Montag, 20. Dezember 2010

Die Fan-Demo nach Pleite gegen Bayern

 Nach dem Wut-Schweigen in der Europa League gegen Odense letzten Donnerstag gestern eine große Fan-Demo.

VOR DEM SPIEL


Rund um die Mercedes-Benz Arena werden von einem Aktionsbündnis Flugblätter verteilt. Dort wird zum Sturz des Vorstands um Präsident Erwin Staudt (62) aufgerufen.

WÄHREND DES SPIELS

Zuerst unterstützen die Anhänger in der Untertürkheimer Kurve die Mannschaft, hängen ein großes Plakat auf: „Aufwachen Stuttgart, Emotionen zeigen.“

Nach dem 0:3 zur Pause versagen die Fans wieder die Unterstützung. Es bleibt alles still, bis auf die letzten zehn Minuten.

NACH DEM SPIEL

Trainer Labbadia führt seine Mannschaft in die Fan-Kurve. Dort stehen die Hardcore-Fans demonstrativ mit dem Rücken zum Spielfeld, schreien: „Wir haben die Schnauze voll!“ Danach drehen sie sich um und beschimpfen die VfB-Profis mehrere Minuten.

300 Fans versammeln sich danach hinter der Haupttribüne auf der Mercedesstraße. Singen wütend: „Unsere Farben habt ihr nicht verdient!“ Eine Hundertschaft Polizei schützt die VIP-Räume.

Nach über einer Stunde kommt Präsident Staudt zusammen mit seinem Vorstands-Kollegen Ulrich Ruf, Manager Fredi Bobic und Sportdirektor Jochen Schneider. Er spricht mit einem Megaphon zu der aufgebrachten Menge: „Liebe VfB-Fans! Die Situation ist schlecht, wir hätten uns das auch anders vorgestellt! Aber es hilft uns jetzt überhaupt nicht weiter!“

Immer wieder wird er von lauten „Rücktritt! Rücktritt“-Rufen unterbrochen.


Staudt redet weiter durchs Megaphon: „Was uns im Moment überhaupt nicht hilft, dass wir gegeneinander arbeiten. Wir müssen zusammenstehen! Also Freunde, wir haben eure Botschaft verstanden!“

Wieder Buh-Rufe, ein Fan ruft: „Jedes Jahr die gleiche Sch...!“

Staudt macht weiter: „Wir werden die Maßnahmen, die wir getroffen haben, systematisch umsetzen um dann gestärkt in die Rückrunde zu gehen und um die Klasse zu halten.“

Die Fans verhöhnen Staudt mit gehässigen, sarkastischen Gesängen: „Schalalalala Mäckmäckmäck!“ Was frei übersetzt heißt: „Red‘ weiter, wir glauben dir nicht mehr!“

Bevor Staudt geht, sagt er noch dies: „Ich wünsche euch jetzt einen guten Nachhause-Weg, wir sehen uns am Mittwoch!“ Hoffentlich nicht an gleicher Stelle”.

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