute selbst, als Andreas Ottl von hinten in die Beine von
Hajnal grätschte und folgerichtig von Schiedsrichter Deniz Aytekin
die rote Karte sah. Der VfB hatte kein Erbarmen mit den Gästen aus der
deutschen Hauptstadt und griff weiter an. Khalid Boulahrouz flankte
in der 32. Minute mustergültig in die Mitte, wo Shinji Okazaki per
Kopf zum 3:0 traf.
Wenig später drang Hajnal in den
Sechzehner ein und zwang Thomas Kraft mit einem Linksschuss zu einer
Glanzparade. Doch trotz der Gegenwehr des Hertha-Keepers fiel noch vor
der Pause das vierte Tor, und was für ein schöner Treffer das war!
Martin Harnik erhielt den Ball im Strafraum in halbrechter Position,
drehte sich und versenkte die Kugel im langen Eck, 4:0 für den VfB.
Nach einem verunglückten Schlenzer von Hajnal ging es nach einer
berauschenden ersten Hälfte in die Kabinen.
Zum dritten Mal den Hammer schwingen
Nach dem Seitenwechsel schaltete der VfB einen Gang zurück, spielte
aber dennoch konstant nach vorne und hielt die Hertha vom eigenen Tor
fern. So kam die Labbadia-Elf auch in der zweiten Hälfte zu guten
Torchancen und versöhnte ihre Fans weiterhin für die Darbietungen im
DFB-Pokal. Die erste gute Gelegenheit hatte Shinji Okazaki nach Vorlage
seines Landsmannes Sakai, doch Berlins Torhüter Thomas Kraft pflückte
den Schuss locker aus der Luft.
In der 58. Minute durfte
Martin Harnik dann zum dritten Mal den Hammer schwingen. Nach Flanke
von Christian Gentner traf der österreichische Nationalspieler zum
5:0. Kurz darauf spielte Okazaki Doppelpass mit Harnik. Alleine vor
Kraft scheiterte der japanische Nationalspieler aber am Hertha-Keeper.
Gegen Mitte des zweiten Durchgangs brachte Bruno Labbadia mit Julian
Schieber und Cacau noch zwei frische Stürmer. Schieber probierte es in
der 72. Minute auch gleich mit einem Knaller aus der zweiten Reihe,
der aber weit drüber ging. Die beiden nächsten Gelegenheiten zum
sechsten Tor hatte Ibisevic, der mit seinen beiden Versuchen jedoch
jeweils an Thomas Kraft scheiterte.
Die letzten Minuten ließen es die VfB-Spieler etwas ruhiger angehen,
dafür feierten die Fans in der Cannstatter Kurve umso frenetischer den
ersehnten ersten Heimsieg der Rückrunde. Obwohl mit den wenigsten
Ballkontakten und nahezu beschäftigungslos wurde vor allem Sven Ulreich
gefeiert. Den Wunsch nach einem eigenen Treffer erfüllte der
VfB-Keeper den Fans zwar nicht mehr, dennoch freute er sich nach dem
Schlusspfiff beim Gang in die Kurve gemeinsam mit seinen
Mannschaftskollegen über den Applaus und die Gesänge.
Mit dem
5:0 beim ersten Sieg des Jahres 2012 verschaffte sich der VfB wieder
Luft nach unten und rückte in der Tabelle ins vordere Mittelfeld vor.
Insgesamt eine Leistung, an die man in den nächsten Partien
anknüpfen muss.
Quelle: vfb.de
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