Scheiden tut weh. Das werden am Samstag auch die treusten Fans des VfB Stuttgart verspüren. Nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen Mainz hat die Cannstatter Kurve in der Mercedes-Benz-Arena ausgedient. Die Kurve der Emotionen in vielen Jahrzehnten. Am Montag beginnen die Abbruchvorbereitungen.
Der Abschied wurde in der VfB-Zentrale von langer Hand vorbereitet - als Geheimsache. Der Verein legt sich in die Kurve. Nur so viel wollte man verraten: Die Stadionzeitung wird die Cannstatter Kurve mit einer 32-seitigen Sonderbeilage würdigen, ehe der Standort von so vielen treuen VfB-Fans endgültig Legende wird. Nach dem Spiel dürfen ein paar Tränen verdrückt werden. Zuerst für die Spieler, die den Verein verlassen und in die Kurve kommen, dann auch für die Kurve selbst.
"Das ist schon ein emotionaler Abschied", sagt Ralph Klenk, VfB-Fanbeauftragter, "mit der Kurve verbinden sich Erinnerungen an Niederlagen und Siege in 30, ja 40 Jahren." Etwa an die legendären zweiten Halbzeiten in den Achtzigern, als oft späte Entscheidungen fielen. Oder an die 70er Jahre, als das Neckarstadion drittgrößte Spielstätte der Republik war und die Cannstatter Kurve ein wenig zu dem Massenerlebnis von 70.000 Zuschauern beitragen durfte.
Jetzt also die Zäsur. Der A-Block der Fans muss der Erneuerung der Cannstatter Kurve weichen, die Teil des Stadionumbaus zur reinen Fußballarena ist. Bis zur Fertigstellung der neuen Cannstatter Kurve ist die Untertürkheimer Kurve das Asyl. Die Untertürkheimer Kurve schreitet samt der Sporthalle, die darunter angesiedelt ist, der Fertigstellung entgegen. Das Konzept, wie Gästefans und VfB-Anhänger in ein und derselben Kurve unterkommen und die Sicherheit gewahrt wird, stehe, heißt es beim VfB.
2011 ist der A-Block näher dran
Der A-Block wird 2011 zurückkehren und näher dran sein am Spiel als früher. Aber die Kurve ist dann halt eine andere. In die alte Kurve zu gelangen war nicht einfach. Der heutige Fanbeauftragte weiß aus eigener Erfahrung als Fan, wie man sich intern in den A-Block hochdienen musste. "Wichtig war, immer da zu sein." Manche werden am Samstag also ein Stück Heimat entschwinden sehen, sagt Klenk. Die meisten werden aber das Neue bedenken und begrüßen. "Der Wunsch nach einem reinen Fußballstadion war ja immer da." Die Fans müssten sich in der neuen Arena wiederfinden. Doch da sei alles im grünen Bereich.
Nicht nur, dass es wieder etwas mehr Stehplätze geben wird - von den rund 8000 Plätzen wird es in der neuen Cannstatter Kurve auch einen direkten und unkomplizierten Zugang zur Fankneipe geben, macht Martin Rau, Geschäftsführer der Stadion Neckarpark GmbH, Hoffnung. Ende Juli 2011, zur Saison 2011/2012, soll die Cannstatter Kurve vollendet sein, die gut ein Viertel des Stadion-Umbaubudgets von 60 Millionen Euro verschlingen wird.
Am Montag beginnen erst die Vorbereitungen mit dem Abmontieren der Sitze. Am 17. Mai sollen die richtigen Abbrucharbeiten beginnen, vielleicht klappe es ein paar Tage früher. Spätestens am 25. Juni soll die Kurve weg sein. Möglicherweise könnte man sogar noch einer Gerichtsentscheidung am 22. Juni zuvorkommen. Die wurde anberaumt, weil die Eigentümer des Carl-Benz-Centers, allen voran der Unternehmer Rudi Häussler, 1,75 Millionen Euro Garantieleistungen erkämpfen wollen - für den Fall, dass wegen des Lärms Hotelgäste und Nutzer der Carl-Benz-Halle wegbleiben. "Wir streben aber nicht an, der Gerichtsentscheidung zuvorzukommen", sagt Rau. Ihm reicht es, wenn die Termine eingehalten werden. Rau glaubt auch nicht, dass die Besitzgesellschaft aus der Häussler-Gruppe im benachbarten Carl-Benz-Center den Terminplan noch durcheinanderbringt. "Ich glaube nicht, dass Häussler eine einstweilige Verfügung gegen die Arbeiten beantragen wird", sagt Rau. Sonst will er Häussler auf Schadenersatz verklagen, wenn die Stadion GmbH dem VfB Mitte 2011 keine bespielbare Arena mit ausreichend Zuschauerplätzen vermieten kann. Aber auch schon vorher muss die Arena mindestens 40.000 Zuschauern Platz bieten.
Die Restarbeiten an der Untertürkheimer Kurve bis August 2010 hinzukriegen und von Ende Juli an die Fundamente für die Cannstatter Kurven zu errichten, auf denen ab September die eigentliche Tribüne entsteht, sei eine große Herausforderung, sagt Rau. Die Sporthalle, die für weitere 13,4 Millionen Euro entsteht, soll im April 2011 zu nutzen sein. Schließlich muss auch noch der Business-Bereich in der Arena umgebaut und das Dach durch einen Anbau nach innen erweitert werden. Für weiteren Streit mit Häussler habe man keine Ressourcen, sagt Rau. Aber vermutlich bietet der Umbau ihm auch ohne den Streit viele Emotionen - nur andere Emotionen als die der Fans.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Freitag, 30. April 2010
Samstag, 24. April 2010
Schwaben Express rollt weiter: VfB gewinnt in Bochum
Bochum - Der VfB Stuttgart hält weiter Kurs in Richtung Europa-Liga - und hat am Freitag die Konkurrenz unter Druck gesetzt. In der Partie beim VfL Bochum gewann das Team von Trainer Christian Gross mit 2:0 (2:0) und baute seine imposante Serie auf sechs Siege in Folge aus.
Es soll ja Menschen geben, die im Fußball eine Art Kunst sehen, mit viel Ästhetik, mit Raffinesse und Esprit. Sollten diese Menschen am Freitagabend im Rewirpowerstadion in Bochum zugegen gewesen sein, ist die Gefahr groß, dass sie nun vom Glauben abgefallen sind. Diese Partie war beileibe kein Leckerbissen, um ehrlich zu sein: Es war ziemlich schwere Kost, vor allem, weil der VfL Bochum sich über 90 Minuten bemüht hatte, zu zeigen, warum er zu den heißesten Anwärtern auf einen Abstiegsplatz gehört. Aber es gab auch Positives an diesem Abend im Pott: Dem VfB Stuttgart konnte das alles völlig egal sein.
Und diese Erkenntnis passt ganz gut zu den vergangenen Wochen. Den Roten ist es nämlich zurzeit ziemlich wurst, wie der Gegner heißt, wie der Gegner spielt, ob der Gegner ein Heimspiel hat, oder ob der Gegner sogar in Führung geht. Das Ende nämlich ist seit sechs Bundesligaspielen immer das gleiche: Der VfB siegt. Auch in Bochum.
Klar war das bereits nach gut 20 Minuten. Einmal hatte Cacau Maß genommen, Bochums Keeper Philipp Heerwagen hielt. Doch einmal üben - das reicht diesem Stürmer mit den brasilianischen Wurzeln zurzeit. Der zweite Versuch jedenfalls passte perfekt. Wobei Cacau da auch nicht mehr wirklich viel falsch machen konnte. Timo Gebhart hatte scharf geflankt, Ciprian Marica die Richtung des Balls ein wenig verändert, Cacau musste das Ding nur noch über die Linie drücken - und danach sein zwölftes Saisontor bejubeln. Das Ganze hatte sich in der 14. Minute abgespielt und war bereits Zeichen der Bochumer Unbeholfenheit und des Stuttgarter Selbstvertrauens. Den zweiten Beweis gab es vier Minuten später.
Die Gastgeber wagten einen Angriffsversuch, und dessen Scheitern war der Beginn eines traumhaften Konters des VfB über Sami Khedira, Cacau und Ciprian Marica, der cool verwandelte. Wie gesagt: Es waren da noch nicht einmal 20 Minuten gespielt, aber große Sorgen musste man sich aus Stuttgarter Sicht nicht mehr machen. "Wir können uns nur noch selbst schlagen", sagte VfB-Manager Horst Heldt, und Jens Lehmann musste sich auch in Halbzeit zwei kaum mehr anstrengen, als wenn er an diesem Abend seine Kinder ins Bett gebracht hätte. Der VfB nahm den Fuß vom Gas, aber die Kontrolle über das Spiel gaben die Roten bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. "Das war ein souveräner und verdienter Sieg", sagte Heldt.
Und so haben die Jungs vom VfB unter Christian Gross nicht nur Platz sechs weiter abgesichert, sondern auch im Kampf um den fünften Rang den Hut in den Ring geworfen. Oder geht da sogar noch mehr? Vor den restlichen Partien dieses drittletzten Bundesligaspieltags haben die Roten jedenfalls den Druck auf die Konkurrenz mächtig erhöht. Mit Borussia Dortmund ist der VfB - zumindest für eine Nacht - nun punktgleich, der vierte (Leverkusen) und der dritte Rang (Werder Bremen) sind auch nur einen Punkt entfernt. Und angesichts dieser verdammt engen Kiste ist dem VfB am Freitagabend nur eines anzulasten: dass sie nicht mehr fürs Torverhältnis getan haben.
Das Ziel für die restlichen beiden Spiele ist dennoch klar: Zwei Siege gegen Mainz und in Hoffenheim. "Wir lassen uns von keiner Mannschaft mehr stoppen", sagte Ciprian Marica. Kann gut sein, dass er recht behält.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Es soll ja Menschen geben, die im Fußball eine Art Kunst sehen, mit viel Ästhetik, mit Raffinesse und Esprit. Sollten diese Menschen am Freitagabend im Rewirpowerstadion in Bochum zugegen gewesen sein, ist die Gefahr groß, dass sie nun vom Glauben abgefallen sind. Diese Partie war beileibe kein Leckerbissen, um ehrlich zu sein: Es war ziemlich schwere Kost, vor allem, weil der VfL Bochum sich über 90 Minuten bemüht hatte, zu zeigen, warum er zu den heißesten Anwärtern auf einen Abstiegsplatz gehört. Aber es gab auch Positives an diesem Abend im Pott: Dem VfB Stuttgart konnte das alles völlig egal sein.
Und diese Erkenntnis passt ganz gut zu den vergangenen Wochen. Den Roten ist es nämlich zurzeit ziemlich wurst, wie der Gegner heißt, wie der Gegner spielt, ob der Gegner ein Heimspiel hat, oder ob der Gegner sogar in Führung geht. Das Ende nämlich ist seit sechs Bundesligaspielen immer das gleiche: Der VfB siegt. Auch in Bochum.
Klar war das bereits nach gut 20 Minuten. Einmal hatte Cacau Maß genommen, Bochums Keeper Philipp Heerwagen hielt. Doch einmal üben - das reicht diesem Stürmer mit den brasilianischen Wurzeln zurzeit. Der zweite Versuch jedenfalls passte perfekt. Wobei Cacau da auch nicht mehr wirklich viel falsch machen konnte. Timo Gebhart hatte scharf geflankt, Ciprian Marica die Richtung des Balls ein wenig verändert, Cacau musste das Ding nur noch über die Linie drücken - und danach sein zwölftes Saisontor bejubeln. Das Ganze hatte sich in der 14. Minute abgespielt und war bereits Zeichen der Bochumer Unbeholfenheit und des Stuttgarter Selbstvertrauens. Den zweiten Beweis gab es vier Minuten später.
Die Gastgeber wagten einen Angriffsversuch, und dessen Scheitern war der Beginn eines traumhaften Konters des VfB über Sami Khedira, Cacau und Ciprian Marica, der cool verwandelte. Wie gesagt: Es waren da noch nicht einmal 20 Minuten gespielt, aber große Sorgen musste man sich aus Stuttgarter Sicht nicht mehr machen. "Wir können uns nur noch selbst schlagen", sagte VfB-Manager Horst Heldt, und Jens Lehmann musste sich auch in Halbzeit zwei kaum mehr anstrengen, als wenn er an diesem Abend seine Kinder ins Bett gebracht hätte. Der VfB nahm den Fuß vom Gas, aber die Kontrolle über das Spiel gaben die Roten bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. "Das war ein souveräner und verdienter Sieg", sagte Heldt.
Und so haben die Jungs vom VfB unter Christian Gross nicht nur Platz sechs weiter abgesichert, sondern auch im Kampf um den fünften Rang den Hut in den Ring geworfen. Oder geht da sogar noch mehr? Vor den restlichen Partien dieses drittletzten Bundesligaspieltags haben die Roten jedenfalls den Druck auf die Konkurrenz mächtig erhöht. Mit Borussia Dortmund ist der VfB - zumindest für eine Nacht - nun punktgleich, der vierte (Leverkusen) und der dritte Rang (Werder Bremen) sind auch nur einen Punkt entfernt. Und angesichts dieser verdammt engen Kiste ist dem VfB am Freitagabend nur eines anzulasten: dass sie nicht mehr fürs Torverhältnis getan haben.
Das Ziel für die restlichen beiden Spiele ist dennoch klar: Zwei Siege gegen Mainz und in Hoffenheim. "Wir lassen uns von keiner Mannschaft mehr stoppen", sagte Ciprian Marica. Kann gut sein, dass er recht behält.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sonntag, 18. April 2010
Cacau schießt den VfB zum Sieg - VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen 2-1
Cacau hat dem VfB Stuttgart gegen dezimierte Leverkusen einen glücklichen 2:1 (1:1)-Sieg gerettet. Mit seinem zweiten Treffer fünf Minuten vor dem Abpfiff zwang der Nationalstürmer die taktisch und spielerisch überzeugende Werkself doch noch in die Knie. Nach der frühen gelb-roten Karte für Tranquillo Barnetta musste der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga 70 Minuten lang in Unterzahl spielen.
"Knipser" Stefan Kießling brachte Bayer mit seinem 19. Saisontreffer (13.) in Führung. Cacau erzielte am Samstag vor 41 500 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena den Ausgleich (29.). Die Schwaben haben durch ihrem fünften Sieg in Serie ihre Chancen auf die Qualifikation für die Europa League verbessert. Leverkusen muss dagegen nach der vierten Auswärtspleite hintereinander um den Einzug in die Champions League bangen.
Bayer-Trainer Jupp Heynckes setzte Abwehrchef Sami Hyppiä und Gonzalo Castro nach überstandener Verletzung von Beginn an ein. Allerdings musste er Rechtsverteidiger Castro nach einer erneuten Blessur schon in der 20. Minute durch Hans Sarpei ersetzen. Dagegen ließ VfB-Coach Christian Gross die wieder einsatzfähigen Sami Khedira und Alexander Hleb zunächst auf der Bank. Er brachte gegenüber dem 1:0-Erfolg in Berlin lediglich Stefano Celozzi auf der rechten Abwehrseite für Routinier Khalid Boulahrouz.
Die Schwaben begannen engagiert und druckvoll. Aber nach zwei guten Chancen durch Ciprian Marica (2.) und Timo Gebhart (3.), der kläglich vergab, mussten sie zunehmend Leverkusen die Oberhand überlassen. Torjäger Kießling nutzte seine erste Möglichkeit abgeklärt zur Führung. Der spielfreudige Toni Kroos gleich dreimal (9., 25., 37.), Manuel Friedrich (22.) und Michal Kadlec (45.+1) hätten für weitere Bayer-Treffer sorgen können.
Obwohl die Werkself nach der gelb-roten Karte für Barnetta früh in Unterzahl war, konnte Stuttgart dieses personelle Plus im ersten Durchgang nicht entscheidend nutzen. Leverkusen machte dieses Manko durch geschickte Raumaufteilung wett und war zudem spielerisch überlegen. Mehr als den Ausgleich durch Cacau mit dessen zehntem Saisontreffer ließ Bayer in der ersten Halbzeit nicht zu.
Der VfB tat sich auch nach dem Seitenwechsel gegen zehn gut gestaffelte Leverkusener schwer. Als Cacau zweimal durch war, scheiterte er erst aus spitzem Winkel (48.) und dann an Nationaltorwart René Adler (53.). Insgesamt nutzte der Tabellensiebte aber zu wenig den Raum und lief zu häufig in die Abseitsfalle. Und dann war ja noch Adler da, der einen Gewaltschuss von Zdravko Kuzmanovic glänzend zur Ecke abwehrte (63.). Stefan Reinartz, dessen Schuss frei vor dem Tor VfB-Schlussmann Jens Lehmann glänzend parierte (77.), hätte das ideen- und konzeptlose Agieren der Platzherren beinahe noch bestraft.
Leverkusen beschränkte sich aber nicht nur auf die Defensive, sondern nutzte jede Möglichkeit zu teilweise gefährlichen Vorstößen. So verpasste Kießling mit einem tückischen Heber nur knapp die erneute Führung (69.). Christian Träsch hatte im Gegenzug mit einem Lattenknaller Pech (70.).
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
"Knipser" Stefan Kießling brachte Bayer mit seinem 19. Saisontreffer (13.) in Führung. Cacau erzielte am Samstag vor 41 500 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena den Ausgleich (29.). Die Schwaben haben durch ihrem fünften Sieg in Serie ihre Chancen auf die Qualifikation für die Europa League verbessert. Leverkusen muss dagegen nach der vierten Auswärtspleite hintereinander um den Einzug in die Champions League bangen.
Bayer-Trainer Jupp Heynckes setzte Abwehrchef Sami Hyppiä und Gonzalo Castro nach überstandener Verletzung von Beginn an ein. Allerdings musste er Rechtsverteidiger Castro nach einer erneuten Blessur schon in der 20. Minute durch Hans Sarpei ersetzen. Dagegen ließ VfB-Coach Christian Gross die wieder einsatzfähigen Sami Khedira und Alexander Hleb zunächst auf der Bank. Er brachte gegenüber dem 1:0-Erfolg in Berlin lediglich Stefano Celozzi auf der rechten Abwehrseite für Routinier Khalid Boulahrouz.
Die Schwaben begannen engagiert und druckvoll. Aber nach zwei guten Chancen durch Ciprian Marica (2.) und Timo Gebhart (3.), der kläglich vergab, mussten sie zunehmend Leverkusen die Oberhand überlassen. Torjäger Kießling nutzte seine erste Möglichkeit abgeklärt zur Führung. Der spielfreudige Toni Kroos gleich dreimal (9., 25., 37.), Manuel Friedrich (22.) und Michal Kadlec (45.+1) hätten für weitere Bayer-Treffer sorgen können.
Obwohl die Werkself nach der gelb-roten Karte für Barnetta früh in Unterzahl war, konnte Stuttgart dieses personelle Plus im ersten Durchgang nicht entscheidend nutzen. Leverkusen machte dieses Manko durch geschickte Raumaufteilung wett und war zudem spielerisch überlegen. Mehr als den Ausgleich durch Cacau mit dessen zehntem Saisontreffer ließ Bayer in der ersten Halbzeit nicht zu.
Der VfB tat sich auch nach dem Seitenwechsel gegen zehn gut gestaffelte Leverkusener schwer. Als Cacau zweimal durch war, scheiterte er erst aus spitzem Winkel (48.) und dann an Nationaltorwart René Adler (53.). Insgesamt nutzte der Tabellensiebte aber zu wenig den Raum und lief zu häufig in die Abseitsfalle. Und dann war ja noch Adler da, der einen Gewaltschuss von Zdravko Kuzmanovic glänzend zur Ecke abwehrte (63.). Stefan Reinartz, dessen Schuss frei vor dem Tor VfB-Schlussmann Jens Lehmann glänzend parierte (77.), hätte das ideen- und konzeptlose Agieren der Platzherren beinahe noch bestraft.
Leverkusen beschränkte sich aber nicht nur auf die Defensive, sondern nutzte jede Möglichkeit zu teilweise gefährlichen Vorstößen. So verpasste Kießling mit einem tückischen Heber nur knapp die erneute Führung (69.). Christian Träsch hatte im Gegenzug mit einem Lattenknaller Pech (70.).
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Mittwoch, 14. April 2010
Der VfB steht vor einem Umbruch
Der 1:0-Sieg von Berlin ist zwar eine fußballerisch weitgehend fade Angelegenheit gewesen. Doch das Spiel förderte neben den drei wichtigen Punkten im Kampf um einen Europa-League-Platz auch einen interessanten Zukunftsaspekt zutage. Selten ist deutlicher geworden, auf welchen Positionen beim VfB Stuttgart der Schuh drückt: Dem Meister von 2007 fehlt es vor allem an der Durchsetzungskraft in der Offensive und im Spiel über die Außen, während die Abwehr erneut gut stand. Nur 16 Gegentore hat der VfB in 15 Bundesligaspielen unter dem Trainer Christian Gross zugelassen.
"Das Management arbeitet eifrig an der Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison", sagt Christian Gross, "aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt, sich über Personalien zu äußern. Wir müssen erst diese Runde zu Ende spielen." Klar ist allerdings, dass sich der Coach in die Planungen des Managers Horst Heldt mit einbringt. Öffentliche Äußerungen vermeidet Gross aber vor allem deshalb, weil er keinen seiner Profis verprellen will, indem er ihm nun schlechte Zukunftsaussichten bescheinigt.
Sicher ist bis jetzt, dass neben Jens Lehmann (Karriereende) auch Alexander Hleb (zurück nach Barcelona oder zu Manchester City?) und Ricardo Osorio (wohl zum FC Villarreal) sowie Cacau den Verein verlassen werden. Nachdem der Stürmer ursprünglich in der Bundesliga bleiben wollte, deutet jetzt vieles auf das Ausland hin. Der AC Mailand und der FC Sevilla sollen interessiert sein - wobei Cacau bei solchen Hochkarätern befürchten müsste, dass er nicht Stammspieler ist. Unabhängig davon steht der VfB vor einem Umbruch.
Der Torwart: Der Plan sieht Sven Ulreich als Nummer eins vor. Allerdings will der VfB noch abwarten, wie schnell sich der Torhüter von seiner Verletzung (Bruch des Wadenbeinköpfchens) erholt. Dazu soll ein erfahrener Ersatz verpflichtet werden - wohl der Ex-Stuttgarter Marc Ziegler, der in Dortmund unter Vertrag steht. Das bedeutet, dass Alexander Stolz keine guten Perspektiven hat. Sofern es ein attraktives Angebot gibt, verlässt er den VfB - aber nicht zum Karlsruher SC, wie verschiedentlich spekuliert wurde. Dort spielt bereits Jean-François Kornetzky - und der hat in Ronny Zeller den gleichen Berater wie Stolz. "Ich würde nie zwei meiner Leute zu einem Club vermitteln, sonst hätte ich meinen Beruf verfehlt", sagt Zeller.
Die Abwehr: Da sind alle Spieler noch länger gebunden - außer Cristian Molinaro, der von Juventus Turin ausgeliehen ist. Allerdings besitzt der VfB ein Vorkaufsrecht, das nach StZ-Information jedoch am 30. April endet. Spätestens bis dahin muss der Club erklären, ob er die festgelegte Ablöse von vier Millionen Euro an Juve überweist. Wenn nicht, können andere Vereine mitbieten. Molinaro selbst will in Stuttgart bleiben. "Alles liegt am VfB", sagt sein Berater Uli Ferber.
Das Mittelfeld: Dass der Vertrag von Roberto Hilbert verlängert wird, ist unwahrscheinlich. Weil auch Hleb geht, gibt es Veränderungen auf den Außenbahnen. Der aus Wolfsburg zurückgeholte Christian Gentner könnte zwar die linke Seite besetzen, aber er spielt lieber in der defensiven Zentrale. Dort könnte auch ein Platz frei werden, wenn Sami Khedira abwandert. Die Gespräche mit ihm laufen, doch der VfB rechnet insgeheim inzwischen nicht mehr damit, dass Khedira vor der WM entscheidet, ob er seinen 2011 auslaufenden Vertrag verlängert oder nicht.
Der Angriff: Kein Thema sind Kevin Kuranyi (FC Schalke), Paolo Guerrero (Hamburger SV), Miroslav Klose (FC Bayern) und Lukas Podolski (1. FC Köln), die sportlich oder finanziell nicht ins Konzept passen, im Gegensatz zu Adrian Ramos (Hertha BSC) und Albert Bunjaku (1. FC Nürnberg). "Ein Spieler wird sich immer damit befassen, wenn er von Nürnberg nach Stuttgart wechseln könnte", sagt dessen Berater Karl Herzog. Womöglich greift aber auch eine andere Variante. Nach den positiven Erfahrungen mit Molinaro überlegt der VfB, ob er einen Stürmer ausleihen soll. Das hätte den Vorteil, dass der Club an eine größere Hausnummer herantreten könnte als bei einer Festverpflichtung. Die Spur würde dann ins Ausland führen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
"Das Management arbeitet eifrig an der Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison", sagt Christian Gross, "aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt, sich über Personalien zu äußern. Wir müssen erst diese Runde zu Ende spielen." Klar ist allerdings, dass sich der Coach in die Planungen des Managers Horst Heldt mit einbringt. Öffentliche Äußerungen vermeidet Gross aber vor allem deshalb, weil er keinen seiner Profis verprellen will, indem er ihm nun schlechte Zukunftsaussichten bescheinigt.
Sicher ist bis jetzt, dass neben Jens Lehmann (Karriereende) auch Alexander Hleb (zurück nach Barcelona oder zu Manchester City?) und Ricardo Osorio (wohl zum FC Villarreal) sowie Cacau den Verein verlassen werden. Nachdem der Stürmer ursprünglich in der Bundesliga bleiben wollte, deutet jetzt vieles auf das Ausland hin. Der AC Mailand und der FC Sevilla sollen interessiert sein - wobei Cacau bei solchen Hochkarätern befürchten müsste, dass er nicht Stammspieler ist. Unabhängig davon steht der VfB vor einem Umbruch.
Der Torwart: Der Plan sieht Sven Ulreich als Nummer eins vor. Allerdings will der VfB noch abwarten, wie schnell sich der Torhüter von seiner Verletzung (Bruch des Wadenbeinköpfchens) erholt. Dazu soll ein erfahrener Ersatz verpflichtet werden - wohl der Ex-Stuttgarter Marc Ziegler, der in Dortmund unter Vertrag steht. Das bedeutet, dass Alexander Stolz keine guten Perspektiven hat. Sofern es ein attraktives Angebot gibt, verlässt er den VfB - aber nicht zum Karlsruher SC, wie verschiedentlich spekuliert wurde. Dort spielt bereits Jean-François Kornetzky - und der hat in Ronny Zeller den gleichen Berater wie Stolz. "Ich würde nie zwei meiner Leute zu einem Club vermitteln, sonst hätte ich meinen Beruf verfehlt", sagt Zeller.
Die Abwehr: Da sind alle Spieler noch länger gebunden - außer Cristian Molinaro, der von Juventus Turin ausgeliehen ist. Allerdings besitzt der VfB ein Vorkaufsrecht, das nach StZ-Information jedoch am 30. April endet. Spätestens bis dahin muss der Club erklären, ob er die festgelegte Ablöse von vier Millionen Euro an Juve überweist. Wenn nicht, können andere Vereine mitbieten. Molinaro selbst will in Stuttgart bleiben. "Alles liegt am VfB", sagt sein Berater Uli Ferber.
Das Mittelfeld: Dass der Vertrag von Roberto Hilbert verlängert wird, ist unwahrscheinlich. Weil auch Hleb geht, gibt es Veränderungen auf den Außenbahnen. Der aus Wolfsburg zurückgeholte Christian Gentner könnte zwar die linke Seite besetzen, aber er spielt lieber in der defensiven Zentrale. Dort könnte auch ein Platz frei werden, wenn Sami Khedira abwandert. Die Gespräche mit ihm laufen, doch der VfB rechnet insgeheim inzwischen nicht mehr damit, dass Khedira vor der WM entscheidet, ob er seinen 2011 auslaufenden Vertrag verlängert oder nicht.
Der Angriff: Kein Thema sind Kevin Kuranyi (FC Schalke), Paolo Guerrero (Hamburger SV), Miroslav Klose (FC Bayern) und Lukas Podolski (1. FC Köln), die sportlich oder finanziell nicht ins Konzept passen, im Gegensatz zu Adrian Ramos (Hertha BSC) und Albert Bunjaku (1. FC Nürnberg). "Ein Spieler wird sich immer damit befassen, wenn er von Nürnberg nach Stuttgart wechseln könnte", sagt dessen Berater Karl Herzog. Womöglich greift aber auch eine andere Variante. Nach den positiven Erfahrungen mit Molinaro überlegt der VfB, ob er einen Stürmer ausleihen soll. Das hätte den Vorteil, dass der Club an eine größere Hausnummer herantreten könnte als bei einer Festverpflichtung. Die Spur würde dann ins Ausland führen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Montag, 12. April 2010
Christian Gross in Sorge
Berlin - 1:0 in Berlin: Der VfB Stuttgart marschiert weiter. Bis nach Europa? Trainer Christian Gross hat Sorge: Die ungeklärte Zukunft mancher Spieler könnte für Unruhe Sorgen. Nicht nur das.
Geht's noch schärfer? Noch größer? Es ging. Christian Gross packte seine Lesebrille aus, um die Tabelle noch besser lesen zu können. Am Samstagabend war Gross dort, wo er hinwill: auf einem Platz, der nach Europa führt. Ärgerlich war nur, dass er wieder einen Tag warten musste, ehe klar war, ob es so bleibt. Blieb es nicht. Der Hamburger SV gab sich in Bochum keine Blöße. "Es wäre toll, wenn wir in der Situation wären, dass wir die Qualifikation für die Europaliga in den eigenen Händen hätten."
Beim VfB ist derzeit vieles im Fluss. Einige Spieler loten derzeit ihre Marktchancen aus oder verhandeln mit anderen Clubs. Den einen mag das weniger belasten - wie den Siegtorschützen Cacau (74.). Andere könnte es ablenken. Ungeklärt ist die Zukunft bei diesen Spielern:
Khalid Boulahrouz: Der Holländer ist unzufrieden, da er keinen Stammplatz hat. Zuletzt musste er auf der ungeliebten Position auf der rechten Seite der Viererkette spielen. Hinzu kommt: Der Abwehrspieler ist einer der Topverdiener. Er soll drei Millionen Euro pro Jahr kassieren - ein großes Einsparpotenzial für den Club.
Sami Kedhira: Eine Verlängerung des Vertrages, der 2011 ausläuft, scheint ausgeschlossen. Der Mittelfeldspieler, der nach seiner Knieverletzung am kommenden Samstag gegen Leverkusen wieder spielen soll, will in Zukunft etwa sechs Millionen Euro (bisher 2,5) verdienen. Zu viel für den VfB.
Roberto Hilbert: Der Mittelfeldspieler hat beim VfB schlechte Karten. Er sucht einen neuen Club.
Alexander Hleb: Sein Abschied aus Stuttgart ist definitiv. Sein Ziel ist dagegen unklar. Die europäischen Top-Clubs stehen nicht Schlange. Hleb müsste also zum FC Barcelona zurück - doch dort erwartet ihn vermutlich die Rolle eines Statisten.
Auch der Coach Christian Gross ziert sich bei den derzeitigen Verhandlungen. Unklar ist auch, wer Cacau im Sturm ersetzt.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Geht's noch schärfer? Noch größer? Es ging. Christian Gross packte seine Lesebrille aus, um die Tabelle noch besser lesen zu können. Am Samstagabend war Gross dort, wo er hinwill: auf einem Platz, der nach Europa führt. Ärgerlich war nur, dass er wieder einen Tag warten musste, ehe klar war, ob es so bleibt. Blieb es nicht. Der Hamburger SV gab sich in Bochum keine Blöße. "Es wäre toll, wenn wir in der Situation wären, dass wir die Qualifikation für die Europaliga in den eigenen Händen hätten."
Beim VfB ist derzeit vieles im Fluss. Einige Spieler loten derzeit ihre Marktchancen aus oder verhandeln mit anderen Clubs. Den einen mag das weniger belasten - wie den Siegtorschützen Cacau (74.). Andere könnte es ablenken. Ungeklärt ist die Zukunft bei diesen Spielern:
Khalid Boulahrouz: Der Holländer ist unzufrieden, da er keinen Stammplatz hat. Zuletzt musste er auf der ungeliebten Position auf der rechten Seite der Viererkette spielen. Hinzu kommt: Der Abwehrspieler ist einer der Topverdiener. Er soll drei Millionen Euro pro Jahr kassieren - ein großes Einsparpotenzial für den Club.
Sami Kedhira: Eine Verlängerung des Vertrages, der 2011 ausläuft, scheint ausgeschlossen. Der Mittelfeldspieler, der nach seiner Knieverletzung am kommenden Samstag gegen Leverkusen wieder spielen soll, will in Zukunft etwa sechs Millionen Euro (bisher 2,5) verdienen. Zu viel für den VfB.
Roberto Hilbert: Der Mittelfeldspieler hat beim VfB schlechte Karten. Er sucht einen neuen Club.
Alexander Hleb: Sein Abschied aus Stuttgart ist definitiv. Sein Ziel ist dagegen unklar. Die europäischen Top-Clubs stehen nicht Schlange. Hleb müsste also zum FC Barcelona zurück - doch dort erwartet ihn vermutlich die Rolle eines Statisten.
Auch der Coach Christian Gross ziert sich bei den derzeitigen Verhandlungen. Unklar ist auch, wer Cacau im Sturm ersetzt.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sonntag, 11. April 2010
Cacau eingewechselt - Spiel gewonnen
Berlin - Der VfB Stuttgart setzt seine beeindruckende Rückrunde fort: Nationalstürmer Cacau schoss im Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin in der 74. Minute das entscheidende Tor. Mit nun 47 Punkten schnuppert der VfB als Tabellen-Sechster weiter an den internationalen Startplätzen. Das kostet Hertha BSC mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bundesliga-Zugehörigkeit. Das Tabellen-Schlusslicht aus Berlin verlor am 30. Spieltag im eigenen Stadion das "Strafspiel" gegen den VfB Stuttgart mit 0:1 (0:0) und wartet nun schon seit 245 Tagen auf einen Sieg im Olympiastadion. Der Abstand zum Relegationsplatz 16 für Hertha vergrößerte sich vier Runden vor Saisonschluss wieder auf fünf Punkte.
Hertha zeigte sich vor 26.851 Zuschauern im "Strafspiel" gleich bissig und engagiert: Die gegenüber dem jüngsten 3:0-Auswärtssieg in Köln unveränderte Berliner Elf kämpfte, drückte, versuchte viel - die durch das DFB-Sportgerichts-Urteil auf 25.000 reduzierte Fan-Gemeinde machte sich lautstark bemerkbar. Torwart-Routinier Jens Lehmann musste schon in der Startphase zweimal weit aus dem VfB-Kasten und klären. Nach einem schönen Schuss von Lewan Kobiaschwili holte der 40-Jährige den Ball noch aus dem Winkel (27.).
Da hatten auch die 8000 ausgesperrten Fans, die in der nah gelegenen Waldbühne die Partie über einen riesigen Bildschirm verfolgten, den Torschrei schon auf den Lippen. Die Ostkurve, aus der nach dem 1:2 gegen Nürnberg am 13. März 100 bis 150 Chaoten den Platz gestürmt hatte, blieb ganz leer. Doch die Berliner Profis brannten: Matthieu Delpierre rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Theofanis Gekas (18.), den später einmal mehr unberechtigt eine angebliche Abseitssituation weggepfiffen wurde.
Die beste Rückrunden-Mannschaft aber hielt dagegen, mit breiter Brust stand der VfB nach drei Siegen in Folge nicht nur stabil in der Defensive, sondern inszenierte auch immer wieder selbst gefährliche Angriffe. Nach einer flachen Eingabe des hellwachen Ciprian Marica spitzelte der Russe Pawel Pogrebnjak das Streitobjekt nur um Zentimeter am Hertha-Tor vorbei (16.).
Und ein Kopfball des Rumänen Marica, der trotz abgelaufener Sperre von Cacau zunächst zusammen mit Pogrebnjak das VfB-Angriffsduo bildete, strich nur knapp über die Latte (28.). Auch die rund 3500 mitgereisten Stuttgarter Fans, die in der Anfangsphase gegen die jüngsten Fan-Urteile des DFB protestierten und schwiegen, kamen nun auf ihre Kosten.
Das Spiel wogte lange hin und her: Hertha spürte die letzte Chance im Abstiegskampf; Stuttgart wollte unbedingt den ersten "Dreier" seit 19 Jahren in Berlin. Hertha-Coach Funkel ging ein hohes Risiko, brachte den lange an einer Fußverletzung operierenden Florian Kringe ins Spiel. Doch die Dortmunder Leihgabe verletzte sich schon beim ersten Ballkontakt erneut, musste drei Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz.
Auf der Gegenseite wurde Cacao - gerade 17 Minuten auf dem Rasen - von den Berlinern zu zögerlich angegangen. Sein Schuss wurde von Steve von Bergen noch unhaltbar für Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny abgefälscht.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Hertha zeigte sich vor 26.851 Zuschauern im "Strafspiel" gleich bissig und engagiert: Die gegenüber dem jüngsten 3:0-Auswärtssieg in Köln unveränderte Berliner Elf kämpfte, drückte, versuchte viel - die durch das DFB-Sportgerichts-Urteil auf 25.000 reduzierte Fan-Gemeinde machte sich lautstark bemerkbar. Torwart-Routinier Jens Lehmann musste schon in der Startphase zweimal weit aus dem VfB-Kasten und klären. Nach einem schönen Schuss von Lewan Kobiaschwili holte der 40-Jährige den Ball noch aus dem Winkel (27.).
Da hatten auch die 8000 ausgesperrten Fans, die in der nah gelegenen Waldbühne die Partie über einen riesigen Bildschirm verfolgten, den Torschrei schon auf den Lippen. Die Ostkurve, aus der nach dem 1:2 gegen Nürnberg am 13. März 100 bis 150 Chaoten den Platz gestürmt hatte, blieb ganz leer. Doch die Berliner Profis brannten: Matthieu Delpierre rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Theofanis Gekas (18.), den später einmal mehr unberechtigt eine angebliche Abseitssituation weggepfiffen wurde.
Die beste Rückrunden-Mannschaft aber hielt dagegen, mit breiter Brust stand der VfB nach drei Siegen in Folge nicht nur stabil in der Defensive, sondern inszenierte auch immer wieder selbst gefährliche Angriffe. Nach einer flachen Eingabe des hellwachen Ciprian Marica spitzelte der Russe Pawel Pogrebnjak das Streitobjekt nur um Zentimeter am Hertha-Tor vorbei (16.).
Und ein Kopfball des Rumänen Marica, der trotz abgelaufener Sperre von Cacau zunächst zusammen mit Pogrebnjak das VfB-Angriffsduo bildete, strich nur knapp über die Latte (28.). Auch die rund 3500 mitgereisten Stuttgarter Fans, die in der Anfangsphase gegen die jüngsten Fan-Urteile des DFB protestierten und schwiegen, kamen nun auf ihre Kosten.
Das Spiel wogte lange hin und her: Hertha spürte die letzte Chance im Abstiegskampf; Stuttgart wollte unbedingt den ersten "Dreier" seit 19 Jahren in Berlin. Hertha-Coach Funkel ging ein hohes Risiko, brachte den lange an einer Fußverletzung operierenden Florian Kringe ins Spiel. Doch die Dortmunder Leihgabe verletzte sich schon beim ersten Ballkontakt erneut, musste drei Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz.
Auf der Gegenseite wurde Cacao - gerade 17 Minuten auf dem Rasen - von den Berlinern zu zögerlich angegangen. Sein Schuss wurde von Steve von Bergen noch unhaltbar für Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny abgefälscht.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sonntag, 4. April 2010
Die Roten gewinnen 2:1
Mit viel Moral hat der VfB Stuttgart seine Chancen auf einen Europa-League-Platz gewahrt. Beim verdienten 2:1 (0:1)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach drehten Ciprian Marica (66.) und Zdravko Kuzmanovic (83.) am Samstag den frühen Rückstand durch Marco Reus (33.) noch um. Der VfB schloss damit zumindest vorerst zum Tabellensechsten Hamburger SV auf und bleibt die beste Rückrunden-Mannschaft der Fußball-Bundesliga. "Ich will dahin, weil ich die Grauzone hasse", hatte VfB-Trainer Christian Gross vor der Partie über den internationalen Wettbewerb gesagt. "Dafür müssen wir aber praktisch alle Spiele gewinnen."
Vor 42.000 Zuschauern spielte der VfB am Anfang und am Ende dieser Partie mit viel Druck. Er kompensierte dabei sogar seine zahlreichen Ausfälle. Auf der linken Seite sorgte Roberto Hilbert anstelle des verletzten Alexander Hleb (Oberschenkel-Zerrung) für Elan, im Angriff lief Pawel Pogrebnjak ähnlich viel wie der gesperrte Cacau. Nur Sami Khedira (Kreuz- und Innenband-Anriss) wurde als Antreiber und Stratege vermisst. Weder Christian Träsch noch Kuzmanovic konnte die durch seine Knieverletzung entstandene Lücke schließen.
Nach einer Viertelstunde erlahmte der Stuttgarter Schwung. Mönchengladbach zeigte nun die Robustheit und gute Organisation, vor der Gross vor der Partie gewarnt hatte. Die Gäste hatten wenig Mühe damit, ihren Strafraum sauber zu halten, nach vorne konterten sie nur sporadisch aber wirkungsvoll. In der 33. Minute traf Reus nach einem schönen Zuspiel von Thorben Marx zum 0:1. Hilbert hatte sich in dieser Situation einen Fehlpass und Serdar Tasci einen Stellungsfehler geleistet. Der Nationalverteidiger war nur mit der klaren Ansage, "ein sehr gutes Spiel" (Gross) zu abzuliefern, zurück in die Startelf gelangt. Georg Niedermeier sitzt ihm nach starken Leistungen gegen Hannover 96 und Bayern München im Nacken.
Der VfB bot eine Leistung mit zahlreichen Schwankungen. Bereits vor der Pause spielte er ohne Ideen aber dafür mit umso mehr Fehlpässen. Nach einem kurzen Zwischenhoch mit guten Chancen durch Träsch (46.) und Matthieu Delpierre (47.) setzte sich das auch zunächst so fort. Maricas Ausgleichstor fiel zu seinem Zeitpunkt überraschend. Nach einem Freistoß von Kuzmanovic schoss er aus der Drehung heraus sein viertes Tor in den jüngsten drei Spielen. Anschließend drängte der VfB wieder mit Macht auf den Siegtreffer. Zunächst scheiterte Marica in der 82. Minute noch mit einem Kopfball an Torwart Logan Bailly. Eine Minute später traf Kuzmanovic mit einem Distanzschuss aus 20 Metern. Als Schiedsrichter Helmut Fleischer wenig später sein 175. und letztes Bundesliga-Spiel abpfiff, jubelten die Stuttgarter, als hätten sie die Europa League bereits erreicht.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Vor 42.000 Zuschauern spielte der VfB am Anfang und am Ende dieser Partie mit viel Druck. Er kompensierte dabei sogar seine zahlreichen Ausfälle. Auf der linken Seite sorgte Roberto Hilbert anstelle des verletzten Alexander Hleb (Oberschenkel-Zerrung) für Elan, im Angriff lief Pawel Pogrebnjak ähnlich viel wie der gesperrte Cacau. Nur Sami Khedira (Kreuz- und Innenband-Anriss) wurde als Antreiber und Stratege vermisst. Weder Christian Träsch noch Kuzmanovic konnte die durch seine Knieverletzung entstandene Lücke schließen.
Nach einer Viertelstunde erlahmte der Stuttgarter Schwung. Mönchengladbach zeigte nun die Robustheit und gute Organisation, vor der Gross vor der Partie gewarnt hatte. Die Gäste hatten wenig Mühe damit, ihren Strafraum sauber zu halten, nach vorne konterten sie nur sporadisch aber wirkungsvoll. In der 33. Minute traf Reus nach einem schönen Zuspiel von Thorben Marx zum 0:1. Hilbert hatte sich in dieser Situation einen Fehlpass und Serdar Tasci einen Stellungsfehler geleistet. Der Nationalverteidiger war nur mit der klaren Ansage, "ein sehr gutes Spiel" (Gross) zu abzuliefern, zurück in die Startelf gelangt. Georg Niedermeier sitzt ihm nach starken Leistungen gegen Hannover 96 und Bayern München im Nacken.
Der VfB bot eine Leistung mit zahlreichen Schwankungen. Bereits vor der Pause spielte er ohne Ideen aber dafür mit umso mehr Fehlpässen. Nach einem kurzen Zwischenhoch mit guten Chancen durch Träsch (46.) und Matthieu Delpierre (47.) setzte sich das auch zunächst so fort. Maricas Ausgleichstor fiel zu seinem Zeitpunkt überraschend. Nach einem Freistoß von Kuzmanovic schoss er aus der Drehung heraus sein viertes Tor in den jüngsten drei Spielen. Anschließend drängte der VfB wieder mit Macht auf den Siegtreffer. Zunächst scheiterte Marica in der 82. Minute noch mit einem Kopfball an Torwart Logan Bailly. Eine Minute später traf Kuzmanovic mit einem Distanzschuss aus 20 Metern. Als Schiedsrichter Helmut Fleischer wenig später sein 175. und letztes Bundesliga-Spiel abpfiff, jubelten die Stuttgarter, als hätten sie die Europa League bereits erreicht.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
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