Der Südschlager zwischen dem VfB und dem FC Bayern bot am Sonntag ein
Spiel mit Toren, packenden Zweikämpfen und diskussionswürdigen Szenen.
Am Ende musste sich der VfB trotz 1:0-Führung mit 1:2 geschlagen geben.
Christian Gentner brachte den VfB in Führung, Mario Gomez glich aus,
Cristian Molinaro sah Gelb-rot, und Gomez setzte schließlich den
Schlusspunkt.
Die Anfangsformation des VfB hielt einige Überraschungen parat. Nach
seinem Comeback gegen Köln durfte Julian Schieber gegen den deutschen
Rekordmeister von Beginn an stürmen und ersetzte Cacau, die
Kapitänsbinde übernahm Gentner. Timo Gebhart feierte sein Startelfdebüt
in dieser Saison und erhielt den Vorzug vor Shinji Okazaki. Anstelle
des verletzten Khalid Boulahrouz beackerte Arthur Boka die rechte
Defensivseite.
Von Beginn an spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Nach vier
Minuten verfehlte Daniel van Buyten den Kasten von Sven Ulreich nach
einer Ecke von Arjen Robben nur knapp. Noch enger ging es wenige
Sekunden später zu, als Robben zunächst Ulle umkurvte und anschließend
in die Mitte vors leere Tor passte. Bedrängt von Maza vermochte es
Mario Gomez nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Dafür jubelten
in der sechsten Minute die VfB-Fans: Molinaro flankte auf den zweiten
Pfosten auf Martin Harnik, der per Kopf in Richtung Elfmeterpunkt
zurücklegte, von wo aus Kapitän Gentner in Mittelstürmer-Manier mit
links zum 1:0 vollstreckte.
Die Antwort der Bayern, die mit den
unter der Woche grippekranken Müller, Gomez, Kroos, Robben und Ribéry
antraten, ließ nicht lange auf sich warten. Rafinha hatte in der 13.
Minute zu viel Platz auf seiner rechten Angriffsseite, flankte scharf
in den Sechzehner, wo Gomez im Zweikampf mit Serdar Tasci die Oberhand
behielt, seinen Fuß in die Vorlage hielt und zum 1:1 einnetzte. In der
Folge drückte der FC Bayern aufs Gaspedal und schnürte die
Labbadia-Elf in die eigene Hälfte ein. Robben bediente in der 20.
Minute Müller, der den Ball über Ulreich zu Gomez lupfte, doch der
Kopfball des deutschen Nationalstürmers geriet zu harmlos und ging
neben das Tor. Kurz darauf bewahrte Ulle sein Team vor dem Rückstand,
als er einen abgefälschten Schuss von Müller aus 16 Metern mit einem
tollen Reflex abwehrte.
In der 29. Minute schwächte sich der VfB dann selbst: Moli, der für ein
Foul auf Höhe der Mittellinie an Robben zuvor bereits die gelbe Karte
gesehen hatte, erwischte den Niederländer bei einem Duell, spielte
jedoch auch den Ball. Für Referee Manuel Gräfe reichte der Kontakt aus,
um dem Italiener die gelb-rote Karte zu zeigen. Die Bayern wussten
bis zum Pausenpfiff nichts mit der Überzahl anzufangen, vielmehr hätte
Gebhart beinahe noch die Führung für seine Mannschaft erzielt, sein
Schuss von der Strafraumgrenze ging aber knapp über das Gehäuse von
Manuel Neuer. Somit ging es mit dem 1:1-Unentschieden auch in die
Kabinen.
Dramatischen Schlussviertelstunde
Auch im zweiten Spielabschnitt tat sich die Mannschaft von Jupp
Heynckes schwer, ihr zahlenmäßiges Übergewicht in Zählbares umzumünzen.
Stattdessen stand der VfB tief, verteidigte gut, spielte seine wenigen
Offensivaktionen aber nicht gut genug zu Ende. Dennoch schafften die
Münchner die Führung zum 2:1. Zunächst verhinderte Sven Ulreich noch
das Gegentor mit einer Glanzparade gegen einen Schuss von Toni Kroos
aus etwa 17 Metern. In der 57. Minute war die Nummer eins des VfB aber
machtlos. Philipp Lahm legte im Sechzehner zurück auf Gomez, der nur
noch zum 2:1 für den FCB einschieben musste.
Bis zur dramatischen Schlussviertelstunde tat sich nichts
Nennenswertes. Doch dann brachte Bruno Labbadia mit Cacau und Pavel
Pogrebnyak zwei frische Stürmer und beide Teams legten nochmal los.
Erst schoss Robben vom Strafraumeck drüber, dann scheiterten Cacau und
Pogrebnyak nach einem Eckball von Tamas Hajnal an Manuel Neuer. Im
Gegenzug verzog Robben erneut.
Kurz darauf hätte Cacau zum
Helden werden können. Daniel van Buyten köpfte in Richtung Neuer, der
gebürtige Brasilianer spritze dazwischen, brachte den Ball aber
nicht im Tor unter. Mit der Hereinnahme von Georg Niedermeier ins
Sturmzentrum ging der VfB in den letzten Minuten volles Risiko,
heraus kam leider am Ende nicht der gewünschte Ausgleich.
Trotz der Niederlage bot der VfB vor allem in Unterzahl dem
Tabellenführer die Stirn, hielt kämpferisch voll dagegen und hätte sich
letztendlich einen Punkt verdient gehabt.
Quelle: vfb.de
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