Montag, 28. Februar 2011

VfB Stuttgart siegt mit zehn Spielern 2:0

Ein Doppelschlag in Unterzahl hat dem VfB Stuttgart einen unverhofften Erfolg im Krisengipfel beschert und die schwarzen Serien von Eintracht Frankfurt verlängert. Obwohl Kapitän Mathieu Delpierre frühzeitig die Rote Karte für eine Tätlichkeit sah (15.), gewann der VfB noch 2:0 (0:0) bei den Hessen. Martin Harnik (64.) und Tamas Hajnal (68.) schossen den Tabellen-Vorletzten Richtung rettendes Ufer.

„Ich bin absolut stolz, weil die Mannschaft unglaublich gefightet hat“, sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. „In der Halbzeit haben wir in der Kabine gesagt: Jeder muss jetzt für Mathieu das Spiel umdrehen.“ Labbadia lobte zudem Torhüter Sven Ulreich, der am Donnerstag gegen Sporting Lissabon wegen der Gehirnerschütterung von Marc Ziegler nach seiner Verbannung wieder unverhofft ins Tor zurückgekehrt war.

Die Hessen bleiben in der Rückrunde ohne Sieg und Tor und kommen der Abstiegszone nun bedrohlich nah. „Das muss jetzt mal aufhören, irgendwie ist der Wurm drin“, konstatierte Eintracht-Manndecker Maik Franz, der nach einer Viertelstunde vor einem Freistoß für Stuttgart abseits des Balles im Strafraum auf den Rasen fiel. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte nach Rücksprache mit seinem Assistenten, der einen Ellenbogencheck gesehen hatte, dem verdutzten VfB-Verteidiger Khalid Boulahrouz die Rote Karte. Erst nach längeren Diskussionen stellte Stark, der in der Hinrunde heftig in die Kritik geraten war, in Delpierre den wahren Sünder vom Feld.

Franz sah Gelb, weil der Innenverteidiger dem VfB-Kapitän nach eigenen Worten „aus Versehen“ auf den Fuß gestiegen war und ihn damit offenbar provoziert hatte. Labbadia meinte zu Franz nur: „Da erübrigt sich jedes Wort.“ VfB-Sportdirektor Fredi Bobic erinnerte im TV-Sender Sky daran, dass Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann in der vorigen Saison Rot von Stark gesehen hatte, weil er in Mainz einem Gegenspieler auf den Fuß gestiegen war.

Von einer Frankfurter Überzahl war nichts zu spüren. Die schwächste Rückrundenmannschaft hatte Chancen vor allem durch ruhende Bälle und in der Luft. Einen Kopfball von Marco Russ hielt Ulreich (5.), auch einen Kopfball von Theofanis Gekas (38.) fischte er noch heraus. Für den VfB scheiterte der Japaner Shinji Okazaki am herausgelaufenen Schlussmann Ralf Fährmann (29.), der den verletzten Oka Nikolov ersetzte.

Die Hausherren übernahmen in der zweiten Hälfte das Kommando gegen die Schwaben, denen das Europa-League-Spiel vom Donnerstag in den Knochen zu stecken schien. Ein Schuss von Gekas in der 56. Minute prallte nach zehn torlosen Frankfurter Stunden vom Innenpfosten zurück. Zwei Minuten später parierte Ulreich einen Kopfball von Martin Fenin.

Aus dem Nichts fiel dann auf der Gegenseite das Tor: Harnik staubte ab, nachdem Fährmann einen Schuss des eingewechselten Timo Gebhart abprallen ließ. „Der Ball flatterte, ich war froh, dass ich meine Hände überhaupt hinterbringe“, sagte Fährmann. Den zweiten Gegentreffer leitete er mit einem verunglückten Abstoß ein, Hajnal vollendete den Angriff mit einem Heber. Die Eintracht hatte zwar danach noch mehrere Chancen, konnte Ulreich aber nicht überwinden, der unter anderem einen Flachschuss von Gekas toll abwehrte (77.).

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Freitag, 25. Februar 2011

Europa League: K.o. für den VfB - und für Ziegler

Was für ein Drama! Marc Ziegler feierte gegen Benfica Lissabon sein Saisondebüt für den VfB Stuttgart, doch nach 52 Minuten stand wieder der abgelöste Sven Ulreich im Tor. Zieglers Einstand endete mit einer schweren Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Auch der VfB ging k.o. Das 0:2 bedeutet das Aus in der Zwischenrunde der Europa-Liga.

Es ist doch wie verhext bei den Roten. In der Liga läuft es nicht, die Maßnahmen von Trainer Bruno Labbadia zur Rettung der Roten greifen nur unzureichend, und dann das: Nach 23 Bundesligaeinsätzen hatte sich Labbadia zu einem der letzten Mittel entschlossen, um das Unheil abzuwenden. Er wechselte den Torwart. Gegen Benfica Lissabon (Hinspiel 1:2) musste Sven Ulreich auf die Ersatzbank, stattdessen kam Marc Ziegler zu seinem Saisondebüt. Knapp 50 Minuten lang ging das gut. Bis das Drama um den Torhüter seinen Lauf nahm.

Ziegler schon auf Transport wieder ansprechbar

Einen Torschuss von Nicolas Gaitán hatte der Keeper noch mit Bravour abgewehrt. Dann setzte Gaitán nach und traf Ziegler ohne Absicht, aber mit voller Wucht mit dem Knie an der Schläfe. VfB-Verteidiger Matthieu Delpierre stolperte über Ziegler und fiel ihm auch noch auf den Kopf. Ziegler blieb bewusstlos liegen. Vergebens versuchte Vereinsarzt Raymond Best, ihm eine Reaktion zu entlocken.

Für den Mediziner war klar: ab ins Krankenhaus. Dort diagnostizierten die Ärzte eine schwere Gehirnerschütterung. Ziegler war schon auf dem Transport wieder ansprechbar gewesen. „Wir müssen jetzt jede Backpfeife einstecken und wieder aufstehen“, sagte Sportdirektor Fredi Bobic leicht fatalistisch. Bruno Labbadia musste umdenken. Kommando zurück: Jetzt musste Sven Ulreich zurück ins Tor. Und weil der VfB sein nächstes Spiel in der Bundesliga schon am Sonntag bei Eintracht Frankfurt austrägt, muss Ulreich muss wohl auch bei den Hessen ran.

Gegen Benfica lag es unterdessen weder an Routinier Ziegler noch am Talent Ulreich, dass die Europa-Reise der Roten zu Ende ist. Beide hielten, was zu halten war. Vielmehr erwiesen sich wieder einmal die Feldspieler als Leichtgewichte. Kaum einmal gelang ihnen ein konstruktiver Spielaufbau, was nicht allein daran lag, dass die Portugiesen den VfB extrem früh störten. Auch ohne Bedrängnis schafften es die Roten, dass der Ball ein ums andere Mal beim Gegner landete.

Gravierend waren auch die Mängel in der Defensive. Der VfB gestattete Benfica zu viele Freiräume, war zu selten auf Ballhöhe und leistete sich erschreckend viele leichte Ballverluste. So dauerte es nur 30 Minuten bis zum Rückstand. Nach einer Ecke von Pablo Aimar köpfte Martin Harnik den Ball aus der Gefahrenzone, wo Eduardo Salvio Maß nahm. Marc Ziegler, der gegen Gaitán (7.) und Fabio Coentrao (18.) seine Klasse bewiesen hatte, war geschlagen. Beim VfB scheiterten Shinji Okazaki (15.) und Harnik (22.).

Ulreich mit Glanzparade

Nach dem Wechsel und dem erneuten Torwart-Tausch führte sich Ulreich mit einer Glanzparade gegen Oscar Cardozo (71.) ein. Okazaki vergab zwei Chancen (72. und 75.), dann sorgte Cardozo für die Entscheidung: Sein Freistoß prallte vom Innenpfosten ins Gehäuse – 0:2 (78.).

Für den unrühmlichen Höhepunkt sorgte Zdravko Kuzmanovic, der nach einem Frustfoul an Carlos Martins Rot sah (90.). So oder so: Das Aus war besiegelt. Der VfB kann jetzt alle Kräfte auf den Klassenverbleib bündeln. Und er muss hoffen, dass der Benfica-Fluch, der über deutschen Mannschaften liegt, nicht auch ihn ergreift. Sowohl der 1. FC Nürnberg (2007/08) als auch Hertha BSC (2009/10) waren in der Zwischenrunde gegen die Portugiesen ausgeschieden – und am Saisonende aus der Liga abgestiegen. Bloß das nicht auch noch!

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Montag, 21. Februar 2011

Wir können alles - außer Fußball

Pleite in Leverkusen, Platz 17 in der Liga: Stuttgart taumelt im Tabellenkeller umher. Doch die Krise des Bundesligisten hat einen Grund: Der Vereinsführung um Dieter Hundt und Erwin Staudt mangelt es an Fußballkompetenz. Ihre möglichen Nachfolger bringen sich bereits in Stellung.

Beim VfB Stuttgart ist es im Moment schon eine gute Nachricht, wenn das kommende Heimspiel stattfinden kann. Am Samstagmorgen ist ein Kran am Stadion umgefallen, ein Teil des Daches wurde zerstört, der Kranführer ist 20 Meter in die Tiefe gestürzt und liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Ersten Gerüchten zu Folge drohte die Dachkonstruktion komplett einzustürzen, das hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Das Heimspiel in der Europa League am Donnerstag gegen Benfica Lissabon sei nicht in Gefahr, hieß es am Sonntag. Immerhin. Der Verbleib in der Liga hingegen ist nach dem 2:4 in Leverkusen ungewisser denn je.

Die Stuttgarter taumeln im Tabellenkeller umher, verfolgt vom Pech. "Wir hätten hier nicht nur einen Punkt, wir hätten hier drei Punkte verdient gehabt", sagte Sportdirektor Fredi Bobic nach der unglücklichen Niederlage am Rhein. "Irgendwann müssen solche Leistungen belohnt werden, das kann nicht anders sein", klagte Trainer Bruno Labbadia, aber vielleicht ist das Gesamtkonstrukt in Stuttgart einfach zu schadhaft. Inzwischen ist eine Dynamik entstanden, in der so ziemlich jeder Brandherd in Flammen aufging, der in einem Fußballverein entzündlich ist.

Im Sommer wurde nicht erkannt, was für große Löcher die Abgänge von Sami Khedira und Jens Lehmann im Gefüge hinterlassen würden, die Transferpolitik blieb wirr und deutet auf einen mangelhaften Einblick in die soziale Struktur des Kaders hin. Es folgten zwei wirkungslose Trainerwechsel, die Spieler waren körperlich bis zum Beginn der Rückrunde in einem erbärmlichen Zustand. Zudem hielt die sportliche Leitung verbissen an Torhüter Sven Ulreich fest, obwohl Christian Gross, der erste Trainer der Saison, und Labbadia im Winter einen neuen Mann für diese Position gefordert haben sollen. Und die Spieler werden immer dünnhäutiger.

Zuletzt hat Ciprian Marica, der mit acht Millionen Euro teuerste Transfer der Stuttgarter Clubgeschichte, einer rumänischen Zeitung gesagt: "Ich bereue es, dass ich die Dummheit gemacht habe, einen Fünfjahresvertrag zu unterschreiben. Ich fahre jeden Tag ohne Leidenschaft zum Training." Der Stürmer wurde suspendiert und wird wohl nie wieder für den VfB spielen. Ulreich kam ohne Strafe davon, nachdem er den Mannschaftskollegen Philipp Degen als "Scheiß Schweizer" beschimpft hatte. Der Erklärungsversuch von Trainer Bruno Labbadia: "Für die Spieler und das Umfeld ist es nicht einfach, gegen den Abstieg zu spielen. Sie sind das nicht gewohnt." Die Ursachen für den sagenhaften Absturz des deutschen Meisters von 2007 liegen aber tiefer.

Ein halbes Dutzend Trainer verschlissen

Die "Berliner Zeitung" hat im Zusammenhang mit dem VfB festgestellt "dass auch fernab der Küste die Fische vom Kopf her stinken". Im Zentrum der Kritik: Aufsichtsratschef Dieter Hundt und Präsident Erwin Staudt. Es gab einmal eine Epoche Anfang des Jahrtausends, da galt es als modern, als innovativ, als zukunftsweisend, die Organigramme von Bundesligavereinen mit Erfolgsmanagern aus großen Wirtschaftsunternehmen zu schmücken. Vielen Clubs hat dieser Professionalisierungsprozess sehr gut getan, doch inzwischen sind die Wirtschaftsleute fast überall ins zweite Glied zurückgetreten. Längst gibt es gut ausgebildete Leute mit Fußballsozialisation.

Hundt und Staudt fehlt diese ganzheitliche Perspektive, sie haben in den vergangenen Jahren ein halbes Dutzend Trainer verschlissen, alle paar Monate wurde ein neuer Mann verpflichtet, nicht selten Leute mit großen Namen und konträrem Spielverständnis zum jeweiligen Vorgänger. 70 Millionen Euro hat der Club in den vergangenen vier Jahren durch Transfers erwirtschaftet, jeder neue Trainer durfte das Team für ein paar Millionen umbauen, der VfB wurde zum Club im permanenten Wandel. Nun scheint der nächste Umbruch in die Hose zu gehen. "Wir hatten Erfolge - aber eben nie auf Dauer, dieses Phänomen kann ich nicht erklären", sagt Staudt, der offenbar langsam einsieht, dass es möglicherweise Leute gibt, die sich besser eignen, einen Fußballclub zu führen.

Die "Stuttgarter Zeitung" berichtet jedenfalls, dass der 62-Jährige amtsmüde sei, VfB-Legende Hansi Müller wird als Nachfolger gehandelt, streitet derzeit allerdings jegliches Interesse am Präsidentenposten ab. Aber vielleicht ist das nur taktisches Kalkül. Sicher ist, dass sich hinter den Kulissen längst die Kritiker in Stellung bringen, es gibt eine "Aktion VfB 2011", die Staudt und Hundt absetzen will. Neben Müller tummeln sich Alt-Internationale wie Karl Allgöwer und Thomas Berthold im Schatten der Krise. "Der Verein wird jetzt von der Vergangenheit eingeholt. Es fehlt im Vorstand an Fußballkompetenz. Die Zeit ist reif für eine komplette Neuaufstellung", sagt Berthold. Der ehemalige Nationalspieler hat noch nicht viel bewegt als Funktionär, aber mit dieser Analyse könnte er richtig liegen.

Quelle: spiegel.de

VfB zeigt Moral und verliert 2:4

Der wacker kämpfende VfB Stuttgart zeigte bei der 2:4 (1:2)-Niederlage in Leverkusen zwar ein gutes Spiel, machten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga aber keinen Boden gut. Stefan Kießling mit einem Doppelpack (3.+90.), Gonzalo Castro (41.) und Verteidiger Stefan Reinartz (81.) erzielten am Sonntag in der nicht ganz ausverkauften Bay-Arena vor 28.851 Zuschauern die Bayer-Tore. Der Österreicher Martin Harnik (16.) und der Serbe Zdravko Kuzmanovic (52.) sorgten für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

VfB ohne Glück


Leverkusen bleibt nach dem 23. Spieltag erster Verfolger von Borussia Dortmund und verdrängte Rekordmeister FC Bayern München wieder von Platz zwei der Tabelle. Das Team von Trainer Jupp Heynckes hat weiter zehn Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Stuttgart bleibt mit 19 Zählern auf Rang 17, auf den Relegationsplatz sind es weiterhin vier Punkte.

Die Leverkusener konnten nicht an die Gala-Auftritte in Frankfurt und in der Europa-League im eiskalten Charkow anknüpfen. Der VfB zeigte viel Moral, das 1:2 in der Europa League in Lissabon hatte Mut gemacht. Für VfB-Trainer Bruno Labbadia wäre es beinahe eine gelungene Rückkehr an die alte Wirkungsstätte geworden - am Ende fehlte das Glück.

Ballack in 65. Minute eingewechselt

Bei Bayer war Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack in den Kader zurückgekehrt, saß zunächst aber auf der Bank, ehe er in der 65. Minute für Simon Rolfes eingewechselt wurde. Neu in die Startelf rückte unter anderem Kießling, der sein 200. Bundesliga-Spiel bestritt und am Anfang und am Ende an der richtigen Stelle stand.

Die erste Chance hatten die Gäste, als Cacau nach drei Minuten abzog und Adler zur Ecke klärte. Doch drei Minuten später war es mit der Stuttgarter Herrlichkeit vorbei. Kießling staubte ab und bejubelte seinen dritten Saisontreffer. Obwohl den Gästen die Verunsicherung deutlich anzumerken war, bemühten sich die Schwaben. Schön herausgespielt war der Ausgleich. Glänzend freigespielt von Hajnal ließ Harnik dem Bayer-Keeper keine Chance. Wenig später prallten der Österreicher und Rene Adler in vollem Lauf zusammen, beide konnten aber weitermachen.

Führung durch Ulreich-Fehler

Ein Torwartfehler von Sven Ulreich bescherte dann den Leverkusenern kurz vor der Pause die verdiente Führung. Der VfB- Keeper konnte einen Castro-Schuss nur nach vorne abklatschen, er traf dann im Nachschuss. In Kabine fand Trainer Bruno Labbadia die richtigen Worte, Kuzmanovic zog aus gut 30 Metern ab, Adler patzte und Stuttgart jubelte. Die Schwaben hatten danach mehr vom Spiel. Cacau traf mit einem 20-Meter-Schuss nur den Pfosten (61.) und elf Minuten später aus Abseitsposition. Dann machten Reinartz und Kießling alles klar.

Am Spielfeldrand hatte sich Bayers prominentester Reservist Ballack lange warm gemacht, für die letzten 25 Minuten war er dann am Ball. „Ich gehe mit dem Michael genauso um, wie mit jedem anderen Spieler. Ich kann ja nicht vorher festlegen, wann ein Spieler kommt von der Bank. Das ist natürlich vom Spielverlauf abhängig“, sagte Heynckes vor dem Anpfiff.

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler stellte in der Pause fest: „Er muss sich in Geduld üben. Das ist nicht immer ganz so einfach.“ Aber man habe in den nächsten Wochen noch genügend Spiele. „Ich bin froh, wenn wir in einigen Wochen einen fitten Michael Ballack haben“, sagte Völler.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Freitag, 18. Februar 2011

Europa League: Erste Halbzeit Hui, Zweite Halbzeit Pfui....

Benfica-Angreifer Oscar Cardozo hat dem Bundesliga-Abstiegskandidaten VfB Stuttgart einen greifbar nahen Achtungserfolg in der Europa League vermiest. Die lange überzeugenden Schwaben verloren am Donnerstag ihr Zwischenrunden-Hinspiel beim portugiesischen Fußball-Rekordmeister Benfica Lissabon nach 1:0-Führung noch mit 1:2, dürfen sich in dieser Form aber durchaus Chancen für das Rückspiel am kommenden Donnerstag ausrechnen.

Gute erste Halbzeit der Schwaben

Die nach dem jüngsten 1:4-Heimdebakel gegen den 1. FC Nürnberg nicht wieder zu erkennende Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia trumpfte vor allem in der ersten Halbzeit überraschend stark auf und ging durch einen fantastischen Heber von Martin Harnik (21. Minute) in Führung. Oscar Cardozo (70./81.) drehte vor 45.000 Zuschauern im Estádio da Luz die Partie für die nach erst nach dem Wechsel aufdrehenden Portugiesen, die nun seit 17 Spielen ungeschlagen sind.

Eine freudige Nachricht gab es für die Schwaben immerhin am Nachmittag. Wenige Stunden vor dem Anpfiff erteilten FIFA und Uefa dem japanischen Neuzugang Shinji Okazaki die provisorische Spielerlaubnis, nachdem dessen bisheriger Club bislang die Freigabe verweigert hatte. Der 24-Jährige stand nicht nur in der Startelf, er hatte auch nach einer Viertelstunde die bis dato beste Tormöglichkeit der überraschend kreativen und spielfreudigen Gäste. Nach feiner Einzelleistung scheiterte der Asien-Cup-Sieger an Torwart Roberto.

Okazaki lieferte beeindruckendes Debüt


Der Mittelfeldmann rackerte unermüdlich, machte viel Druck nach vorne und erwies sich als echte Bereicherung für die zuletzt so schwachen Stuttgarter. Der Vorletzte der Fußball-Bundesliga war dem Tabellenzweiten Portugals zunächst ein ebenbürtiger Gegner. Mehr noch: In den ersten 45 Minuten diktierten die Stuttgarter das Tempo und bestimmten das Geschehen.

Und das obwohl in Timo Gebhart, Christian Gentner und Arthur Boka drei weitere Stammkräfte im Mittelfeld fehlten, Stürmer Pawel Pogrebnjak mit einem Rippenbruch ausfiel und Angriffskollege Ciprian Marica wegen Egoismus aus dem Kader verbannt worden war. „Sie rufen die Qualität heute sehr gut ab“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic zur Pause beim TV-Sender Sky. „Ich hoffe, dass wir in der zweiten Halbzeit irgendwie nochmal eiskalt zuschlagen können.“

Glück bei Schiedsrichter Eric Bramhaar

Das schafften die nachlassenden Schwaben nicht. Glück hatten sie drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, dass Schiedsrichter Eric Bramhaar nach einer Attacke von VfB-Torwart Sven Ulreich gegen Fabio Coentrao auf Schwalbe und Gelb für den portugiesischen Nationalspieler und nicht auf Elfmeter entschied. In einer hitzigen Partie behielten die Schwaben die Nerven gegen permanent provozierende Portugiesen.

Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer im Estádio da Luz endlich den erwarteten Benfica-Angriffswirbel. Der starke Ulreich rettete im Minutentakt bei einem Freistoß von Nicolas Gaitan (59.), einem platzierten Schuss von Pablo Aimar (60.) und erneut gegen Gaitan (61.). Die Stuttgarter standen nun stark unter Druck und konnten sich kaum noch befreien. Fast schon folgerichtig fiel dann der Ausgleich durch Oscar Cardozo - Ulreich war erstmals machtlos. Die Gastgeber drängten den VfB nun stets in deren Hälfte und wurden durch den Abstauber von Cardozo in der 80. Minute erneut belohnt.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Donnerstag, 17. Februar 2011

VfB: Präsidenten-Poker beim VfB

Schon Gerhard Mayer-Vorfelder wusste: Das Amt des VfB-Präsidenten ist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Erwin Staudt wird ihm wohl kaum widersprechen. Der Bär ist noch nicht erlegt, da wird sein Fell schon verteilt.

Es ist ja nicht so, dass Hansi Müller, Achim Egner oder auch Karl Allgöwer den Mund nur aufmachen, wenn es etwas zum Essen gibt. Alle drei besitzen nach eigenen Angaben ein funktionstüchtiges Telefon, und es gibt für Journalisten auf der Pirsch nach Neuigkeiten durchaus die Möglichkeit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das ist, aus welchen Gründen auch immer, nicht geschehen. Weshalb die drei Sportsfreunde am Mittwoch aus der Zeitung erfuhren, wohin sie ihr Ehrgeiz womöglich noch treibt: Hansi Müller und Achim Egner stünden als Doppelspitze für das Präsidenten-Amt des VfB Stuttgart bereit, hieß es. Und Karl Allgöwer, der Ex-Nationalspieler, sympathisiere mit einer Gruppe Oppositioneller um den Stuttgarter Bankmanager Björn Seemann (39).

Hansi Müller bittet um Solidarität mit dem VfB

Dem ehemaligen VfB-Profi Hansi Müller fiel bei der Morgenlektüre erst die Kaffeetasse aus der Hand, dann verfasste er eine Pressemitteilung, in der geschrieben stand, was gut informierte Journalisten schon seit Wochen wissen: Er schließt definitiv aus, das Präsidentenamt beim VfB zu übernehmen. "Schon aus familiären Gründen stehe ich für eine solche Position nicht zur Verfügung", schreibt Hansi Müller und bittet stattdessen um Solidarität für den Club und die Mannschaft. "Jegliche Personaldiskussion in der gegenwärtig schwierigen Situation des VfB ist schädlich und abträglich und nützt nur den sportlichen Kontrahenten im Kampf gegen den Abstieg."

Auch Achim Egner, Mitinhaber eines Stuttgarter Unternehmens im Bereich der Internet-Technologie und zwischen November 2000 und Februar 2001 Vorstandsmitglied beim VfB, lässt keine Zweifel an seiner Haltung: "Das Präsidentenamt kommt für mich überhaupt nicht infrage." Es sei unseriös, wenn man Dinge in die Zeitung schreibe, ohne mit dem Betroffenen darüber geredet zu haben. "Der VfB braucht zurzeit alles andere als eine Diskussion um den Präsidenten", knurrt der langjährige VfB-Fan.

Und wen wundert's: Auch bei Karl Allgöwer hielt sich die Freude über sein mutmaßlich neues Betätigungsfeld in Grenzen. "Ich bin total erstaunt und verärgert", sagt der ehemalige Wasen-Karle, "ich weiß von nichts. Es gibt keinerlei Absprachen mit irgend jemandem. Das ist ja wie im Kino."

Björn Seemann, sagt Allgöwer, kenne er nur vom Golfen, ab und zu sehe man sich auch im Stadion. Seemann ist Leiter der Stuttgarter Niederlassung der Privatbank Julius Bär, Mieterin einer Teilloge in der Mercedes-Benz-Arena. "Da läuft man sich über den Weg. Und natürlich reden wir auch über die Situation beim VfB", sagt Allgöwer, "mehr aber nicht". Seemann selbst sagt dazu: "Keine Ahnung, warum Karl Allgöwer im Zusammenhang mit mir genannt wurde." Der Stuttgarter Bankier bestätigt aber: "Ich bin seit meiner Kindheit VfB-Fan. Ich will dem Verein helfen. Da ändert sich ja seit Jahren nichts." Und er fügt gegenüber unserer Zeitung hinzu: "Ich habe ein kompetentes Team mit ehrgeizigen Leuten um mich versammelt, das bereit wäre, die Führung im Verein zu übernehmen. Der Club muss viel erfolgsorientierter gemanagt werden. Wir wissen, wie das funktioniert. Mit Hundt und Staudt geht es nicht weiter."

Staudt "stinksauer"


Zunächst einmal geht aber nichts ohne den Aufsichtsrat. Denn allein das Kontrollgremium des Vereins schlägt laut Satzung vor, wer sich im Sommer dieses Jahres bei der Mitgliederversammlung zur Wahl des Präsidenten stellt. Und der Aufsichtsratschef sagte gestern nur, dass er nichts sagen will. "An den Spekulationen um einzelne Personen ist rein gar nichts dran", sagte Dieter Hundt und fügte hinzu: "Der Aufsichtsrat wird zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen." Was bedeutet: Es kann weitergehen mit Erwin Staudt, es muss aber nicht. Staudt selber meldete sich gestern aus Lissabon - selbstredend "stinksauer".

"Da wurde schlecht recherchiert und zur völlig falschen Zeit ein Fass aufgemacht, wir dürfen den Spielern jetzt kein Alibi für schlechte Leistungen liefern. Es geht einzig und allein um den Klassenverbleib, wetterte der VfB-Boss, "wir werden uns nach der Saison natürlich Gedanken machen. Wir haben eine Führung im Verein und das wird bis zur nächsten Mitgliederversammlung so bleiben. Man sucht natürlich immer einen Vollpfosten, wenn es sportlich schlecht läuft. Aber ich verspreche schon jetzt: Ich werde bis zur letzten Patrone kämpfen."

Seemann beeindruckt das alles nur mäßig. Er will mit seinem Team bei der Mitgliederversammlung antreten. Die wird aber frühstens im Juli stattfinden. "Ich weiß, das ist schwierig. Doch wir leben in einer Demokratie und ich will, dass die Mitglieder bei der Wahl eine Alternative haben", sagt der gebürtige Stuttgarter. Kein schlechter Gedanke. Wenn die Namen stimmen.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Montag, 14. Februar 2011

Debakel gegen Nürnberg: Signale eines Untergangs

Manchmal muss der Mensch nur warten können. Zwei Stunden, nachdem der 1. FC Nürnberg den VfB Stuttgart beim 4:1 so eindrucksvoll auseinandergenommen hatte, dass 38.000 Menschen in einer Art von Trauermarsch aus dem Stadion schlichen, war endlich klar, warum: Der Club ist die fränkische Antwort auf den FC Barcelona. Und der Bursche, der den Grobmotorikern in der VfB-Abwehr Knoten in die Beine spielte, war nicht Julian Schieber. Es war der Messi aus Backnang, den der VfB großzügig als Leihgabe zum Üben nach Nürnberg geschickt hatte. Gewogen in Cannstatt - und für zu leicht befunden.
"Es ist eben so", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia und fixierte mit seinem Blick die Neonleuchten an der Decke, "dass die Nürnberger sehr unbequem zu spielen sind." Dann erzählte er so friedfertig wie Ghandi von den Flüchtigkeitsfehlern einer verunsicherten Mannschaft, der er nur den einzigen Vorwurf machen wollte: "Dass sie nach dem 1:3 die Köpfe hängen ließ." In Wahrheit aber ließen sie sich von einer durchschnittlichen Bundesliga-Truppe derart vorführen, dass man zu Zeiten von Christian Gross oder Jens Keller zwangsläufig die Frage nach dem Coach aufgeworfen hätte.

Wo ist die Führungspersönlichkeit?

 Man muss den Trainer allerdings verstehen. Wie sonst sollte der Mann auf die Signale des Untergangs reagieren? Es gibt eben Blamagen, die man lieber nicht in aller Öffentlichkeit erklärt. Und es gibt Spieler, die sich beim geringsten Luftzug von Kritik eine tiefgreifende Störung ihrer Gemütslage holen. Das alles passt leider so gar nicht zu der Vorstellung, die der Mensch davon hat, wenn sich seine Artgenossen gegen das Unvermeidliche stemmen sollen. Die Geschichte lehrt uns aber: Für große Schlachten braucht es große Lenker. Und die sind beim VfB seltener als Krokodile im Bärensee.

Besonders zu würdigen wäre in diesem Zusammenhang der acht Millionen Euro teure Zdravko Kuzmanovic, Erfinder der Fußball-Pantomine. Einer von denen, die immer da, aber nie wirklich vorhanden sind. Oder Cristian Molinaro, für kurze Zeit Fußball-Nationalspieler in Italien, jetzt eine Art von Zazenhauser Pfadfinder beim Orientierungslauf. Oder auch Matthieu Delpierre, seit neuestem ausgestattet mit der Sprungkraft eines Flugzeugträgers. Und Serdar Tasci? Im Duell mit Schieber so beweglich wie die Kassenhäuschen vor dem Stadion, ausgepfiffen von den eigenen Fans.

Mag ja sein, dass sich Elson die Woche über im Training hervortat, gegen den 1. FC Nürnberg jedenfalls musste er sich beim Platzwart bedanken, der das Gras kurz gehalten hatte; es hätte ihn sonst keiner entdeckt. Cacau bekam als Zeichen der von ihm eingeforderten Wertschätzung gegen Ende der vergangenen Saison noch eine üppige Gehaltserhöhung - auf über drei Millionen Euro. Das lähmt ihm nun die Beine. Die Note, die er sich für seine Darbietung gegen Nürnberg verdiente, gibt es nicht. Die Doppel-Sechs ist noch nicht erfunden.

Man vermisst einen Balakov, Hleb oder Soldo

Wie sehr sehnt man sich in diesem ebenmäßigen Umfeld von Durchschnitt, Hasenfüßig- und Konturlosigkeit nach Typen wie Krassimir Balakov, Alexander Hleb oder Zvonimir Soldo, die in der Seuchensaison 2000/2001 im Kampf gegen den Abstieg einer jungen Mannschaft den Schuss von Halt, Klasse, Inspiration und manchmal auch Genialität gaben, der die Hoffnung auf Rettung trug. Bis sich am zweitletzten Spieltag in der 90. Minute beim 1:0 gegen den FCSchalke 04 die Spannung entlud. Balakovs Linksschuss war die Befreiung.

Das Team, das zehn Jahre später gegen den Abstieg kämpft, scheint aber nicht in der Lage, die Selbsterhaltungstriebe dauerhaft zu aktivieren. Als wäre es eine eherne Regel, folgen lichten Momenten Phasen unerträglicher Lethargie. Die Funken der Leidenschaft, Treibmittel für Selbstüberwindung und große Kämpfe, springen nicht aufs Publikum über. Und wer in dieser Elf der Namenlosen sollte sich am Ende das Herz nehmen, um den entscheidenden Hieb zu setzen? Wenn diesen VfB noch etwas retten kann, dann Konkurrenten, die noch schwächer sind als er selbst.

"Wir liegen am Boden, aber wir müssen wieder aufstehen", sagt Bruno Labbadia und klingt dabei nach dem Student, der hofft, seine Rostlaube irgendwie noch einmal durch den Tüv zu kriegen. Dabei sind durchs löchrige Bodenblech die Abgründe der zweiten Liga längst zu erkennen. Die Fußball-Weisen in der Chefetage täten deshalb gut daran, sich auf den schlimmsten aller Fälle vorzubereiten. Hauptsponsor Eduardo Garcia hat es schon getan. Nach dem 1:4 gegen den Club war sein Gesicht angeblich so weiß wie das Trikot des VfB. Dass auf dem roten Brustring für fünfeinhalb Millionen Euro seit dieser Saison das "Gazi" seiner Firma leuchtet, raubt ihm den Nerv. Der Schriftzug wäre unumkehrbar mit dem zweiten Abstieg nach 1975 verbunden.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Samstag, 12. Februar 2011

VfB = DESOLAT, KATASTROPHAL, SCHANDE. HOFFNUNGSLOSER HAUFEN !!! - Video -

Der VfB Stuttgart hat im Kampf um den Klassenerhalt einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga kassierte gegen den 1. FC Nürnberg eine 1:4 (1:2)-Klatsche und verpasste damit den erhofften Vorstoß auf einen Nichtabstiegsplatz.

Timmy Simons (11. Minute), die Stuttgarter Leihgabe Julian Schieber (28.), Timothy Chandler (51.) und Mehmet Ekici (63.) erzielten für die abgeklärten Franken die Tore zum zweiten Saisonauswärtssieg. Patrick Funk glückte für die teilweise desolaten Schwaben am Samstag vor 38.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena der Ehrentreffer (45.+1).

Eine Überraschung gab es noch vor dem Spiel: Neuzugang Shinji Okazaki musste die Partie von der Tribüne aus verfolgen, weil er noch keine Spielberechtigung besitzt. Der Präsident seines japanischen Ex-Vereins behauptete nach Angaben eines VfB-Sprechers, der Offensivspieler habe noch einen Vertrag und verweigerte die Freigabe. Nun muss der Internationale Fußballverband Fifa über den Fall entscheiden, so dass Okazaki den Stuttgartern noch lange zu fehlen droht.

Okazaki auf Tribüne - Probleme mit Vertrag

Völlig unerwartet bot Bruno Labbadia Elson im Mittelfeld auf. Der Brasilianer kam so zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Zudem stellte der VfB-Trainer auf eine 4-2-3-1-Variante um, da ihm ein Einsatz von Nationalstürmer Cacau nach dessen überstandener Adduktorenverletzung von Beginn an offensichtlich zu riskant erschien.

Die Schwaben begannen couragiert und zeigten anfangs einen gefälligen Fußball. Nürnberg benötigte einige Zeit, um sich auf die variablen Angriffe einzustellen. Allerdings fehlte dem VfB die Durchschlagskraft. Nach der überraschenden Führung kam der „Club“ immer besser zur Geltung und ließ den VfB kaum noch zur Entfaltung kommen. Simons zog aus 18 Metern knallhart ab, nachdem Cristian Molinaro den Ball unkontrolliert aus dem Strafraum geschlagen hatte.

Ausgerechnet Schieber schenkt dem VfB ein

Auch dem Nürnberger 2:0 ging ein Abwehrpatzer voraus: Serdar Tasci ließ seinen alten Teamkollegen Schieber nahezu unbedrängt köpfen. Schon zuvor hätte die VfB-Leihgabe beinahe getroffen. Keeper Sven Ulreich konnte Schiebers scharfen Schuss gerade noch zur Ecke lenken. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Nürnberg Pech, als VfB-Spieler zweimal hintereinander kurz vor der Linie klären konnten.

Neue Hoffnung keimte nach Funks Anschlusstreffer Sekunden vor dem Halbzeitpfiff auf. „Club“-Verteidiger Juri Judt fälschte den Distanzkracher noch leicht ab. Aber nach engagiertem Start in den zweiten Durchgang folgte wenig später der nächste Schock. Chandler erhöhte nach einem Querpass Schiebers auf 3:1. Tasci sah dabei wie ein Anfänger aus.

Aber damit noch nicht genug. Nürnberg übernahm nun immer stärker das Kommando. Beim VfB wuchs die Verunsicherung, phasenweise zeigten sich Auflösungserscheinungen. Ekici machte nach einem perfekt vorgetragenen Konter mit dem 4:1 alles klar. Wenig später (64.) traf er nur den Pfosten wie auch Elson im Gegenzug.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Montag, 7. Februar 2011

Shinji Okazaki: Ankunft und Eingewöhnung

Noch ist alles neu für VfB-Neuzugang Shinji Okazaki, der am Freitag nach vier Tagen Heimaturlaub aus Japan nach Stuttgart zurückkehrte. An die andersklingende Sprache, das ungewohnte Essen, die unbekannte Stadt und die vielen fremden Menschen muss sich der Stürmer erst noch gewöhnen, nur sein Arbeitsgerät, der Ball, ist dasselbe geblieben seit seinem Wechsel vom J. League Verein Shimizu S-Pulse zum VfB.

Dass der frisch gebackene Asian-Cup-Sieger am runden Leder einiges draufhat und mit großem Engagement seinem Beruf nachgeht, war von Anfang an zu spüren. Bei seinen ersten Trainingseinheiten mit seinen neuen Kollegen wirkte der 24-Jährige erfrischend offen, gut gelaunt und voller Elan. Mithilfe seines ständigen Betreuers, Takashi Kawagishi, stellte sich Shinji Okazaki am Sonntag, als alle Profis wieder auf dem Trainingsgelände versammelt waren, vor. "Die Stimmung ist nach dem wichtigen Sieg in Mönchengladbach sehr gut. Ich wurde von allen freundlich empfangen und habe auch schon mit einigen gesprochen. Ich finde es super, dass das Trainingsgelände und das Stadion so nahe beieinander liegen. Insgesamt sind die Bedingungen beim VfB sehr gut. Neu ist für mich, dass die Jugendmannschaften parallel zu den Profis trainieren. Das gibt es in Japan nicht, finde ich aber gut", so Okazaki, der zwar noch kein Deutsch, dafür aber etwas englisch spricht. Auch Cheftrainer Bruno Labbadia, der am Sonntag aktiv mittrainierte, sowie Co-Trainer Eddy Sözer und Konditionstrainer Christos Papadopoulos lernte der Neuzugang aus dem Land der aufgehenden Sonne kennen. "Die Trainer machen auf mich einen sehr emotionalen und motivierten Eindruck. Ich habe das Gefühl, dass alle sehr heiß sind", sagte der Neuzugang.

Am Samstag trainierte Okazaki mit den in Stuttgart gebliebenen Akteuren, am Montag absolvierte er eine separate Laufeinheit. Körperlich präsentiert sich der zweifache Familienvater in sehr guter Verfassung. Die Strapazen des zweiwöchigen Asian Cups in Katar sind ihm kaum noch anzumerken. Da halfen auch die vier Tage bei der Familie in der Nähe von Kobe, wo Shinji viel Zeit mit seinem neugeborenen zweiten Sohn verbrachte. "Ich hatte eine gute Zeit mit meiner Familie, musste aber auch vieles für den Umzug nach Stuttgart vorbereiten", so Okazaki. Während seine Frau mit den Kindern noch eine Weile in Japan bleibt, will sich der beidfüßige Angreifer schnellstmöglich in Stuttgart und beim VfB eingewöhnen. "Ich schaue mir in dieser Woche Wohnungen an und möchte auch bald selbstständig einkaufen und in der Stadt spazieren gehen. Dafür lerne ich regelmäßig mit Takashi Vokabeln", sagte der sympathische Japaner.

Quelle: vfb.de

Sonntag, 6. Februar 2011

Wahnsinn in Gladbach! Der VfB Stuttgart erkämpft sich wichtigen 3:2-Sieg - Video

Timo Gebhart hat den VfB Stuttgart neue Hoffnung im Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga gegeben. Mit seinem Foulmeter-Tor zum 3:2 (0:2) der Schwaben im Kellerduell beim Letzten Borussia Mönchengladbach krönte er am Samstagabend in der 87. Minute eine tolle Aufholjagd. Das VfB-Team hatte zur Pause bereits mit 0:2 zurückgelegen, ehe es sich aufbäumte und dank Pavel Pogrebnyak (51.) und Martin Harnik (56.) zunächst zum Ausgleich kam.

Vor 39.132 Zuschauern im Borussia-Park hatten Dante (29.) und Igor de Camargo (32.) die Gastgeber zunächst in Front geschossen. Während die Stuttgarter ihren ersten Auswärtssieg in dieser Saison feierten und als Tabellenvorletzter mit 19 Punkten den Anschluss an das rettende Ufer hielt, werden die Sorgen für die Gladbacher immer größer.

Dante sieht Gelb-Rot

Noch immer warten sie auf den ersten Heimerfolg in dieser Spielzeit und haben nun schon sechs Punkte Abstand zu einem Nichtabstiegs-Platz. Zudem fehlt in der nächsten Woche auch noch Dante nach seiner Gelb-Roten Karte, die er vor dem Elfmeter gesehen hatte.

Das direkte Aufeinandertreffen der zur Zeit schwächsten Bundesligateams war von Beginn an eine spannende Angelegenheit. Beide Mannschaften lieferten sich zunächst eine offene und abwechslungsreiche Partie. VfB-Coach Bruno Labbadia hatte seine Startformation auf drei Positionen geändert und in Timo Gebhart, Artur Boka und Martin Harnik gleich drei neue Spieler in die erste Elf beordert. Die Gäste suchten auch direkt ihre Chancen und präsentierten sich im Borussia-Park durchaus offensiv.

Hajnal und Kuzmanovic kommen zur zweiten Halbzeit

Die Gladbacher starteten bis auf den wegen einer Nasenverletzung zunächst pausierenden Mike Hanke in der Besetzung des 1:0-Auswärtssieges von Frankfurt in der vergangenen Woche. Für den ehemaligen Hannoveraner stand Karim Matmour in der Anfangsformation der Borussen, die durch Kapitän Filip Daems (11.) und de Camargo (27.) auch die ersten guten Tormöglichkeiten hatten.

Nach einer halben Stunde übernahmen die Gastgeber mehr und mehr die Kontrolle über die Partie und kamen durch Dante auch zum Führungstreffer. Der Abwehrspieler traf nach einem Eckball von Marco Reus in der 29. Minute zum 1:0. Nur drei Minuten später erhöhte de Camargo nach erneuter Vorarbeit von Reus auf 2:0.

Die Stuttgarter hatten bis dahin keine nennenswerte Tormöglichkeit erspielt. Die Abwehrreihe der Gastgeber um Dante und Martin Stranzl stand sicher. Labbadia reagierte und brachte nach der Pause Neuzugang Tamas Hajnal und Zdravko Kuzmanovic. Damit erhöhten die Gäste den Druck und kamen unmittelbar nach dem Wechsel durch Pogrebnyak zum 1:2-Anschlusstreffer.

Nur fünf Minuten später gelang den im zweiten Abschnitt konsequenteren Gästen durch Harnik das 2:2. Kurz vor dem Ende kam dann der Auftritt des nervenstarken Gebhart.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

Alle Tore: 

Dienstag, 1. Februar 2011

Transfermarkt: Neuzugänge beim VfB

Tamas Hajnal: Kurz vor Ende der Wechselfrist - und entgegen der bisherigen Beteuerungen von Manager Fredi Bobic - hat der VfB Stuttgart noch einmal auf dem Transfermarkt zugelangt. Die Roten leihen Tamas Hajnal (29) vom Spitzenreiter Borussia Dortmund bis zum Saisonende aus. Sollte der Tabellen-17. den Klassenverbleib schaffen, geht der Leihvertrag in einen Kaufvertrag über. Rund eine Million Euro müsstendie Roten dann für den ungarischen Nationalspieler bezahlen, hinzu kommt die Leihgebühr, die sich - abhängig von Hajnals Einsatzzeiten - auf etwa 200.000 Euro belaufen dürfte. "Er ist ein Spieler, der den Ball sucht, der gute Pässe und gute Standards spielt", freute sich Fredi Bobic über den Transfer.

Inwieweit Tamas Hajnal dem VfB im Kampf gegen den Abstieg helfen kann, wird sich zeigen. Der Ungar ist von Haus aus ein Spielmacher. Ein Zehner, der die zentrale Position hinter den Spitzen ausfüllt. Und diese Position gibt es im 4-4-2 des VfB nicht. Doch Fredi Bobic und Trainer Bruno Labbadia sind sich sicher: Der beidfüßige Neuzugang ist flexibel und wird den Roten mehr Optionen in der Offensive geben. "Er kann auch auf den Halbpositionen oder in der Zentrale eingesetzt werden", erklärte Bobic. Zudem soll der Nationalspieler Druck auf seine neuen Offensiv-Kollegen machen.

Hajnal, sagt Bobic, sei einer, der für Schwung sorgen kann. Einer wie Elson (29). Denn auch diese Frage stellt sich: Warum hat der Spielmacher der Roten in dieser Saison kaum eine Chance bekommen? Ursprünglich wollte der VfB Hajnal nur verpflichten, wenn sich ein Abnehmer für den dribbelstarken Brasilianer gefunden hätte. "Elson hat auch weiterhin dieselben Chancen wie alle anderen", betonte Bobic jetzt.

Für Hajnal jedenfalls wäre selbst die Rolle als Ergänzungsspieler ein Fortschritt. In dieser Saison kam der beidfüßige Spielmacher noch nicht zum Einsatz. Er war Dauerpendler zwischen Ersatzbank und Tribüne. Seine Qualitäten waren bei BVB-Trainer Jürgen Klopp nicht mehr gefragt. Auch nicht nach dem Saison-Aus von Shinji Kagawa, der sich am Mittwoch den Mittelfuß gebrochen hat. Die Konkurrenz in Nachwuchsstar Mario Götze (18) und Robert Lewandowski (22) war groß. Nur viermal stand Hajnal im Kader, sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 20. November 2010 - mit dem BVB II in der Regionalliga West.

Dabei wurde Hajnal in Dortmund stets geschätzt. Er sei ein sehr netter, liebenswerter und wohlerzogener Mensch, ist aus dem BVB-Umfeld zu vernehmen. "Er ist Profi durch und durch", sagte Bobic, der auch nicht an Hajnals Fitness zweifelt. "Er hat den Eindruck gemacht, dass er heiß und gewillt ist", erklärte er. Am Mittwoch wird Hajnal erstmals mit der Mannschaft trainieren - im Spiel in Gladbach (Samstag, 18.30 Uhr) könnte er eine Alternative sein.

Shinji Okazaki: Am Samstag gewann Shinji Okazaki mit der japanischen Nationalmannschaft den Asien-Cup. Seine Teamkameraden feierten den 1:0-Sieg nach Verlängerung über Australien ausgelassen - der neue Stürmer des VfB saß zu diesem Zeitpunkt schon im Flieger Richtung Stuttgart.

Am Sonntagmorgen - nach der sportmedizinischen Untersuchung - unterschrieb Shinji Okazaki bei den Roten einen Vertrag bis 2014. Er wird der einzige Winter-Neuzugang bleiben. "Es kommt keiner mehr, wir haben genügend Qualität im Kader", stellte Manager Fredi Bobic klar. Okazaki hat viel vor. "Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, dass der VfB noch stärker wird", übersetzte ein Dolmetscher den Japaner bei seiner offiziellen Vorstellung.

Begrüßt hat Shinji Okazaki die Medienschar - darunter einige Journalisten aus seinem Heimatland - aber auf Deutsch. "Guten Tag, ich bin Shinji Okazaki", sagte er und sicherte sich damit gleich Sympathien. Bobic hatte er schon vorher überzeugt - durch Leistung. Vier Monate lang wurde der ablösefreie Japaner gesichtet. "Ich bin sicher, das er uns helfen kann", sagte Bobic.

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