Der Blick geht ins Leere. 77 Minuten sind absolviert, als Markus Babbel einem Häufchen Elend gleicht. Der Teamchef erweckt den Eindruck, als könne er nicht fassen, was da auf dem Platz passiert. Teilnahmslos sitzt er auf seiner Bank. Damit passt er sich dem Bild an, das seine Profis hinterlassen. Am Ende steht eine 0:4-Pleite. Nach dem Abpfiff in Leverkusen verschwindet Babbel sofort in der Kabine – weil er spürt, dass das auch der Abpfiff für ihn beim VfB Stuttgart war?
Am Montag soll die Entlassung des Teamchefs verkündet werden. Das war das Signal am Sonntagabend – und dafür hat Horst Heldt schon in der Halbzeitpause das Feld bestellt. In einer Wutrede rechnete der Manager ab – direkt mit der Mannschaft, aber indirekt auch mit Babbel, der für den Zustand des Teams verantwortlich ist. Unfassbar sei das, was der VfB biete, sagte Heldt – und fuhr fort: Er sprach von einer "Vollkatastrophe" und davon, dass die Spieler nichts begriffen hätten. "Alle elf soll er auswechseln", sagte der Manager. Das Zeichen war klar: das Maß ist voll.
Seit Wochen ist der VfB hin- und hergerissen, weil es im Club zwei Fraktionen gibt. Die eine Seite befürchtet, dass es unter Babbel immer schlimmer wird und dass die Mannschaft völlig aus dem Ruder läuft. Diese Position wurde in Leverkusen mehr als bestätigt. Die andere Hälfte der Vereinsführung wollte in der Trainerfrage trotz aller Bedenken nicht vor der Winterpause handeln – allerdings mit der Einschränkung, dass es bis dahin keinen sportlichen Offenbarungseid gibt. Den hat sich die Mannschaft aber in Leverkusen geleistet.
Schon am vergangenen Dienstag war intern klar besprochen worden, dass Babbel seinen Posten räumen muss, wenn der VfB in der Champions League bei den Glasgow Rangers verliert. Die Elf gewann dann zwar mit 2:0, doch in der Liga droht nun eine Horrorvision Wirklichkeit zu werden. Tabellenplatz 17 ist erreicht, was im Mai den direkten Abstieg in die zweite Liga bedeuten würde. In dieser bedrohlichen Situation sei sich der Vorstand seiner Verantwortung gegenüber dem Club bewusst, hieß es bereits vor der Partie bei den Rangers.
Allerdings hat den VfB das Debakel in Leverkusen unvorbereitet getroffen. Es existierte kein Plan wie in Glasgow, wonach ein bestimmtes Ergebnis automatisch die Trennung von Babbel nach sich zieht. Deshalb wird der VfB heute abschließend beraten, was zu tun ist. Dabei dürfte es jedoch kaum noch Argumente für ein Festhalten an Babbel geben. Nichts mehr spricht für ihn – auch wenn sich der Teamchef gestern Abend noch kämpferisch zeigte. Es könne doch nicht sein, dass jedes Jahr ein neuer Kopf hermüsse, "der die Jungs zum Laufen bringt", sagte Babbel, "ich hoffe, dass ich weitermachen darf".
Aber solche Sätze sagt er seit Wochen. Geholfen hat es nichts. Deshalb sondierte Heldt nicht erst seit gestern den Trainermarkt – und er ist fündig geworden. Die Entscheidung fällt zwischen zwei Kandidaten – wobei es nach StZ-Informationen einen Favoriten gibt: Christian Gross, dem am ehesten zugetraut wird, die Mannschaft auf Kurs zu bekommen. Der Schweizer betreute zuletzt zehn Jahre lang den FC Basel und gilt als autoritärer Trainer. Einen solchen suchte der VfB, weil die Disziplinlosigkeiten im Kader unübersehbar sind. Auch das hat dazu beigetragen, dass Babbel jetzt keinen Rückhalt mehr in der Vereinsführung besitzt.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Montag, 30. November 2009
Ist dieser VfB noch zu retten?
Schlimmer geht's nimmer. Die Lage ist dramatisch. Darin sind sich die Roten nach dem 0:4 (0:2) bei Bayer 04 Leverkusen einig. Denn der Tiefpunkt ist erreicht: als Vorletzter in der Tabelle, aber auch, was die Gesamtverfassung betrifft. Die Angst greift um sich. Aber keiner hat ein Rezept dagegen.
Wie begossene Pudel standen die VfB-Profis am Ende in der Gäste-Kurve der Leverkusener Arena. Gerade wurden sie vom Gegner gedemütigt, jetzt von den eigenen Fans verspottet. Schon vor dem Schlusspfiff skandierten die mitgereisten VfB-Anhänger: "Vorstand raus! Wir haben die Schnauze voll."
Serdar Tasci im Übrigen auch. Der Nationalspieler brummte nach dem Desaster am Sonntagnachmittag: "Wir haben einfach nur Scheiß gespielt, von Anfang bis Ende."
Stefan Kießling mit seinen Saisontoren Nummer zehn bis zwölf (22./59./87., Foulelfmeter) sowie der Schweizer Eren Derdiyok (38.) machten den achten Leverkusener Saisonerfolg perfekt. Dabei hatte der VfB noch Glück, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. Toni Kroos, der im Mittelfeld alle Freiheiten hatte, traf zweimal den Pfosten (19. und 31.).
Und der VfB? Nicht nur die Abteilung Sturm und Drang war erneut nur theoretisch auf dem Platz. Praktisch aber fand weder ein geordnetes Defensiv- noch ein konstruktives Offensivspiel statt. Ohne Mumm vergab Pawel Pogrebnjak die einzige Chance vor der Pause "dilettantisch", wie Manager Horst Heldt später gereizt feststellte. Überhaupt: Der Sportdirektor war kaum zu bremsen und redete sich in der Halbzeit den Frust von der Seele: "Wir spielen großen Mist zusammen. Was einige Leute abliefern, habe ich in so einer Situation noch nie gesehen. Wir sind 17. - und die spielen Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Das ist 'ne Voll-Katastrophe. Am besten, der Trainer wechselt alle elf Spieler aus."
Wer den blutleeren Auftritt in Leverkusen gesehen hat, fragt sich mit Sorge: Ist dieser VfB denn noch zu retten?
Genau das müssen sich jetzt auch Manager Heldt und seine Vorstandskollegen ernsthaft fragen. Denn die Lage ist dramatisch, wie Alexander Hleb zugibt. Der Weißrusse sprach "von der größten Blamage", die er als Profi erlebt habe: "Ich weiß nicht, warum wir so Angst haben. Aber wir können nicht einmal mehr den Ball stoppen." Hleb nahm in seiner kritischen Analyse die ganze Mannschaft in Haftung und hielt anschließend ein Plädoyer für Teamchef Markus Babbel: "Es ist unsere Schuld. Markus ist der Richtige. Wenn er weg wäre, ginge alles kaputt."
Dabei ist der VfB Stuttgart gar nicht so weit weg vom Totalschaden. Der Kampf um den Klassenverbleib ist bittere Realität. Horst Heldt stellte nach der Pleite in Leverkusen sogar die "Charakterfrage": "Ich erwarte, dass die Spieler einfach wissen, dass es hier um die Existenz des Vereins geht und nicht um ihre eigene Existenz - weil die dann sowieso im Keller ist, wenn der Verein absteigt. Und wenn sie so weitermachen, dann steigt der Verein ab. Und dann finden sich ganz viele Spieler auf einmal da wieder, wo sie sich nie wieder sehen würden - nämlich gleich beim Arbeitsamt."
Aber nur wenige Spieler haben das offensichtlich verinnerlicht. Sie reden zwar unentwegt von der drohenden Gefahr Abstieg, aber auf dem Platz zeigen sie meistens das Gegenteil. Doch davon will Teamchef Markus Babbel, der erneut seinen Trainerlehrgang schwänzt, nichts wissen. Natürlich sei die Situation "unbefriedigend und frustrierend", sagte er. Aber wie er die Talfahrt stoppen will, konnte er nicht sagen. Nur, dass die "Mannschaft als Kollektiv" versagt hat" und es jetzt an der Zeit sei, "dass sie Reaktion zeigt". Am besten im Abstiegsduell am kommenden Samstag (15.30 Uhr, MercedesBenz-Arena) gegen den VfL Bochum. Wenn nicht, das weiß auch Markus Babbel, "wird es eng für mich. Aber ich hoffe, dass ich weiterarbeiten darf."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Wie begossene Pudel standen die VfB-Profis am Ende in der Gäste-Kurve der Leverkusener Arena. Gerade wurden sie vom Gegner gedemütigt, jetzt von den eigenen Fans verspottet. Schon vor dem Schlusspfiff skandierten die mitgereisten VfB-Anhänger: "Vorstand raus! Wir haben die Schnauze voll."
Serdar Tasci im Übrigen auch. Der Nationalspieler brummte nach dem Desaster am Sonntagnachmittag: "Wir haben einfach nur Scheiß gespielt, von Anfang bis Ende."
Stefan Kießling mit seinen Saisontoren Nummer zehn bis zwölf (22./59./87., Foulelfmeter) sowie der Schweizer Eren Derdiyok (38.) machten den achten Leverkusener Saisonerfolg perfekt. Dabei hatte der VfB noch Glück, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. Toni Kroos, der im Mittelfeld alle Freiheiten hatte, traf zweimal den Pfosten (19. und 31.).
Und der VfB? Nicht nur die Abteilung Sturm und Drang war erneut nur theoretisch auf dem Platz. Praktisch aber fand weder ein geordnetes Defensiv- noch ein konstruktives Offensivspiel statt. Ohne Mumm vergab Pawel Pogrebnjak die einzige Chance vor der Pause "dilettantisch", wie Manager Horst Heldt später gereizt feststellte. Überhaupt: Der Sportdirektor war kaum zu bremsen und redete sich in der Halbzeit den Frust von der Seele: "Wir spielen großen Mist zusammen. Was einige Leute abliefern, habe ich in so einer Situation noch nie gesehen. Wir sind 17. - und die spielen Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Das ist 'ne Voll-Katastrophe. Am besten, der Trainer wechselt alle elf Spieler aus."
Wer den blutleeren Auftritt in Leverkusen gesehen hat, fragt sich mit Sorge: Ist dieser VfB denn noch zu retten?
Genau das müssen sich jetzt auch Manager Heldt und seine Vorstandskollegen ernsthaft fragen. Denn die Lage ist dramatisch, wie Alexander Hleb zugibt. Der Weißrusse sprach "von der größten Blamage", die er als Profi erlebt habe: "Ich weiß nicht, warum wir so Angst haben. Aber wir können nicht einmal mehr den Ball stoppen." Hleb nahm in seiner kritischen Analyse die ganze Mannschaft in Haftung und hielt anschließend ein Plädoyer für Teamchef Markus Babbel: "Es ist unsere Schuld. Markus ist der Richtige. Wenn er weg wäre, ginge alles kaputt."
Dabei ist der VfB Stuttgart gar nicht so weit weg vom Totalschaden. Der Kampf um den Klassenverbleib ist bittere Realität. Horst Heldt stellte nach der Pleite in Leverkusen sogar die "Charakterfrage": "Ich erwarte, dass die Spieler einfach wissen, dass es hier um die Existenz des Vereins geht und nicht um ihre eigene Existenz - weil die dann sowieso im Keller ist, wenn der Verein absteigt. Und wenn sie so weitermachen, dann steigt der Verein ab. Und dann finden sich ganz viele Spieler auf einmal da wieder, wo sie sich nie wieder sehen würden - nämlich gleich beim Arbeitsamt."
Aber nur wenige Spieler haben das offensichtlich verinnerlicht. Sie reden zwar unentwegt von der drohenden Gefahr Abstieg, aber auf dem Platz zeigen sie meistens das Gegenteil. Doch davon will Teamchef Markus Babbel, der erneut seinen Trainerlehrgang schwänzt, nichts wissen. Natürlich sei die Situation "unbefriedigend und frustrierend", sagte er. Aber wie er die Talfahrt stoppen will, konnte er nicht sagen. Nur, dass die "Mannschaft als Kollektiv" versagt hat" und es jetzt an der Zeit sei, "dass sie Reaktion zeigt". Am besten im Abstiegsduell am kommenden Samstag (15.30 Uhr, MercedesBenz-Arena) gegen den VfL Bochum. Wenn nicht, das weiß auch Markus Babbel, "wird es eng für mich. Aber ich hoffe, dass ich weiterarbeiten darf."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 28. November 2009
VfB Stuttgart: Die Mannschaft soll jünger werden
Momentan arbeitet Horst Heldt auf drei Baustellen gleichzeitig: dem Abschnitt bis zur Winterpause, der Winterpause selbst und dem Zeitraum zwischen Februar und Juli. In Periode eins lautet die Frage, ob sich die Mannschaft so stabilisiert, dass der VfB Stuttgart mit seinem Teamchef Markus Babbel weitermachen kann. Das zentrale Thema der zweiten Stufe ist dann, welcher neue Stürmer kommt. Und der letzte Teil betrifft die Ausrichtung für die nächste Saison. Da wird sich unabhängig von den Antworten in den ersten beiden Phasen einiges ändern.
Denn Heldt will Nägel mit Köpfen machen. Die Priorität liege zwar auf der aktuellen Situation, sagt der Manager, "wir müssen in der Liga schnell sichere Regionen erreichen". Aber parallel dazu denke er natürlich bereits daran, "wie wir unsere Mannschaft für die Rückrunde und für die neue Saison aufstellen". Bezüglich dieser mittelfristigen Perspektive gab es ein Zeichen, das Babbel am Dienstag beim 2:0 in der Champions League gegen die Glasgow Rangers gesetzt hat: In einer für den Verein so wichtigen Partie den Kapitän auf die Bank zu setzen, ist ungewöhnlich und wird Thomas Hitzlsperger sehr nachdenklich gemacht haben.
Hitzlsperger wird zur vakanten Personalie
Seine Zweifel hat er im kleinen Kreis inzwischen auch geäußert, zumal sich damit eine negative Entwicklung fortgesetzt hat. Hitzlsperger ist keine Stammkraft mehr - und wenig deutet darauf hin, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag verlängert wird. Dabei würde der Club zur Not wohl sogar einen ablösefreien Wechsel des Nationalspielers in Kauf nehmen (müssen). Schließlich wäre in Zdravko Kuzmanovic der Nachfolger schon gefunden.
Allerdings will der VfB noch abwarten, wie sich Sami Khedira entscheidet. Obwohl der 22-Jährige noch bis 2011 gebunden ist, wird seit langem über eine baldige Verlängerung verhandelt - bisher erfolglos. Gibt es keine Einigung, sähe sich der VfB fast gezwungen, Khedira schon im Sommer zu verkaufen - weil dem Verein in diesem Fall das Risiko zu groß wäre, den Nationalspieler ein Jahr später ohne eine Ablöse zu verlieren. Khedira weiß, dass er in einer guten Position ist. Deshalb dürfte diese Hängepartie noch eine Weile dauern.
Klarer ist die Lage bei Alexander Hleb, bei dem das Leihgeschäft mit dem FC Barcelona auf eine Saison beschränkt ist, und beim Torhüter Jens Lehmann, der seine Karriere im Sommer beendet. Eine Alternative zu Hleb ist der frühere Stuttgarter Christian Gentner, der den VfL Wolfsburg im Sommer ablösefrei verlassen könnte. Dass der Abgang von Lehmann nur durch Alexander Stolz und Sven Ulreich aufgefangen wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. Vermutlich wird ein Keeper verpflichtet. Kandidaten sind Jaroslav Drobny (Hertha BSC) und auch Timo Hildebrand. Der zeigt offensichtlich Interesse an einer Rückkehr zum VfB, doch bei einer bestimmten Anzahl von Einsätzen verlängert sich sein Vertrag in Hoffenheim automatisch bis 2011. Dann wäre Hildebrand wohl zu teuer.
31 Spieler im Kader sind zu viel
Ob der VfB auch Ersatz für Ludovic Magnin und Roberto Hilbert holen würde, ist dagegen ungewiss. Fest steht aber, dass diese beiden Spieler nicht unbedingt gehalten werden sollen - was noch mehr auf Yildiray Bastürk und Jan Simak zutrifft. Bei allen vier Profis sind die Verträge nur bis 30. Juni befristet - wie bei Ricardo Osorio. Der Verteidiger war ausgemustert, ehe er sich wieder in die Mannschaft zurückkämpfte. Deshalb findet womöglich ein Umdenken statt. Positioniert hat sich der VfB bei Cacau. Er soll verlängern, da auch er einen auslaufenden Vertrag hat - im Gegensatz zu Khalid Boulahrouz und Ciprian Marica, die der Club bei einem vernünftigen Angebot ziehen lässt.
Denn erstens ist der Kader mit 31 Spielern ohnehin zu groß. Und zweitens hat der Vorstand gerade beschlossen, noch verstärkter dem eigenen Nachwuchs zu vertrauen und auf dem Transfermarkt wirklich nur gezielt tätig zu werden. Denn einerseits hat es sich als ein falscher Ansatz erwiesen, etwas ältere Spieler zu verpflichten, die zwar einen Namen haben, aber durch Probleme bei ihrem früheren Club vorbelastet sind. Bastürk ist ein Beispiel dafür. Zum anderen gibt es wieder Talente, die nachdrängen: Sebastian Rudy und Julian Schieber sowieso, aber auch Patrick Funk, Daniel Didavi und Sven Schimmel. Da wächst eine neue Generation heran. Der VfB wird jünger - wenn Heldt seine Baustellen wie geplant schließen kann.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Denn Heldt will Nägel mit Köpfen machen. Die Priorität liege zwar auf der aktuellen Situation, sagt der Manager, "wir müssen in der Liga schnell sichere Regionen erreichen". Aber parallel dazu denke er natürlich bereits daran, "wie wir unsere Mannschaft für die Rückrunde und für die neue Saison aufstellen". Bezüglich dieser mittelfristigen Perspektive gab es ein Zeichen, das Babbel am Dienstag beim 2:0 in der Champions League gegen die Glasgow Rangers gesetzt hat: In einer für den Verein so wichtigen Partie den Kapitän auf die Bank zu setzen, ist ungewöhnlich und wird Thomas Hitzlsperger sehr nachdenklich gemacht haben.
Hitzlsperger wird zur vakanten Personalie
Seine Zweifel hat er im kleinen Kreis inzwischen auch geäußert, zumal sich damit eine negative Entwicklung fortgesetzt hat. Hitzlsperger ist keine Stammkraft mehr - und wenig deutet darauf hin, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag verlängert wird. Dabei würde der Club zur Not wohl sogar einen ablösefreien Wechsel des Nationalspielers in Kauf nehmen (müssen). Schließlich wäre in Zdravko Kuzmanovic der Nachfolger schon gefunden.
Allerdings will der VfB noch abwarten, wie sich Sami Khedira entscheidet. Obwohl der 22-Jährige noch bis 2011 gebunden ist, wird seit langem über eine baldige Verlängerung verhandelt - bisher erfolglos. Gibt es keine Einigung, sähe sich der VfB fast gezwungen, Khedira schon im Sommer zu verkaufen - weil dem Verein in diesem Fall das Risiko zu groß wäre, den Nationalspieler ein Jahr später ohne eine Ablöse zu verlieren. Khedira weiß, dass er in einer guten Position ist. Deshalb dürfte diese Hängepartie noch eine Weile dauern.
Klarer ist die Lage bei Alexander Hleb, bei dem das Leihgeschäft mit dem FC Barcelona auf eine Saison beschränkt ist, und beim Torhüter Jens Lehmann, der seine Karriere im Sommer beendet. Eine Alternative zu Hleb ist der frühere Stuttgarter Christian Gentner, der den VfL Wolfsburg im Sommer ablösefrei verlassen könnte. Dass der Abgang von Lehmann nur durch Alexander Stolz und Sven Ulreich aufgefangen wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. Vermutlich wird ein Keeper verpflichtet. Kandidaten sind Jaroslav Drobny (Hertha BSC) und auch Timo Hildebrand. Der zeigt offensichtlich Interesse an einer Rückkehr zum VfB, doch bei einer bestimmten Anzahl von Einsätzen verlängert sich sein Vertrag in Hoffenheim automatisch bis 2011. Dann wäre Hildebrand wohl zu teuer.
31 Spieler im Kader sind zu viel
Ob der VfB auch Ersatz für Ludovic Magnin und Roberto Hilbert holen würde, ist dagegen ungewiss. Fest steht aber, dass diese beiden Spieler nicht unbedingt gehalten werden sollen - was noch mehr auf Yildiray Bastürk und Jan Simak zutrifft. Bei allen vier Profis sind die Verträge nur bis 30. Juni befristet - wie bei Ricardo Osorio. Der Verteidiger war ausgemustert, ehe er sich wieder in die Mannschaft zurückkämpfte. Deshalb findet womöglich ein Umdenken statt. Positioniert hat sich der VfB bei Cacau. Er soll verlängern, da auch er einen auslaufenden Vertrag hat - im Gegensatz zu Khalid Boulahrouz und Ciprian Marica, die der Club bei einem vernünftigen Angebot ziehen lässt.
Denn erstens ist der Kader mit 31 Spielern ohnehin zu groß. Und zweitens hat der Vorstand gerade beschlossen, noch verstärkter dem eigenen Nachwuchs zu vertrauen und auf dem Transfermarkt wirklich nur gezielt tätig zu werden. Denn einerseits hat es sich als ein falscher Ansatz erwiesen, etwas ältere Spieler zu verpflichten, die zwar einen Namen haben, aber durch Probleme bei ihrem früheren Club vorbelastet sind. Bastürk ist ein Beispiel dafür. Zum anderen gibt es wieder Talente, die nachdrängen: Sebastian Rudy und Julian Schieber sowieso, aber auch Patrick Funk, Daniel Didavi und Sven Schimmel. Da wächst eine neue Generation heran. Der VfB wird jünger - wenn Heldt seine Baustellen wie geplant schließen kann.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Babbel: "Tasci kann spielen"
Nach dem 2:0-Sieg in Glasgow möchte der VfB Stuttgart auch in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur finden. Obwohl es am Sonntag um 15.30 Uhr zum Tabellenführer Bayer Leverkusen geht, sagte VfB-Trainer Markus Babbel: "Jeder von uns hat in Glasgow gesehen, dass wir noch gewinnen und gut Fußball spielen können." Mit dieser Überzeugung sei man auch in Leverkusen nicht chancenlos. Personell hat Babbel vor diesem Spiel je einen Grund zur Freude und zur Sorge: Nationalverteidiger Serdar Tasci steht nach einer überstandenen Überlastungsreaktion im Fuß vor seinem Comeback. Dafür fehlt mit Zdravko Kuzmanovic der mit Abstand auffälligste Spieler der vergangenen Wochen wegen einer Gelb-Rot-Sperre.
Kuzmanovic' Ausfall nannte Babbel am Donnerstag "sehr, sehr bitter". Der Serbe war als Torschütze und Antreiber zuletzt das sichtbarste Zeichen dafür, dass die VfB-Elf endlich so etwas wie klare Konturen bekommen hat. Neben ihm spielte sich auch Sebastian Rudy in den Vordergrund, schloss Ricardo Osorio die Baustelle hinten rechts und sicherte Christian Träsch seine Kollegen im Mittelfeld ab. Babbel hatte vorher 26 Spieler einsetzen und vier verschiedene taktische Systeme ausprobieren müssen, um eine Stammelf zu finden.
Am Sonntag wird der Trainer wahrscheinlich Thomas Hitzlsperger für Kuzmanovic spielen lassen. Eine Einsatzgarantie gab er seinem Kapitän aber nicht: "Wir haben genügend Spieler, die Zdravko ersetzen können." Bei Serdar Tasci wurde Babbel schon konkreter. "Ich gehe davon aus, dass er spielt", sagte er. "In Glasgow war mir das Risiko noch zu groß. Aber er hat danach sehr gut trainiert und ist wieder voll einsatzfähig." Tasci hatte erst vor drei Wochen eine Überlastungsreaktion im Fuß gezeigt. Zunächst war man beim VfB von einer Zwangspause bis zum Ende der Hinrunde ausgegangen.
In Leverkusen setzen die Stuttgarter auf einen ähnlichen Effekt wie am Mittwoch in der Champions League: Kaum jemand erwartet etwas von ihnen. Die Punkte benötigt der VfB nach sechs Ligaspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz 16 aber trotzdem dringend. Denn außer neuem Selbstvertrauen und etwas Anschauungsunterricht hat ihm das 2:0 von Glasgow für den Bundesliga-Alltag nichts gebracht. "Wir müssen dieselben Tugenden wie dort auch in Leverkusen zeigen", sagte Babbel. Er meinte damit Einsatz, Geschlossenheit und viel Lauffreude.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Kuzmanovic' Ausfall nannte Babbel am Donnerstag "sehr, sehr bitter". Der Serbe war als Torschütze und Antreiber zuletzt das sichtbarste Zeichen dafür, dass die VfB-Elf endlich so etwas wie klare Konturen bekommen hat. Neben ihm spielte sich auch Sebastian Rudy in den Vordergrund, schloss Ricardo Osorio die Baustelle hinten rechts und sicherte Christian Träsch seine Kollegen im Mittelfeld ab. Babbel hatte vorher 26 Spieler einsetzen und vier verschiedene taktische Systeme ausprobieren müssen, um eine Stammelf zu finden.
Am Sonntag wird der Trainer wahrscheinlich Thomas Hitzlsperger für Kuzmanovic spielen lassen. Eine Einsatzgarantie gab er seinem Kapitän aber nicht: "Wir haben genügend Spieler, die Zdravko ersetzen können." Bei Serdar Tasci wurde Babbel schon konkreter. "Ich gehe davon aus, dass er spielt", sagte er. "In Glasgow war mir das Risiko noch zu groß. Aber er hat danach sehr gut trainiert und ist wieder voll einsatzfähig." Tasci hatte erst vor drei Wochen eine Überlastungsreaktion im Fuß gezeigt. Zunächst war man beim VfB von einer Zwangspause bis zum Ende der Hinrunde ausgegangen.
In Leverkusen setzen die Stuttgarter auf einen ähnlichen Effekt wie am Mittwoch in der Champions League: Kaum jemand erwartet etwas von ihnen. Die Punkte benötigt der VfB nach sechs Ligaspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz 16 aber trotzdem dringend. Denn außer neuem Selbstvertrauen und etwas Anschauungsunterricht hat ihm das 2:0 von Glasgow für den Bundesliga-Alltag nichts gebracht. "Wir müssen dieselben Tugenden wie dort auch in Leverkusen zeigen", sagte Babbel. Er meinte damit Einsatz, Geschlossenheit und viel Lauffreude.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Mittwoch, 25. November 2009
Sebastian Rudy: Ein Talent dreht auf
Seine wichtigste Szene hatte Pawel Pogrebnjak in der 16. Minute. Nach einem Doppelpass des starken Cacau mit Alexander Hleb lauerte der Stürmer des VfB im Strafraum der Rangers auf den Pass in den Rücken der Abwehr. Und der Pass von Hleb kam, sogar exakt auf den starken linken Fuß des Russen. Pogrebnjak aber säbelte über den Ball, der daraufhin Sebastian Rudy vor die Füße rollte. Des einen Unvermögen war des anderen Glück: Rudy schoss die Kugel ins Tor und rannte voller Freude in Richtung Bank. Dort jubelte auch Teamchef Markus Babbel überschwänglich. 1:0 für den VfB – aber wieder kein Stürmertor.
Am Ende des Tages sprach nur deshalb niemand über die Ladehemmung der Angreifer, weil das 2:0 die große Schwäche des VfB in dieser Saison überdeckte. Doch das kann am Sonntag (15.30 Uhr), wenn es zu Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen geht, wieder ganz anders aussehen. Die Roten stehen auf Rang 16 - und das hat viel mit der Leistung der Stürmer zu tun.
Cacau (1), Ciprian Marica (0), Pawel Pogrebnjak (2) und Julian Schieber (3) sind in dieser Saison die personifizierte Harmlosigkeit. Ein Knipser? Ist keiner dabei. Dabei hat der VfB genug Chancen. 75 Tormöglichkeiten zählten die Statistiker in der laufenden Runde für die Roten, nur fünf Bundesligisten kommen auf noch mehr. Die Chancenverwertung allerdings liegt bei blamablen 14,7 Prozent - damit ist der VfB das Schlusslicht der Liga. "Das liegt nicht nur an den Stürmern", sagt Manager Horst Heldt, "die ganze Mannschaft muss Tore schießen."
Die Mittelfeldspieler halten sich dran. Zdravko Kuzmanovic hatte die beiden letzten Tore des VfB in der Champions League in Sevilla (1:1) und in der Bundesliga gegen Hertha BSC (1:1) geschossen. In Glasgow traf erst Rudy, der sein bestes Spiel für den VfB in dieser Saison machte. Danach war erneut Kuzmanovic erfolgreich - nachdem Pogrebnjak eine Flanke von Rudy verpasst hatte. "Der Trainer hat mir mitgegeben, mit Mut zu spielen", sagte das überragende Talent, "das hat ganz gut geklappt."
Anders als bei Pogrebnjak. Nach dem 2:0 vergab der Russe die große Chance, seine Torflaute endlich zu beenden. Ganz allein stand er vor Allan McGregor, doch der Rangers-Torwart parierte. Pogrebnjak schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Anschließend kam auch noch Pech dazu, als er den Außenpfosten traf. Pogrebnjak wartet nun seit 849 Minuten auf einen Treffer. Auch in Glasgow war es nicht sein Abend. Er sollte sich bei Rudy und Kuzmanovic bedanken.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Am Ende des Tages sprach nur deshalb niemand über die Ladehemmung der Angreifer, weil das 2:0 die große Schwäche des VfB in dieser Saison überdeckte. Doch das kann am Sonntag (15.30 Uhr), wenn es zu Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen geht, wieder ganz anders aussehen. Die Roten stehen auf Rang 16 - und das hat viel mit der Leistung der Stürmer zu tun.
Cacau (1), Ciprian Marica (0), Pawel Pogrebnjak (2) und Julian Schieber (3) sind in dieser Saison die personifizierte Harmlosigkeit. Ein Knipser? Ist keiner dabei. Dabei hat der VfB genug Chancen. 75 Tormöglichkeiten zählten die Statistiker in der laufenden Runde für die Roten, nur fünf Bundesligisten kommen auf noch mehr. Die Chancenverwertung allerdings liegt bei blamablen 14,7 Prozent - damit ist der VfB das Schlusslicht der Liga. "Das liegt nicht nur an den Stürmern", sagt Manager Horst Heldt, "die ganze Mannschaft muss Tore schießen."
Die Mittelfeldspieler halten sich dran. Zdravko Kuzmanovic hatte die beiden letzten Tore des VfB in der Champions League in Sevilla (1:1) und in der Bundesliga gegen Hertha BSC (1:1) geschossen. In Glasgow traf erst Rudy, der sein bestes Spiel für den VfB in dieser Saison machte. Danach war erneut Kuzmanovic erfolgreich - nachdem Pogrebnjak eine Flanke von Rudy verpasst hatte. "Der Trainer hat mir mitgegeben, mit Mut zu spielen", sagte das überragende Talent, "das hat ganz gut geklappt."
Anders als bei Pogrebnjak. Nach dem 2:0 vergab der Russe die große Chance, seine Torflaute endlich zu beenden. Ganz allein stand er vor Allan McGregor, doch der Rangers-Torwart parierte. Pogrebnjak schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Anschließend kam auch noch Pech dazu, als er den Außenpfosten traf. Pogrebnjak wartet nun seit 849 Minuten auf einen Treffer. Auch in Glasgow war es nicht sein Abend. Er sollte sich bei Rudy und Kuzmanovic bedanken.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Champions League: Stuttgart schafft den Befreiungsschlag
Der VfB Stuttgart hat nach einem Befreiungsschlag das Achtelfinale in der Champions League wieder fest im Visier. Die Schwaben feierten beim schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers einen verdienten 2:0 (1:0)-Sieg und können nun im Gruppenfinale am 9. Dezember mit einem Sieg gegen den rumänischen Meister Unirea Urziceni aus eigener Kraft den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Auf jeden Fall sicher haben die Schwaben Platz drei und damit einen Platz in der Europa League.
Vor 48.000 Zuschauern im Ibrox-Park sorgten Sebastian Rudy in der 16. und Zdravko Kuzmanovic in der 59. Minute mit ihren Treffern dafür, dass die Schwaben nach zuletzt zehn Pflichtspielen in Folge ohne Sieg mal wieder strahlend vom Platz gingen. Für den VfB war es der erste Auswärtssieg im Europacup seit dem 4. November 2003, damals siegte Stuttgart 3:1 bei Panathinaikos Athen.
Das Spiel gegen den Tabellenführer der schottischen Premier League begann mit einer Überraschung: Nicht die Rangers, die ebenfalls ihre letzte Chance zum Einzug ins Achtelfinale nutzen mussten, machten das Spiel, sondern der VfB Stuttgart. Die Schotten zogen sich zunächst weit zurück und bildeten einen Abwehrriegel aus einer Viererkette im Mittelfeld und einer Fünferkette in der Abwehr. Die Schwaben benötigten dennoch nicht lange, um zu einer ersten großen Chance zu kommen. Nach Vorarbeit von Arthur Boka konnte Rangers-Torhüter Allan McGregor den fulminanten Schuss von Cacau aus knapp 18 Metern aber gerade noch parieren (7.).
"Wir müssen endlich mal wieder 1:0 in Führung gehen", hatte Trainer Markus Babbel vor dem Spiel gefordert - nach einer guten Viertelstunde wurde seine Forderung in die Tat umgesetzt. Nach einem Doppelpass mit Cacau spielte Alexander Hleb den Ball von der linken Seite in den Strafraum, Pawel Pogrebnjak säbelte zunächst daneben, der von hinten anstürmende Rudy nutzte die Chance jedoch eiskalt und verwandelte zum Führungstreffer für die Gäste.
Nach seinem Treffer rannte der U21-Nationalspieler in vollem Tempo zur Stuttgarter Bank, um sich unter anderem mit Trainer Babbel abzuklatschen. Nur zwei Minuten später riss es die Schwaben und ihre rund 2500 mitgereisten Anhänger erneut von den Sitzen, als ein Freistoß von Kuzmanovic aus 22 Metern vom Innenpfosten ins Tor prallte. Schiedsrichter Roberto Rosetti (Italien) erkannte den Treffer wegen einer Abseitsstellung von Matthieu Delpierre allerdings nicht an. Erst nach diesem zweiten Schrecken wachte der schottische Rekordmeister langsam auf und übernahm zunehmend die Initiative.
Die Stuttgarter wurden nun ihrerseits immer häufiger in die eigene Hälfte zurückgedrängt, die turbulenten Szenen vor dem Tor von Jens Lehmann häuften sich. Mittelstürmer Kris Boyd besaß mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze knapp neben den Pfosten (33.) sowie nach einem haarsträubenden Fehlpass von Pogrebnjak mit einem Kopfball über die Latte (37.) vor der Pause die besten Chancen zum Ausgleichstreffer.
Nach dem Seitenwechsel blieb der erwartete Sturmlauf der Gastgeber aus. Die Gäste kontrollierten auch ohne zu glänzen weiter das Geschehen und durften nach einer knappen Stunde wieder jubeln. Nach einer Flanke von Rudy sorgte der erneut überzeugende Kuzmanovic aus kurzer Distanz per Kopf zum 2:0 für die Schwaben. Nur zwei Minuten später hatte Pogrebnjak sogar das 3:0 auf dem Fuß. Der russische Nationalspieler hatte in der 78. Minute erneut Pech, als er nur den Außenpfosten traf.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Vor 48.000 Zuschauern im Ibrox-Park sorgten Sebastian Rudy in der 16. und Zdravko Kuzmanovic in der 59. Minute mit ihren Treffern dafür, dass die Schwaben nach zuletzt zehn Pflichtspielen in Folge ohne Sieg mal wieder strahlend vom Platz gingen. Für den VfB war es der erste Auswärtssieg im Europacup seit dem 4. November 2003, damals siegte Stuttgart 3:1 bei Panathinaikos Athen.
Das Spiel gegen den Tabellenführer der schottischen Premier League begann mit einer Überraschung: Nicht die Rangers, die ebenfalls ihre letzte Chance zum Einzug ins Achtelfinale nutzen mussten, machten das Spiel, sondern der VfB Stuttgart. Die Schotten zogen sich zunächst weit zurück und bildeten einen Abwehrriegel aus einer Viererkette im Mittelfeld und einer Fünferkette in der Abwehr. Die Schwaben benötigten dennoch nicht lange, um zu einer ersten großen Chance zu kommen. Nach Vorarbeit von Arthur Boka konnte Rangers-Torhüter Allan McGregor den fulminanten Schuss von Cacau aus knapp 18 Metern aber gerade noch parieren (7.).
"Wir müssen endlich mal wieder 1:0 in Führung gehen", hatte Trainer Markus Babbel vor dem Spiel gefordert - nach einer guten Viertelstunde wurde seine Forderung in die Tat umgesetzt. Nach einem Doppelpass mit Cacau spielte Alexander Hleb den Ball von der linken Seite in den Strafraum, Pawel Pogrebnjak säbelte zunächst daneben, der von hinten anstürmende Rudy nutzte die Chance jedoch eiskalt und verwandelte zum Führungstreffer für die Gäste.
Nach seinem Treffer rannte der U21-Nationalspieler in vollem Tempo zur Stuttgarter Bank, um sich unter anderem mit Trainer Babbel abzuklatschen. Nur zwei Minuten später riss es die Schwaben und ihre rund 2500 mitgereisten Anhänger erneut von den Sitzen, als ein Freistoß von Kuzmanovic aus 22 Metern vom Innenpfosten ins Tor prallte. Schiedsrichter Roberto Rosetti (Italien) erkannte den Treffer wegen einer Abseitsstellung von Matthieu Delpierre allerdings nicht an. Erst nach diesem zweiten Schrecken wachte der schottische Rekordmeister langsam auf und übernahm zunehmend die Initiative.
Die Stuttgarter wurden nun ihrerseits immer häufiger in die eigene Hälfte zurückgedrängt, die turbulenten Szenen vor dem Tor von Jens Lehmann häuften sich. Mittelstürmer Kris Boyd besaß mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze knapp neben den Pfosten (33.) sowie nach einem haarsträubenden Fehlpass von Pogrebnjak mit einem Kopfball über die Latte (37.) vor der Pause die besten Chancen zum Ausgleichstreffer.
Nach dem Seitenwechsel blieb der erwartete Sturmlauf der Gastgeber aus. Die Gäste kontrollierten auch ohne zu glänzen weiter das Geschehen und durften nach einer knappen Stunde wieder jubeln. Nach einer Flanke von Rudy sorgte der erneut überzeugende Kuzmanovic aus kurzer Distanz per Kopf zum 2:0 für die Schwaben. Nur zwei Minuten später hatte Pogrebnjak sogar das 3:0 auf dem Fuß. Der russische Nationalspieler hatte in der 78. Minute erneut Pech, als er nur den Außenpfosten traf.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Dienstag, 24. November 2009
Champions League: Das letzte Mittel heißt Hoffnung
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mit diesen Worten stieg ein Roter in den Flieger nach Glasgow. Es ist die Hoffnung, dass dem VfB an diesem Dienstag bei den Rangers ein Befreiungsschlag gelingt. Wenn nicht, dürfte der VfB zum Befreiungsschlag ausholen. Markus Babbels Zukunft hängt am seidenen Faden.
Es sind die wortlosen Signale, die ausdrücken, mit welchen Gedanken und Gefühlen der VfB am Montagmorgen die Reise nach Schottland antritt. Es sind kleine Botschaften voller Anspannung und Unsicherheit.
Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist weg. Keiner weiß mehr, wie sich der Erfolg anfühlt. Der letzte Sieg liegt drei Monate zurück. Es war das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt. Schon damals hofften die Optimisten im roten Lager, dass dieser Erfolg befreiende Wirkung habe.
Hatte er nicht.
Das Ergebnis dieses Immer-weiter-Wurschtelns ist nun in der Bundesliga-Tabelle (16.) abzulesen. Und in den Gesichtern der Profis. Bei einem besonders: Pawel Pogrebnjak. Aschfahl, mit starrem Blick reiht sich der Russe im Terminal 3 in die Schlange beim Einchecken ein. Der Mann wirkt teilnahmslos - und ratlos. Weil er sich seit Wochen erfolglos bemüht, diesen gordischen Knoten zu zerschlagen. Mit einem Tor alle Probleme auf einen Schlag zu lösen. Daher bereitet Pogrebnjak schon die einfache Frage nach seinem Seelenleben große Nöte. Fast eine Minute ringt der Stürmer um eine ehrliche Antwort, ehe er schweigend das Weite sucht und entnervt abwinkt.
Als Stürmer trifft Pogrebnjak die Krise wohl am härtesten. Das Versagen der Angreifer wird als entscheidender Grund für die Misere der Roten genannt. Aber ganz gleich welche Antworten man bei der Ursachenforschung findet: Die Wirkung ist die gleiche. Bei Pogrebnjak und seinen Mitspielern: mentale Blockaden und die totale Verunsicherung. Dagegen helfen eigentlich nur Siege. Aber wie gesagt: Allein der Glaube an die Möglichkeit eines Sieges ist so gut wie erloschen. So bleibt den Roten vor dem Gruppenspiel der Königsklasse nur die Light-Variante des Glaubens. Sie heißt Hoffnung. Und die drückt Teamchef Markus Babbel so aus: "Vielleicht kommt es uns entgegen, jetzt in Glasgow zu spielen. Wir spielen auswärts, da ist der Druck vielleicht nicht so stark. Und Glasgow muss auch gewinnen, die müssen auch etwas tun. Vielleicht kommt uns das entgegen."
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vieles ist möglich. Auch dass Babbel gleich drei neue Spieler bringt: Serdar Tasci, Ricardo Osorio und Timo Gebhart waren mit an Bord des Charterfluges XR 8903 nach Schottland. "Ich habe immer wieder Ideen. Gut möglich, dass sich ein, zwei Positionen ändern. Aber vielleicht passiert auch gar nichts", sagt Babbel und reiht sich damit in die Phalanx der Unentschlossenen im Verein für Bewegungsspiele ein.
Dort gibt es schon lange keine klaren Bekenntnisse mehr. Obwohl der VfB innerhalb kurzer Zeit glänzende Perspektiven und viel Geld verspielt hat. Im DFB-Pokal und in der Liga. Was übrig bleibt, ist die Hoffnung auf bessere Zeiten. Eingeleitet durch einen Sieg in der Champions League bei den Rangers. Doch was passiert, wenn im Ibrox-Park auch diese letzte Hoffnung der Roten stirbt? Es sind wieder die wortlosen Gesten, die einem Antwort geben. Sie stoßen einen auf den Namen Christian Gross. Er ist noch Trainer des FC Basel.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Es sind die wortlosen Signale, die ausdrücken, mit welchen Gedanken und Gefühlen der VfB am Montagmorgen die Reise nach Schottland antritt. Es sind kleine Botschaften voller Anspannung und Unsicherheit.
Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist weg. Keiner weiß mehr, wie sich der Erfolg anfühlt. Der letzte Sieg liegt drei Monate zurück. Es war das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt. Schon damals hofften die Optimisten im roten Lager, dass dieser Erfolg befreiende Wirkung habe.
Hatte er nicht.
Das Ergebnis dieses Immer-weiter-Wurschtelns ist nun in der Bundesliga-Tabelle (16.) abzulesen. Und in den Gesichtern der Profis. Bei einem besonders: Pawel Pogrebnjak. Aschfahl, mit starrem Blick reiht sich der Russe im Terminal 3 in die Schlange beim Einchecken ein. Der Mann wirkt teilnahmslos - und ratlos. Weil er sich seit Wochen erfolglos bemüht, diesen gordischen Knoten zu zerschlagen. Mit einem Tor alle Probleme auf einen Schlag zu lösen. Daher bereitet Pogrebnjak schon die einfache Frage nach seinem Seelenleben große Nöte. Fast eine Minute ringt der Stürmer um eine ehrliche Antwort, ehe er schweigend das Weite sucht und entnervt abwinkt.
Als Stürmer trifft Pogrebnjak die Krise wohl am härtesten. Das Versagen der Angreifer wird als entscheidender Grund für die Misere der Roten genannt. Aber ganz gleich welche Antworten man bei der Ursachenforschung findet: Die Wirkung ist die gleiche. Bei Pogrebnjak und seinen Mitspielern: mentale Blockaden und die totale Verunsicherung. Dagegen helfen eigentlich nur Siege. Aber wie gesagt: Allein der Glaube an die Möglichkeit eines Sieges ist so gut wie erloschen. So bleibt den Roten vor dem Gruppenspiel der Königsklasse nur die Light-Variante des Glaubens. Sie heißt Hoffnung. Und die drückt Teamchef Markus Babbel so aus: "Vielleicht kommt es uns entgegen, jetzt in Glasgow zu spielen. Wir spielen auswärts, da ist der Druck vielleicht nicht so stark. Und Glasgow muss auch gewinnen, die müssen auch etwas tun. Vielleicht kommt uns das entgegen."
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vieles ist möglich. Auch dass Babbel gleich drei neue Spieler bringt: Serdar Tasci, Ricardo Osorio und Timo Gebhart waren mit an Bord des Charterfluges XR 8903 nach Schottland. "Ich habe immer wieder Ideen. Gut möglich, dass sich ein, zwei Positionen ändern. Aber vielleicht passiert auch gar nichts", sagt Babbel und reiht sich damit in die Phalanx der Unentschlossenen im Verein für Bewegungsspiele ein.
Dort gibt es schon lange keine klaren Bekenntnisse mehr. Obwohl der VfB innerhalb kurzer Zeit glänzende Perspektiven und viel Geld verspielt hat. Im DFB-Pokal und in der Liga. Was übrig bleibt, ist die Hoffnung auf bessere Zeiten. Eingeleitet durch einen Sieg in der Champions League bei den Rangers. Doch was passiert, wenn im Ibrox-Park auch diese letzte Hoffnung der Roten stirbt? Es sind wieder die wortlosen Gesten, die einem Antwort geben. Sie stoßen einen auf den Namen Christian Gross. Er ist noch Trainer des FC Basel.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 23. November 2009
Sie wissen nicht, was sie tun sollen
Manchmal spürt Jens Lehmann schon mittwochs, was am Samstag passiert. So wie in der vergangenen Woche, als es ihm im Training viel zu lieb und zu nett und zu freundlich zugegangen ist. Da platzte dem Torwart der Kragen. Mit zehn Metern Anlauf rannte er Ludovic Magnin so gezielt und vehement um, dass der Verteidiger zwei Minuten behandelt werden musste. Damit wollte Lehmann einen Weckruf starten, aber bei seinen Kollegen klingelte es nicht. Der VfB Stuttgart präsentierte sich beim 1:1 gegen Hertha BSC wie in diesem Trainingsspiel - bisweilen zwar hübsch anzuschauen, aber wirkungslos und schläfrig. So tritt normalerweise keine Elf im Abstiegskampf auf.
Insofern war die Partie gegen den Tabellenletzten aber wiederum auch nur ein Spiegelbild der Saison. Am Anfang fehlte trotz aller Überlegenheit die Leidenschaft und später stellte sich Verunsicherung ein. "Die Spieler kommen mit der Situation scheinbar nicht zurecht", sagt Markus Babbel. Diese Kritik fällt jedoch auch auf den Teamchef selbst zurück, weil er es offensichtlich nicht schafft, der Mannschaft den Ernst der Lage zu verdeutlichen und das richtige Bewusstsein zu vermitteln.
Das weiß Horst Heldt, der hinterher erklären soll, inwieweit die Trainerdiskussion beim VfB durch die Leistung gegen Hertha BSC neu entfacht worden ist. Der Manager antwortet zunächst, dass er bei diesem Thema gegen externe Strömungen machtlos sei. Ob es jetzt eine interne Debatte gebe, wird nachgehakt. "Ich denke nicht", erwidert Heldt. So unverbindlich äußert er sich, da auch in den eigenen Reihen die Debatte um Babbel läuft. Am Samstag wurde sie fortgesetzt, aber sie endete wieder mit dem Ergebnis, das in Anlehnung an den Titel eines Filmklassikers so lautet: Denn sie wissen nicht, was sie tun sollen. Obwohl sich die Lage weiter zuspitzt, tun sie beim VfB im Zweifel nichts. Ratlosigkeit herrscht.
Das Klima wird frostiger
Womöglich hat die Vereinsführung auch das Gefühl, dass sie den richtigen Zeitpunkt bereits verpasst hat, um in der Trainerfrage tätig zu werden. Nach dem Pokalaus Ende Oktober bei dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth hatte jedenfalls sogar Babbel selbst seine Entlassung nicht ausgeschlossen. Doch der Vorstand verständigte sich darauf, zumindest bis zur Winterpause mit ihm weiterzumachen. Dieses Zeichen verfehlte aber genauso seine Wirkung wie die Attacke von Lehmann im Training.
Belegte der VfB im Oktober in der Liga noch den 14. Platz, so rutschte er inzwischen auf Rang 16 ab. "Es ist klar, dass das Klima dadurch frostiger wird", sagt Babbel. Vor der Winterpause stehen noch vier Begegnungen in der Bundesliga und zwei in der Champions League an. Aber wenn die Saison jetzt vorbei wäre, müsste die Mannschaft in zwei Relegationsspielen gegen den Dritten der zweiten Liga um den Klassenverbleib kämpfen. "Ich glaube nicht, dass Horst Heldt von mir abrückt - und das muss er auch nicht", sagt Babbel dennoch.
Den Spielern mangelt es an Disziplin
In der Tat ist die Entscheidung für den Vorstand schwierig. Zum einen sind kaum Trainer auf dem Markt, die den VfB überzeugen. Die Schweizer Marcel Koller und Christian Gross wären eventuell am ehesten eine Option, während ein Star wie Guus Hiddink kaum nach Stuttgart zu locken ist. Andererseits zögert der VfB mit Konsequenzen, weil der Club im Sommer um Babbel gekämpft und wegen dessen fehlender Lizenz sogar ein Zerwürfnis mit dem Deutschen Fußball-Bund riskiert hatte. Da wäre es nicht leicht vermittelbar, wenn man sich wenige Monate danach von dem Teamchef trennt. Deshalb hätte wohl auch eine Niederlage am Dienstag bei den Glasgow Rangers noch keine Auswirkungen für Babbel.
Aber die Gefahr besteht, dass die Fehlentwicklungen noch zunehmen und auch durch einen demnächst vielleicht doch notwendigen Trainerwechsel nicht schnell zu beheben sind. Disziplin wird im Kader jedenfalls nicht gepflegt, was sich daran zeigt, dass Spieler immer wieder zu spät zu einem Treffpunkt erscheinen. Oder dass sie verbotenerweise im Mannschaftsbus telefonieren. Oder dass sie die Kleiderordnung ignorieren. Das hinterlässt Spuren im Verhältnis zu Babbel. "Wenn ich die erste Halbzeit gegen Hertha BSC betrachte, sehe ich keinen Grund, warum ich die Mannschaft nicht mehr erreichen soll", sagt der Teamchef. Der Blick auf die Tabelle führt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Insofern war die Partie gegen den Tabellenletzten aber wiederum auch nur ein Spiegelbild der Saison. Am Anfang fehlte trotz aller Überlegenheit die Leidenschaft und später stellte sich Verunsicherung ein. "Die Spieler kommen mit der Situation scheinbar nicht zurecht", sagt Markus Babbel. Diese Kritik fällt jedoch auch auf den Teamchef selbst zurück, weil er es offensichtlich nicht schafft, der Mannschaft den Ernst der Lage zu verdeutlichen und das richtige Bewusstsein zu vermitteln.
Das weiß Horst Heldt, der hinterher erklären soll, inwieweit die Trainerdiskussion beim VfB durch die Leistung gegen Hertha BSC neu entfacht worden ist. Der Manager antwortet zunächst, dass er bei diesem Thema gegen externe Strömungen machtlos sei. Ob es jetzt eine interne Debatte gebe, wird nachgehakt. "Ich denke nicht", erwidert Heldt. So unverbindlich äußert er sich, da auch in den eigenen Reihen die Debatte um Babbel läuft. Am Samstag wurde sie fortgesetzt, aber sie endete wieder mit dem Ergebnis, das in Anlehnung an den Titel eines Filmklassikers so lautet: Denn sie wissen nicht, was sie tun sollen. Obwohl sich die Lage weiter zuspitzt, tun sie beim VfB im Zweifel nichts. Ratlosigkeit herrscht.
Das Klima wird frostiger
Womöglich hat die Vereinsführung auch das Gefühl, dass sie den richtigen Zeitpunkt bereits verpasst hat, um in der Trainerfrage tätig zu werden. Nach dem Pokalaus Ende Oktober bei dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth hatte jedenfalls sogar Babbel selbst seine Entlassung nicht ausgeschlossen. Doch der Vorstand verständigte sich darauf, zumindest bis zur Winterpause mit ihm weiterzumachen. Dieses Zeichen verfehlte aber genauso seine Wirkung wie die Attacke von Lehmann im Training.
Belegte der VfB im Oktober in der Liga noch den 14. Platz, so rutschte er inzwischen auf Rang 16 ab. "Es ist klar, dass das Klima dadurch frostiger wird", sagt Babbel. Vor der Winterpause stehen noch vier Begegnungen in der Bundesliga und zwei in der Champions League an. Aber wenn die Saison jetzt vorbei wäre, müsste die Mannschaft in zwei Relegationsspielen gegen den Dritten der zweiten Liga um den Klassenverbleib kämpfen. "Ich glaube nicht, dass Horst Heldt von mir abrückt - und das muss er auch nicht", sagt Babbel dennoch.
Den Spielern mangelt es an Disziplin
In der Tat ist die Entscheidung für den Vorstand schwierig. Zum einen sind kaum Trainer auf dem Markt, die den VfB überzeugen. Die Schweizer Marcel Koller und Christian Gross wären eventuell am ehesten eine Option, während ein Star wie Guus Hiddink kaum nach Stuttgart zu locken ist. Andererseits zögert der VfB mit Konsequenzen, weil der Club im Sommer um Babbel gekämpft und wegen dessen fehlender Lizenz sogar ein Zerwürfnis mit dem Deutschen Fußball-Bund riskiert hatte. Da wäre es nicht leicht vermittelbar, wenn man sich wenige Monate danach von dem Teamchef trennt. Deshalb hätte wohl auch eine Niederlage am Dienstag bei den Glasgow Rangers noch keine Auswirkungen für Babbel.
Aber die Gefahr besteht, dass die Fehlentwicklungen noch zunehmen und auch durch einen demnächst vielleicht doch notwendigen Trainerwechsel nicht schnell zu beheben sind. Disziplin wird im Kader jedenfalls nicht gepflegt, was sich daran zeigt, dass Spieler immer wieder zu spät zu einem Treffpunkt erscheinen. Oder dass sie verbotenerweise im Mannschaftsbus telefonieren. Oder dass sie die Kleiderordnung ignorieren. Das hinterlässt Spuren im Verhältnis zu Babbel. "Wenn ich die erste Halbzeit gegen Hertha BSC betrachte, sehe ich keinen Grund, warum ich die Mannschaft nicht mehr erreichen soll", sagt der Teamchef. Der Blick auf die Tabelle führt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Samstag, 21. November 2009
VfB Stuttgart - Hertha BSC 1:1
Der VfB Stuttgart und Hertha BSC Berlin treten im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga auf der Stelle. Zwar beendeten beide ihre Torflauten im Oberhaus, das 1:1 (0: 0)-Unentschieden brachte beide Teams aber nicht wirklich nach vorne.
Zunächst hoffte Schlusslicht Berlin dank des Führungstreffers von "Joker" Adrian Ramos in der 49. Minute am 13. Spieltag endlich auf den zweiten Saisonsieg gefeiert. Zdravko Kuzmanovic gelang in der 82. Minute aber der Ausgleich für die Schwaben, die seit zehn Pflichtspielen sieglos sind. Berlin wartet seit dem ersten Spieltag auf den zweiten Dreier.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Zunächst hoffte Schlusslicht Berlin dank des Führungstreffers von "Joker" Adrian Ramos in der 49. Minute am 13. Spieltag endlich auf den zweiten Saisonsieg gefeiert. Zdravko Kuzmanovic gelang in der 82. Minute aber der Ausgleich für die Schwaben, die seit zehn Pflichtspielen sieglos sind. Berlin wartet seit dem ersten Spieltag auf den zweiten Dreier.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Babbel macht Mut, Tasci hofft auf Blitz-Comeback
Auch vor dem Kellerduell des VfB Stuttgart gegen Schlusslicht Hertha BSC Berlin vermeidet Markus Babbel bewusst das Wort "Abstieg". Stattdessen umschreibt der Teamchef der ebenfalls stark gefährdeten Schwaben lieber den Existenzkampf in der Fußball-Bundesliga.
"Den Jungs ist klar, dass der Abstand nach hinten gering ist. Wir wollen uns möglichst schnell aus der Situation befreien, um den Blick nach oben richten zu können", sagte Babbel am Freitag. "Momentan müssen wir den Blick nach unten richten." Nur ein Punkt trennt den Viertletzten vom Relegationsplatz. Sollten die seit fünf Meisterschaftsspielen sieglosen Stuttgarter gegen die schon leicht abgeschlagenen Berliner verlieren, dürfte auch die zuletzt etwas abgeebbte Debatte um Babbel wieder aufleben.
Der VfB hat die Länderspielpause intensiv genützt. Babbel drückte in Köln die Schulbank und leitete am Donnerstag erstmals wieder das Training. "Es war hart, aber auch lehrreich", sagte der angehende Fußballlehrer zur längeren Lehrgangseinheit. Die VfB-Profis bereiteten sich derweil unter Anleitung von Babbels Assistenten vor allem im physischen Bereich auf die richtungweisende Partie vor. "Wir haben aber auch Willens-, Technik- und Taktikschulung betrieben", sagte der Teamchef. Die Spieler hätten sehr konzentriert gearbeitet, aber auch Spaß gehabt.
Babbel ist sich sicher, dass der VfB auch nach dem Spiel am Samstag gut lachen hat. "Wir werden alles dafür tun, um das Spiel zu gewinnen", versicherte der Bayer. "Es ist keine leichte Aufgabe, weil Druck da ist, aber den haben wir uns selbst eingebrockt." Gegen das seit dem Saisonauftakt nicht mehr siegreiche Schlusslicht hofft der ehemalige Weltklasseverteidiger auf eine Fortsetzung des leichten Aufwärtstrends mit drei Unentschieden in Serie, darunter gegen Bayern München und in der Champions League beim spanischen Spitzenteam FC Sevilla. "Wir dürfen keine Angst haben und müssen auf Tugenden wie Lauffreudigkeit und Zweikampfstärke setzen", sagte Babbel.
Den Berlinern bescheinigte Babbel trotz deren Negativserie gute Leistungen. Trainer Friedhelm Funkel habe zudem viel Erfahrung im Abstiegskampf. Hertha werde sicher nicht nach vorne spielen und auf Konter lauern. "Wir müssen geduldig sein", forderte er von seinen Akteuren und den Zuschauern. Serdar Tasci, Sami Khedira und Ricardo Osorio fehlen auch gegen die Berliner. Dagegen ist der zuletzt wegen eines Hüftmuskelfaserrisses ausgefallene Cacau laut Babbel "wieder topfit". Der Nationalstürmer steht vor seinem Comeback.
Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Lehmann - Träsch, Niedermeier (Tasci), Delpierre, Boka - Kuzmanovic - Gebhart (Hilbert), Hitzlsperger - Hleb - Pogrebnjak, Cacau.
Tasci hofft auf Blitz-Comeback
Die Zaungäste beim Training des VfB Stuttgart rieben sich die Augen. Nanu – ist das nicht Serdar Tasci? Es war Serdar Tasci. Der Mann, den Vereinsarzt Dr. Raymond Best nach dessen Überlastungsreaktion im Fuß erst nach Weihnachten zurückerwartet hatte. Nun hat Tasci das Lauftraining aufgenommen – gegen den dringenden Rat des Vereinsarztes. Best befürchtet, dass der lädierte Fuß durch die Belastung weiter geschädigt werden kann – bis hin zu einem Ermüdungsbruch. „Ich habe Serdar etwas anderes geraten“, sagt Best.
"Mindestens vier Wochen Pause" hatte Best dem Nationalspieler verordnet: "Hätte ich ihm zum jetzigen Zeitpunkt die Rückkehr ins Training erlaubt, dann hätte ich unverantwortlich gehandelt." Damit steht er im Widerstreit mit Mohamed Khalifa. Der Spezialist im österreichischen Hallein hat sich durch Blitzheilungen namhafter Sportler wie Boris Becker und Roger Federer einen Namen gemacht. Markus Miller, der Torwart des Karlsruher SC, stand nach einem Kreuzbandriss und der Behandlung durch Khalifa schon nach knapp drei Monaten wieder im Tor.
Auch Tasci vertraut dem Ägypter. Am Freitag suchte er Khalifa erneut auf. "Es ist legitim, dass Serdar sich eine andere Meinung einholt", sagte Teamchef Markus Babbel, "vielleicht kann er sogar schon gegen Glasgow am nächsten Dienstag wieder spielen." Best betrachtet die überstürzte Rückkehr von Tasci "mit einer gewissen Sorge". Er habe ihn über mögliche Konsequenzen einer verfrühten Belastung aufgeklärt - vergebens. "Serdar geht seinen Weg - aber er tut dies auf eigenen Wunsch und auf eigenes Risiko, und das ist in seinem Fall nicht klein", betont Raymond Best, "ich kann nur hoffen, dass alles gutgeht."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
"Den Jungs ist klar, dass der Abstand nach hinten gering ist. Wir wollen uns möglichst schnell aus der Situation befreien, um den Blick nach oben richten zu können", sagte Babbel am Freitag. "Momentan müssen wir den Blick nach unten richten." Nur ein Punkt trennt den Viertletzten vom Relegationsplatz. Sollten die seit fünf Meisterschaftsspielen sieglosen Stuttgarter gegen die schon leicht abgeschlagenen Berliner verlieren, dürfte auch die zuletzt etwas abgeebbte Debatte um Babbel wieder aufleben.
Der VfB hat die Länderspielpause intensiv genützt. Babbel drückte in Köln die Schulbank und leitete am Donnerstag erstmals wieder das Training. "Es war hart, aber auch lehrreich", sagte der angehende Fußballlehrer zur längeren Lehrgangseinheit. Die VfB-Profis bereiteten sich derweil unter Anleitung von Babbels Assistenten vor allem im physischen Bereich auf die richtungweisende Partie vor. "Wir haben aber auch Willens-, Technik- und Taktikschulung betrieben", sagte der Teamchef. Die Spieler hätten sehr konzentriert gearbeitet, aber auch Spaß gehabt.
Babbel ist sich sicher, dass der VfB auch nach dem Spiel am Samstag gut lachen hat. "Wir werden alles dafür tun, um das Spiel zu gewinnen", versicherte der Bayer. "Es ist keine leichte Aufgabe, weil Druck da ist, aber den haben wir uns selbst eingebrockt." Gegen das seit dem Saisonauftakt nicht mehr siegreiche Schlusslicht hofft der ehemalige Weltklasseverteidiger auf eine Fortsetzung des leichten Aufwärtstrends mit drei Unentschieden in Serie, darunter gegen Bayern München und in der Champions League beim spanischen Spitzenteam FC Sevilla. "Wir dürfen keine Angst haben und müssen auf Tugenden wie Lauffreudigkeit und Zweikampfstärke setzen", sagte Babbel.
Den Berlinern bescheinigte Babbel trotz deren Negativserie gute Leistungen. Trainer Friedhelm Funkel habe zudem viel Erfahrung im Abstiegskampf. Hertha werde sicher nicht nach vorne spielen und auf Konter lauern. "Wir müssen geduldig sein", forderte er von seinen Akteuren und den Zuschauern. Serdar Tasci, Sami Khedira und Ricardo Osorio fehlen auch gegen die Berliner. Dagegen ist der zuletzt wegen eines Hüftmuskelfaserrisses ausgefallene Cacau laut Babbel "wieder topfit". Der Nationalstürmer steht vor seinem Comeback.
Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Lehmann - Träsch, Niedermeier (Tasci), Delpierre, Boka - Kuzmanovic - Gebhart (Hilbert), Hitzlsperger - Hleb - Pogrebnjak, Cacau.
Tasci hofft auf Blitz-Comeback
Die Zaungäste beim Training des VfB Stuttgart rieben sich die Augen. Nanu – ist das nicht Serdar Tasci? Es war Serdar Tasci. Der Mann, den Vereinsarzt Dr. Raymond Best nach dessen Überlastungsreaktion im Fuß erst nach Weihnachten zurückerwartet hatte. Nun hat Tasci das Lauftraining aufgenommen – gegen den dringenden Rat des Vereinsarztes. Best befürchtet, dass der lädierte Fuß durch die Belastung weiter geschädigt werden kann – bis hin zu einem Ermüdungsbruch. „Ich habe Serdar etwas anderes geraten“, sagt Best.
"Mindestens vier Wochen Pause" hatte Best dem Nationalspieler verordnet: "Hätte ich ihm zum jetzigen Zeitpunkt die Rückkehr ins Training erlaubt, dann hätte ich unverantwortlich gehandelt." Damit steht er im Widerstreit mit Mohamed Khalifa. Der Spezialist im österreichischen Hallein hat sich durch Blitzheilungen namhafter Sportler wie Boris Becker und Roger Federer einen Namen gemacht. Markus Miller, der Torwart des Karlsruher SC, stand nach einem Kreuzbandriss und der Behandlung durch Khalifa schon nach knapp drei Monaten wieder im Tor.
Auch Tasci vertraut dem Ägypter. Am Freitag suchte er Khalifa erneut auf. "Es ist legitim, dass Serdar sich eine andere Meinung einholt", sagte Teamchef Markus Babbel, "vielleicht kann er sogar schon gegen Glasgow am nächsten Dienstag wieder spielen." Best betrachtet die überstürzte Rückkehr von Tasci "mit einer gewissen Sorge". Er habe ihn über mögliche Konsequenzen einer verfrühten Belastung aufgeklärt - vergebens. "Serdar geht seinen Weg - aber er tut dies auf eigenen Wunsch und auf eigenes Risiko, und das ist in seinem Fall nicht klein", betont Raymond Best, "ich kann nur hoffen, dass alles gutgeht."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Mittwoch, 11. November 2009
Wir sind schuld am Tod von Robert Enke!
Hier ein toller Beitrag von © Monsieur Fischer
Wir sind schuld!
Wir? Ja, wir als Gesellschaft! Der deutsche Nationaltorwart Robert Enke steht mit seinem Suizid stelllvertretend für 1000 Menschen, die sich allein in Deutschland pro Jahr freiwillig vor einen fahrenden Zug stellen - das sind 3 Todesopfer pro Tag. Mit Enke hat sich nun ein Prominenter das Leben genommen und darum nehmen jetzt die Medien die Themen Depression und Selbstmord plötzlich auf. Nur, wie konnte es überhaupt soweit kommen? Fakt ist, die Öffentlichkeit hat ihn nie gekannt. Ein paar Gedanken...
Teresa, die tapfere Witwe von Robert Enke, hat heute im Rahmen der Medienkonferenz von Hannover 96 Stellung genommen zur Krankheit und zum Tod ihres Mannes. In meinen Augen der einzig richtige Weg um allfälligen Spekulationen der Medien einen Riegel zu schieben. Dass sie diesen Auftritt gemeistert hat verdient Respekt, zeigt aber auch, dass sie sich über all die Jahre mit der Krankheit ihres Mannes auseinandergesetzt hat. Was sie an dieser Medienkonferenz gesagt hat, das sollte uns zu denken geben. Ihr Mann hat sich nicht getraut mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hatte Angst vor den Folgen. Da waren sein Arbeitgeber, die Fans, die Sponsoren und die Medien - für alle ist ein Mann der an Depressionen leidet kein richtiger Mann. Zum anderen hatten die Enkes nach dem Tod ihrer leiblichen Tochter (Lara) ein Mädchen (Leila) adoptiert, auch da fürchtete sich Robert Enke davor, dass das Jugendamt ihm das Kind vielleicht wieder wegnehmen könnte, wenn öffentlich geworden wäre, dass er psychisch krank ist. Und die alles überspannende Frage: "Was denken die Leute?"
Ihr meint Enkes Berfürchtungen seien aus der Luft gegriffen? Nein, genau diese Ängste sind berechtigt und leider begründet. Aktuelle Beispiele sind der Skispringer Sven Hannawald und der ehemalige Bayern München Spieler Sebastian Deissler. Ihnen ist es nicht gelungen die Krankheit zu verbergen und ihre Karrieren waren schneller zu Ende als sie das Wort Depression hätten sagen können. Kein Wunder also hat sich Robert Enke gegenüber der Öffentlichkeit nicht geöffnet. Hat sogar seinen Arzt, seine Frau und seine ganze Familie getäuscht nur um sein Gesicht zu wahren. Und das in einer Gesellschaft welche im Jahr mehrere Milliarden Franken für Antidepressiva-Mittel ausgibt. Wo der Manager am Morgen sein Paroxedin oder sein Seroxat reinhaut um den 14 Stunden Tag zu überstehen. Lieber den Schein wahren und die Maske aufsetzen als einmal zuzugeben, dass es einem dreckig geht. Und genau darum müssen wir uns in unserer Leistungsgesellschaft nicht wundern, dass Tag für Tag Menschen den Freitod wählen.
Natürlich war Robert Enke ein toller Mensch, niemand würde es in den Tagen nach seinem Ableben wagen schlecht über ihn zu sprechen. Er liebte Tiere, lebte auf einem Bauernhof, ging gerne ins Theater, las gerne Bücher, gründete eine Stiftung für kranke Kinder. Er und seine Frau Teresa verloren vor wenigen Jahren ihre kleine Tochter, seine Engagements in Spanien und der Türkei waren nicht von Erfolg gekrönt. Ja, der Robert Enke sagte selber vor wenigen Wochen in einem Interview den folgenden Satz:
Genau zugehört hat im scheinbar niemand. Als er in der letzten Bundesligarunde gegen den HSV sein Comeback nach einer Viruserkrankung gab, war für alle Beteiligten wieder alles gut und die Schulterklopfer standen wieder Gewehr bei Fuss. Niemand hat sich die Frage gestellt, warum Enke immer gerade vor grossen Anlässen wie Nationalmannschafts-Einsätzen, Transfers oder wichtigen Spielen immer wieder ausgefallen ist. Es war halt einfach so, schliesslich gehören Depressionen, Homosexualität oder Versagensängste nicht nur im Fussball zu den Tabuthemen, über die man nur ungerne spricht. Typisch für unsere Gesellschaft, wir stellen lieber mal keine Fragen und wir nehmen unangenehme Krankheiten wie eine Depression einfach nicht ernst. Krank ist, wer ein Bein weg hat - der Rest ist simuliert!
Und wer jetzt denkt, ja schreib du mal Monsieur Fischer dem sei gesagt, dass mich diese Enke Geschichte überhaupt beschäftigt liegt daran, dass ich seine Situation im Ansatz verstehen kann. Ich selber litt vor einigen Jahren unter einem Burnout, lange ging ich zur Arbeit und war auch in der Freizeit der lustige und aktive Fischer wie man ihn gekannt hat. Als es eines Tages dann nicht mehr ging und ich vom Arzt krankgeschrieben wurde brachen andere Zeiten an. Mein damaliger Arbeitgeber liess mich fallen wie eine heisse Kartoffel, angeblich gute Freunde wandten sich von mir ab und auch sonst war nichts mehr wie früher. Beziehungen wurden auf eine harte Probe gestellt, die Schulterklopfer aus der Radio-Zeit waren plötzlich weg und bei gewissen Vorstellungsgesprächen eilte mir der Ruf des psychisch kranken Typen - als den ich mich selber nie gehalten hatte - voraus. So wirklich interessiert was ein Burnout ist, haben sich eigentlich nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld. Sehr viele dagegen waren der Meinung, dass wenn sie den Kontakt mit mir (dem Simulanten, mir fehlte ja kein Bein) abbrechen, sie selber eine solche Krankheit nie erreichen wird.
Entsprechend antwortete Enkes behandelnder Arzt anlässlich der Medienkonferenz auch die Frage danach, ob es dem Torwart vielleicht etwas geholfen hätte, wenn er seine Krankheit öffentlich gemacht hätte mit einem klaren Nein. Nein, denn unsere Gesellschaft will sich nicht mit solchen unangenehmen Sachen beschäftigen., wer in psychiatischer Behandlung ist, den nimmt man nicht mehr ernst und zweifelt an seiner Leistungsfähigkeit. Lieber ein bisschen Betroffenheit zeigen in den nächsten Tagen, den Verstorbenen loben und sich dann wieder der Schweinegrippe und dem nächsten Vertragsabschluss widmen. Schliesslich muss die Kohle für den täglichen Alkohol oder das alltägliche Xanax ja irgendwie angeschafft werden, damit der Manager auch die restlichen Tage dieser Woche irgendwie übersteht.
An dieser Stelle ein warmer Gruss an die Familie Enke und deren Angehörige, an die Fans von Hannover 96, den Lokführer und an alle, die diesen Text gerade gelesen haben und vielleicht auch nur ein bisschen mit ihrem Kopf genickt haben. Und ach ja, den Entscheid des DFB das Länderspiel vom Samstag gegen Chile nicht durchzuführen geht immerhin in eine richtige Richtung, nur so lässt man allen Beteiligten genug Zeit mit ihrer Trauer umzugehen. Und ja Oli Bierhoff, auch Männer dürfen weinen!
Zum Schluss ein Zitat von Teresa Enke, welches uns verdammt nochmal zu denken geben sollte:
Wir sind schuld!
Wir? Ja, wir als Gesellschaft! Der deutsche Nationaltorwart Robert Enke steht mit seinem Suizid stelllvertretend für 1000 Menschen, die sich allein in Deutschland pro Jahr freiwillig vor einen fahrenden Zug stellen - das sind 3 Todesopfer pro Tag. Mit Enke hat sich nun ein Prominenter das Leben genommen und darum nehmen jetzt die Medien die Themen Depression und Selbstmord plötzlich auf. Nur, wie konnte es überhaupt soweit kommen? Fakt ist, die Öffentlichkeit hat ihn nie gekannt. Ein paar Gedanken...
Teresa, die tapfere Witwe von Robert Enke, hat heute im Rahmen der Medienkonferenz von Hannover 96 Stellung genommen zur Krankheit und zum Tod ihres Mannes. In meinen Augen der einzig richtige Weg um allfälligen Spekulationen der Medien einen Riegel zu schieben. Dass sie diesen Auftritt gemeistert hat verdient Respekt, zeigt aber auch, dass sie sich über all die Jahre mit der Krankheit ihres Mannes auseinandergesetzt hat. Was sie an dieser Medienkonferenz gesagt hat, das sollte uns zu denken geben. Ihr Mann hat sich nicht getraut mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hatte Angst vor den Folgen. Da waren sein Arbeitgeber, die Fans, die Sponsoren und die Medien - für alle ist ein Mann der an Depressionen leidet kein richtiger Mann. Zum anderen hatten die Enkes nach dem Tod ihrer leiblichen Tochter (Lara) ein Mädchen (Leila) adoptiert, auch da fürchtete sich Robert Enke davor, dass das Jugendamt ihm das Kind vielleicht wieder wegnehmen könnte, wenn öffentlich geworden wäre, dass er psychisch krank ist. Und die alles überspannende Frage: "Was denken die Leute?"
Ihr meint Enkes Berfürchtungen seien aus der Luft gegriffen? Nein, genau diese Ängste sind berechtigt und leider begründet. Aktuelle Beispiele sind der Skispringer Sven Hannawald und der ehemalige Bayern München Spieler Sebastian Deissler. Ihnen ist es nicht gelungen die Krankheit zu verbergen und ihre Karrieren waren schneller zu Ende als sie das Wort Depression hätten sagen können. Kein Wunder also hat sich Robert Enke gegenüber der Öffentlichkeit nicht geöffnet. Hat sogar seinen Arzt, seine Frau und seine ganze Familie getäuscht nur um sein Gesicht zu wahren. Und das in einer Gesellschaft welche im Jahr mehrere Milliarden Franken für Antidepressiva-Mittel ausgibt. Wo der Manager am Morgen sein Paroxedin oder sein Seroxat reinhaut um den 14 Stunden Tag zu überstehen. Lieber den Schein wahren und die Maske aufsetzen als einmal zuzugeben, dass es einem dreckig geht. Und genau darum müssen wir uns in unserer Leistungsgesellschaft nicht wundern, dass Tag für Tag Menschen den Freitod wählen.
Natürlich war Robert Enke ein toller Mensch, niemand würde es in den Tagen nach seinem Ableben wagen schlecht über ihn zu sprechen. Er liebte Tiere, lebte auf einem Bauernhof, ging gerne ins Theater, las gerne Bücher, gründete eine Stiftung für kranke Kinder. Er und seine Frau Teresa verloren vor wenigen Jahren ihre kleine Tochter, seine Engagements in Spanien und der Türkei waren nicht von Erfolg gekrönt. Ja, der Robert Enke sagte selber vor wenigen Wochen in einem Interview den folgenden Satz:
"Ich weiß nicht, ob jemand das Leben lenkt. Aber so viel weiß ich: Man kann es nicht ändern. Ich glaube, dass alles einen Sinn hat."
Genau zugehört hat im scheinbar niemand. Als er in der letzten Bundesligarunde gegen den HSV sein Comeback nach einer Viruserkrankung gab, war für alle Beteiligten wieder alles gut und die Schulterklopfer standen wieder Gewehr bei Fuss. Niemand hat sich die Frage gestellt, warum Enke immer gerade vor grossen Anlässen wie Nationalmannschafts-Einsätzen, Transfers oder wichtigen Spielen immer wieder ausgefallen ist. Es war halt einfach so, schliesslich gehören Depressionen, Homosexualität oder Versagensängste nicht nur im Fussball zu den Tabuthemen, über die man nur ungerne spricht. Typisch für unsere Gesellschaft, wir stellen lieber mal keine Fragen und wir nehmen unangenehme Krankheiten wie eine Depression einfach nicht ernst. Krank ist, wer ein Bein weg hat - der Rest ist simuliert!
Und wer jetzt denkt, ja schreib du mal Monsieur Fischer dem sei gesagt, dass mich diese Enke Geschichte überhaupt beschäftigt liegt daran, dass ich seine Situation im Ansatz verstehen kann. Ich selber litt vor einigen Jahren unter einem Burnout, lange ging ich zur Arbeit und war auch in der Freizeit der lustige und aktive Fischer wie man ihn gekannt hat. Als es eines Tages dann nicht mehr ging und ich vom Arzt krankgeschrieben wurde brachen andere Zeiten an. Mein damaliger Arbeitgeber liess mich fallen wie eine heisse Kartoffel, angeblich gute Freunde wandten sich von mir ab und auch sonst war nichts mehr wie früher. Beziehungen wurden auf eine harte Probe gestellt, die Schulterklopfer aus der Radio-Zeit waren plötzlich weg und bei gewissen Vorstellungsgesprächen eilte mir der Ruf des psychisch kranken Typen - als den ich mich selber nie gehalten hatte - voraus. So wirklich interessiert was ein Burnout ist, haben sich eigentlich nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld. Sehr viele dagegen waren der Meinung, dass wenn sie den Kontakt mit mir (dem Simulanten, mir fehlte ja kein Bein) abbrechen, sie selber eine solche Krankheit nie erreichen wird.
Entsprechend antwortete Enkes behandelnder Arzt anlässlich der Medienkonferenz auch die Frage danach, ob es dem Torwart vielleicht etwas geholfen hätte, wenn er seine Krankheit öffentlich gemacht hätte mit einem klaren Nein. Nein, denn unsere Gesellschaft will sich nicht mit solchen unangenehmen Sachen beschäftigen., wer in psychiatischer Behandlung ist, den nimmt man nicht mehr ernst und zweifelt an seiner Leistungsfähigkeit. Lieber ein bisschen Betroffenheit zeigen in den nächsten Tagen, den Verstorbenen loben und sich dann wieder der Schweinegrippe und dem nächsten Vertragsabschluss widmen. Schliesslich muss die Kohle für den täglichen Alkohol oder das alltägliche Xanax ja irgendwie angeschafft werden, damit der Manager auch die restlichen Tage dieser Woche irgendwie übersteht.
An dieser Stelle ein warmer Gruss an die Familie Enke und deren Angehörige, an die Fans von Hannover 96, den Lokführer und an alle, die diesen Text gerade gelesen haben und vielleicht auch nur ein bisschen mit ihrem Kopf genickt haben. Und ach ja, den Entscheid des DFB das Länderspiel vom Samstag gegen Chile nicht durchzuführen geht immerhin in eine richtige Richtung, nur so lässt man allen Beteiligten genug Zeit mit ihrer Trauer umzugehen. Und ja Oli Bierhoff, auch Männer dürfen weinen!
Zum Schluss ein Zitat von Teresa Enke, welches uns verdammt nochmal zu denken geben sollte:
"Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten halt auch, mit Liebe geht das. Man schafft es aber doch nicht"
Dienstag, 10. November 2009
Kuranyi-Transfer: Eine Frage des Preises
Natürlich ist es das allerkleinste Problem für Horst Heldt, drei und zwei und eins zusammenzuzählen. Nur so wenige Tore haben die vier Stürmer des VfB Stuttgart in den ersten zwölf Begegnungen dieser Saison geschossen: sechs. Julian Schieber drei, Pawel Pogrebnjak zwei, Cacau eines und Ciprian Marica noch gar keines. Deshalb laufen die Planungen des Managers auf Hochtouren und dienen dem Zweck, einen neuen Angreifer für den Fußball-Bundesligisten zu verpflichten, wenn die Transferliste im Januar wieder öffnet.
Fündig geworden ist Heldt eigentlich auch schon - bei Kevin Kuranyi. Nach StZ-Informationen hat der VfB jetzt die Initiative ergriffen und sein Interesse an dem 27-jährigen Ex-Stuttgarter angemeldet. Im Gespräch ist bereits ein Vertrag über dreieinhalb Jahre bis 2013. Aber obwohl der finanziell angeschlagene FC Schalke 04 das Geld für Kuranyi brauchen könnte, wird ein Wechsel im Winter extrem schwierig - vor allem aus Kostengründen.
Kuranyi würde den VfB viel Geld kosten
Der VfB weiß inzwischen nämlich, wie teuer die Rückholaktion des in Stuttgart nicht ganz unumstrittenen Kuranyi wäre. Allein die Ablösesumme würde vier Millionen Euro betragen - und das obwohl im Juni der Vertrag auf Schalke ausläuft und Kuranyi dann ablösefrei wäre. Deshalb ist der Torjäger, der in dieser Runde schon sechsmal getroffen hat (und damit so oft wie die vier VfB-Stürmer zusammen), nun in einer glänzenden Ausgangslage. Bei einem Transfer im Sommer könnte er von seinem neuen Arbeitgeber ein stattliches Handgeld verlangen, auf das Kuranyi bei einem Wechsel bereits im Winter sicher nicht verzichten würde. Auch für diesen Posten sind wie bei der Ablöse vier Millionen Euro kaum zu hoch gegriffen.
So müsste der VfB rund acht Millionen Euro investieren - wobei das mindestens vier Millionen Euro betragende Gehalt von Kuranyi noch nicht berücksichtigt ist. In einem halben Jahr würde er also etwa zwei Millionen Euro kassieren. Damit ist diese Rechnung für Heldt so einfach wie das Addieren seiner Stürmertreffer: hier sechs Tore, dort zehn Millionen Euro.
Die Frage lautet, ob der VfB das zahlt, zumal der Spieler in ein paar Monaten billiger ist. Zum Teil hängt die Antwort davon ab, ob die Mannschaft in das Achtelfinale der Champions League einzieht und dadurch zusätzliche Einnahmequellen erschließt. Das steht nach dem letzten Gruppenspiel am 9. Dezember fest. Aber selbst wenn dieses Ziel erreicht wird, dürfte es ziemlich unwahrscheinlich sein, dass die Vereinsführung so viel Geld für Kuranyi bewilligt, der auch noch vom Hamburger SV und von Bayer Leverkusen umworben wird. Die beiden Clubs stehen jedoch wie der VfB vor der Zehnmillionenhürde.
Woronin zieht es zurück in die Bundesliga
Dass sich auch Bayer umschaut, könnte bedeuten, dass man sich auf einen möglichen Abgang des zurzeit noch nicht einsatzfähigen Patrick Helmes vorbereiten möchte. Dieser Spieler genießt beim VfB höchste Wertschätzung. Heldt ist dabei, auch diese Option zu prüfen - wie die Personalie Demba Ba aus Hoffenheim. Dessen Verpflichtung scheiterte im Sommer wie die von Helmes nur an einer Verletzung.
Es gibt aber noch einen weiteren Kandidaten, den der VfB oben auf der Liste führt: Andrej Woronin (30) vom FC Liverpool. Obwohl er schon acht Saisoneinsätze in der Premier League bestritten hat, zieht es den ukrainischen Nationalspieler zurück in die Bundesliga. Da hat er zuletzt elf Tore für Hertha BSC markiert. Deshalb haben die Berliner nun wieder bei Woronin angeklopft, doch der Hauptstadtclub hat keine Chance mehr - im Gegensatz zum VfB.
Woronin könnte sich ein Engagement in Stuttgart vorstellen. Mitbringen würde er seine Schnelligkeit, die das oft behäbige Spiel der Elf beleben würde. Weil sein Vertrag in Liverpool erst im Juni 2011 endet, käme ein Leihgeschäft in Betracht. Ansonsten würde eine Ablöse von rund sechs Millionen Euro fällig. In diesem Fall müsste Heldt dann richtig mit Rechnen beginnen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Fündig geworden ist Heldt eigentlich auch schon - bei Kevin Kuranyi. Nach StZ-Informationen hat der VfB jetzt die Initiative ergriffen und sein Interesse an dem 27-jährigen Ex-Stuttgarter angemeldet. Im Gespräch ist bereits ein Vertrag über dreieinhalb Jahre bis 2013. Aber obwohl der finanziell angeschlagene FC Schalke 04 das Geld für Kuranyi brauchen könnte, wird ein Wechsel im Winter extrem schwierig - vor allem aus Kostengründen.
Kuranyi würde den VfB viel Geld kosten
Der VfB weiß inzwischen nämlich, wie teuer die Rückholaktion des in Stuttgart nicht ganz unumstrittenen Kuranyi wäre. Allein die Ablösesumme würde vier Millionen Euro betragen - und das obwohl im Juni der Vertrag auf Schalke ausläuft und Kuranyi dann ablösefrei wäre. Deshalb ist der Torjäger, der in dieser Runde schon sechsmal getroffen hat (und damit so oft wie die vier VfB-Stürmer zusammen), nun in einer glänzenden Ausgangslage. Bei einem Transfer im Sommer könnte er von seinem neuen Arbeitgeber ein stattliches Handgeld verlangen, auf das Kuranyi bei einem Wechsel bereits im Winter sicher nicht verzichten würde. Auch für diesen Posten sind wie bei der Ablöse vier Millionen Euro kaum zu hoch gegriffen.
So müsste der VfB rund acht Millionen Euro investieren - wobei das mindestens vier Millionen Euro betragende Gehalt von Kuranyi noch nicht berücksichtigt ist. In einem halben Jahr würde er also etwa zwei Millionen Euro kassieren. Damit ist diese Rechnung für Heldt so einfach wie das Addieren seiner Stürmertreffer: hier sechs Tore, dort zehn Millionen Euro.
Die Frage lautet, ob der VfB das zahlt, zumal der Spieler in ein paar Monaten billiger ist. Zum Teil hängt die Antwort davon ab, ob die Mannschaft in das Achtelfinale der Champions League einzieht und dadurch zusätzliche Einnahmequellen erschließt. Das steht nach dem letzten Gruppenspiel am 9. Dezember fest. Aber selbst wenn dieses Ziel erreicht wird, dürfte es ziemlich unwahrscheinlich sein, dass die Vereinsführung so viel Geld für Kuranyi bewilligt, der auch noch vom Hamburger SV und von Bayer Leverkusen umworben wird. Die beiden Clubs stehen jedoch wie der VfB vor der Zehnmillionenhürde.
Woronin zieht es zurück in die Bundesliga
Dass sich auch Bayer umschaut, könnte bedeuten, dass man sich auf einen möglichen Abgang des zurzeit noch nicht einsatzfähigen Patrick Helmes vorbereiten möchte. Dieser Spieler genießt beim VfB höchste Wertschätzung. Heldt ist dabei, auch diese Option zu prüfen - wie die Personalie Demba Ba aus Hoffenheim. Dessen Verpflichtung scheiterte im Sommer wie die von Helmes nur an einer Verletzung.
Es gibt aber noch einen weiteren Kandidaten, den der VfB oben auf der Liste führt: Andrej Woronin (30) vom FC Liverpool. Obwohl er schon acht Saisoneinsätze in der Premier League bestritten hat, zieht es den ukrainischen Nationalspieler zurück in die Bundesliga. Da hat er zuletzt elf Tore für Hertha BSC markiert. Deshalb haben die Berliner nun wieder bei Woronin angeklopft, doch der Hauptstadtclub hat keine Chance mehr - im Gegensatz zum VfB.
Woronin könnte sich ein Engagement in Stuttgart vorstellen. Mitbringen würde er seine Schnelligkeit, die das oft behäbige Spiel der Elf beleben würde. Weil sein Vertrag in Liverpool erst im Juni 2011 endet, käme ein Leihgeschäft in Betracht. Ansonsten würde eine Ablöse von rund sechs Millionen Euro fällig. In diesem Fall müsste Heldt dann richtig mit Rechnen beginnen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Montag, 9. November 2009
Babbel hofft auf Neustart gegen Berlin
Die Lage beim VfB bleibt kritisch. "Wir treten auf der Stelle", sagt Manager Horst Heldt nach dem 0:0 in Mönchengladbach. Er hätte auch sagen können: Stillstand ist Rückschritt - und wir dürfen uns keinen einzigen Schritt mehr nach hinten erlauben.
Alles lässt sich von zwei Seiten betrachten. Auch die Situation des VfB im Herbst 2009. Man könnte sagen: Nach dem Remis gegen Borussia Mönchengladbach bleibt der VfB im neunten Pflichtspiel ohne Sieg. Oder man bevorzugt die Lesart von Teamchef Markus Babbel: "Wir haben jetzt dreimal in Serie nicht verloren."
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Oder wie Trainer-Fuchs Otto Rehhagel immer treffend sagte: Sie liegt auf dem Platz. Genau da lieferte der VfB in Gladbach teilweise Erschreckendes ab. Als Trainer Michael Frontzeck von "sechs, sieben hundertprozentigen Torchancen" seiner Borussia sprach, zählte jeder Zuhörer stumm und kopfnickend nach. Der VfB hatte in diesem Spiel gegen einen durchschnittlichen Gegner mehr Glück als andere Teams in der ganzen Saison. Ohne diesen Dusel - und ohne einen überragenden Torhüter Jens Lehmann - wären die Roten womöglich mit einer deftigen Niederlage heimgereist.
Dennoch klammert sich Markus Babbel an die positiven Aspekte. Notgedrungen. "Wir müssen jetzt die Kirche im Dorf lassen", braust er auf, "wir haben jetzt im Dreitage-Rhythmus auf sehr hohem Niveau gespielt. Da fehlt die geistige Frische. Die Spieler sind ja keine Maschinen. Die letzten Wochen haben Substanz und Kraft gekostet."
Zu viele Spieler schleppen sich und einen Rucksack voller Probleme über den Platz. So steht ihnen bei ihrem Ziel, ein Tor zu schießen, nicht nur der Gegner im Weg. Oft ist es der eigene Kopf. "Bei der Entscheidung Passen oder Schießen, entscheiden wir uns meistens für das Falsche", räumt Babbel ein. Solche Prozesse sollten bei Fußballern eigentlich unbewusst in Sekundenbruchteilen ablaufen. Aber wer verunsichert ist, beginnt zu denken. Und Denken lähmt das Handeln. Das Ergebnis fasst Babbel so zusammen: "Bei uns fehlt der letzte Pass." Frag' nach bei den verunsicherten Kantonisten Thomas Hitzlsperger, Alexander Hleb, Matthieu Delpierre oder Pawel Pogrebnjak, der seit Wochen vergeblich einem persönlichen Erfolgserlebnis hinterherjagt. "Ich bin nicht zufrieden", faucht der Russe. Und bei der Frage nach seinem Selbstvertrauen winkt er nur ab. Ihm helfe nur eines: "Tore!"
Halten wir fest: Die Lage beim VfB bleibt kritisch. Trotz der Serie von drei unbesiegten Spielen. Und wenn nicht alles täuscht, schätzt Horst Heldt das auch so ein. "Wir treten auf der Stelle", knurrt er, weil die Mannschaft nicht entscheidend vorankommt. Nicht in der Tabelle. Und nicht bei den Problemen der einzelnen Spieler.
Wie gerufen kommt da die 14-tägige Bundesliga-Pause wegen der Länderspiele. "Ich bin froh, dass wir jetzt durchatmen können. Das kommt mir gelegen", sagt Babbel nach sieben Spielen innerhalb von 22 Tagen und gibt der Mannschaft nun zwei Tage frei. Er selbst reist zur Trainerausbildung nach Köln. Doch am Mittwoch ist er wieder gefragt. In der Zeit bis zum nächsten Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC Berlin (21. November) muss Babbel sozusagen die Reset-taste drücken. Er muss alles (Negative) in den Köpfen der Spieler löschen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Alles lässt sich von zwei Seiten betrachten. Auch die Situation des VfB im Herbst 2009. Man könnte sagen: Nach dem Remis gegen Borussia Mönchengladbach bleibt der VfB im neunten Pflichtspiel ohne Sieg. Oder man bevorzugt die Lesart von Teamchef Markus Babbel: "Wir haben jetzt dreimal in Serie nicht verloren."
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Oder wie Trainer-Fuchs Otto Rehhagel immer treffend sagte: Sie liegt auf dem Platz. Genau da lieferte der VfB in Gladbach teilweise Erschreckendes ab. Als Trainer Michael Frontzeck von "sechs, sieben hundertprozentigen Torchancen" seiner Borussia sprach, zählte jeder Zuhörer stumm und kopfnickend nach. Der VfB hatte in diesem Spiel gegen einen durchschnittlichen Gegner mehr Glück als andere Teams in der ganzen Saison. Ohne diesen Dusel - und ohne einen überragenden Torhüter Jens Lehmann - wären die Roten womöglich mit einer deftigen Niederlage heimgereist.
Dennoch klammert sich Markus Babbel an die positiven Aspekte. Notgedrungen. "Wir müssen jetzt die Kirche im Dorf lassen", braust er auf, "wir haben jetzt im Dreitage-Rhythmus auf sehr hohem Niveau gespielt. Da fehlt die geistige Frische. Die Spieler sind ja keine Maschinen. Die letzten Wochen haben Substanz und Kraft gekostet."
Zu viele Spieler schleppen sich und einen Rucksack voller Probleme über den Platz. So steht ihnen bei ihrem Ziel, ein Tor zu schießen, nicht nur der Gegner im Weg. Oft ist es der eigene Kopf. "Bei der Entscheidung Passen oder Schießen, entscheiden wir uns meistens für das Falsche", räumt Babbel ein. Solche Prozesse sollten bei Fußballern eigentlich unbewusst in Sekundenbruchteilen ablaufen. Aber wer verunsichert ist, beginnt zu denken. Und Denken lähmt das Handeln. Das Ergebnis fasst Babbel so zusammen: "Bei uns fehlt der letzte Pass." Frag' nach bei den verunsicherten Kantonisten Thomas Hitzlsperger, Alexander Hleb, Matthieu Delpierre oder Pawel Pogrebnjak, der seit Wochen vergeblich einem persönlichen Erfolgserlebnis hinterherjagt. "Ich bin nicht zufrieden", faucht der Russe. Und bei der Frage nach seinem Selbstvertrauen winkt er nur ab. Ihm helfe nur eines: "Tore!"
Halten wir fest: Die Lage beim VfB bleibt kritisch. Trotz der Serie von drei unbesiegten Spielen. Und wenn nicht alles täuscht, schätzt Horst Heldt das auch so ein. "Wir treten auf der Stelle", knurrt er, weil die Mannschaft nicht entscheidend vorankommt. Nicht in der Tabelle. Und nicht bei den Problemen der einzelnen Spieler.
Wie gerufen kommt da die 14-tägige Bundesliga-Pause wegen der Länderspiele. "Ich bin froh, dass wir jetzt durchatmen können. Das kommt mir gelegen", sagt Babbel nach sieben Spielen innerhalb von 22 Tagen und gibt der Mannschaft nun zwei Tage frei. Er selbst reist zur Trainerausbildung nach Köln. Doch am Mittwoch ist er wieder gefragt. In der Zeit bis zum nächsten Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC Berlin (21. November) muss Babbel sozusagen die Reset-taste drücken. Er muss alles (Negative) in den Köpfen der Spieler löschen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sonntag, 8. November 2009
VfB wartet weiter auf drei Punkte
Der VfB Stuttgart hat den Aufwärtstrend aus der Champions League in der Fußball-Bundesliga nicht fortgesetzt. Drei Tage nach dem 1:1 beim FC Sevilla kamen die Schwaben bei Borussia Mönchengladbach nur dank Torhüter Jens Lehmann zu einem schmeichelhaften 0:0 und blieben damit in der Liga zum fünften Mal in Folge ohne Sieg. Damit blieb das Team von Trainer Markus Babbel, das bei einem Pfostenschuss von Zdravko Kuzmanovic (72.) seine größte Chance hatte, in bedrohlicher Nähe der Abstiegsplätze.
Die Gladbacher verpassten ihrerseits die Chance, sich nach dem 3:2-Erfolg in Hamburg mit einem weiteren Sieg im Mittelfeld festzusetzen. Gegen Angstgegner Stuttgart gelang den Borussen zu Hause in den letzten zwölf Spielen nur ein Sieg.
Gladbach erwischte vor 47.053 Zuschauern im Borussia-Park, darunter Bundestrainer Joachim Löw, den besseren Start. Zunächst tauchte Marco Reus nach einem langen Pass von Dante frei im VfB-Strafraum auf, verfehlte aber das Tor von Jens Lehmann (8.). Nicht einmal eine Minute später klärte der frühere Nationaltorhüter gegen Karim Matmour zur Ecke, in deren Anschluss Michael Bradley nur knapp die Kopfballverlängerung von Roel Brouwers verpasste.
Der Kanadier Rob Friend, der zuletzt beim 3:2 in Hamburg als Joker das Gladbacher Siegtor erzielt hatte, spielte diesmal von Beginn an für den verletzten Raul Bobadilla (Muskelfaserriss). Neben ihm stürmte Matmour anstelle von Roberto Colautti.
VfB-Coach Markus Babbel stellte auf drei Positionen um. Für den verletzten Serdar Tasci (Fußverletzung) sowie Khalid Boulahrouz und Roberto Hilbert rückten Stefano Celozzi, Georg Niedermeier und Sebastian Rudy in die Startelf. Neben Tasci musste Babbel zudem auf die ebenfalls verletzten Nationalspieler Sami Khedira, Christian Träsch und Cacau verzichten.
Die erste Chance der Gäste hatte der Russe Pawel Pogrebnjak, der in der 19. Minute aber verzog. Auf der Gegenseite verfehlte Reus nach einem schönen Solo aus 20 Metern knapp das Tor (22.). Eine flache Hereingabe nach einem weiteren Flügellauf des 20-Jährigen kurz vor der Pause klärte Arthur Boka fast auf der eigenen Torlinie vor dem einschussbereiten Matmour. Im Gegenzug verfehlte Niedermeier per Kopf nach einem Freistoß von Elson knapp das Borussen-Gehäuse.
Nach dem Seitenwechsel waren wieder die Gastgeber aktiver. Zunächst flog eine Direktabnahme von Reus nach einer Flanke von Juan Arango knapp rechts am Tor vorbei (48.). Dann klärte Lehmann nach erneuter Vorbereitung des Venezolaners großartig bei einem Kopfball von Friend und dem Nachschuss von Reus (50.). Für den ersten Stuttgarter Knalleffekt nach der Pause sorgte Kuzmanovic mit seinem Pfostenschuss.
Auffälligste Spieler bei der Borussia waren Reus und der sichere Dante in der Abwehr, bei den Schwaben ragten Lehmann und Mathieu Delpierre heraus.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Die Gladbacher verpassten ihrerseits die Chance, sich nach dem 3:2-Erfolg in Hamburg mit einem weiteren Sieg im Mittelfeld festzusetzen. Gegen Angstgegner Stuttgart gelang den Borussen zu Hause in den letzten zwölf Spielen nur ein Sieg.
Gladbach erwischte vor 47.053 Zuschauern im Borussia-Park, darunter Bundestrainer Joachim Löw, den besseren Start. Zunächst tauchte Marco Reus nach einem langen Pass von Dante frei im VfB-Strafraum auf, verfehlte aber das Tor von Jens Lehmann (8.). Nicht einmal eine Minute später klärte der frühere Nationaltorhüter gegen Karim Matmour zur Ecke, in deren Anschluss Michael Bradley nur knapp die Kopfballverlängerung von Roel Brouwers verpasste.
Der Kanadier Rob Friend, der zuletzt beim 3:2 in Hamburg als Joker das Gladbacher Siegtor erzielt hatte, spielte diesmal von Beginn an für den verletzten Raul Bobadilla (Muskelfaserriss). Neben ihm stürmte Matmour anstelle von Roberto Colautti.
VfB-Coach Markus Babbel stellte auf drei Positionen um. Für den verletzten Serdar Tasci (Fußverletzung) sowie Khalid Boulahrouz und Roberto Hilbert rückten Stefano Celozzi, Georg Niedermeier und Sebastian Rudy in die Startelf. Neben Tasci musste Babbel zudem auf die ebenfalls verletzten Nationalspieler Sami Khedira, Christian Träsch und Cacau verzichten.
Die erste Chance der Gäste hatte der Russe Pawel Pogrebnjak, der in der 19. Minute aber verzog. Auf der Gegenseite verfehlte Reus nach einem schönen Solo aus 20 Metern knapp das Tor (22.). Eine flache Hereingabe nach einem weiteren Flügellauf des 20-Jährigen kurz vor der Pause klärte Arthur Boka fast auf der eigenen Torlinie vor dem einschussbereiten Matmour. Im Gegenzug verfehlte Niedermeier per Kopf nach einem Freistoß von Elson knapp das Borussen-Gehäuse.
Nach dem Seitenwechsel waren wieder die Gastgeber aktiver. Zunächst flog eine Direktabnahme von Reus nach einer Flanke von Juan Arango knapp rechts am Tor vorbei (48.). Dann klärte Lehmann nach erneuter Vorbereitung des Venezolaners großartig bei einem Kopfball von Friend und dem Nachschuss von Reus (50.). Für den ersten Stuttgarter Knalleffekt nach der Pause sorgte Kuzmanovic mit seinem Pfostenschuss.
Auffälligste Spieler bei der Borussia waren Reus und der sichere Dante in der Abwehr, bei den Schwaben ragten Lehmann und Mathieu Delpierre heraus.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Freitag, 6. November 2009
Horst Held(t) oder Versager?
Der VfB riskiert, dass er alles verliert, was er sich nach der Meisterschaft 2007 aufgebaut hat. Die Misere binden die Kritiker vor allem Horst Heldt ans Bein. Aber auf seinem Tiefflug befindet sich der Manager in bester Gesellschaft.
Es ist nicht so, dass der ehemalige Fußballprofi Horst Heldt (39) immer nur auf der Sonnenseite des Lebens stand. Als ihn Felix Magath 2002 zum VfB Stuttgart holte, bestellte er den Mittelfeldspieler zu sich ins Büro, knallte einen Vertrag auf den Tisch, der das Gehalt eines gehobenen Platzwarts vorsah und murmelte mit grantigem Gesicht: "Du bist körperlich ja auch nur auf dem Niveau eines Bezirksligaspielers." Da straffte Heldt den Rücken und antwortete mit betonfester Stimme: "Okay, dann lassen wir das eben!"
Das war mutig. Horst Heldt, damals 31, kam aus der österreichischen Operettenliga von Sturm Graz, und es fielen ihm vermutlich nicht viele gute Argumente ein, um auf seine reiferen Fußballertage den Vertrag seines Lebens auszuhandeln. Aber er hatte seinen Stolz, und es ging ihm um seine Würde. Am Ende haben sich die beiden Dickschädel doch noch geeinigt. Ein Schaden war es nicht. Weder für Horst Heldt, der sich durch die gnadenlose Fußballwelt seines Trainers biss, noch für den VfB, der für wenig Geld einen brauchbaren Organisator seines Angriffspiels bekam.
Manchmal wird dem heutigen Sportdirektor des VfB dieser schwergängige Anfang in Erinnerung kommen, wenn er - wütend, enttäuscht oder einfach nur menschlich verletzt - von den Kübeln ätzender Kritik hört und liest, die in den Tagen des sportlichen Misserfolgs über ihm ausgeschüttet werden. Wer ihn erlebt, wie er bleichgesichtig zusammengesunken und mit vor der Brust verschränkten Armen von der Bank aus das Spiel verfolgt, der hat eine ungefähre Vorstellung davon, wie bleiern die Lage der Dinge auf ihm lastet.
Nicht, dass man Mitleid mit ihm haben müsste. Er hat es selbst so gewollt und ein Teil seines Gehalts, das bei 1,2 Millionen Euro liegen dürfte, nennt sich Schmerzensgeld. Aber die Rolle des öffentlichen Fußabtreters verlangt besondere Opfer.
Wie Don Quichotte stellt er sich seit Wochen in Interviews, Fernsehauftritten und Diskussionen der Verantwortung, die er übernommen hat, als er am 3. Januar 2006 den Tausch vollzog vom Kicker in kurzen Hosen zum Manager mit Schlips und Kragen. "Das ist mein Job", sagt Heldt, "ich laufe vor den Problemen nicht davon." Und er ist Pragmatiker genug, um zu akzeptieren, dass die Erfolge von gestern im Hier und Jetzt nichts mehr zählen.
So sehr er sich bemüht, die Bilanz seiner Arbeit in etwas milderem Licht erscheinen zu lassen, die Rolle des Sündenbocks und Prügelknaben wird er so schnell nicht mehr los. "Ich kann diese gequirlte Scheiße nicht mehr hören", entfuhr ihm vor Tagen als Telefongast am Stammtisch des Deutschen Sportfernsehen (DSF), als ein schlecht informierter Journalist bemängelte, dass der VfB auf den Abgang von Mario Gomez miserabel vorbereitet war.
Wer die Wahrheit kennt, weiß, dass erst der Kreuzbandriss des Wunschkandidaten Patrick Helmes (Bayer Leverkusen) beim Freizeitkick in der Sommerpause die Personalie im Angriff zum Problemfall machte. Aber in Bierkrughöhe über den Stammtischen wirken Emotionen nun mal besser als Argumente. Und weil der nette Herr Babbel auf der Sympathie-Skala öffentlicher Beo-bachtung so unschuldig daherkommt wie ein Klosterschüler, macht er als Teamchef offenbar verzeihliche Fehler - er muss seine Jungmillionäre nur mal richtig scheuchen.
Der Präsident, des gesprochenen Wortes durchaus mächtig, schwieg zu all dem wochenlang wie ein Grab. Erst jetzt besann sich Erwin Staudt einer gewissen Mitverantwortung und stellte sich ein wenig lau an die Seite seines Vorstandskollegen: "Ich glaube, dass bei unseren Transfers die Treffer überwogen haben." Bedingungslose Unterstützung klingt irgendwie anders.
Wie sich die Zeiten doch ändern. Nur eineinhalb Jahre, nachdem Horst Heldt seinen Job angetreten hatte, feierte der VfB die deutsche Meisterschaft und stand im Pokalfinale. Experten lobten seine kluge Transferpolitik, bescheinigten ihm bei der Auswahl des Trainers Armin Veh Weitsicht und sicheren Instinkt. Die Liga feierte ihn als zweiten Uli Hoeneß, und als zwischen den Spielzeiten Felix Magath erst in Wolfsburg und dann auf Schalke um die Dienste seines Freundes buhlte, berief ihn der VfB flugs in den Vorstand. Das war am 1. Juli 2009, und Aufsichtsratschef Dieter Hundt schrieb dem Manager ins Zeugnis: "Seine Bestellung ist Ausdruck unserer Wertschätzung seiner Arbeit."
Erst Held, jetzt Versager? Mehr und mehr senkt sich der Daumen über dem Glückspilz von einst. Schließlich hat er die mutmaßlichen Luschen im Trikot mit dem roten Brustring für viel Geld gekauft. Diese Sicht der Dinge ignoriert zwar fast schon böswillig, dass wohl kein Manager dieser Welt Spieler holt, die sein Coach partout nicht will, aber wen interessiert das schon, wenn beim sportlichen Tiefflug die Bauchlandung droht?
Nach der Meisterschaft 2007 hatte Armin Veh gegen jeden Rat auf den Transfer des verletzungsanfälligen Yildiray Bastürk gepocht. Dass er ihn bekommen hat, ist aus heutiger Sicht der bisher wohl größte Fehler von Horst Heldt. Aber hätte sich der Manager gegen den plötzlich so selbstbewussten Meister-Trainer gestellt, wäre noch vor Saisonbeginn das Tischtuch zwischen beiden zerschnitten gewesen.
In solchen Situationen sind Vereine regelrecht erpressbar, was auch die Option in Bastürks Vertrag erklärt, wonach er nach Ende dieser Saison noch ein Jährchen bleiben könnte, sollte es ihm am Neckar besonders gut gefallen. Die Klausel war indirekt der Preis für den ablösefreien Transfer.
Wie kein anderer Fall veranschaulicht der Bastürk-Handel die eigentliche Misere im Verein für Bewegungsspiele. Nach Fehlgriffen (Giovanni Trapattoni) und Beinah-Blamagen (Jürgen Kohler) auf der Suche nach einem passenden Trainer, folgte der in sportlichen Fragen eher unbefangene Erwin Staudt den Stimmen, die ihm dringend zur Verpflichtung eines Managers rieten - auch um sich selbst aus der Schusslinie der öffentlichen Kritik zu nehmen. Horst Heldt stürzte sich mit Leidenschaft in die neue Aufgabe, die neben Fachwissen vor allem eines erfordert: reichlich Erfahrung.
Doch über die verfügt beim VfB Stuttgart bis heute im Grunde nur einer: der alte Kämpe Ulrich Ruf - der Dino auf der Chefetage. "Der liebe Uli" (Staudt) fühlt sich aber nicht wohl in der Rolle des sportfachlichen Korrektivs und bewertet in Vorstandssitzungen derlei Entscheidungen zuvorderst unter kaufmännischen Gesichtspunkten. Als Finanzdirektor hält er es im Zweifelsfall mit seinem früheren Lehrmeister Ulrich Schäfer ("Die Bomb geht net unter meinem Hintern hoch!"). Und der ebenfalls noch unerfahrene Jochen Schneider, Heldts Helfer bei Vertragsverhandlungen, macht kein Geheimnis daraus, dass er sportliche Qualität und Perspektiven eines Spielers oder Trainers nur schwerlich beurteilen kann.
Deshalb kümmert sich die One-Man-Show Horst Heldt fast ohne konstruktiven Widerspruch um sportliche Strategien und Konzepte. Dass er dabei seit der Meisterschaft 2007 vom Glück verfolgt ist, wird selbst er nicht ernsthaft behaupten. Jetzt laufen Horst Heldt und der VfB Gefahr, dass alles wieder zusammenfällt, was mit der Meisterschaft 2007 begann. Wenn es dumm läuft, braucht Heldt spätestens in der Winterpause einen neuen Trainer - und der VfB am Ende der Saison einen neuen Manager. Und Felix Magath hätte diesmal wohl leichtes Spiel.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Es ist nicht so, dass der ehemalige Fußballprofi Horst Heldt (39) immer nur auf der Sonnenseite des Lebens stand. Als ihn Felix Magath 2002 zum VfB Stuttgart holte, bestellte er den Mittelfeldspieler zu sich ins Büro, knallte einen Vertrag auf den Tisch, der das Gehalt eines gehobenen Platzwarts vorsah und murmelte mit grantigem Gesicht: "Du bist körperlich ja auch nur auf dem Niveau eines Bezirksligaspielers." Da straffte Heldt den Rücken und antwortete mit betonfester Stimme: "Okay, dann lassen wir das eben!"
Das war mutig. Horst Heldt, damals 31, kam aus der österreichischen Operettenliga von Sturm Graz, und es fielen ihm vermutlich nicht viele gute Argumente ein, um auf seine reiferen Fußballertage den Vertrag seines Lebens auszuhandeln. Aber er hatte seinen Stolz, und es ging ihm um seine Würde. Am Ende haben sich die beiden Dickschädel doch noch geeinigt. Ein Schaden war es nicht. Weder für Horst Heldt, der sich durch die gnadenlose Fußballwelt seines Trainers biss, noch für den VfB, der für wenig Geld einen brauchbaren Organisator seines Angriffspiels bekam.
Manchmal wird dem heutigen Sportdirektor des VfB dieser schwergängige Anfang in Erinnerung kommen, wenn er - wütend, enttäuscht oder einfach nur menschlich verletzt - von den Kübeln ätzender Kritik hört und liest, die in den Tagen des sportlichen Misserfolgs über ihm ausgeschüttet werden. Wer ihn erlebt, wie er bleichgesichtig zusammengesunken und mit vor der Brust verschränkten Armen von der Bank aus das Spiel verfolgt, der hat eine ungefähre Vorstellung davon, wie bleiern die Lage der Dinge auf ihm lastet.
Nicht, dass man Mitleid mit ihm haben müsste. Er hat es selbst so gewollt und ein Teil seines Gehalts, das bei 1,2 Millionen Euro liegen dürfte, nennt sich Schmerzensgeld. Aber die Rolle des öffentlichen Fußabtreters verlangt besondere Opfer.
Wie Don Quichotte stellt er sich seit Wochen in Interviews, Fernsehauftritten und Diskussionen der Verantwortung, die er übernommen hat, als er am 3. Januar 2006 den Tausch vollzog vom Kicker in kurzen Hosen zum Manager mit Schlips und Kragen. "Das ist mein Job", sagt Heldt, "ich laufe vor den Problemen nicht davon." Und er ist Pragmatiker genug, um zu akzeptieren, dass die Erfolge von gestern im Hier und Jetzt nichts mehr zählen.
So sehr er sich bemüht, die Bilanz seiner Arbeit in etwas milderem Licht erscheinen zu lassen, die Rolle des Sündenbocks und Prügelknaben wird er so schnell nicht mehr los. "Ich kann diese gequirlte Scheiße nicht mehr hören", entfuhr ihm vor Tagen als Telefongast am Stammtisch des Deutschen Sportfernsehen (DSF), als ein schlecht informierter Journalist bemängelte, dass der VfB auf den Abgang von Mario Gomez miserabel vorbereitet war.
Wer die Wahrheit kennt, weiß, dass erst der Kreuzbandriss des Wunschkandidaten Patrick Helmes (Bayer Leverkusen) beim Freizeitkick in der Sommerpause die Personalie im Angriff zum Problemfall machte. Aber in Bierkrughöhe über den Stammtischen wirken Emotionen nun mal besser als Argumente. Und weil der nette Herr Babbel auf der Sympathie-Skala öffentlicher Beo-bachtung so unschuldig daherkommt wie ein Klosterschüler, macht er als Teamchef offenbar verzeihliche Fehler - er muss seine Jungmillionäre nur mal richtig scheuchen.
Der Präsident, des gesprochenen Wortes durchaus mächtig, schwieg zu all dem wochenlang wie ein Grab. Erst jetzt besann sich Erwin Staudt einer gewissen Mitverantwortung und stellte sich ein wenig lau an die Seite seines Vorstandskollegen: "Ich glaube, dass bei unseren Transfers die Treffer überwogen haben." Bedingungslose Unterstützung klingt irgendwie anders.
Wie sich die Zeiten doch ändern. Nur eineinhalb Jahre, nachdem Horst Heldt seinen Job angetreten hatte, feierte der VfB die deutsche Meisterschaft und stand im Pokalfinale. Experten lobten seine kluge Transferpolitik, bescheinigten ihm bei der Auswahl des Trainers Armin Veh Weitsicht und sicheren Instinkt. Die Liga feierte ihn als zweiten Uli Hoeneß, und als zwischen den Spielzeiten Felix Magath erst in Wolfsburg und dann auf Schalke um die Dienste seines Freundes buhlte, berief ihn der VfB flugs in den Vorstand. Das war am 1. Juli 2009, und Aufsichtsratschef Dieter Hundt schrieb dem Manager ins Zeugnis: "Seine Bestellung ist Ausdruck unserer Wertschätzung seiner Arbeit."
Erst Held, jetzt Versager? Mehr und mehr senkt sich der Daumen über dem Glückspilz von einst. Schließlich hat er die mutmaßlichen Luschen im Trikot mit dem roten Brustring für viel Geld gekauft. Diese Sicht der Dinge ignoriert zwar fast schon böswillig, dass wohl kein Manager dieser Welt Spieler holt, die sein Coach partout nicht will, aber wen interessiert das schon, wenn beim sportlichen Tiefflug die Bauchlandung droht?
Nach der Meisterschaft 2007 hatte Armin Veh gegen jeden Rat auf den Transfer des verletzungsanfälligen Yildiray Bastürk gepocht. Dass er ihn bekommen hat, ist aus heutiger Sicht der bisher wohl größte Fehler von Horst Heldt. Aber hätte sich der Manager gegen den plötzlich so selbstbewussten Meister-Trainer gestellt, wäre noch vor Saisonbeginn das Tischtuch zwischen beiden zerschnitten gewesen.
In solchen Situationen sind Vereine regelrecht erpressbar, was auch die Option in Bastürks Vertrag erklärt, wonach er nach Ende dieser Saison noch ein Jährchen bleiben könnte, sollte es ihm am Neckar besonders gut gefallen. Die Klausel war indirekt der Preis für den ablösefreien Transfer.
Wie kein anderer Fall veranschaulicht der Bastürk-Handel die eigentliche Misere im Verein für Bewegungsspiele. Nach Fehlgriffen (Giovanni Trapattoni) und Beinah-Blamagen (Jürgen Kohler) auf der Suche nach einem passenden Trainer, folgte der in sportlichen Fragen eher unbefangene Erwin Staudt den Stimmen, die ihm dringend zur Verpflichtung eines Managers rieten - auch um sich selbst aus der Schusslinie der öffentlichen Kritik zu nehmen. Horst Heldt stürzte sich mit Leidenschaft in die neue Aufgabe, die neben Fachwissen vor allem eines erfordert: reichlich Erfahrung.
Doch über die verfügt beim VfB Stuttgart bis heute im Grunde nur einer: der alte Kämpe Ulrich Ruf - der Dino auf der Chefetage. "Der liebe Uli" (Staudt) fühlt sich aber nicht wohl in der Rolle des sportfachlichen Korrektivs und bewertet in Vorstandssitzungen derlei Entscheidungen zuvorderst unter kaufmännischen Gesichtspunkten. Als Finanzdirektor hält er es im Zweifelsfall mit seinem früheren Lehrmeister Ulrich Schäfer ("Die Bomb geht net unter meinem Hintern hoch!"). Und der ebenfalls noch unerfahrene Jochen Schneider, Heldts Helfer bei Vertragsverhandlungen, macht kein Geheimnis daraus, dass er sportliche Qualität und Perspektiven eines Spielers oder Trainers nur schwerlich beurteilen kann.
Deshalb kümmert sich die One-Man-Show Horst Heldt fast ohne konstruktiven Widerspruch um sportliche Strategien und Konzepte. Dass er dabei seit der Meisterschaft 2007 vom Glück verfolgt ist, wird selbst er nicht ernsthaft behaupten. Jetzt laufen Horst Heldt und der VfB Gefahr, dass alles wieder zusammenfällt, was mit der Meisterschaft 2007 begann. Wenn es dumm läuft, braucht Heldt spätestens in der Winterpause einen neuen Trainer - und der VfB am Ende der Saison einen neuen Manager. Und Felix Magath hätte diesmal wohl leichtes Spiel.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Donnerstag, 5. November 2009
Champions League: Ein Teilerfolg, keine Befreiung
Die Erlösung lässt weiter auf sich warten, aber immerhin: Der VfB Stuttgart hat am Mittwochabend einen wichtigen Punkt am vierten Spieltag der Champions League ergattert. Beim FC Sevilla hieß es am Ende 1:1 - und das Achtelfinals ist weiter machbar.
Trainer oder auch Teamchef - das kann ein entspannter Beruf sein. Es kann aber auch das sein, was Markus Babbel gerade erlebt. Wie sehr die Verantwortung für eine Mannschaft auch eine körperliche Belastung sein kann, war beim Teamchef der Roten am Mittwochabend ganz gut zu erkennen. In Sevilla gab Babbel alles.
Der Münchner schritt die Coachingzone ab wie ein Raubtier seinen Käfig, er ruderte mit den Armen, schüttelte den Kopf, und er schrie, als könnte eine gewisse Anzahl an Dezibel für einen Sieg sorgen. Aber so einfach ist Fußball nicht. Vor allem nicht, wenn der Gegner das macht, was er besonders gut kann: seine Überlegenheit ausspielen.
So geschehen in der ersten Halbzeit der Partie in Sevilla. Ein Bemühen konnte man den Jungs von Markus Babbel auch im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan nicht absprechen. Wie eigentlich immer zuletzt. Aber, mein Gott, was bringt das alles, wenn man sich durch eigene Patzer alles zunichte macht? Eine Frage, nach deren Antwort der Teamchef des VfB wohl die komplette erste Halbzeit fahndete. Zwei Konterchancen der Roten zu Beginn, dann war erst mal Ende mit einem Duell auf Augenhöhe. "Wir haben Angsthasenfußball gespielt", sagte VfB-Manager Horst Heldt, was Babbel "unbegreiflich" und "eine Katastrophe" fand. Der FC Sevilla schaltete hoch, zwang den VfB zu Fehlern - und schlug eiskalt zu: Ein feiner Pass von Romaric, ein zweiter von Luis Fabiano, ein cooler Abschluss von Jesus Navas - 1:0. Und es drohte noch schlimmer zu werden. Die Roten liefen nur noch hinterher, doch die Spanier zeigten keine Konsequenz mehr. So blieb es knapp, und VfB-Sportdirektor Jochen Schneider bemerkte zur Halbzeit: "Das Beste neben dem Wetter hier ist das Ergebnis."
Es wirkte teilweise hilflos, aber: Es wurde besser. Weil die Spanier im Gefühl der Überlegenheit ein bisschen langsamer machten. Weil Babbel "eine gute Ansprache gehalten hat" (Heldt), weil die schwachen Khalid Boulahrouz und Roberto Hilbert durch die jungen Stefano Celozzi und Sebastian Rudy ersetzt wurden - und weil der VfB endlich häufiger und gefährlicher vor dem Tor des FC Sevilla auftauchte. Ein zielgerichtetes und durchdachtes Offensivspiel sieht zwar anders aus, aber man kann ja auch anders zum Erfolg kommen. Zum Beispiel so wie Zdravko Kuzmanovic.
Der Serbe wurde in der 79. Minute von Pawel Pogrebnjak bedient, holte aus, zog ab - und traf ins Schwarze. 1:1 - und plötzlich schien es, als ginge noch mehr. Denn die Spanier waren mittlerweile in Unterzahl, da sich Aldo Duscher verletzt, Trainer Manuel Jimenez aber schon dreimal gewechselt hatte. Der VfB versuchte noch mal alles, der eingewechselte Julian Schieber hätte tatsächlich für diesen so dringend benötigten Befreiungsschlag sorgen können. Arthur Boka flankte, Schieber flog heran, traf die Kugel - doch die flog knapp am Tor vorbei.
Also blieb es beim 1:1. Wie gesagt: Keine Erlösung, aber wieder ein Teilerfolg, der zum einen das Selbstvertrauen stärken kann - und die Chance aufs Achtelfinale in der Königsklasse wahrt. Zwei Siege in Glasgow (24. November) und gegen Urziceni (9. Dezember), und die Roten sind sicher durch. "Wir haben es noch selbst in der Hand", freute sich Heldt.
Eine schöne Vorstellung, aber irgendwie noch ganz weit weg. Mönchengladbach liegt näher. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es in den Borussia-Park, und Heldt weiß: "Wir können uns keine Atempause erlauben."
Die Mannschaft nicht - und auch nicht der Teamchef.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Trainer oder auch Teamchef - das kann ein entspannter Beruf sein. Es kann aber auch das sein, was Markus Babbel gerade erlebt. Wie sehr die Verantwortung für eine Mannschaft auch eine körperliche Belastung sein kann, war beim Teamchef der Roten am Mittwochabend ganz gut zu erkennen. In Sevilla gab Babbel alles.
Der Münchner schritt die Coachingzone ab wie ein Raubtier seinen Käfig, er ruderte mit den Armen, schüttelte den Kopf, und er schrie, als könnte eine gewisse Anzahl an Dezibel für einen Sieg sorgen. Aber so einfach ist Fußball nicht. Vor allem nicht, wenn der Gegner das macht, was er besonders gut kann: seine Überlegenheit ausspielen.
So geschehen in der ersten Halbzeit der Partie in Sevilla. Ein Bemühen konnte man den Jungs von Markus Babbel auch im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan nicht absprechen. Wie eigentlich immer zuletzt. Aber, mein Gott, was bringt das alles, wenn man sich durch eigene Patzer alles zunichte macht? Eine Frage, nach deren Antwort der Teamchef des VfB wohl die komplette erste Halbzeit fahndete. Zwei Konterchancen der Roten zu Beginn, dann war erst mal Ende mit einem Duell auf Augenhöhe. "Wir haben Angsthasenfußball gespielt", sagte VfB-Manager Horst Heldt, was Babbel "unbegreiflich" und "eine Katastrophe" fand. Der FC Sevilla schaltete hoch, zwang den VfB zu Fehlern - und schlug eiskalt zu: Ein feiner Pass von Romaric, ein zweiter von Luis Fabiano, ein cooler Abschluss von Jesus Navas - 1:0. Und es drohte noch schlimmer zu werden. Die Roten liefen nur noch hinterher, doch die Spanier zeigten keine Konsequenz mehr. So blieb es knapp, und VfB-Sportdirektor Jochen Schneider bemerkte zur Halbzeit: "Das Beste neben dem Wetter hier ist das Ergebnis."
Es wirkte teilweise hilflos, aber: Es wurde besser. Weil die Spanier im Gefühl der Überlegenheit ein bisschen langsamer machten. Weil Babbel "eine gute Ansprache gehalten hat" (Heldt), weil die schwachen Khalid Boulahrouz und Roberto Hilbert durch die jungen Stefano Celozzi und Sebastian Rudy ersetzt wurden - und weil der VfB endlich häufiger und gefährlicher vor dem Tor des FC Sevilla auftauchte. Ein zielgerichtetes und durchdachtes Offensivspiel sieht zwar anders aus, aber man kann ja auch anders zum Erfolg kommen. Zum Beispiel so wie Zdravko Kuzmanovic.
Der Serbe wurde in der 79. Minute von Pawel Pogrebnjak bedient, holte aus, zog ab - und traf ins Schwarze. 1:1 - und plötzlich schien es, als ginge noch mehr. Denn die Spanier waren mittlerweile in Unterzahl, da sich Aldo Duscher verletzt, Trainer Manuel Jimenez aber schon dreimal gewechselt hatte. Der VfB versuchte noch mal alles, der eingewechselte Julian Schieber hätte tatsächlich für diesen so dringend benötigten Befreiungsschlag sorgen können. Arthur Boka flankte, Schieber flog heran, traf die Kugel - doch die flog knapp am Tor vorbei.
Also blieb es beim 1:1. Wie gesagt: Keine Erlösung, aber wieder ein Teilerfolg, der zum einen das Selbstvertrauen stärken kann - und die Chance aufs Achtelfinale in der Königsklasse wahrt. Zwei Siege in Glasgow (24. November) und gegen Urziceni (9. Dezember), und die Roten sind sicher durch. "Wir haben es noch selbst in der Hand", freute sich Heldt.
Eine schöne Vorstellung, aber irgendwie noch ganz weit weg. Mönchengladbach liegt näher. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es in den Borussia-Park, und Heldt weiß: "Wir können uns keine Atempause erlauben."
Die Mannschaft nicht - und auch nicht der Teamchef.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Dienstag, 3. November 2009
Champions League: VfB spielt in Sevilla auf Sieg
Markus Babbel will im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/live auf Sky und Sat 1) vor allem eines: Er will das Vertrauen des Vorstandes zurückzahlen. Am liebsten mit drei Punkten. „Jeder sagt, wir müssen Glasgow und Urziceni schlagen, aber ich will auch in Sevilla gewinnen. Wir spielen immer auf Sieg.“
Markus Babbel will im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/live auf Sky und Sat 1) vor allem eines: Er will das Vertrauen des Vorstandes zurückzahlen. Am liebsten mit drei Punkten. "Jeder sagt, wir müssen Glasgow und Urziceni schlagen, aber ich will auch in Sevilla gewinnen. Wir spielen immer auf Sieg."
Das Achtelfinale der Königsklasse haben die Roten noch nicht aus den Augen verloren - auch wenn die Voraussetzungen dafür mit zwei Punkten aus den ersten drei Gruppenspielen schlecht sind. Doch Babbel betont: "Wir haben nach wie vor Chancen zum Weiterkommen. Und das wollen wir mit aller Macht."
Babbels Zuversicht hat drei Gründe:
Die Außenseiterrolle: "Keiner traut uns in der jetzigen Situation etwas zu. Das ist eine Riesenchance."
Sevillas vermeintlicher Übermut: Die Tatsache, dass dem Tabellenführer der Gruppe G (9 Punkte) nur noch ein Punkt zum Weiterkommen fehlt, "ist vielleicht ein Vorteil für uns. Vielleicht schonen sie den einen oder anderen Spieler".
Der Aufwärtstrend nach dem 0:0 gegen den FC Bayern München: "Den müssen wir nun fortsetzen."
Für einen Sieg müssen die Roten allerdings endlich mal wieder ein Tor schießen. Mindestens. Dass Markus Babbel für diese Aufgabe in den zuletzt schwachen Julian Schieber und Pawel Pogrebnjak nur zwei Stürmer zur Verfügung hat, macht die Sache nicht einfacher. Cacau (Muskelfaserriss) und Ciprian Marica (Leistenprobleme) sind nicht mit nach Sevilla geflogen Außerdem fehlen Sami Khedira (Überlastungsreaktion im Fuß), Christian Träsch (Leistenzerrung) und Ricardo Osorio (Muskefaserriss). Babbel muss also improvisieren. Gut möglich, dass er im Mittelfeld wieder auf ein System mit zwei Sechsern umstellt. Er betonte aber: "Wir werden uns nicht verstecken. Es passt nicht zu uns, hinten reinzustehen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Markus Babbel will im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/live auf Sky und Sat 1) vor allem eines: Er will das Vertrauen des Vorstandes zurückzahlen. Am liebsten mit drei Punkten. "Jeder sagt, wir müssen Glasgow und Urziceni schlagen, aber ich will auch in Sevilla gewinnen. Wir spielen immer auf Sieg."
Das Achtelfinale der Königsklasse haben die Roten noch nicht aus den Augen verloren - auch wenn die Voraussetzungen dafür mit zwei Punkten aus den ersten drei Gruppenspielen schlecht sind. Doch Babbel betont: "Wir haben nach wie vor Chancen zum Weiterkommen. Und das wollen wir mit aller Macht."
Babbels Zuversicht hat drei Gründe:
Die Außenseiterrolle: "Keiner traut uns in der jetzigen Situation etwas zu. Das ist eine Riesenchance."
Sevillas vermeintlicher Übermut: Die Tatsache, dass dem Tabellenführer der Gruppe G (9 Punkte) nur noch ein Punkt zum Weiterkommen fehlt, "ist vielleicht ein Vorteil für uns. Vielleicht schonen sie den einen oder anderen Spieler".
Der Aufwärtstrend nach dem 0:0 gegen den FC Bayern München: "Den müssen wir nun fortsetzen."
Für einen Sieg müssen die Roten allerdings endlich mal wieder ein Tor schießen. Mindestens. Dass Markus Babbel für diese Aufgabe in den zuletzt schwachen Julian Schieber und Pawel Pogrebnjak nur zwei Stürmer zur Verfügung hat, macht die Sache nicht einfacher. Cacau (Muskelfaserriss) und Ciprian Marica (Leistenprobleme) sind nicht mit nach Sevilla geflogen Außerdem fehlen Sami Khedira (Überlastungsreaktion im Fuß), Christian Träsch (Leistenzerrung) und Ricardo Osorio (Muskefaserriss). Babbel muss also improvisieren. Gut möglich, dass er im Mittelfeld wieder auf ein System mit zwei Sechsern umstellt. Er betonte aber: "Wir werden uns nicht verstecken. Es passt nicht zu uns, hinten reinzustehen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 2. November 2009
Vagner Love oder doch Jovanovic?
Die Stürmer des VfB treffen viel zu selten. Deshalb wollen die Roten im Winter nachbessern. Prompt rücken zwei alte Bekannte in den Fokus: Vagner Love und Milan Jovanovic. Ihr Vorteil: Ihnen muss keiner erklären, wo das Tor steht.
Die Stürmersuche ist eröffnet. Präsident Erwin Staudt hat eine Verstärkung in der Winterpause in Aussicht gestellt: "Wie es im Moment aussieht, wird das eine ganz wichtige Frage sein." Das kommt beim Teamchef prima an. "Das freut mich natürlich", sagt Markus Babbel, "dass wir handeln können, wenn ein Stürmer zu haben ist, von dem wir überzeugt sind." Womöglich muss der VfB nur ein paar Kontakte auffrischen.
Zum Beispiel den zum Berater von Vagner Love (26): Der Brasilianer, seit Sommer zu Palmeiras ausgeliehen, hat auch für den Tabellenführer seines Heimatlandes in neun Einsätzen vier Treffer erzielt. Ein Wechsel zum VfB scheiterte im Sommer, weil sein Verein ZSKA Moskau mehr als 20 Millionen Euro Ablöse forderte. Für einen Wechsel von Vagner Love spricht weiter viel: Seine Frau will nicht nach Moskau zurück, die Saison in Brasilien endet im Dezember, und Vagner Love hat bereits signalisiert, dass er sich im Januar einen Wechsel nach Europa vorstellen kann. Allerdings müsste ZSKA Moskau seine Forderungen deutlich zurückschrauben.
Auch andere Ex-Kandidaten rücken wieder in den Blickpunkt. Milan Jovanovic (28) hat für Standard Lüttich in zwölf Ligaspielen schon siebenmal getroffen. Klaas-Jan Huntelaar (26) hat von seinen bekannten Qualitäten nichts eingebüßt, allerdings hat er für den AC Mailand in acht Einsätzen noch nicht getroffen. Das Problem: Mit seiner Hinhaltetaktik im Sommer hat Huntelaar den Vfb vergrätzt. Auch Kevin Kuranyi (27) ist wieder im Gespräch. Schalke 04 ist hoch verschuldet, Topverdiener Kuranyi steht angeblich auf der Verkaufsliste, der Vertrag des besten Schalker Torschützen (fünf Tore) läuft aus. Allerdings sehen die VfB-Fans Kuranyi sehr kritisch - das gibt auch dem Verein zu denken.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Kommt jetzt Kuranyi?
Der Job von Markus Babbel ist bis auf weiteres nicht mehr in Gefahr. Aber beim 0:0 des VfB Stuttgart gegen den FC Bayern München offenbarte sich dem Teamchef ein anderes Problem: Der Angriff der Roten ist zurzeit nicht konkurrenzfähig. Jetzt überlegen die VfB-Bosse ernsthaft, ob sie in der Winterpause noch einmal nachlegen.
Im Gespräch sind alte Bekannte: Klaas-Jan Huntelaar, der beim AC Mailand meist auf der Bank sitzt, im Sommer den Roten aber einen Korb gab. Der russische Nationalspieler Roman Pawljutschenko, der bei Tottenham Hotspur nicht zurecht kommt. Milan Jovanovic (Standard Lüttich), der unverändert gern in der Bundesliga spielen würde und sogar Kevin Kuranyi, der angeblich auf der Streichliste des finanziell klammen FC Schalke 04 steht.
Manager Horst Heldt müsste allerdings noch einmal zwischen vier und acht Millionen Euro lockermachen. Und was genau so wichtig ist: Den einen oder anderen Spieler verkaufen.
Von einem Stürmerproblem möchte Markus Babbel allerdings noch nicht reden, stattdessen schwärmte er von den Fans, "die unsere Mannschaft und den Verein toll unterstützen". Er attestierte seiner Elf stolz einen "sensationellen Kampf gegen eine europäische Spitzenmannschaft". Die spielte an diesem Tag zwar eher wie der VfL Bochum, aber wen interessierte das schon nach einem Duell, das in mancherlei Hinsicht den Weg weisen könnte aus dem Kampf gegen den Abstieg und in eine bessere Zukunft.
Wie die aussehen könnte, zeigte die Mannschaft vor allem in den ersten 15 Minuten. Bis dahin hatten die Roten, unterstützt von einem stark verbesserten Alexander Hleb, ihren Gegner couragiert und entschlossen von einer Verlegenheit in die andere gestürzt.
Bayern-Torhüter Hans-Jörg Butt glühten die Fäuste. Dann sank VfB-Rechtsverteidiger Ricardo Osorio mit einem Muskelfaserriss und schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rasen. Danach schien es, als habe die Mannschaft mit dem Mexikaner auf wundersame Weise auch der Mut verlassen.
Wer weiß, was mit dem FC Bayern noch passiert wäre, hätten sich Abwehr und Mittelfeld nicht ein wenig zögerlich auf den Weg nach vorn gemacht, wo die beiden Spitzen Julian Schieber und Ciprian Marica alle Unterstützung dieser Welt nötig hatten. "Uns fehlt vorne noch ein bisschen was, damit wir wieder Tore machen", sagte Thomas Hitzlsperger.
Der Kenner pflichtet bei und hofft auf die Wunderheilung von Cacau. Denn die VfB-Spitzen waren mit dem Toreschießen so überfordert wie gestopfte Enten mit dem Kunstflug. Dass Julian Schieber nur mit links kann, ist in der Bundesliga ein Ding der Unmöglichkeit. Seine Handlungsschnelligkeit ist zudem ausbaufähig. Und zum wiederholten Male über die Torquote von Ciprian Marica zu philosophieren, erscheint in etwa so sinnvoll wie über den Killerinstinkt des Dalai Lama nachzudenken.
Vollends zum Ärgernis wird die Angelegenheit, wenn Marica - umgeben von den Hünen Daniel van Buyten und Holger Badstuber - so hoch angespielt wird, als hätte er die Sprungkraft eines Känguruhs. Erst zehn Minuten vor dem Abpfiff beendete Markus Babbel das Schauspiel und schickte Pawel Pogrebnjak aufs Feld, der den Job um kein Haar besser machte.
Womöglich trifft es sich nicht gut, dass VfB-Manager Horst Heldt den 5, 5 Millionen Euro teuren Russen zuletzt als "keinen guten Einwechselspieler" bezeichnete. Elson dagegen, der flinke Brasilianer, hat das eine oder andere Mal nach seiner Einwechslung das Spiel belebt. Diesmal schmorte er auf der Bank. Teamchef Babbel brachte nach 66 Minuten lieber Timo Gebhart, der nahtlos dort ansetzte, wo er zuletzt aufgehört hatte - blindlings festgerannt in einer Wand aus gegnerischen Spielern.
"Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir uns jetzt nicht alles schönreden", ahnt Markus Babbel, "wir müssen uns Punkt für Punkt da unten rauskämpfen." Aber mit einem Missverständnis von Sturm könnte das schwierig werden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Im Gespräch sind alte Bekannte: Klaas-Jan Huntelaar, der beim AC Mailand meist auf der Bank sitzt, im Sommer den Roten aber einen Korb gab. Der russische Nationalspieler Roman Pawljutschenko, der bei Tottenham Hotspur nicht zurecht kommt. Milan Jovanovic (Standard Lüttich), der unverändert gern in der Bundesliga spielen würde und sogar Kevin Kuranyi, der angeblich auf der Streichliste des finanziell klammen FC Schalke 04 steht.
Manager Horst Heldt müsste allerdings noch einmal zwischen vier und acht Millionen Euro lockermachen. Und was genau so wichtig ist: Den einen oder anderen Spieler verkaufen.
Von einem Stürmerproblem möchte Markus Babbel allerdings noch nicht reden, stattdessen schwärmte er von den Fans, "die unsere Mannschaft und den Verein toll unterstützen". Er attestierte seiner Elf stolz einen "sensationellen Kampf gegen eine europäische Spitzenmannschaft". Die spielte an diesem Tag zwar eher wie der VfL Bochum, aber wen interessierte das schon nach einem Duell, das in mancherlei Hinsicht den Weg weisen könnte aus dem Kampf gegen den Abstieg und in eine bessere Zukunft.
Wie die aussehen könnte, zeigte die Mannschaft vor allem in den ersten 15 Minuten. Bis dahin hatten die Roten, unterstützt von einem stark verbesserten Alexander Hleb, ihren Gegner couragiert und entschlossen von einer Verlegenheit in die andere gestürzt.
Bayern-Torhüter Hans-Jörg Butt glühten die Fäuste. Dann sank VfB-Rechtsverteidiger Ricardo Osorio mit einem Muskelfaserriss und schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rasen. Danach schien es, als habe die Mannschaft mit dem Mexikaner auf wundersame Weise auch der Mut verlassen.
Wer weiß, was mit dem FC Bayern noch passiert wäre, hätten sich Abwehr und Mittelfeld nicht ein wenig zögerlich auf den Weg nach vorn gemacht, wo die beiden Spitzen Julian Schieber und Ciprian Marica alle Unterstützung dieser Welt nötig hatten. "Uns fehlt vorne noch ein bisschen was, damit wir wieder Tore machen", sagte Thomas Hitzlsperger.
Der Kenner pflichtet bei und hofft auf die Wunderheilung von Cacau. Denn die VfB-Spitzen waren mit dem Toreschießen so überfordert wie gestopfte Enten mit dem Kunstflug. Dass Julian Schieber nur mit links kann, ist in der Bundesliga ein Ding der Unmöglichkeit. Seine Handlungsschnelligkeit ist zudem ausbaufähig. Und zum wiederholten Male über die Torquote von Ciprian Marica zu philosophieren, erscheint in etwa so sinnvoll wie über den Killerinstinkt des Dalai Lama nachzudenken.
Vollends zum Ärgernis wird die Angelegenheit, wenn Marica - umgeben von den Hünen Daniel van Buyten und Holger Badstuber - so hoch angespielt wird, als hätte er die Sprungkraft eines Känguruhs. Erst zehn Minuten vor dem Abpfiff beendete Markus Babbel das Schauspiel und schickte Pawel Pogrebnjak aufs Feld, der den Job um kein Haar besser machte.
Womöglich trifft es sich nicht gut, dass VfB-Manager Horst Heldt den 5, 5 Millionen Euro teuren Russen zuletzt als "keinen guten Einwechselspieler" bezeichnete. Elson dagegen, der flinke Brasilianer, hat das eine oder andere Mal nach seiner Einwechslung das Spiel belebt. Diesmal schmorte er auf der Bank. Teamchef Babbel brachte nach 66 Minuten lieber Timo Gebhart, der nahtlos dort ansetzte, wo er zuletzt aufgehört hatte - blindlings festgerannt in einer Wand aus gegnerischen Spielern.
"Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir uns jetzt nicht alles schönreden", ahnt Markus Babbel, "wir müssen uns Punkt für Punkt da unten rauskämpfen." Aber mit einem Missverständnis von Sturm könnte das schwierig werden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
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