Freitag, 5. November 2010

Europa League: Viertes Spiel vierter Sieg - Video

In der Bundesliga kämpft der VfB Stuttgart ums Überleben, in der Europa-Liga zählt er zu den 32 besten Teams. Mit einem 3:0 (1:0) beim FC Getafe zogen die Roten vorzeitig in die Zwischenrunde ein. Der Wermutstropfen: Innenverteidiger Serdar Tasci verletzte sich und droht am Sonntag gegen Bremen auszufallen.

Mit seiner Aufstellung machte Trainer Jens Keller deutlich, wo zurzeit die Prioritäten bei den Roten liegen. Cacau, Christian Träsch, Timo Gebhart, Christian Gentner und Georg Niedermeier saßen zunächst auf der Bank, für sie standen Martin Harnik, Mamadou Bah, Mauro Camoranesi und Arthur Boka in der Startelf, in der Matthieu Delpierre sein Comeback feierte. Der Kapitän holte sich nach seiner Bundesligasperre und Verletzung Spielpraxis für das Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total). Dann sollen auch die geschonten Stammspieler mit frischen Kräften dazu beitragen, Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln. Serdar Tasci kann wahrscheinlich nicht mithelfen. Nach einer knappen Stunde fasste sich der Innenverteidiger an den Oberschenkel, wenig später musste er wegen einer Zerrung Timo Gebhart Platz machen - sein Einsatz am Sonntag scheint ausgeschlossen.

Gegen Getafe musste es auch ohne die etablierten Kräfte gehen. Und wie es ging! 20 Minuten lang hielt das Abwehrbollwerk des Madrider Vorortclubs, dann begann der Widerstand zu bröckeln. Ciprian Marica, der zweimal (14. und 22.) an Torhüter Oscar Ustari gescheitert war, fasste sich nach 26 Minuten und einem Fehlpass von Derek Boateng ein Herz und zog ab. Ustari ließ den haltbaren 22-Meter-Schuss des Rumänen, der schon im Hinspiel den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, über die Linie rutschen - 1:0.

Kurz zuvor war Juan Angel Albin mit einem Kopfball nur knapp gescheitert (25.). Zusammen mit einem Distanzschuss von Javier Arizmendi (32.) war es das einzige Lebenszeichen der Spanier, die sich nach dem Rückstand nahezu widerstandslos in ihr Schicksal fügten. Der Auftritt der Heim-Elf passte zum tristen Rahmen: Nur 3000 Fans, darunter 800 aus Stuttgart, bildeten eine äußerst dürftige Kulisse.

Vielleicht hatten sie ja geahnt, dass ihre Mannschaft chancenlos war gegen den VfB, der Ball und Gegner beherrschte und sich nur den Vorwurf machen lassen musste, seine Torchancen nicht konsequent genutzt zu haben. Harnik scheiterte an Ustari (30.), am Pfosten (37.) und wieder an Ustari (40.). Dennoch war Fredi Bobic zur Pause zufrieden. "Das war ein sehr beherzter und konzentrierter Auftritt", lobte der Manager.

Da wusste er noch nichts von Tascis Verletzung, die Personalsorgen beim VfB reißen nicht ab. Für den Verteidiger kam Gebhart zum Zug und auf Zuspiel von Cristian Molinaro gleich zum 2:0 (64.). Der VfB hatte leichtes Spiel, und dann wurde endlich auch Martin Harnik für seinen Einsatz belohnt - mit dem Treffer zum 3:0 (77.), das er nach einer Flanke von Boka im Liegen erzielte, und mit einem Essen. Das hatte Fredi Bobic dem Edel-Joker versprochen, wenn er auch bei einem Einsatz von Beginn an einmal trifft.

Der VfB jedenfalls ist durch, und nach der Niederlage von Young Boys Bern bei Odense BK höchstwahrscheinlich als Gruppensieger. Das garantiert ihm in der Zwischenrunde das Heimrecht im Rückspiel. Am 1. Dezember muss der VfB nach Bern, allerdings ohne Ciprian Marica. Der Stürmer zupfte nach einem Zweikampf seinen Gegenspieler am Ohr und sah für die relativ harmlose Szene die Rote Karte (79.).

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

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