Samstag, 3. Dezember 2011

Sieg verschenkt

Die beiden ersten Saisontore von Christian Gentner brachten am Samstagabend nicht den gewünschten dreifachen Punktgewinn für den VfB nach 15 Jahren ohne Heimsieg gegen den 1. FC Köln. Stattdessen musste das Team von Bruno Labbadia kurz vor Schluss noch das Ausgleichstor von Lukas Podolski hinnehmen, der den FC bereits in der ersten Hälfte per Foulelfmeter mit 1:0 in Führung geschossen hatte.
 
Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Bremen nahm der VfB-Cheftrainer zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Gentner kam für Zdravko Kuzmanovic, und Cacau stürmte anstelle von Pavel Pogrebnyak. Die Anfangsphase dominierte der VfB, das erste Ausrufezeichen setzte aber der FC. Lukas Podolski probierte es in der sechsten Minute aus der zweiten Reihe, verzog jedoch deutlich. In der zehnten Minute hätte es dann beinahe zum ersten Mal im Kölner Kasten geklingelt. Cristian Molinaro brachte eine Ecke zu Tamas Hajnal, der aus 18 Metern direkt draufhielt und Michael Rensing zu einer Glanzparade zwang.

Wie aus dem Nichts fiel der erste Treffer des Abends für den Gegner. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied nach einem harmlosen Rempler von Maza gegen Slawomir Peszko auf Strafstoß, den Podolski zum 1:0 für den FC verwandelte. Der fragwürdige Elmeter beflügelte die Labbadia-Elf noch mehr. Unbeirrt spielten die Mannen im Trikot mit dem roten Brustring nach vorne und kamen zu Gelegenheiten. Zunächst zielte Maza per Kopf nach einem Hajnal-Freistoß vorbei, dann bekam der ungarische Nationalspieler nach schöner Vorarbeit von Gentner nicht genügend Druck hinter den Ball, sodass sein Schuss aus elf Metern kein Problem für Michael Rensing darstellte.

Die Bemühungen des VfB wurden schließlich in der 29. Minute zum ersten Mal belohnt: Hajnal bediente Gente beim Eckball, und der gebürtige Nürtinger köpfte mit seinem ersten Saisontor das 1:1. Kurz darauf zeigte Sven Ulreich, warum er die unumstrittene Nummer eins des VfB ist. Nach Zuspiel von Podolski tauchte Peszko frei vor dem 23-Jährigen auf, doch Ulle verkürzte blitzschnell den Winkel, blieb stehen und entschärfte die Situation mit einem überragenden Reflex.

Auf der Gegenseite schlug in der 36. Minute erneut Gente zu. Cacau passte flach in den Sechzehner auf Hajnal, ein Gegenspieler spitzelte den Ball genau vor die Füße der Nummmer 20 des VfB, der direkt mit einem Flachschuss das 2:1 erzielte. Kurz darauf verhinderte Rensing die noch höhere Führung für den Gastgeber, als er einen Kopfball von Cacau aus kurzer Distanz zur Ecke abwehrte. Auch die letzte Szene vor dem Schlusspfiff gehörte dem VfB, doch ein wuchtiger Kopfball von Serdar Tasci wurde geblockt, weshalb es mit dem 2:1 für den VfB in die Katakomben ging.

Vor Lukas Podolski am Ball

Khalid Boulahrouz blieb angeschlagen in der Kabine, für ihn versuchte sich Arthur Boka auf der rechten Verteidigerposition. Von dort drohte auch die erste Gefahr nach dem Seitenwechsel. Peszko zog aus rund zehn Metern ab, doch Ulreich lenkte den abgefälschten Schuss um den Pfosten. Zuvor schon zeigte der VfB-Keeper, dass er ein mitspielender Torwart ist, als er nach einem langen Ball aus der FC-Abwehr vor Lukas Podolski am Ball war.

In der 56. Minute sorgte ein Solo von Shinji Okazaki für die ersten Glücksmomente bei den VfB-Fans. Doch letztlich blieb das Kabinettstückchen des japanischen Auswahlspielers ohne Folgen, da Gentner nach Zuspiel von Okazaki seinen Schuss aus etwa 18 Metern verzog. Sekunden später erkämpfte sich Martin Harnik den Ball, drang in den Sechzehner ein, wurde aber im letzten Moment geblockt. Wie bereits in Durchgang eins beherrschte der VfB auch in der zweiten Hälfte das Geschehen. Nur selten kam der FC gefährlich nach vorne, so wie beispielsweise in der 69. Minute, als Martin Lanig nach einem Freistoß von Podolski am langen Pfosten an den Ball kam, diesen aber übers Tor setzte.

Doch zwingender blieb der VfB in seinen Offensiv-Aktionen. Nur eine gewagte Abwehraktion verhinderte in der 72. Minute, dass Gentner sein drittes Tor erzielte, stattdessen gab es Eckball. Die Partie verflachte nun zusehends. Ein Fernschuss von Mato Jajalo in der 77. Minute ging mehrere Meter am Kasten von Ulle vorbei. Der VfB tat das Nötigste, dem FC fehlten die Ideen, zudem spielten die Kölner trotz Rückstand überraschend passiv und überließen dem VfB den Platz. Doch der Gastgeber verpasste es, die sich ihm bietenden Räume zu nutzen. So auch Cacau, der knapp zehn Minuten vor dem Schlusspfiff zum Abschluss kam, jedoch an Rensing scheiterte.

In der 84. Minute wurde der Kapitän dann ausgewechselt. Für den deutschen Nationalspieler kam Julian Schieber, der damit nach seiner Rückkehr zum VfB sein Bundesligadebüt gab. Zwei Minuten später hielt Schieber zum ersten Mal drauf, verzog aber um einige Meter. Wie aus dem Nichts fiel dann plötzlich in der 88. Minute das 2:2. Hinten zu offen lief der VfB in einen Konter der Kölner. Podolski war durch und schob zum Ausgleich ein.

Dabei blieb es schließlich auch in einem Spiel, dass der VfB aufgrund seiner Überlegenheit und seiner Vielzahl an Torchancen hätte gewinnen müssen.

Quelle: VfB.de



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