Nach sechs Spieltagen ist der VfB Stuttgart Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga. Die Lage ist prekär - bald auch für Trainer Christian Gross? "Ich werde keine Trainerdiskussion anfangen. Jeder muss sich jetzt am Riemen reißen", sagt Präsident Erwin Staudt (62).
Herr Staudt, können Sie beim Blick auf die Tabelle zurzeit überhaupt noch ruhig schlafen?
Sie können sicher sein: Die Nachtruhe fördert unsere Situation bestimmt nicht. Im Gegenteil: Sie ist überaus unangenehm. Und ebenso sicher können Sie sein, dass wir nicht im Sessel sitzen und die Dinge laufenlassen. Wir machen uns intensiv Gedanken, warum es nicht läuft und wie wir so schnell wie möglich da rauskommen.
Welche Ursachen sehen Sie?
Ich sehe vor allem elf Spieler, von denen jeder internationale Erfahrung hat, jeder einzelne. Was mir fehlt, ist eine Mannschaft, die wie im Frühjahr den absoluten Willen verkörpert, auf dem Platz ein Übergewicht zu schaffen und den Gegner zu dominieren. Das hat mit Leidenschaft zu tun, mit Herz.
Ist mit Jens Lehmann und Sami Khedira zu viel Qualität verloren gegangen?
Natürlich waren diese Abgänge gravierend. Aber es stehen immer noch neun Mann auf dem Platz, die uns vor wenigen Monaten noch richtig Freude gemacht haben. Außerdem sind wir überzeugt, dass Sven Ulreich auf Sicht Jens Lehmann auch als Persönlichkeit ersetzen kann. Und auf der Sechser-Position haben wir Alternativen, nicht nur Zdravko Kuzmanovic und Christian Gentner, alle miteinander sind A-Nationalspieler ihrer Länder.
Beide harmonieren nicht, auch deshalb, weil ihre Aufgaben nicht klar definiert sind, weil keiner genau weiß, wer offensiv und defensiv spielen und das Tempo bestimmen soll?
Das sieht bei einem Spiel wie am Samstag vielleicht so aus. Aber ich bin sicher, dass jeder weiß, welche Aufgaben er wahrzunehmen hat. Und ich erwarte auch, dass die Mannschaft diese Aufgaben jetzt auch löst.
Was macht Sie optimistisch, dass Trainer Christian Gross das Steuer herumreißen kann?
Christian Gross hat dank seiner großen Erfahrung alle Voraussetzungen, um die Sache in den Griff zu bekommen.
Wie viel Zeit hat Christian Gross?
Die Lage ist absolut nicht ausweglos. Zwei Siege bringen uns in der Bundesliga wieder in Richtung Mittelfeld. Deshalb muss sich jeder am Riemen reißen. Es darf nur ein Thema geben: Wie kommen wir unten raus?
Noch mal: Sie sprechen von zwei Siegen. Was ist aber bei zwei weiteren Niederlagen?
Was wollen Sie denn hören? Ich werde keine Trainerdiskussion anfangen, das würde der Sache nicht dienen. Es ist vor allem die Mannschaft gefordert. Nächsten Sonntag muss man zu Hause gegen Frankfurt sehen, dass es vorangeht. Und am Donnerstag in Odense auch schon. Wir brauchen Lösungen, und zwar schleunigst.
Quelle: stuttgarter-nachrichten
Dienstag, 28. September 2010
Sonntag, 26. September 2010
Bobic: "Nicht zu akzpetieren"
"Aufwachen" brüllten die VfB-Fans - vergeblich. Fünf Niederlagen aus sechs Spielen, Absturz auf den 18. und letzten Platz. "Schlecht" war das meistgebrauchte Wort der Schwaben im Anschluss an die 1:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Dabei hatte man in Stuttgart eigentlich genug von schlechten Hinrunden, nachdem bereits in den letzten beiden Jahren nach der Sommerpause jeweils wenig ging und mit Meistertrainer Armin Veh und Markus Babbel jeweils auch der Trainer gehen musste.
Jedenfalls kommt dem Betrachter mal wieder alles sehr bekannt vor und die Parolen sind auch nicht neu, nur die Hauptdarsteller sind eben andere. "Die Situation ist sehr schwierig, die Lage so ernst wie es der Tabellenstand ausdrückt. Es wird ein sehr langer Weg, ein sehr, sehr steiniger, um da wieder rauszukommen", sagte Sportdirektor Fredi Bobic nach dem phasenweise verheerenden Auftritt beim 1:4 (0:2) gegen Bayer Leverkusen.
"Ein schlechter Tag" (Christian Gross) , "das war heute einfach nur schlecht" (Christian Träsch) oder auch: "wir haben heute wirklich schlecht gespielt" (Zdravko Kuzmanovic) waren die sehr ähnlichen Aussagen. Bobic hat offenbar genug gesehen und kündigte Konsequenzen an. "Wir sind nicht geschlossen als Mannschaft aufgetreten, nicht in die Zweikämpfe gegangen, dabei predigen wir das schon so lange. Es wird Gespräche darüber geben, warum das der Fall war. In dieser Form ist das nicht zu akzeptieren", sagte er.
Zumal es in dieser Saison nicht das erste Mal passierte, dass Stuttgart in einem Heimspiel die erste Halbzeit komplett abschenkte. Schon gegen Borussia Dortmund spielte der VfB von Beginn an desolat, lag bald 0:3 zurück und verlor letztlich 1:3. Diesmal stellten Sami Hyppiä (19.) und Arturo Vidal (21.) die Weichen für Bayer früh auf Sieg. Als Mauro Camoranesi wegen einer Notbremse gegen Tranquillo Barnetta die Rote Karte sah (31.), war der VfB schon verloren.
"Bei einem Heimspiel muss man mehr brennen", meinte Bobic, der als "einzig Positives" hervorhob, dass Stuttgart nach dem Seitenwechsel zumindest kämpfte. Mehr als das zwischenzeitliche 1:2 durch Zdravko Kuzmanovic (52.) sprang dabei aber auch nicht heraus. Dann gaben die mitunter wunderbar kombinierenden Gäste wieder Gas, Hanno Balitsch (69.) und Sidney Sam (88.) trafen noch.
Keine Pfiffe, keine Proteste, keine Aufmunterung - bei den Fans herrschte nur noch stille Ernüchterung. "Es ist ein schwieriger Moment", sagte Gross, "wir müssen hart arbeiten, die Situation ist ernst." Gross will deshalb am Donnerstag in der Europa League beim dänischen Klub Odense BK "einige Änderungen vornehmen". In der Bundesliga geht es mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter.
Bobic nahm "die erfahrenen Spieler" in die Pflicht. Die sollten sich "ihrer Verantwortung bewusst werden. Wichtig ist es aber, nicht in Panik zu geraten und zu wollen, dass jetzt Köpfe rollen." Das wird in Stuttgart (erstmal) nicht passieren. Das wurde aber anfangs auch bei Meistertrainer Armin Veh gesagt, der nach dem 14. Spieltag als Tabellenelfter gehen musste. Ein Jahr später war Markus Babbel dran, als er nach dem 15. Spieltag als Tabellensechzehnter entlassen wurde. Ein bisschen Zeit dürfte Gross also noch haben.
Quelle: kicker.de
Jedenfalls kommt dem Betrachter mal wieder alles sehr bekannt vor und die Parolen sind auch nicht neu, nur die Hauptdarsteller sind eben andere. "Die Situation ist sehr schwierig, die Lage so ernst wie es der Tabellenstand ausdrückt. Es wird ein sehr langer Weg, ein sehr, sehr steiniger, um da wieder rauszukommen", sagte Sportdirektor Fredi Bobic nach dem phasenweise verheerenden Auftritt beim 1:4 (0:2) gegen Bayer Leverkusen.
"Ein schlechter Tag" (Christian Gross) , "das war heute einfach nur schlecht" (Christian Träsch) oder auch: "wir haben heute wirklich schlecht gespielt" (Zdravko Kuzmanovic) waren die sehr ähnlichen Aussagen. Bobic hat offenbar genug gesehen und kündigte Konsequenzen an. "Wir sind nicht geschlossen als Mannschaft aufgetreten, nicht in die Zweikämpfe gegangen, dabei predigen wir das schon so lange. Es wird Gespräche darüber geben, warum das der Fall war. In dieser Form ist das nicht zu akzeptieren", sagte er.
Zumal es in dieser Saison nicht das erste Mal passierte, dass Stuttgart in einem Heimspiel die erste Halbzeit komplett abschenkte. Schon gegen Borussia Dortmund spielte der VfB von Beginn an desolat, lag bald 0:3 zurück und verlor letztlich 1:3. Diesmal stellten Sami Hyppiä (19.) und Arturo Vidal (21.) die Weichen für Bayer früh auf Sieg. Als Mauro Camoranesi wegen einer Notbremse gegen Tranquillo Barnetta die Rote Karte sah (31.), war der VfB schon verloren.
"Bei einem Heimspiel muss man mehr brennen", meinte Bobic, der als "einzig Positives" hervorhob, dass Stuttgart nach dem Seitenwechsel zumindest kämpfte. Mehr als das zwischenzeitliche 1:2 durch Zdravko Kuzmanovic (52.) sprang dabei aber auch nicht heraus. Dann gaben die mitunter wunderbar kombinierenden Gäste wieder Gas, Hanno Balitsch (69.) und Sidney Sam (88.) trafen noch.
Keine Pfiffe, keine Proteste, keine Aufmunterung - bei den Fans herrschte nur noch stille Ernüchterung. "Es ist ein schwieriger Moment", sagte Gross, "wir müssen hart arbeiten, die Situation ist ernst." Gross will deshalb am Donnerstag in der Europa League beim dänischen Klub Odense BK "einige Änderungen vornehmen". In der Bundesliga geht es mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter.
Bobic nahm "die erfahrenen Spieler" in die Pflicht. Die sollten sich "ihrer Verantwortung bewusst werden. Wichtig ist es aber, nicht in Panik zu geraten und zu wollen, dass jetzt Köpfe rollen." Das wird in Stuttgart (erstmal) nicht passieren. Das wurde aber anfangs auch bei Meistertrainer Armin Veh gesagt, der nach dem 14. Spieltag als Tabellenelfter gehen musste. Ein Jahr später war Markus Babbel dran, als er nach dem 15. Spieltag als Tabellensechzehnter entlassen wurde. Ein bisschen Zeit dürfte Gross also noch haben.
Quelle: kicker.de
Der VfB übernimmt die rote Laterne
Bayer Leverkusen hat den VfB Stuttgart auf den letzten Platz der Fußball-Bundesliga zurückgeschossen. Bei ihrem 4:1 (2:0)-Sieg am Samstag in der Mercedes Benz Arena führten die Gäste den schwachen VfB spielerisch zeitweise vor.
Sami Hyypiä und Arturo Vidal brachten Leverkusen mit einem Doppelschlag in der 19. und 21. Minute in Führung. Hanno Balitsch (69.) und Sidney Sam (88.) machten mit ihren Treffern alles klar, nachdem Zdravko Kuzmanovic den eine Stunde lang in Unterzahl spielenden VfB wieder herangebracht hatte (52.).
Tiefer geht nicht mehr
Nach seiner fünften Niederlage im sechsten Spiel kann der VfB nicht mehr tiefer fallen. Das 7:0 vor einer Woche gegen Mönchengladbach war somit eher ein Zwischenhoch als die Trendwende.
Vor 38.300 Zuschauern sah Stuttgarts Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi in der 31. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte. Diese Szene nahm zwar keinen Einfluss auf das Ergebnis, dafür aber zwischenzeitlich auf den Spielverlauf. Bis dahin waren die Leverkusener deutlich spritziger und spielstärker gewesen. Bayer drängte den völlig verunsicherten und durch unzählige Ballverluste auffallenden VfB schnell in die Defensive und hätte schon führen können, bevor Hyypiä und Vidal jeweils per Kopf zum 0:2 trafen.
„Aufwachen“, brüllten die Stuttgarter Fans und spätestens Camoranesis Platzverweis weckte den Kampfgeist des VfB. Spielerisch war er den leichtfüßigen Gästen immer noch klar unterlegen. Doch läuferisch machte er das zunehmend wett.
Kuzmanovics Treffer ist nicht genug
Der erstmals von Beginn an eingesetzte Martin Harnik besaß kurz vor der Pause die erste Stuttgarter Chance (37.), Kuzmanovic erzielte kurz danach per Freistoß den Anschlusstreffer (52.). Doch für mehr war der VfB an diesem Tag zu fehlerhaft und Leverkusen zu spielstark.
Bei einigen Kontern wirkte Bayer zwar etwas pomadig, etwa als Vidal und Balitsch kurz vor dem dritten Treffer eine klare Überzahlsituation leichtfertig verspielten. Doch abgesehen von der Endphase der ersten und dem Beginn der zweiten Halbzeit waren die Gäste den Schwaben in jeder Beziehung überlegen.
Dabei spielte der VfB im Abwehrzentrum zum ersten Mal in dieser Saison mit seinem Wunschduo Tasci/Delpierre, da der beim 1:2 in Nürnberg noch geschonte Kapitän aus Frankreich wie angekündigt in die erste Elf zurückgekehrt war. Auf der linken Seite musste Trainer Christian Gross mit Harnik einen Stürmer ins Mittelfeld zurückziehen, um den Ausfall der verletzten Gebhart, Didavi und Audel aufzufangen.
Leverkusen machte aus noch schlechteren Voraussetzungen deutlich mehr: Neben Michael Ballack, Stefan Kießling und Gonzalo Castro fiel am Samstag auch noch Lars Bender mit einer Wadenverletzung aus. Bei Patrick Helmes reichte es wegen seiner Oberschenkel-Probleme nur für einen Platz auf der Bank.
Trainer Jupp Heynckes stellte Hyypiä und Renato Augusto wieder von Beginn an auf und ließ erneut im ungewohnten 4-3-3-System spielen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sami Hyypiä und Arturo Vidal brachten Leverkusen mit einem Doppelschlag in der 19. und 21. Minute in Führung. Hanno Balitsch (69.) und Sidney Sam (88.) machten mit ihren Treffern alles klar, nachdem Zdravko Kuzmanovic den eine Stunde lang in Unterzahl spielenden VfB wieder herangebracht hatte (52.).
Tiefer geht nicht mehr
Nach seiner fünften Niederlage im sechsten Spiel kann der VfB nicht mehr tiefer fallen. Das 7:0 vor einer Woche gegen Mönchengladbach war somit eher ein Zwischenhoch als die Trendwende.
Vor 38.300 Zuschauern sah Stuttgarts Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi in der 31. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte. Diese Szene nahm zwar keinen Einfluss auf das Ergebnis, dafür aber zwischenzeitlich auf den Spielverlauf. Bis dahin waren die Leverkusener deutlich spritziger und spielstärker gewesen. Bayer drängte den völlig verunsicherten und durch unzählige Ballverluste auffallenden VfB schnell in die Defensive und hätte schon führen können, bevor Hyypiä und Vidal jeweils per Kopf zum 0:2 trafen.
„Aufwachen“, brüllten die Stuttgarter Fans und spätestens Camoranesis Platzverweis weckte den Kampfgeist des VfB. Spielerisch war er den leichtfüßigen Gästen immer noch klar unterlegen. Doch läuferisch machte er das zunehmend wett.
Kuzmanovics Treffer ist nicht genug
Der erstmals von Beginn an eingesetzte Martin Harnik besaß kurz vor der Pause die erste Stuttgarter Chance (37.), Kuzmanovic erzielte kurz danach per Freistoß den Anschlusstreffer (52.). Doch für mehr war der VfB an diesem Tag zu fehlerhaft und Leverkusen zu spielstark.
Bei einigen Kontern wirkte Bayer zwar etwas pomadig, etwa als Vidal und Balitsch kurz vor dem dritten Treffer eine klare Überzahlsituation leichtfertig verspielten. Doch abgesehen von der Endphase der ersten und dem Beginn der zweiten Halbzeit waren die Gäste den Schwaben in jeder Beziehung überlegen.
Dabei spielte der VfB im Abwehrzentrum zum ersten Mal in dieser Saison mit seinem Wunschduo Tasci/Delpierre, da der beim 1:2 in Nürnberg noch geschonte Kapitän aus Frankreich wie angekündigt in die erste Elf zurückgekehrt war. Auf der linken Seite musste Trainer Christian Gross mit Harnik einen Stürmer ins Mittelfeld zurückziehen, um den Ausfall der verletzten Gebhart, Didavi und Audel aufzufangen.
Leverkusen machte aus noch schlechteren Voraussetzungen deutlich mehr: Neben Michael Ballack, Stefan Kießling und Gonzalo Castro fiel am Samstag auch noch Lars Bender mit einer Wadenverletzung aus. Bei Patrick Helmes reichte es wegen seiner Oberschenkel-Probleme nur für einen Platz auf der Bank.
Trainer Jupp Heynckes stellte Hyypiä und Renato Augusto wieder von Beginn an auf und ließ erneut im ungewohnten 4-3-3-System spielen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Donnerstag, 23. September 2010
Nürnberger Duselsieg bremst den VfB
Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg hat das kurze Zwischenhoch des VfB Stuttgart jäh beendet und den Schwaben den schlechtesten Saisonstart seit 36 Jahren beschert.
Dank der Tore von VfB-Leihgabe Julian Schieber (3. Minute) und Javier Pinola in der Nachspielzeit feierten die Franken am Mittwoch mit dem 2:1 (1:0)-Sieg vor 36.790 Zuschauern in einem packenden Kampfspiel trotz Unterzahl nach dem Platzverweis von Kapitän Andreas Wolf den ersten Saisonsieg und verabschiedeten sich erst einmal aus dem Tabellenkeller. Cacau (85.) hatte zwischenzeitlich für den VfB ausgeglichen.
Stuttgartern den Schneid abgekauft
Während sich der FCN über den ersten Bundesliga-Sieg gegen Stuttgart seit mehr als dreieinhalb Jahren freuen durfte, ist bei den auswärts seit fünf Monaten sieglosen Schwaben nur vier Tage nach dem 7:0-Kantersieg gegen Gladbach jede Euphorie wieder passé.
Auf Kapitän Matthieu Delpierre, der gegen Gladbach nach vier Monaten Verletzungspause sein Comeback feierte, hatte VfB-Coach Christian Gross verzichtet. Der Franzose soll für das Heimspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen geschont werden. An seiner Stelle kehrte Nationalspieler Serdar Tasci nach überwundenen Adduktorenproblemen in die Startelf zurück. Timo Gebhart kam für Mauro Camoranesi ins Team.
Beim „Club“ stand Bayern-Leihgabe Mehmet Ekici wieder auf dem Platz, im linken Mittelfeld startete Christian Eigler anstelle von Mike Frantz.
„Wir wollen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben“, hatte Gross im Rückblick auf das Schützenfest gegen Mönchengladbach versprochen. Doch der Schuss ging zunächst nach hinten los.
Nach Steilpass von Javier Pinola schlief die komplette VfB-Abwehr. Der für ein Jahr vom VfB ausgeliehene Schieber ließt Stuttgarts Torwart Sven Ulreich mit einem strammen Flachschuss keine Abwehrchance. Die Schwaben bemühten sich mit Offensivtempo um den schnellen Ausgleich, liefen dabei aber Gefahr, in einen „Club“-Konter zu laufen.
Doch die Franken legten nicht nach, zogen sich zurück und beschränkten sich darauf, den Vorsprung zu verwalten. Dagegen erhöhte der VfB den Druck, bestimmte das Südderby und wäre fast belohnt worden. Beim Distanzschuss von Arthur Boka (31.) verhinderte die Querlatte den Ausgleich der Stuttgarter, bei denen Camoranesi (25.) für den angeschlagenen Daniel Didavi ins Spiel gekommen war.
Progrebnjaks Treffer zählt nicht
Sechs Minuten vor der Pause verdarb der schwache Referee Jochen Drees dem VfB den Torjubel. Er folgte seinem Assistenten, der beim Kopfballtreffer von Pavel Progrebnjak ein Foul des Russen gesehen haben wollte, und gab das Tor nicht.
Mit Wut und Ciprian Marica für Gebhart als dritter Stürmer erhöhte Stuttgart in der hektischen und verbissen geführten Partie nach der Pause die Schlagzahl.
FCN-Kapitän Andreas Wolf verlor bei dem offenen Schlagabtausch mit vielen Nickligkeiten die Nerven und musste nach 66 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Gross brachte mit Martin Harnik für Progrebnjak einen weiteren Angreifer. Die besseren Chancen hatte der FCN, aber Ekici (63./72.) vergab zwei Mal. Cacau machte es beim 1:1 besser, doch in der Nachspielzeit schlug Pinola bei einem Konter eiskalt zu.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Dank der Tore von VfB-Leihgabe Julian Schieber (3. Minute) und Javier Pinola in der Nachspielzeit feierten die Franken am Mittwoch mit dem 2:1 (1:0)-Sieg vor 36.790 Zuschauern in einem packenden Kampfspiel trotz Unterzahl nach dem Platzverweis von Kapitän Andreas Wolf den ersten Saisonsieg und verabschiedeten sich erst einmal aus dem Tabellenkeller. Cacau (85.) hatte zwischenzeitlich für den VfB ausgeglichen.
Stuttgartern den Schneid abgekauft
Während sich der FCN über den ersten Bundesliga-Sieg gegen Stuttgart seit mehr als dreieinhalb Jahren freuen durfte, ist bei den auswärts seit fünf Monaten sieglosen Schwaben nur vier Tage nach dem 7:0-Kantersieg gegen Gladbach jede Euphorie wieder passé.
Auf Kapitän Matthieu Delpierre, der gegen Gladbach nach vier Monaten Verletzungspause sein Comeback feierte, hatte VfB-Coach Christian Gross verzichtet. Der Franzose soll für das Heimspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen geschont werden. An seiner Stelle kehrte Nationalspieler Serdar Tasci nach überwundenen Adduktorenproblemen in die Startelf zurück. Timo Gebhart kam für Mauro Camoranesi ins Team.
Beim „Club“ stand Bayern-Leihgabe Mehmet Ekici wieder auf dem Platz, im linken Mittelfeld startete Christian Eigler anstelle von Mike Frantz.
„Wir wollen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben“, hatte Gross im Rückblick auf das Schützenfest gegen Mönchengladbach versprochen. Doch der Schuss ging zunächst nach hinten los.
Nach Steilpass von Javier Pinola schlief die komplette VfB-Abwehr. Der für ein Jahr vom VfB ausgeliehene Schieber ließt Stuttgarts Torwart Sven Ulreich mit einem strammen Flachschuss keine Abwehrchance. Die Schwaben bemühten sich mit Offensivtempo um den schnellen Ausgleich, liefen dabei aber Gefahr, in einen „Club“-Konter zu laufen.
Doch die Franken legten nicht nach, zogen sich zurück und beschränkten sich darauf, den Vorsprung zu verwalten. Dagegen erhöhte der VfB den Druck, bestimmte das Südderby und wäre fast belohnt worden. Beim Distanzschuss von Arthur Boka (31.) verhinderte die Querlatte den Ausgleich der Stuttgarter, bei denen Camoranesi (25.) für den angeschlagenen Daniel Didavi ins Spiel gekommen war.
Progrebnjaks Treffer zählt nicht
Sechs Minuten vor der Pause verdarb der schwache Referee Jochen Drees dem VfB den Torjubel. Er folgte seinem Assistenten, der beim Kopfballtreffer von Pavel Progrebnjak ein Foul des Russen gesehen haben wollte, und gab das Tor nicht.
Mit Wut und Ciprian Marica für Gebhart als dritter Stürmer erhöhte Stuttgart in der hektischen und verbissen geführten Partie nach der Pause die Schlagzahl.
FCN-Kapitän Andreas Wolf verlor bei dem offenen Schlagabtausch mit vielen Nickligkeiten die Nerven und musste nach 66 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Gross brachte mit Martin Harnik für Progrebnjak einen weiteren Angreifer. Die besseren Chancen hatte der FCN, aber Ekici (63./72.) vergab zwei Mal. Cacau machte es beim 1:1 besser, doch in der Nachspielzeit schlug Pinola bei einem Konter eiskalt zu.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 18. September 2010
VfB ballert sich, mit einem 7:0, aus der Krise
Der VfB Stuttgart hat sich in weniger als zwei Tagen aus der Krise geschossen: Nur 41 Stunden nach dem Europa- League-Erfolg gegen Bern (3:0) feierten die Schwaben am Samstag beim eindrucksvollen 7:0 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach auch ihren ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga.
Pawel Pogrebnjak schoss für den wie aufgedreht und mit völlig neuem Selbstvertrauen spielenden VfB gleich drei Tore (2., 54. und 60. Minute). Die weiteren Treffer erzielten Georg Niedermeier (21.), Zdravko Kuzmanovic (64.), Matthieu Delpierre (72.) und Ciprian Marica (80.). Für die erschreckend schwachen Gladbacher war es nach dem 0:4 gegen Eintracht Frankfurt das zweite Debakel in Serie.
Zum fünften Mal ein 7:0
Spiele gegen Stuttgart sind zudem so etwas wie eine aussichtslose Angelegenheit für sie: In den vergangenen 15 Jahren gewannen sie nur eines davon. Der VfB siegte zum fünften Mal in seiner Bundesliga-Historie mit 7:0, zuletzt war ihm das am 23. Februar 1991 gegen Dortmund gelungen.
Dazu feierte Kapitän Delpierre nach viermonatiger Verletzungspause (Knie-Operation) sein von Christian Gross „sehnlich erwartetes“ Comeback. Seine Wunschformation im Abwehrzentrum konnte der VfB- Trainer aber schon wieder nicht aufbieten, da Serdar Tasci kurzfristig mit Adduktoren-Problemen ausfiel. Ansonsten änderte Gross im Vergleich zum Bern-Spiel nichts. Der Faktor Stabilität war ihm bei seiner Aufstellung wichtiger, als mögliche frische Kräfte einzubauen. Dieser Plan ging von Anfang an auf.
Viel Schwung und positive Körpersprache
Stuttgart spielte mit enorm viel Schwung und einer positiven Körpersprache - das Spiel gegen Bern hatte nicht etwa Kräfte gekostet, sondern neue freigesetzt. Schon in der zweiten Minute traf Pogrebnjak per Abstauber zum 1:0. Gerade, als das hohe Anfangstempo etwas abzunehmen drohte, erhöhte Niedermeier per Kopf nach einem Eckball von Mauro Camoranesi auf 2:0. Vor 39 500 Zuschauern spielten die Gastgeber zum ersten Mal in dieser Saison genau den druckvollen Fußball, den ihr Trainer immer predigt.
Die starken Außenverteidiger Arthur Boka und Christian Träsch trieben das Spiel nach vorn, wo der agile Camoranesi und der junge Daniel Didavi die spielerischen Akzente setzen und Cacau sowie Pogrebnjak permanent in Bewegung waren. Der Russe hätte die VfB- Führung schon in der 25. und 35. Minute ausbauen können.
Gladbacher rannten nur hinterher
Die völlig indisponierten Gladbacher liefen in dieser Partie nur hinterher. Daran änderte nicht einmal etwas, dass Thorben Marx nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder dabei war, Trainer Michael Frontzeck seine Spieler zur Pause schon nach wenigen Minuten aufs Feld zurückschickte und die Stuttgarter sich für die zweite Halbzeit eigentlich vorgenommen hatten, Kräfte zu schonen.
Doch dann machte der VfB einfach da weiter, wo er vorher aufgehört hatte. Pogrebnjak, Kuzmanovic, Delpierre und der eingewechselte Marica trafen, wie sie wollten, während die Borussia nicht eine nennenswerte Torchance besaß. „Der VfB ist wieder da“, sangen die versöhnten Stuttgarter Fans dazu.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Alle Tore
Pawel Pogrebnjak schoss für den wie aufgedreht und mit völlig neuem Selbstvertrauen spielenden VfB gleich drei Tore (2., 54. und 60. Minute). Die weiteren Treffer erzielten Georg Niedermeier (21.), Zdravko Kuzmanovic (64.), Matthieu Delpierre (72.) und Ciprian Marica (80.). Für die erschreckend schwachen Gladbacher war es nach dem 0:4 gegen Eintracht Frankfurt das zweite Debakel in Serie.
Zum fünften Mal ein 7:0
Spiele gegen Stuttgart sind zudem so etwas wie eine aussichtslose Angelegenheit für sie: In den vergangenen 15 Jahren gewannen sie nur eines davon. Der VfB siegte zum fünften Mal in seiner Bundesliga-Historie mit 7:0, zuletzt war ihm das am 23. Februar 1991 gegen Dortmund gelungen.
Dazu feierte Kapitän Delpierre nach viermonatiger Verletzungspause (Knie-Operation) sein von Christian Gross „sehnlich erwartetes“ Comeback. Seine Wunschformation im Abwehrzentrum konnte der VfB- Trainer aber schon wieder nicht aufbieten, da Serdar Tasci kurzfristig mit Adduktoren-Problemen ausfiel. Ansonsten änderte Gross im Vergleich zum Bern-Spiel nichts. Der Faktor Stabilität war ihm bei seiner Aufstellung wichtiger, als mögliche frische Kräfte einzubauen. Dieser Plan ging von Anfang an auf.
Viel Schwung und positive Körpersprache
Stuttgart spielte mit enorm viel Schwung und einer positiven Körpersprache - das Spiel gegen Bern hatte nicht etwa Kräfte gekostet, sondern neue freigesetzt. Schon in der zweiten Minute traf Pogrebnjak per Abstauber zum 1:0. Gerade, als das hohe Anfangstempo etwas abzunehmen drohte, erhöhte Niedermeier per Kopf nach einem Eckball von Mauro Camoranesi auf 2:0. Vor 39 500 Zuschauern spielten die Gastgeber zum ersten Mal in dieser Saison genau den druckvollen Fußball, den ihr Trainer immer predigt.
Die starken Außenverteidiger Arthur Boka und Christian Träsch trieben das Spiel nach vorn, wo der agile Camoranesi und der junge Daniel Didavi die spielerischen Akzente setzen und Cacau sowie Pogrebnjak permanent in Bewegung waren. Der Russe hätte die VfB- Führung schon in der 25. und 35. Minute ausbauen können.
Gladbacher rannten nur hinterher
Die völlig indisponierten Gladbacher liefen in dieser Partie nur hinterher. Daran änderte nicht einmal etwas, dass Thorben Marx nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder dabei war, Trainer Michael Frontzeck seine Spieler zur Pause schon nach wenigen Minuten aufs Feld zurückschickte und die Stuttgarter sich für die zweite Halbzeit eigentlich vorgenommen hatten, Kräfte zu schonen.
Doch dann machte der VfB einfach da weiter, wo er vorher aufgehört hatte. Pogrebnjak, Kuzmanovic, Delpierre und der eingewechselte Marica trafen, wie sie wollten, während die Borussia nicht eine nennenswerte Torchance besaß. „Der VfB ist wieder da“, sangen die versöhnten Stuttgarter Fans dazu.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Alle Tore
Freitag, 17. September 2010
Euroleague: Der VfB tankt Selbstvertrauen
Der VfB Stuttgart hat seine Pleitenserie beendet und den Auftakt in die Gruppenphase der Europa-Liga positiv gestaltet. Ein echter Befreiungsschlag war das 3:0 über die Young Boys Bern aber noch nicht, am Samstag gegen Mönchengladbach muss eine weitere Steigerung her.
Im Sport, das sagen die Experten, ist es eigentlich ganz einfach, einen kränkelnden Patienten auf den Weg der Genesung zu führen. Es braucht nur eine einzige Medizin: den Erfolg. Doch es gibt Phasen, da ist es verdammt schwierig, an das Mittelchen ranzukommen. Bestes Beispiel dafür war bisher der VfB Stuttgart.
In der Bundesliga läuft es bislang miserabel, und weder in Mainz noch in Stuttgart (gegen Dortmund) oder Freiburg war Erfolg zu haben. Also mussten sie weitersuchen - in ganz Europa. Allzu weit mussten sie dabei nicht schauen, es waren die Jungs aus Bern, die Abhilfe schaffen konnten. Am Donnerstagabend waren die Young Boys aus der Schweizer Hauptstadt in Stuttgart zu Gast - und der VfB durfte endlich wieder jubeln. Am Ende des ersten Spiels in der Gruppenphase der Europa-Liga stand es 3:0 für die Roten - und die Erleichterung war riesengroß. "Das war sehr wichtig", sagte Cacau.
Entgegen anderen Überlegungen hatte VfB-Trainer Christian Gross seine Mannschaft gegenüber dem 1:2 in Freiburg nur auf einer Position verändert. Statt Cristian Molinaro durfte Arthur Boka links in der Abwehr ran. Kapitän Matthieu Delpierre wurde noch einmal geschont und soll dem Team schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) gegen Borussia Mönchengladbach dann die nötige Stabilität geben. Es war also weniger das Personal als die Einstellung, die sich ändern musste. "Wir wollen ein schnelles Tor", forderte Gross vor der Partie. Und Cacau erklärte später: "Wir wollten unbedingt ein Zeichen setzen."
Der Wille zur Wende, das wurde schnell klar, war da. Ganze acht Sekunden waren gespielt, da holte Cacau den ersten Eckball heraus, nach 28 Sekunden gab es den zweiten, und nach elf Minuten hatte der VfB auch die erste richtig gute Chance - doch Christian Gentner setzte die Kugel ans Außennetz. Es war beileibe nicht hochklassig, was der VfB in der Folge bot, selten harmonisch im Zusammenspiel und viel zu oft eher beliebig. Aber immerhin: Eine gewisse Stabilität war wieder vorhanden (dank eines starken Serdar Tasci), und auch in der Offensive wurden die Roten (meist über links) immer wieder gefährlich. Zum Beispiel in der 22. Minute.
Cacau verlängerte einen Pass auf Pawel Pogrebnjak, der nahm die Kugel mit und sprintete in Richtung Strafraum - bis ihm Alain Nef in die Quere kam. Der Schweizer zupfte kurz am Trikot des Russen, der fiel, es gab Elfmeter und (nur) die Gelbe Karte. Cacau, der in Mainz einen Strafstoß vergeben hatte, schnappte sich den Ball, lief an - und traf. Es war nicht die große Befreiung, aber ein erster Schritt nach vorn.
Einige weitere machte der VfB dann in der zweiten Halbzeit, als die Roten zielstrebiger wurden und sich - nicht wie zuletzt in Freiburg - mit Überzeugung um den zweiten Treffer bemühten. Mit Erfolg. Einen Konter über Mauro Camoranesi und Cacau schloss Christian Gentner mit einem satten Schuss aus zwölf Metern ab. Es war schon die Entscheidung in der 59. Minute.
Der Auftakt in die Gruppenphase der Europa-Liga also ist geglückt und soll nun als Medizin dienen für das Leiden in der Liga. Der VfB konnte Selbstvertrauen tanken, das 3:0 von Serdar Tasci kurz vor Schluss war eine weitere Dosis. "So war es dann ein rundum gelungener Tag", sagte der Abwehrspieler.
Allerdings: Die Wende zum Guten war diese Partie noch lange nicht. Und: Borussia Mönchengladbach wird die Roten am Samstag mehr fordern als die weitgehend harmlosen Young Boys. Doch das darf nun nichts mehr ausmachen, Cacau formuliert das nächste Ziel: "Wir wollen nachlegen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Im Sport, das sagen die Experten, ist es eigentlich ganz einfach, einen kränkelnden Patienten auf den Weg der Genesung zu führen. Es braucht nur eine einzige Medizin: den Erfolg. Doch es gibt Phasen, da ist es verdammt schwierig, an das Mittelchen ranzukommen. Bestes Beispiel dafür war bisher der VfB Stuttgart.
In der Bundesliga läuft es bislang miserabel, und weder in Mainz noch in Stuttgart (gegen Dortmund) oder Freiburg war Erfolg zu haben. Also mussten sie weitersuchen - in ganz Europa. Allzu weit mussten sie dabei nicht schauen, es waren die Jungs aus Bern, die Abhilfe schaffen konnten. Am Donnerstagabend waren die Young Boys aus der Schweizer Hauptstadt in Stuttgart zu Gast - und der VfB durfte endlich wieder jubeln. Am Ende des ersten Spiels in der Gruppenphase der Europa-Liga stand es 3:0 für die Roten - und die Erleichterung war riesengroß. "Das war sehr wichtig", sagte Cacau.
Entgegen anderen Überlegungen hatte VfB-Trainer Christian Gross seine Mannschaft gegenüber dem 1:2 in Freiburg nur auf einer Position verändert. Statt Cristian Molinaro durfte Arthur Boka links in der Abwehr ran. Kapitän Matthieu Delpierre wurde noch einmal geschont und soll dem Team schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) gegen Borussia Mönchengladbach dann die nötige Stabilität geben. Es war also weniger das Personal als die Einstellung, die sich ändern musste. "Wir wollen ein schnelles Tor", forderte Gross vor der Partie. Und Cacau erklärte später: "Wir wollten unbedingt ein Zeichen setzen."
Der Wille zur Wende, das wurde schnell klar, war da. Ganze acht Sekunden waren gespielt, da holte Cacau den ersten Eckball heraus, nach 28 Sekunden gab es den zweiten, und nach elf Minuten hatte der VfB auch die erste richtig gute Chance - doch Christian Gentner setzte die Kugel ans Außennetz. Es war beileibe nicht hochklassig, was der VfB in der Folge bot, selten harmonisch im Zusammenspiel und viel zu oft eher beliebig. Aber immerhin: Eine gewisse Stabilität war wieder vorhanden (dank eines starken Serdar Tasci), und auch in der Offensive wurden die Roten (meist über links) immer wieder gefährlich. Zum Beispiel in der 22. Minute.
Cacau verlängerte einen Pass auf Pawel Pogrebnjak, der nahm die Kugel mit und sprintete in Richtung Strafraum - bis ihm Alain Nef in die Quere kam. Der Schweizer zupfte kurz am Trikot des Russen, der fiel, es gab Elfmeter und (nur) die Gelbe Karte. Cacau, der in Mainz einen Strafstoß vergeben hatte, schnappte sich den Ball, lief an - und traf. Es war nicht die große Befreiung, aber ein erster Schritt nach vorn.
Einige weitere machte der VfB dann in der zweiten Halbzeit, als die Roten zielstrebiger wurden und sich - nicht wie zuletzt in Freiburg - mit Überzeugung um den zweiten Treffer bemühten. Mit Erfolg. Einen Konter über Mauro Camoranesi und Cacau schloss Christian Gentner mit einem satten Schuss aus zwölf Metern ab. Es war schon die Entscheidung in der 59. Minute.
Der Auftakt in die Gruppenphase der Europa-Liga also ist geglückt und soll nun als Medizin dienen für das Leiden in der Liga. Der VfB konnte Selbstvertrauen tanken, das 3:0 von Serdar Tasci kurz vor Schluss war eine weitere Dosis. "So war es dann ein rundum gelungener Tag", sagte der Abwehrspieler.
Allerdings: Die Wende zum Guten war diese Partie noch lange nicht. Und: Borussia Mönchengladbach wird die Roten am Samstag mehr fordern als die weitgehend harmlosen Young Boys. Doch das darf nun nichts mehr ausmachen, Cacau formuliert das nächste Ziel: "Wir wollen nachlegen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 13. September 2010
VfB verliert im Südwestderby
Der VfB Stuttgart bekommt in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga weiter kein Bein auf den Boden. Das beste Team der vergangenen Rückrunde kassierte am Samstag mit einem 1:2 (1:0) beim SC Freiburg die dritte Niederlage und hat erstmals in der Clubgeschichte nach drei Spieltagen noch keinen Punkt auf dem Konto. Dabei waren die Gäste vor 23.000 Zuschauern im Badenova-Stadion durch Pawel Pogrebnjak (27. Minute) zunächst in Führung gegangen, bevor Papiss Cissé (58.) und Julian Schuster (71.) Freiburg den zweiten Saisonsieg und dem VfB wohl einen heißen Herbst bescherten.
Beide Teams präsentierten sich unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Vergleich zu ihren Partien am zweiten Spieltag mit einem anderen Gesicht. Bei den Gästen verkörperte besonders der kurz vor dem Transferschluss von Juventus Turin gekommene Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi mit seinem Bundesliga-Debüt die Hoffnung auf einen geglückten Neuanfang. Zudem ersetzte Didavi im Mittelfeld den wegen einer Adduktorenreizung zunächst auf der Bank sitzenden Timo Gebhart und Pogrebnjak erhielt den Vorzug vor Ciprian Marica als Sturmpartner von Nationalspieler Cacau.
Freiburg startet besser
Den besseren Start erwischte aber der Sportclub, bei dem Oliver Baumann den verletzten Stammtorhüter Simon Pouplin ersetzte und Stefan Reisinger Ivica Banovic auf die Bank verdrängte: Der für den angeschlagenen Boulahrouz hinten rechts aushelfende Christian Träsch köpfte eine Hereingabe nicht konsequent genug weg und hatte Glück, dass Georg Niedermeier den Schuss von Freiburgs Jäger (5.) nur an den Pfosten abfälschte. Freiburg wirkte in dieser Anfangsphase etwas bissiger und besser sortiert, die nächste Gelegenheit gehörte dennoch dem VfB. Zdravko Kuzmanovic flankte auf Niedermeier (12.), der aber mit einem Lattenschuss aus zwei Metern auch auf der „richtigen“ Seite nur das Torgestänge traf.
Kurz nach einer guten Kopfballgelegenheit von SC-Stürmer Papiss Cissé (26.) zeigte dann der VfB-Angriff den Gastgebern und vor allem auch sich selbst, wie einfach Fußball sein kann. Flanke Cacau, und der zuvor 518 Bundesligaminuten erfolglose Pogrebnjak war mit dem Kopf zum 1:0 zur Stelle. Fast spielten die beiden ein paar Minuten später nach dem Motto „Weil's so schön war, noch einmal“, aber dieses Mal zielte Pogrebnjak (27.) ebenso ungenau wie kurz vor der Halbzeit zweimal Cissé (40./43.) auf der anderen Seite.
VfB verliert Balance in zweiter Halbzeit
Auch nach dem Wechsel blieb die Partie ausgesprochen lebendig. Zunächst köpfte Freiburgs Kapitän Heiko Butscher (52.) ans Außennetz. Nur zwei Minuten später scheiterte Cacau (54.) nach feinem Zuspiel von Camoranesi, der in mehreren Situationen seine individuelle Klasse andeutete, an Baumann. Und statt sich mit einem 2:0 in Sicherheit zu wiegen, verlor Stuttgart völlig die Balance.
Zuerst drückte der starke Cissé einen hohen, langen Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Nach einer Flanke des zu seinem Bundesliga-Debüt eingewechselten Japaners Kisho Yano hatte wieder Cissé (69.) die Führung auf dem Kopf, bevor Schuster mit einem haltbar scheinenden Distanzschuss die Partie vollends kippte. In der Schlussphase rettete Baumann den SC-Sieg mit starken Paraden gegen Cacau (78.) und den eingewechselten Gebhart (87.)
Quelle: .stuttgarter-nachrichten.de
Beide Teams präsentierten sich unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Vergleich zu ihren Partien am zweiten Spieltag mit einem anderen Gesicht. Bei den Gästen verkörperte besonders der kurz vor dem Transferschluss von Juventus Turin gekommene Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi mit seinem Bundesliga-Debüt die Hoffnung auf einen geglückten Neuanfang. Zudem ersetzte Didavi im Mittelfeld den wegen einer Adduktorenreizung zunächst auf der Bank sitzenden Timo Gebhart und Pogrebnjak erhielt den Vorzug vor Ciprian Marica als Sturmpartner von Nationalspieler Cacau.
Freiburg startet besser
Den besseren Start erwischte aber der Sportclub, bei dem Oliver Baumann den verletzten Stammtorhüter Simon Pouplin ersetzte und Stefan Reisinger Ivica Banovic auf die Bank verdrängte: Der für den angeschlagenen Boulahrouz hinten rechts aushelfende Christian Träsch köpfte eine Hereingabe nicht konsequent genug weg und hatte Glück, dass Georg Niedermeier den Schuss von Freiburgs Jäger (5.) nur an den Pfosten abfälschte. Freiburg wirkte in dieser Anfangsphase etwas bissiger und besser sortiert, die nächste Gelegenheit gehörte dennoch dem VfB. Zdravko Kuzmanovic flankte auf Niedermeier (12.), der aber mit einem Lattenschuss aus zwei Metern auch auf der „richtigen“ Seite nur das Torgestänge traf.
Kurz nach einer guten Kopfballgelegenheit von SC-Stürmer Papiss Cissé (26.) zeigte dann der VfB-Angriff den Gastgebern und vor allem auch sich selbst, wie einfach Fußball sein kann. Flanke Cacau, und der zuvor 518 Bundesligaminuten erfolglose Pogrebnjak war mit dem Kopf zum 1:0 zur Stelle. Fast spielten die beiden ein paar Minuten später nach dem Motto „Weil's so schön war, noch einmal“, aber dieses Mal zielte Pogrebnjak (27.) ebenso ungenau wie kurz vor der Halbzeit zweimal Cissé (40./43.) auf der anderen Seite.
VfB verliert Balance in zweiter Halbzeit
Auch nach dem Wechsel blieb die Partie ausgesprochen lebendig. Zunächst köpfte Freiburgs Kapitän Heiko Butscher (52.) ans Außennetz. Nur zwei Minuten später scheiterte Cacau (54.) nach feinem Zuspiel von Camoranesi, der in mehreren Situationen seine individuelle Klasse andeutete, an Baumann. Und statt sich mit einem 2:0 in Sicherheit zu wiegen, verlor Stuttgart völlig die Balance.
Zuerst drückte der starke Cissé einen hohen, langen Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Nach einer Flanke des zu seinem Bundesliga-Debüt eingewechselten Japaners Kisho Yano hatte wieder Cissé (69.) die Führung auf dem Kopf, bevor Schuster mit einem haltbar scheinenden Distanzschuss die Partie vollends kippte. In der Schlussphase rettete Baumann den SC-Sieg mit starken Paraden gegen Cacau (78.) und den eingewechselten Gebhart (87.)
Quelle: .stuttgarter-nachrichten.de
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