Der VfB Stuttgart hat sich in weniger als zwei Tagen aus der Krise geschossen: Nur 41 Stunden nach dem Europa- League-Erfolg gegen Bern (3:0) feierten die Schwaben am Samstag beim eindrucksvollen 7:0 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach auch ihren ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga.
Pawel Pogrebnjak schoss für den wie aufgedreht und mit völlig neuem Selbstvertrauen spielenden VfB gleich drei Tore (2., 54. und 60. Minute). Die weiteren Treffer erzielten Georg Niedermeier (21.), Zdravko Kuzmanovic (64.), Matthieu Delpierre (72.) und Ciprian Marica (80.). Für die erschreckend schwachen Gladbacher war es nach dem 0:4 gegen Eintracht Frankfurt das zweite Debakel in Serie.
Zum fünften Mal ein 7:0
Spiele gegen Stuttgart sind zudem so etwas wie eine aussichtslose Angelegenheit für sie: In den vergangenen 15 Jahren gewannen sie nur eines davon. Der VfB siegte zum fünften Mal in seiner Bundesliga-Historie mit 7:0, zuletzt war ihm das am 23. Februar 1991 gegen Dortmund gelungen.
Dazu feierte Kapitän Delpierre nach viermonatiger Verletzungspause (Knie-Operation) sein von Christian Gross „sehnlich erwartetes“ Comeback. Seine Wunschformation im Abwehrzentrum konnte der VfB- Trainer aber schon wieder nicht aufbieten, da Serdar Tasci kurzfristig mit Adduktoren-Problemen ausfiel. Ansonsten änderte Gross im Vergleich zum Bern-Spiel nichts. Der Faktor Stabilität war ihm bei seiner Aufstellung wichtiger, als mögliche frische Kräfte einzubauen. Dieser Plan ging von Anfang an auf.
Viel Schwung und positive Körpersprache
Stuttgart spielte mit enorm viel Schwung und einer positiven Körpersprache - das Spiel gegen Bern hatte nicht etwa Kräfte gekostet, sondern neue freigesetzt. Schon in der zweiten Minute traf Pogrebnjak per Abstauber zum 1:0. Gerade, als das hohe Anfangstempo etwas abzunehmen drohte, erhöhte Niedermeier per Kopf nach einem Eckball von Mauro Camoranesi auf 2:0. Vor 39 500 Zuschauern spielten die Gastgeber zum ersten Mal in dieser Saison genau den druckvollen Fußball, den ihr Trainer immer predigt.
Die starken Außenverteidiger Arthur Boka und Christian Träsch trieben das Spiel nach vorn, wo der agile Camoranesi und der junge Daniel Didavi die spielerischen Akzente setzen und Cacau sowie Pogrebnjak permanent in Bewegung waren. Der Russe hätte die VfB- Führung schon in der 25. und 35. Minute ausbauen können.
Gladbacher rannten nur hinterher
Die völlig indisponierten Gladbacher liefen in dieser Partie nur hinterher. Daran änderte nicht einmal etwas, dass Thorben Marx nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder dabei war, Trainer Michael Frontzeck seine Spieler zur Pause schon nach wenigen Minuten aufs Feld zurückschickte und die Stuttgarter sich für die zweite Halbzeit eigentlich vorgenommen hatten, Kräfte zu schonen.
Doch dann machte der VfB einfach da weiter, wo er vorher aufgehört hatte. Pogrebnjak, Kuzmanovic, Delpierre und der eingewechselte Marica trafen, wie sie wollten, während die Borussia nicht eine nennenswerte Torchance besaß. „Der VfB ist wieder da“, sangen die versöhnten Stuttgarter Fans dazu.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
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Samstag, 18. September 2010
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