Das letzte Bundesligaspiel vor der Winterpause lieferte zwei
unterschiedliche Hälften für den VfB und am Ende eine bittere
0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Nachdem die Mannschaft von Bruno
Labbadia im ersten Spielabschnitt noch das bessere Team war und einige
gute Chancen hatte, in Führung zu gehen, fanden Cacau und Co. im zweiten
Durchgang kaum noch ins Spiel und gerieten durch einen Treffer von
Sebastian Polter ins Hintertreffen.
Der VfB-Cheftrainer entschied sich gegen die "Wölfe" für die offensivere
Variante und ließ Timo Gebhart und nicht Antonio Rüdiger auf rechts
verteidigen. Dafür rückte Arthur Boka auf die linke Seite und ersetzte
dort den gelb-rot-gesperrten Cristian Molinaro, für den Cacau in die
Anfangsformation rutschte. Dadurch spielte der VfB mit zwei Stürmern und
einer Raute im Mittelfeld. Die offensive Ausrichtung machte sich von
Beginn an bemerkbar. Die Labbadia-Elf ergriff die Initiative und machte
Druck, ohne dabei jedoch in den ersten zehn Minuten wirklich gefährlich
zu werden. Der VfL brauchte seinerseits etwas, um die Nervosität
abzulegen, drehte dafür aber gegen Ende der ersten Hälfte auf.
Die erste Gelegenheit des Spiels hatte der Gast aus Stuttgart. Cacau
schickte in der 13. Minute Martin Harnik, der plötzlich frei durch war
und quer auf Christian Gentner abspielte, der aber wiederum ein, zwei
Schritte zu weit vorne war und die Gelegenheit somit verpasste. Der VfB
blieb am Drücker. Tamas Hajnal zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern
aufs kurze Eck, doch Diego Benaglio hatte aufgepasst und beförderte den
Ball ins Toraus. Kurz darauf erreichte ein langer Pass von Boka den
österreichischen Nationalspieler Harnik, der alleine vor dem Wolfsburger
Keeper einen Lupfer probierte, diesen aber neben das Tor setzte.
Nach
24 Minuten hätte Gente beinahe sein viertes Tor in Folge erzielt, doch
sein Schuss von der linken Strafraumgrenze wurde im letzten Moment von
Alexander Madlungs Kopf zur Ecke abgefälscht. In der Folge kamen die
Spieler von Felix Magath immer besser ins Spiel und zu guten
Möglichkeiten. Ashkan Dejagah zog aus 16 Metern ab, doch Sven Ulreich
bugsierte den noch abgefälschten Schuss mit einem tollen Reflex über die
Querlatte. Nach einem ungefährlichen Fernschuss von Boka kam der VfL
zu einer weiteren guten Gelegenheit, doch erneut war Ulle zur Stelle,
als er einen Kopfball aus kurzer Distanz von Madlung zur Ecke abwehrte.
Die Nummer eins des VfB war nun warmgeschossen und zeigte eine gute
Parade nach der anderen. In der 39. Minute faustete Ulle einen
Seitfallzieher von Dejagah zur Seite, dann lenkte er einen
Distanzschuss von Yohandry Orozco um den Pfosten, und in der 42. Minute
verhinderte er den fast schon sicheren Rückstand für sein Team. Marco
Russ kam aus dem Getümmel im Sechzehner zum Schuss, Ulle klärte mit
dem Fuß, und Madlung setzte den Nachschuss an den Außenpfosten. Dabei
blieb es auch in einem bis dahin offen geführten Spiel mit besten
Gelegenheiten auf beiden Seiten.
Das Aufbäumen des VfB war spürbar
Im zweiten Durchgang sank das Niveau der Partie deutlich. Beide Teams
produzierten viele Fehler im Spielaufbau, sodass sich kaum Torchancen
ergaben. In der 61. Minute stellte dann aber erneut Sven Ulreich seine
Klasse unter Beweis, als er einen Kopfball von Mario Mandzukic aus
sechs Metern über die Latte lenkte. Kurz darauf kam Cacau nach einer
Flanke von Gentner zum Abschluss, doch der der Kopfball des deutschen
Nationalspielers landete in den Händen von Diego Benaglio. Wenig
später verpasste es Arthur Boka, einen Konter gefährlich zu Ende zu
spielen, stattdessen wurde der Schuss des Linksverteidigers zur Ecke
abgefälscht. Nach ebendiesem Eckball versuchte es Gentner volley vom
zweiten Pfosten aus, verzog aber deutlich.
Eine Viertelstunde
vor Schluss ging der Gastgeber dann auch noch mit 1:0 in Führung.
Gebhart wurde im eigenen Strafraum von Marcel Schäfer überlaufen, der
Linksfuß passte flach vors Tor zum zweiten Pfosten, wo der
eingewechselte Sebastian Polter den Ball nur noch über die Linie
drücken musste. Die Antwort des VfB beinhaltete einen Distanzschuss des
ebenfalls eingewechselten Ibrahima Traoré, den Benaglio parierte, und
einen Versuch von Gentner aus 15 Metern, den Madlung ins Toraus
ablenkte.
Auch wenn das Aufbäumen des VfB spürbar war, die richtigen Mittel, um
den VfL entscheidend unter Druck zu setzten, fielen den Spielern mit
dem Brustring auf dem Trikot nicht ein. Ulreich war es zu verdanken,
dass es in der Nachspielzeit nicht noch das zweite Gegentor zu
verkraften gab, denn der VfB-Keeper wehrte einen Schuss von Mandzukic
nach einem Konter mit dem Fuß ab. Auf der Gegenseite hielt Benaglio
bei der letzten Aktion des Spiels den Kopfball von Pavel Pogrebnyak
fest und somit auch die drei Punkte für den VfL, die sich somit mit
einem Sieg in die Winterpause verabschieden.
Der VfB muss
dahingegen mit einer Niederlage überwintern, hat aber am Mittwoch im
Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV noch die
Gelegenheit, seinen Fans ein Erfolgserlebnis unter den Weihnachtsbaum
zu legen.
Quelle: vfb.de
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