Sonntag, 11. April 2010

Cacau eingewechselt - Spiel gewonnen

Berlin - Der VfB Stuttgart setzt seine beeindruckende Rückrunde fort: Nationalstürmer Cacau schoss im Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin in der 74. Minute das entscheidende Tor. Mit nun 47 Punkten schnuppert der VfB als Tabellen-Sechster weiter an den internationalen Startplätzen. Das kostet Hertha BSC mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bundesliga-Zugehörigkeit. Das Tabellen-Schlusslicht aus Berlin verlor am 30. Spieltag im eigenen Stadion das "Strafspiel" gegen den VfB Stuttgart mit 0:1 (0:0) und wartet nun schon seit 245 Tagen auf einen Sieg im Olympiastadion. Der Abstand zum Relegationsplatz 16 für Hertha vergrößerte sich vier Runden vor Saisonschluss wieder auf fünf Punkte.
Hertha zeigte sich vor 26.851 Zuschauern im "Strafspiel" gleich bissig und engagiert: Die gegenüber dem jüngsten 3:0-Auswärtssieg in Köln unveränderte Berliner Elf kämpfte, drückte, versuchte viel - die durch das DFB-Sportgerichts-Urteil auf 25.000 reduzierte Fan-Gemeinde machte sich lautstark bemerkbar. Torwart-Routinier Jens Lehmann musste schon in der Startphase zweimal weit aus dem VfB-Kasten und klären. Nach einem schönen Schuss von Lewan Kobiaschwili holte der 40-Jährige den Ball noch aus dem Winkel (27.).

Da hatten auch die 8000 ausgesperrten Fans, die in der nah gelegenen Waldbühne die Partie über einen riesigen Bildschirm verfolgten, den Torschrei schon auf den Lippen. Die Ostkurve, aus der nach dem 1:2 gegen Nürnberg am 13. März 100 bis 150 Chaoten den Platz gestürmt hatte, blieb ganz leer. Doch die Berliner Profis brannten: Matthieu Delpierre rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Theofanis Gekas (18.), den später einmal mehr unberechtigt eine angebliche Abseitssituation weggepfiffen wurde.

Die beste Rückrunden-Mannschaft aber hielt dagegen, mit breiter Brust stand der VfB nach drei Siegen in Folge nicht nur stabil in der Defensive, sondern inszenierte auch immer wieder selbst gefährliche Angriffe. Nach einer flachen Eingabe des hellwachen Ciprian Marica spitzelte der Russe Pawel Pogrebnjak das Streitobjekt nur um Zentimeter am Hertha-Tor vorbei (16.).

Und ein Kopfball des Rumänen Marica, der trotz abgelaufener Sperre von Cacau zunächst zusammen mit Pogrebnjak das VfB-Angriffsduo bildete, strich nur knapp über die Latte (28.). Auch die rund 3500 mitgereisten Stuttgarter Fans, die in der Anfangsphase gegen die jüngsten Fan-Urteile des DFB protestierten und schwiegen, kamen nun auf ihre Kosten.

Das Spiel wogte lange hin und her: Hertha spürte die letzte Chance im Abstiegskampf; Stuttgart wollte unbedingt den ersten "Dreier" seit 19 Jahren in Berlin. Hertha-Coach Funkel ging ein hohes Risiko, brachte den lange an einer Fußverletzung operierenden Florian Kringe ins Spiel. Doch die Dortmunder Leihgabe verletzte sich schon beim ersten Ballkontakt erneut, musste drei Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz.

Auf der Gegenseite wurde Cacao - gerade 17 Minuten auf dem Rasen - von den Berlinern zu zögerlich angegangen. Sein Schuss wurde von Steve von Bergen noch unhaltbar für Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny abgefälscht.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

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