Mittwoch, 7. Dezember 2011

Julian Schieber zu Gast bei den »Red Revivals« in »Tom's Bar«

Als sich der Stuttgarter Fußball-Profi Julian Schieber mühselig durch den Reutlinger Feierabend-Verkehr gekämpft hatte und mit etwas Verspätung in Tom's Bar angekommen war, nahm ihm das kein VfB-Fan krumm. Im Gegenteil: Die Gesichter in der nahezu vollzählig versammelten Mannschaft des offiziellen Fan-Clubs »Red Revivals« strahlten, als der 22-Jährige jeden Einzelnen per Handschlag begrüßte. Und schon nach wenigen Minuten waren sich alle einig: »Das ist ein ganz Netter.«

Gestern war der Tag, an dem alle VfB-Profis unterwegs waren und 24 von den insgesamt 370 Fan-Klubs besuchten. Die »Red Revivals« und der Fan-Treff bei Tom's hatten bei der Bewerbung gute Karten gehabt, denn sie feiern in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen.

»Der Name des Fan-Clubs gefällt mir«, sagte Schieber. »Er soll an die großen Erfolge des VfB erinnern, und dass er die auch wieder erreicht. Ich wünsche mir in dieser Saison am liebsten den Pokalsieg«, sagte der Vorsitzende Thomas Tichelmann aus Gönningen bei seiner launigen Begrüßung.

Schieber hatte Glück, dass ihm eine weite Anreise erspart geblieben war. Denn im Topf, aus dem jeder Profi ein Los gezogen hatte, war unter anderem auch Berlin. Der sechsfache Saison-Torschütze Martin Harnik hatte es gezogen. Julian Schieber hat in dieser Runde noch kein Tor erzielt. Er ist bescheiden, allein schon glücklich darüber, überhaupt wieder spielen zu können. Die mehrmonatige Leidenszeit hatte ihr Ende am vergangenen Samstagabend, als der gebürtige Backnanger nach einer langen Verletzungspause in der 84. Minute eingewechselt wurde.

Der Anfang ist gemacht

Es war ein bewegender Moment gewesen, den selbst hartgesottene Fußball-Profis nicht, kalt wie Hundeschnauze, so schnell vergessen. Die Schieber-Schieber-Rufe durch die fast ausverkaufte Mercedes-Benz-Arena empfand der nach einem Jahr aus Nürnberg zurückgekehrte U 21-Nationalspieler als »sehr impulsiv, wie ich es nie zuvor erlebt habe. Das war schon ganz etwas Besonderes«.

Dass Schieber beim »Club« wachsen und reifen konnte, bezeichnet er als »Glücksgriff«. In 27 Spielen für die Franken erzielte der Schwabe sieben Treffer und gab acht Torvorlagen. Auch gegen den VfB traf er, markierte sogar den Siegtreffer. Doch das ist Schnee von gestern, jetzt will das Stuttgarter Eigengewächs wieder für »seinen« Klub treffen. Der Anfang ist gemacht.

Ob es bereits am Sonntag zum nächsten Einsatz reicht, weiß Schieber noch nicht. »Ich muss mich im Training anbieten«, sagt er vor dem Süd-Gipfel gegen den FC Bayern München. VfB-Trainer Bruno Labbadia hat noch kein Zeichen gegeben, ob Schieber in der Anfangsformation stehen könnte.

Viele Fans, nicht nur die »Red Revivals in Reutlingen, würden es dem 22-Jährigen gönnen. Zumal die etablierten Stürmer Cacau und Pawel Pogrebnjak zurzeit Torjäger-Qualitäten vermissen lassen. Klar, dass Julian Schieber seine Teamkollegen in Schutz nimmt. »Es gibt eben immer wieder Spiele, in denen es nicht so läuft«, betonte er. Um gegen die Bayern bestehen zu können, »muss die Mannschaft über 100 Prozent bringen. Wir müssen noch mehr laufen, um Lücken zu reißen«. Als Julian Schieber im Spiel gegen den 1. FC Köln aufs Feld gekommen war, konnte man das Gefühl haben, er wolle Bäume ausreißen. Im Gespräch mit ihm wird klar: Der Mann ist heiß. (GEA)

Von VON MICHAEL GRIMM
Quelle (GEA): Reutlinger General-Anzeiger

Fotoalbum: Julian Schieber

Und hier noch zwei Videos



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