Montag, 15. Februar 2010

VfB verliert 1:3 gegen den HSV

Ruud van Nistelrooy hat den Hamburger SV vor einer Mini-Krise bewahrt. Mit seinem Doppelschlag innerhalb von 60 Sekunden (75./76. Minute) sicherte der niederländische Neuzugang den Norddeutschen den 3:1 (1:0)-Erfolg beim VfB Stuttgart. Damit feierte der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga am Samstag nach zuvor drei sieglosen Spielen wieder den ersten Dreier.

Die zuvor unter Trainer Christian Gross sechsmal ungeschlagenen Schwaben mussten dagegen die erste Niederlage unter dem Schweizer hinnehmen. Marcus Berg hatte den überzeugenden HSV in Führung (23.) gebracht. Christian Träsch glückte vor 41.500 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena der zwischenzeitliche Ausgleich (55.). Hamburg ergriff sofort die Initiative und ließ den VfB nicht wie gewohnt ins Spiel kommen. Es dauerte einige Zeit, bis die Schwaben selbst zu erwähnenswerten Offensiv-Aktionen kamen. Obwohl die Hanseaten zuletzt das Siegen verlernt hatten und erneut ein halbes Dutzend Stammkräfte ersetzen mussten, agierten sie selbstbewusst und zielstrebig.

Nachdem auch die Schwaben stärker aufkamen, entwickelte sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt eine abwechslungsreiche und sehenswerte Partie mit guten Chancen auf beiden Seiten. Der HSV ging aufgrund seiner überlegenen Anfangsphase verdient durch Berg in Führung. Allerdings profitierte der Schwede bei seinem vierten Saisontreffer per Distanzschuss auch von der Unentschlossenheit der VfB-Innenverteidiger Serdar Tasci und Matthieu Delpierre. Der Franzose bestritt nach auskuriertem Zehenbruch seinen ersten Einsatz in der Rückrunde. Danach häuften sich die Gelegenheiten für beide Teams.

Der gute HSV-Keeper Frank Rost rettete gleich viermal gegen Cristian Molinaro, Tasci (beide 26.), Sami Khedira (39.) und Ciprian Marica (43.). Zudem schoss Timo Gebhart volley knapp über die Latte (37.). Aber auch die Norddeutschen hatten noch mehrere Möglichkeiten: VfB-Schlussmann Jens Lehmann verhinderte gegen Piotr Trochowski (30.) und erneut Berg (40.) die mögliche Vorentscheidung. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Stuttgart den Druck. Der HSV kam nun nicht mehr so zur Geltung. Rost stand bei einem Gebhart-Kopfball erneut richtig (54.). Eine Minute später war der Torhüter allerdings machtlos: Träsch, der mit Abstand beste VfB-Akteur, schlenzte den Ball nach einem glänzenden Pass von Alexander Hleb unhaltbar zum Ausgleich ins Tor.

Marica vergab dann die Riesenchance zum 2:1 (59.) - und Berg machte es im Gegenzug nicht viel besser. Nun entwickelte sich wieder ein offener Schlagabtausch, wobei die Schwaben mehr Spielanteile hatten. Die Gäste konterten aber immer gefährlich. Dann folgte der große Auftritt von van Nistelrooy: Innerhalb von 90 Sekunden bewies der niederländische Neuzugang nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung seine Torgefährlichkeit gleich zweimal zum 3:1 für den Tabellenvierten. Erst stand der einstige Weltklasse- Stürmer sträflich frei, dann vollstreckte er nach einer Vorlage von Berg eiskalt.

http://www.stuttgarter-zeitung.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen