Der erhoffte Sieg gelang wieder nicht, doch der VfB Stuttgart hat seine beängstigende Talfahrt zumindest in der Fußball-Bundesliga verlangsamt. Nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Serie ertrotzten die Schwaben in einem niveauarmen Duell zweier Champions-League-Teilnehmer immerhin ein 0:0 gegen Bayern München. Eine Wende zum Besseren ist dies freilich nicht: Der VfB hängt vor dem Rückspiel in der Königsklasse beim FC Sevilla am Mittwoch nach wie vor im Tabellenkeller fest.
Vom vermeintlichen Aufwärtstrend des FC Bayern war wenig zu sehen. Die groß angekündigte Aufholjagd zur Tabellenspitze blieb nach zuletzt zwei Siegen in der Bundesliga im Ansatz stecken. Vier Tage vor dem richtungweisenden Heimspiel in der Champions League am Dienstag gegen Girondins Bordeaux kontrollierten die Münchner, bei denen Mario Gomez von Beginn an zum Einsatz kam, das Spiel - Glanz strahlten sie vor 42.000 Zuschauern aber ebensowenig aus wie große Torgefahr.
Der durchaus bemühte, aber glücklose Gomez, für den Luca Toni zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, wurde von den Anhängern der Stuttgarter bereits bei der Bekanntgabe der Aufstellung mit Pfiffen bedacht. Begeisterten Jubel gab es dagegen, als die Spieler des VfB nach dem Aufwärmen in die Cannstatter Kurve zu den treusten Fans liefen und dort eifrig um Unterstützung warben. Ein offenbar wohl kalkulierter Schulterschluss, der seine Wirkung zunächst nicht verfehlte.
In der Tat begann der VfB, der ohne Cacau und Sami Khedira antreten musste, mit großem Offensivdrang. Christian Träsch (3.) und Julian Schieber (5.) scheiterten mit fulminanten Schüssen aber an Jörg Butt im Münchner Tor. Der Anfangselan der Gastgeber verflog allerdings schnell. Die Bayern nahmen das Tempo aus dem Spiel und gewannen auch durch harten Körpereinsatz die Kontrolle über die von beiden Mannschaften sehr intensiv geführte Begegnung.
Unter dem hohen Einsatz auf beiden Seiten litt allerdings das spielerische Niveau. Torchancen ergaben sich kaum, die Bayern kamen einem Treffer zunächst nur bei einem Weitschuss des guten Anatolij Timoschtschuk (25.) und einem Schuss ans Außennetz von Gomez (43.) nahe. Der VfB, der Ricardo Osorio (14.) und Träsch (66.) während des Spiels verkletzungsbedingt ersetzen musste, machte sich seine guten Ansätze zumeist selbst durch Übereifer und Hektik zunichte. Einen Kopfball des eingewechselten Roberto Hilbert wehrte zudem erneut Butt ab (50.).
Die Münchner wurden erst in der Schlussphase gefährlicher, als Toni den schwachen Miroslav Klose ersetzte (66.). Der Italiener hatte gleich danach zwei gute Szenen (67./70.). Zudem erzielte Toni in der 86. Minute ein Abseitstor. Insgesamt hoben sich bei den Bayern nur Philipp Lahm und Timoschtschuk positiv ab. Beim VfB konnten Matthieu Delpierre und mit Abstrichen Zdravko Kuzmanovic gefallen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 31. Oktober 2009
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Galgenfrist für VfB-Teamchef Babbel
Markus Babbel bleibt beim VfB Stuttgart zumindest bis nächsten Mittwoch im Amt. Der Teamchef betreut die Roten auch im Bundesligaspiel gegen den FC Bayern am Samstag (31. Oktober) und in der Champions League beim FC Sevilla am 4. November.
Am Montag vormittag tagte im Clubheim der Vorstand. Nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth (0:1) berieten Präsident Erwin Staudt, Sportdirektor Horst Heldt und Finanzvorstand Ulrich Ruf die sportliche Situation und kamen zu dem Ergebnis: Der Verein setzt weiter auf Markus Babbel - trotz der sportlichen Talfahrt mit nur zwei Siegen aus den letzten 14 Begegnungen. Der Teamchef war am Vormittag gegen 11 Uhr am Clubgelände erschienen. Am Nachmittag will Horst Heldt zur Entscheidung des Vorstandes Stellung nehmen.
Für Alexander Hleb hat das Pokalspiel in Fürth unangenehme Konsequenzen. Nach seinem Eklat mit Mannschaftsarzt Heiko Striegel verordnete der VfB dem Mittelfeldspieler eine Denkpause. Hleb muss bis auf Weiteres auf der Tribüne Platz nehmen. In Fürth hatte sich der Weißrusse nach dem Schlusspfiff mit Striegel angelegt, der ihn zur Dopingkontrolle bat. Statt der Aufforderung nachzukommen, attackierte Hleb den Arzt. Es kam zu Handgreiflichkeiten im Kabinengang. Ludovic Magnin ging dazwischen und trennte die beiden Streithähne.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Krisensitzung beim VfB Stuttgart
Stuttgart - Die Lage beim VfB Stuttgart spitzt sich zu, Trainer Markus Babbel bangt nach dem Pokaldebakel gegen Greuther Fürth weiter um seinen Job. Auch die Vereinsführung ist sich der misslichen Lage bewusst und hat am Mittwochmorgen eine Krisensitzung einberaumt. Um über weitere Schritte zu beraten, haben sich nach StZ-Informationen VfB-Präsident Erwin Staudt, Finanzvorstand Ulrich Ruf und Teammanager Horst Heldt zusammengesetzt, um über die aktuelle Lage des Vereins zu diskutieren.
In der Krisenrunde wird vor allem ein Thema diskutiert: bekommt Markus Babbel eine weitere Chance und wird er auch am Samstag gegen den FC Bayern München auf der Trainerbank sitzen? Für Horst Heldt ist diese Runde besonders brisant, da er nicht nur über Babbel als Trainer entscheidet, sondern die Entlassung seines Freundes veranlassen könnte. Die Ergebnisse der Vorstandssitzung sollen am Nachmittag bekannt gegeben werden.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
In der Krisenrunde wird vor allem ein Thema diskutiert: bekommt Markus Babbel eine weitere Chance und wird er auch am Samstag gegen den FC Bayern München auf der Trainerbank sitzen? Für Horst Heldt ist diese Runde besonders brisant, da er nicht nur über Babbel als Trainer entscheidet, sondern die Entlassung seines Freundes veranlassen könnte. Die Ergebnisse der Vorstandssitzung sollen am Nachmittag bekannt gegeben werden.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
The Day after: Babbel droht die Entlassung
Stuttgart - Die Verantwortlichen des VfB Stuttgart werden nach der Pokalpleite bei der SpVgg Greuther Fürth nicht mehr wie bisher zur Tagesordnung übergehen. Sie haben die Reißleine bereits in der Hand, und es ist gut möglich, dass sie heute gezogen wird. Einiges deutet auf die Entlassung von Markus Babbel hin. In der vergangenen Saison hat der Teamchef den VfB in die Champions League geführt – und konnte nun nicht verhindern, dass seine Mannschaft in der Bundesliga im Abstiegskampf steckt und im DFB-Pokal am Dienstagabend ausgeschieden ist.
Wenn es denn so kommt, stellt sich die Frage nach dem Nachfolger. Im Fall von Jürgen Klinsmann haben sowohl der ehemalige Bundes- und Bayerntrainer als auch der VfB kein Interesse an einer Zusammenarbeit. In der Bundesliga will Klinsmann nicht mehr arbeiten. Dafür steht Marcel Koller bereit. Doch in Stuttgart ist man nicht davon überzeugt, dass der Schweizer, der zuletzt beim Abstiegskandidaten VfL Bochum entlassen wurde, den Verein aus der Krise führen kann. Keine Option dürfte eine Interimslösung mit Babbels Assistenztrainer Rainer Widmayer sein.
So könnte die Spur ins Ausland führen. Eric Gerets wäre da ein Kandidat, der momentan beim saudi-arabischen Verein Al Hilal Riad unter Vertrag steht. Ein Engagement in der Bundesliga würde den Belgier sicher noch einmal reizen. Der Däne Michael Laudrup, zuletzt Spartak Moskau, ist derzeit ohne Verein. Er hat gerade Atletico Madrid einen Korb gegeben.
Eines ist in diesem Zusammenhang allerdings sicher. Markus Babbel wird seinen Stuhl nicht freiwillig räumen. Aufgeben, das kommt für den Kämpfer, der er auch auf der Trainerbank geblieben ist, nicht in Frage. "Die Situation ist schwierig und nicht angenehm. Ich hoffe, dass der Verein weiter hinter mir steht", sagte Babbel im Anschluss an die Pokalniederlage. Allerdings weiß auch er: "Für mich wird es so langsam eng." Ein Treuebekenntnis von Horst Heldt jedenfalls bekam der VfB-Teamchef am Dienstagebend nicht. "Wir werden uns zusammensetzen und über die Situation nachdenken", sagte der Stuttgarter Manager am Dienstagabend.
Horst Heldt steht somit vor der schwierigsten Aufgabe seiner Stuttgarter Amtszeit. Die Entlassung seines Freundes, der auch noch im selben Haus wohnt, würde ihn schon hart genug treffen. Erschwerend hinzu kommt, dass ein Rauswurf gleichzeitig auch so etwas wie ein Eingeständnis Heldts wäre, die falschen Personalentscheidungen getroffen zu haben. An der fehlerhaften Zusammenstellung des Kaders hat er ganz entscheidend mitgewirkt. Ob dies allerdings dazu führt, dass Babbel auch am Samstag gegen den FC Bayern auf der Bank sitzt, ist fraglich.
Wenn der VfB einen Nachfolger bereits in der Hinterhand hat, wird er wohl handeln. Denn auch die Geduld der Fans, das zeigten am Dienstag die heftigen Diskussionen zwischen den Spielern und ihrem Anhang nach dem Schlusspfiff, scheint aufgebraucht zu sein. Diese Geduld fordert aber der Torwart Jens Lehmann. "Der Vorstand weiß, was er dem Trainer zu verdanken hat. In einer solchen Phase sollte man nicht aus der Not heraus falsche Entscheidungen treffen. Markus Babbel ist ein guter Trainer, der weiß, was er tun muss."
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Wenn es denn so kommt, stellt sich die Frage nach dem Nachfolger. Im Fall von Jürgen Klinsmann haben sowohl der ehemalige Bundes- und Bayerntrainer als auch der VfB kein Interesse an einer Zusammenarbeit. In der Bundesliga will Klinsmann nicht mehr arbeiten. Dafür steht Marcel Koller bereit. Doch in Stuttgart ist man nicht davon überzeugt, dass der Schweizer, der zuletzt beim Abstiegskandidaten VfL Bochum entlassen wurde, den Verein aus der Krise führen kann. Keine Option dürfte eine Interimslösung mit Babbels Assistenztrainer Rainer Widmayer sein.
So könnte die Spur ins Ausland führen. Eric Gerets wäre da ein Kandidat, der momentan beim saudi-arabischen Verein Al Hilal Riad unter Vertrag steht. Ein Engagement in der Bundesliga würde den Belgier sicher noch einmal reizen. Der Däne Michael Laudrup, zuletzt Spartak Moskau, ist derzeit ohne Verein. Er hat gerade Atletico Madrid einen Korb gegeben.
Eines ist in diesem Zusammenhang allerdings sicher. Markus Babbel wird seinen Stuhl nicht freiwillig räumen. Aufgeben, das kommt für den Kämpfer, der er auch auf der Trainerbank geblieben ist, nicht in Frage. "Die Situation ist schwierig und nicht angenehm. Ich hoffe, dass der Verein weiter hinter mir steht", sagte Babbel im Anschluss an die Pokalniederlage. Allerdings weiß auch er: "Für mich wird es so langsam eng." Ein Treuebekenntnis von Horst Heldt jedenfalls bekam der VfB-Teamchef am Dienstagebend nicht. "Wir werden uns zusammensetzen und über die Situation nachdenken", sagte der Stuttgarter Manager am Dienstagabend.
Horst Heldt steht somit vor der schwierigsten Aufgabe seiner Stuttgarter Amtszeit. Die Entlassung seines Freundes, der auch noch im selben Haus wohnt, würde ihn schon hart genug treffen. Erschwerend hinzu kommt, dass ein Rauswurf gleichzeitig auch so etwas wie ein Eingeständnis Heldts wäre, die falschen Personalentscheidungen getroffen zu haben. An der fehlerhaften Zusammenstellung des Kaders hat er ganz entscheidend mitgewirkt. Ob dies allerdings dazu führt, dass Babbel auch am Samstag gegen den FC Bayern auf der Bank sitzt, ist fraglich.
Wenn der VfB einen Nachfolger bereits in der Hinterhand hat, wird er wohl handeln. Denn auch die Geduld der Fans, das zeigten am Dienstag die heftigen Diskussionen zwischen den Spielern und ihrem Anhang nach dem Schlusspfiff, scheint aufgebraucht zu sein. Diese Geduld fordert aber der Torwart Jens Lehmann. "Der Vorstand weiß, was er dem Trainer zu verdanken hat. In einer solchen Phase sollte man nicht aus der Not heraus falsche Entscheidungen treffen. Markus Babbel ist ein guter Trainer, der weiß, was er tun muss."
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Pokal Aus: Bekommt Stuttgart jetzt den Koller?
Das war's - im DFB-Pokal: Der VfB Stuttgart hat sich mit einem 0:1 (0:1) bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth aus dem Wettbewerb verabschiedet. Aber war's das auch für Markus Babbel? Wahrscheinlich schon. Viel deutet darauf hin, dass der Teamchef heute seinen Platz räumen muss - für Marcel Koller? aus Fürth
Die letzten Bilder aus dem Fürther Ronhof waren die eindrücklichsten, die stärksten. Weil sie den 90-minütigen Spielfilm zuvor auf einen Blick wiederspiegelten. Thomas Hitzlsperger, der VfB-Kapitän, vergrub sein Gesicht tief in beide Hände. Julian Schieber sank in die Knie, Roberto Hilbert, Christian Träsch und Arthur Boka saßen oder lagen bewegungslos auf dem Rasen. Matthieu Delpierre stierte regungslos ins Leere. Und Alexander Hleb legte sich vor der Kabine mit Heiko Striegel an. Der Physiotherapeut hatte dem Weißrussen verkündet, er müsse zur Dopingkontrolle, worauf Hleb ihn anbrüllte und um ein Haar handgreiflich geworden wäre - Co-Trainer Rainer Widmayer hielt ihn gerade noch zurück. Szenen eines wieder einmal deprimierenden Abends, den Bernd Nehrig mit dem einzigen Tor in der 32. Minute besiegelt hatte. Ausgerechnet Nehrig, der bis 2007 neun Jahre lang beim VfB gespielt hatte.
Keine Frage: Die Nerven bei den Roten liegen blank. Kein Wunder nach 14 Spielen, in denen nur zwei Siege gelangen, in denen sich der VfB in der Liga von einem Spitzenteam zu einem Abstiegskandidaten gewandelt hat, in denen er in der Champions League enttäuscht hat - und an deren Ende nun das Aus im Pokal-Viertelfinale steht. Markus Babbel war gleich nach dem Schlusspfiff ins Stadioninnere verschwunden. Ein Bild mit Symbolcharakter? Die Geduld der VfB-Strategen mit dem glücklosen Teamchef scheint erschöpft. Wenn nicht alles täuscht, steht Babbel am heutigen Mittwoch der nächste Abgang bevor, sein letzter beim VfB. Kriegt Stuttgart jetzt den Koller?
Marcel Koller, der zuletzt beim VfL Bochum beschäftigt war, steht ante portas, heißt es. So weit mochte Thomas Hitzlsperger noch gar nicht denken. Der Kapitän beschäftigte sich noch mit dem Hier und Heute. "Das ist eine beschissene Situation, wir verlieren so viele Spiele am Stück", knurrte der Mittelfeldspieler und versuchte, Babbel nach Kräften beizustehen: "Was er sagt, kommt bei der Mannschaft an. Nur der letzte Satz kommt vielleicht nicht an: Geht raus und gewinnt!"
Dazu bedarf es, keine neue Einsicht, eines oder mehrerer Treffer. Und um die zu erzielen, sollte man das eine oder andere Mal aufs Tor geschossen haben. Beim VfB dauerste es gestern bis zur 78. Minute, ehe Fürths Keeper Stephan Loboué erstmals eingreifen musste. Ein Armutszeugnis - wie das ganze Auftreten der Mannschaft viele, allzu viele Wünsche offenließ. Nur in den ersten zehn Minuten trumpfte der VfB stark auf. Danach baute er ab, erst unmerklich, dann eklatant - bis die Aktionen beliebig wurden. Beliebige Pässe, beliebige Standards, beliebige Schussversuche. Die Mannschaft, so sehr sie optisch über weite Strecken überlegen wirkte, suchte vergebens die Harmonie.
Erst recht nach dem Rückstand. Arthur Boka ließ sich von Nehrig düpieren, Delpierre drehte sich aus der Schussbahn, Jens Lehmann streckte sich vergebens - 0:1. Das alte Lied: Der VfB war bemüht, der Gegner traf. Und die Roten waren fortan ein geknickter Haufen verunsicherter Einzelkämpfer. Das änderte sich erst in der Schlussphase, als so etwas wie ein Aufbäumen zu spüren war. Der Höhepunkt: Ciprian Marica traf in der 87. Minute nur den Pfosten! "Am Ende hatten wir eine Vielzahl sehr, sehr guter Chancen. Aber im Pokal zählt nur der Erfolg", sagte Markus Babbel. Wie es weitergeht? "Es ist keine angenehme Situation für mich. Aber ich hoffe natürlich, dass ich die Chance bekomme weiterzumachen." Diese Hoffnung ist seit gestern noch geringer geworden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Die letzten Bilder aus dem Fürther Ronhof waren die eindrücklichsten, die stärksten. Weil sie den 90-minütigen Spielfilm zuvor auf einen Blick wiederspiegelten. Thomas Hitzlsperger, der VfB-Kapitän, vergrub sein Gesicht tief in beide Hände. Julian Schieber sank in die Knie, Roberto Hilbert, Christian Träsch und Arthur Boka saßen oder lagen bewegungslos auf dem Rasen. Matthieu Delpierre stierte regungslos ins Leere. Und Alexander Hleb legte sich vor der Kabine mit Heiko Striegel an. Der Physiotherapeut hatte dem Weißrussen verkündet, er müsse zur Dopingkontrolle, worauf Hleb ihn anbrüllte und um ein Haar handgreiflich geworden wäre - Co-Trainer Rainer Widmayer hielt ihn gerade noch zurück. Szenen eines wieder einmal deprimierenden Abends, den Bernd Nehrig mit dem einzigen Tor in der 32. Minute besiegelt hatte. Ausgerechnet Nehrig, der bis 2007 neun Jahre lang beim VfB gespielt hatte.
Keine Frage: Die Nerven bei den Roten liegen blank. Kein Wunder nach 14 Spielen, in denen nur zwei Siege gelangen, in denen sich der VfB in der Liga von einem Spitzenteam zu einem Abstiegskandidaten gewandelt hat, in denen er in der Champions League enttäuscht hat - und an deren Ende nun das Aus im Pokal-Viertelfinale steht. Markus Babbel war gleich nach dem Schlusspfiff ins Stadioninnere verschwunden. Ein Bild mit Symbolcharakter? Die Geduld der VfB-Strategen mit dem glücklosen Teamchef scheint erschöpft. Wenn nicht alles täuscht, steht Babbel am heutigen Mittwoch der nächste Abgang bevor, sein letzter beim VfB. Kriegt Stuttgart jetzt den Koller?
Marcel Koller, der zuletzt beim VfL Bochum beschäftigt war, steht ante portas, heißt es. So weit mochte Thomas Hitzlsperger noch gar nicht denken. Der Kapitän beschäftigte sich noch mit dem Hier und Heute. "Das ist eine beschissene Situation, wir verlieren so viele Spiele am Stück", knurrte der Mittelfeldspieler und versuchte, Babbel nach Kräften beizustehen: "Was er sagt, kommt bei der Mannschaft an. Nur der letzte Satz kommt vielleicht nicht an: Geht raus und gewinnt!"
Dazu bedarf es, keine neue Einsicht, eines oder mehrerer Treffer. Und um die zu erzielen, sollte man das eine oder andere Mal aufs Tor geschossen haben. Beim VfB dauerste es gestern bis zur 78. Minute, ehe Fürths Keeper Stephan Loboué erstmals eingreifen musste. Ein Armutszeugnis - wie das ganze Auftreten der Mannschaft viele, allzu viele Wünsche offenließ. Nur in den ersten zehn Minuten trumpfte der VfB stark auf. Danach baute er ab, erst unmerklich, dann eklatant - bis die Aktionen beliebig wurden. Beliebige Pässe, beliebige Standards, beliebige Schussversuche. Die Mannschaft, so sehr sie optisch über weite Strecken überlegen wirkte, suchte vergebens die Harmonie.
Erst recht nach dem Rückstand. Arthur Boka ließ sich von Nehrig düpieren, Delpierre drehte sich aus der Schussbahn, Jens Lehmann streckte sich vergebens - 0:1. Das alte Lied: Der VfB war bemüht, der Gegner traf. Und die Roten waren fortan ein geknickter Haufen verunsicherter Einzelkämpfer. Das änderte sich erst in der Schlussphase, als so etwas wie ein Aufbäumen zu spüren war. Der Höhepunkt: Ciprian Marica traf in der 87. Minute nur den Pfosten! "Am Ende hatten wir eine Vielzahl sehr, sehr guter Chancen. Aber im Pokal zählt nur der Erfolg", sagte Markus Babbel. Wie es weitergeht? "Es ist keine angenehme Situation für mich. Aber ich hoffe natürlich, dass ich die Chance bekomme weiterzumachen." Diese Hoffnung ist seit gestern noch geringer geworden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Montag, 26. Oktober 2009
Horror !!! Marcel Koller steht bereit
Die Trainerfrage beim VfB spitzt sich zu: Noch eine Niederlage übersteht Markus Babbel kaum. Längst werden mögliche Nachfolger gehandelt, allen voran der Ex-Bochumer Marcel Koller. "Ich will die Spekulationen nicht schüren", sagt der Schweizer.
Natürlich hofft jeder inständig, dass dem VfB im DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Greuther Fürth die Wende gelingt und dass Markus Babbel Teamchef der Roten bleiben kann. Doch was, wenn nicht? Muss dann Markus Babbel gehen? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, sehr groß.
Wer den Umgang von Horst Heldt mit derart brenzligen Situationen kennt, der weiß: Der Manager hat den Notfallplan längst fertig in der Schublade liegen. Und wenn nicht alles täuscht, heißt der neue Mann dann Marcel Koller (49), der am 20. September beim VfL Bochum entlassen wurde. Der Schweizer ist Heldt schon seit längerem als Konzepttrainer aufgefallen, der eine eigene Philosophie von Fußball hat und sie auch umsetzt - selbst gegen alle finanziellen und sportlichen Zwänge in Bochum. Beim VfL jedenfalls rühmen sie Kollers taktische Flexibilität, mit der es ihm gelungen ist, den Verein drei Jahre lang in der Bundesliga zu halten.
"Der VfB hat bisher bei mir nicht angefragt", versicherte der Schweizer im Gespräch mit dieser Zeitung, "und ich finde es grundsätzlich gut, dass Horst Heldt in dieser Situation sich hinter Markus Babbel stellt." Das ändert nichts an Kollers Bereitschaft: "Ich will in Deutschland bleiben und warte auf Angebote." Womöglich muss er gar nicht mehr lange warten.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Natürlich hofft jeder inständig, dass dem VfB im DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Greuther Fürth die Wende gelingt und dass Markus Babbel Teamchef der Roten bleiben kann. Doch was, wenn nicht? Muss dann Markus Babbel gehen? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, sehr groß.
Wer den Umgang von Horst Heldt mit derart brenzligen Situationen kennt, der weiß: Der Manager hat den Notfallplan längst fertig in der Schublade liegen. Und wenn nicht alles täuscht, heißt der neue Mann dann Marcel Koller (49), der am 20. September beim VfL Bochum entlassen wurde. Der Schweizer ist Heldt schon seit längerem als Konzepttrainer aufgefallen, der eine eigene Philosophie von Fußball hat und sie auch umsetzt - selbst gegen alle finanziellen und sportlichen Zwänge in Bochum. Beim VfL jedenfalls rühmen sie Kollers taktische Flexibilität, mit der es ihm gelungen ist, den Verein drei Jahre lang in der Bundesliga zu halten.
"Der VfB hat bisher bei mir nicht angefragt", versicherte der Schweizer im Gespräch mit dieser Zeitung, "und ich finde es grundsätzlich gut, dass Horst Heldt in dieser Situation sich hinter Markus Babbel stellt." Das ändert nichts an Kollers Bereitschaft: "Ich will in Deutschland bleiben und warte auf Angebote." Womöglich muss er gar nicht mehr lange warten.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sonntag, 25. Oktober 2009
Absturz aus der Achterbahn
Markus Babbel träumte vom Titel, schaffte die Champions League - jetzt kämpft er gegen den Abstieg. In seiner kurzen Karriere hat Stuttgarts Teamchef schon alle Facetten des Jobs durch, nur eine nicht: die Entlassung. Aber die steht womöglich kurz bevor.
Der Cannstatter Wasen, das Stuttgarter Volksfest, ist seit 14 Tagen vorbei. Für Markus Babbel ist es allerdings so, als hätte man die Achterbahn noch stehen lassen. Damit kurvt er jetzt durch die Saison - und ist nach dem 0:1 in Hannover ganz unten angekommen.
Der Teamchef des VfB Stuttgart hat innerhalb weniger Monate im Schnelldurchlauf serviert bekommen, was ein Trainerleben alles so ausmacht. Titeltraum, Champions League, Abstiegskampf - fehlt nur noch der Rausschmiss, um den Erfahrungsschatz komplett zu machen. Aber auch der ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Die Geschichte des VfB Stuttgart in dieser Spielzeit ist eine, die man in den Seminaren lehren sollte, die Babbel so eifrig in den vergangenen Wochen besucht hat, um seinen Trainerschein zu machen. Lehrmeister ist die Ligapraxis.
Punkt eins auf dem Stundenplan: Der Wechsel-Unsinn. Der VfB Stuttgart und Mario Gomez, das war immer wie das ZDF und Thomas Gottschalk, oder wie neuerdings angeblich Westerwelle und Seehofer - eine großartige Freundschaft, Duzkumpel, von dem der eine weiß, was der andere tut. So hätte das wahrscheinlich noch Jahre gehen können. Aber das verbietet ein vermeintlicher Automatismus in der Liga, nach dem ein Spieler irgendwann glauben gemacht wird, dass man woanders immer noch mehr erreichen kann. Noch mehr Geld kassiert. Und noch berühmter wird. Gomez hat für diesen Glauben alles aufgegeben, seine Selbstsicherheit, die vertrauten Laufwege seiner Mitspieler, die Geborgenheit im Heimatverein. Wo er doch aus der Nationalelf wissen müsste, wie schwer es ist, auf ungewohntem Terrain gewohnte Leistung zu bringen.
Mario Gomez und der VfB - das ist ein Schulbeispiel, dass so etwas vermeintlich Altmodisches wie Vereinstreue auch 2009 manchmal das beste Rezept sein könnte. Dass sich viele Top-Teams innerhalb von zwei Jahren mittlerweile komplett auswechseln und Kontinuität in ihrer Erwerbsbiografie für viele Profis überhaupt kein Thema mehr ist, ist normal geworden. Zuweilen fällt das allen Beteiligten aber auch mal auf die Füße, im Fall Gomez hat keine Seite profitiert: Der Stürmer wird langsam zum Bayern-Wichniarek, und der VfB hat keinen Tormacher mehr. Dass der FC Bayern 30 Millionen Euro, Stand Herbst 2009, in den Sand gesetzt hat, ist noch das Verschmerzenswerte an der ganzen Angelegenheit.
Punkt zwei: Der Torwart sollte Rückhalt einer Mannschaft sein. Alle Mannschaftsteile des VfB sind zurzeit Baustellen. Der eingekaufte Gomez-Ersatz Pawel Pogrebnijak, einst Torjäger bei Zenit St. Petersburg, findet wenig Bindung (siehe Punkt eins). Heimkehrer Aleksandar Hleb kann die Rolle des Hoffnungsträgers nicht ausfüllen - und plötzlich fällt den Ersten ein, dass er auch beim FC Barcelona über die Rolle des Reservisten nie hinauskam (vergleiche ebenfalls Punkt eins).
In der Abwehr haben Verletzungen und Umstellungen das bewährte Personal verunsichert. Dahinter steht ein Tormann, der schon in der Vorsaison ein Sicherheitsrisiko war - was die zuverlässigen Vorderleute Delpierre und Tasci aber noch auffingen. Jens Lehmann heißt dieser Torwart, und heute muss man sagen, dass dieser ein Karriere-Ende in Würde verpasst hat. Eine große Karriere, wie sie nur wenige aktuelle Bundesliga-Spieler vorweisen können. Aber Vergangenheit. Jetzt kann der Mann, dessen Persönlichkeit gegen Selbstkritik immun ist, dem Verein nur schaden und kaum noch nutzen. Einer, der sich für unfehlbar hält und selbst immer wieder Fehler macht, ist für ein Team - das weiß jeder mittelmäßig begabte Personalberater - Gift. Herr Babbel, schreiben Sie mit!
Punkt drei auf dem Stundenplan: Der Fluch des Erfolgs. Der VfB wird von seinem Erfolg aus der Vorsaison heimgesucht. Die Champions League, dieses Goldene Kalb, dem alle ambitionierten Clubs hinterher laufen, wird für die Mannschaft zum Depressivum. Wieder einmal. Genau wie 2007, als der Meister Stuttgart in der europäischen Eliteklasse eine Pleite nach der anderen kassierte und sich diese Negativerlebnisse wie Mehltau auf die Leistungen in der Liga legte.
Die Champions League tut keinem der deutschen Clubs zurzeit gut: Auch Wolfsburg und der FC Bayern ziehen aus den europäischen Auftritten keine Motivation, aber für einen Verein wie den VfB, der sich, ohne recht zu wissen, wie ihm geschieht, in den Hartz-IV-Regionen der Ligatabelle wiederfindet, wird so etwas dramatisch.
Dies alles sind Umstände, die man dem jungen Teamchef kaum zum Vorwurf machen kann. Die Krise hat Babbel kalt erwischt, sie kam zunächst schleichend, plötzlich ist sie überlebensgroß da. Was man Babbel aber schon anlasten muss: Er erweckt überhaupt nicht den Eindruck, als könne er die Stimmung wenden. Babbel hat am Donnerstag eine siebzehnminütige Rede gehalten, die Boulevardpresse hat offenbar mitgestoppt. Es war eine von diesen Ansprachen, die gerne als Brand- oder Wutrede tituliert werden - und was folgte war ein 0:1 in Hannover. Wenn Brandreden nichts mehr bringen, dann ist Feuer unterm Dach. Jeder weiß, wie das ausgeht.
Was üblicherweise folgt, heißt auf dem Stundenplan: die Rolle des Feuerwehrmannes am Beispiel des Trainerwechsels im modernen Fußball.
Bundesliga-Kommentar von Peter Ahrens (spiegel.de)
Der Cannstatter Wasen, das Stuttgarter Volksfest, ist seit 14 Tagen vorbei. Für Markus Babbel ist es allerdings so, als hätte man die Achterbahn noch stehen lassen. Damit kurvt er jetzt durch die Saison - und ist nach dem 0:1 in Hannover ganz unten angekommen.
Der Teamchef des VfB Stuttgart hat innerhalb weniger Monate im Schnelldurchlauf serviert bekommen, was ein Trainerleben alles so ausmacht. Titeltraum, Champions League, Abstiegskampf - fehlt nur noch der Rausschmiss, um den Erfahrungsschatz komplett zu machen. Aber auch der ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Die Geschichte des VfB Stuttgart in dieser Spielzeit ist eine, die man in den Seminaren lehren sollte, die Babbel so eifrig in den vergangenen Wochen besucht hat, um seinen Trainerschein zu machen. Lehrmeister ist die Ligapraxis.
Punkt eins auf dem Stundenplan: Der Wechsel-Unsinn. Der VfB Stuttgart und Mario Gomez, das war immer wie das ZDF und Thomas Gottschalk, oder wie neuerdings angeblich Westerwelle und Seehofer - eine großartige Freundschaft, Duzkumpel, von dem der eine weiß, was der andere tut. So hätte das wahrscheinlich noch Jahre gehen können. Aber das verbietet ein vermeintlicher Automatismus in der Liga, nach dem ein Spieler irgendwann glauben gemacht wird, dass man woanders immer noch mehr erreichen kann. Noch mehr Geld kassiert. Und noch berühmter wird. Gomez hat für diesen Glauben alles aufgegeben, seine Selbstsicherheit, die vertrauten Laufwege seiner Mitspieler, die Geborgenheit im Heimatverein. Wo er doch aus der Nationalelf wissen müsste, wie schwer es ist, auf ungewohntem Terrain gewohnte Leistung zu bringen.
Mario Gomez und der VfB - das ist ein Schulbeispiel, dass so etwas vermeintlich Altmodisches wie Vereinstreue auch 2009 manchmal das beste Rezept sein könnte. Dass sich viele Top-Teams innerhalb von zwei Jahren mittlerweile komplett auswechseln und Kontinuität in ihrer Erwerbsbiografie für viele Profis überhaupt kein Thema mehr ist, ist normal geworden. Zuweilen fällt das allen Beteiligten aber auch mal auf die Füße, im Fall Gomez hat keine Seite profitiert: Der Stürmer wird langsam zum Bayern-Wichniarek, und der VfB hat keinen Tormacher mehr. Dass der FC Bayern 30 Millionen Euro, Stand Herbst 2009, in den Sand gesetzt hat, ist noch das Verschmerzenswerte an der ganzen Angelegenheit.
Punkt zwei: Der Torwart sollte Rückhalt einer Mannschaft sein. Alle Mannschaftsteile des VfB sind zurzeit Baustellen. Der eingekaufte Gomez-Ersatz Pawel Pogrebnijak, einst Torjäger bei Zenit St. Petersburg, findet wenig Bindung (siehe Punkt eins). Heimkehrer Aleksandar Hleb kann die Rolle des Hoffnungsträgers nicht ausfüllen - und plötzlich fällt den Ersten ein, dass er auch beim FC Barcelona über die Rolle des Reservisten nie hinauskam (vergleiche ebenfalls Punkt eins).
In der Abwehr haben Verletzungen und Umstellungen das bewährte Personal verunsichert. Dahinter steht ein Tormann, der schon in der Vorsaison ein Sicherheitsrisiko war - was die zuverlässigen Vorderleute Delpierre und Tasci aber noch auffingen. Jens Lehmann heißt dieser Torwart, und heute muss man sagen, dass dieser ein Karriere-Ende in Würde verpasst hat. Eine große Karriere, wie sie nur wenige aktuelle Bundesliga-Spieler vorweisen können. Aber Vergangenheit. Jetzt kann der Mann, dessen Persönlichkeit gegen Selbstkritik immun ist, dem Verein nur schaden und kaum noch nutzen. Einer, der sich für unfehlbar hält und selbst immer wieder Fehler macht, ist für ein Team - das weiß jeder mittelmäßig begabte Personalberater - Gift. Herr Babbel, schreiben Sie mit!
Punkt drei auf dem Stundenplan: Der Fluch des Erfolgs. Der VfB wird von seinem Erfolg aus der Vorsaison heimgesucht. Die Champions League, dieses Goldene Kalb, dem alle ambitionierten Clubs hinterher laufen, wird für die Mannschaft zum Depressivum. Wieder einmal. Genau wie 2007, als der Meister Stuttgart in der europäischen Eliteklasse eine Pleite nach der anderen kassierte und sich diese Negativerlebnisse wie Mehltau auf die Leistungen in der Liga legte.
Die Champions League tut keinem der deutschen Clubs zurzeit gut: Auch Wolfsburg und der FC Bayern ziehen aus den europäischen Auftritten keine Motivation, aber für einen Verein wie den VfB, der sich, ohne recht zu wissen, wie ihm geschieht, in den Hartz-IV-Regionen der Ligatabelle wiederfindet, wird so etwas dramatisch.
Dies alles sind Umstände, die man dem jungen Teamchef kaum zum Vorwurf machen kann. Die Krise hat Babbel kalt erwischt, sie kam zunächst schleichend, plötzlich ist sie überlebensgroß da. Was man Babbel aber schon anlasten muss: Er erweckt überhaupt nicht den Eindruck, als könne er die Stimmung wenden. Babbel hat am Donnerstag eine siebzehnminütige Rede gehalten, die Boulevardpresse hat offenbar mitgestoppt. Es war eine von diesen Ansprachen, die gerne als Brand- oder Wutrede tituliert werden - und was folgte war ein 0:1 in Hannover. Wenn Brandreden nichts mehr bringen, dann ist Feuer unterm Dach. Jeder weiß, wie das ausgeht.
Was üblicherweise folgt, heißt auf dem Stundenplan: die Rolle des Feuerwehrmannes am Beispiel des Trainerwechsels im modernen Fußball.
Bundesliga-Kommentar von Peter Ahrens (spiegel.de)
Heldt: "Es gibt keine Trainerdiskussion"
Die Lage ist prekär, die Mannschaft frustriert und die Negativserie alarmierend - doch die Verantwortlichen des VfB Stuttgart halten immer noch an Teamchef Markus Babbel fest.
"Es gibt keine Trainerdiskussion. Markus Babbel wird auch am Dienstag im DFB-Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth auf unserer Bank sitzen", sagte Manager Horst Heldt nach dem 0:1 (0:1) bei Hannover 96.
Nach ihrer vierten Pflichtspiel-Pleite in Folge taumeln die Schwaben in Richtung der Abstiegsränge. Sollte im Pokal gegen den Zweitligisten die erhoffte Wende erneut ausbleiben, dürfte die Geduld der Kluboberen aber endgültig aufgebraucht sein.
"Wir benötigen jetzt endlich Ergebnisse. Es fällt sehr schwer, nach vier Niederlagen in Folge von einem Aufwärtstrend zu reden", sagte Heldt und widersprach Babbel damit öffentlich. Wenige Minuten zuvor hatte Babbel noch erklärt: "Die Mannschaft war bissiger und hat alles für den Sieg getan. Es ist wichtig, dass der Trend nach oben geht."
Wer mit seiner Einschätzung über Entwicklungen und Tendenzen am Ende richtig liegt, scheint jedoch fast unerheblich. Auch gegen Hannover stand der VfB am Ende mit leeren Händen da. Spielerisch überlegen, aber zu selten wirklich zwingend hatten sich die Stuttgarter bei den Niedersachsen präsentiert.
Eine große Portion Pech tat dann ihr Übriges. 96-Stürmer Didier Ya Konan stand beim Tor des Tages im Abseits (30.), Elson (59.) und VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger (73.) trafen auf der Gegenseite nur Aluminium. "Es passt momentan einfach alles in unsere Situation. Bis auf das Gegentor haben wir in der Defensive nichts zugelassen", sagte Babbel, und Torhüter Jens Lehmann ergänzte: "Es wäre schön, mal wieder zu gewinnen. Das Schicksal ist momentan einfach nicht auf unserer Seite."
Anschließend haderte der ehemalige Nationalkeeper mit Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken), dem Zeitspiel des Gegners sowie einem Balljungen, der ihn bei der Herausgabe der Kugel genarrt und die Partie somit weiter verzögert hatte.
"Die Balljungen spielen auf Zeit, die Gegner fallen hin und man denkt, sie seien schwer verletzt. Kurz darauf kommen sie dann aber topfit wieder zurück ins Spiel. Wenn der Schiedsrichter so etwas toleriert, kann man nichts machen", motzte Lehmann, verabschiedete sich übellaunig in den Bus und hatte sich immer noch nicht wegen des Balljungen beruhigt: "Jetzt gehe ich nach Hause und muss meine Kinder erziehen, damit wenigstens die korrekt werden."
Hannovers Coach Andreas Bergmann war nach den Aussagen des Keepers angefressen. "Wenn Herr Lehmann meint, dass die Aktion eines zwölfjährigen Balljungen spielentscheidend ist, habe ich dafür kein Verständnis. Stuttgart hat gut gespielt, aber sie haben ihre Chancen nicht genutzt", sagte Bergmann. "Wir sind sehr froh, dass wir in unserer Situation drei Punkte eingefahren haben. Jetzt hoffe ich, dass wir so weitermachen und sich die Lage bei uns entspannt."
Solch eine Hoffnung hat vor seinem ganz persönlichen "Pokal-Endspiel" auch Babbel. "Uns fehlt einfach das Fortune. Ich kann nur mit der Mannschaft so weiterarbeiten und hoffe, dass sie sich im Pokal das Selbstvertrauen zurückholt", sagte der 37-Jährige: "Die Niederlage war bitter, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
"Es gibt keine Trainerdiskussion. Markus Babbel wird auch am Dienstag im DFB-Pokal bei der SpVgg Greuther Fürth auf unserer Bank sitzen", sagte Manager Horst Heldt nach dem 0:1 (0:1) bei Hannover 96.
Nach ihrer vierten Pflichtspiel-Pleite in Folge taumeln die Schwaben in Richtung der Abstiegsränge. Sollte im Pokal gegen den Zweitligisten die erhoffte Wende erneut ausbleiben, dürfte die Geduld der Kluboberen aber endgültig aufgebraucht sein.
"Wir benötigen jetzt endlich Ergebnisse. Es fällt sehr schwer, nach vier Niederlagen in Folge von einem Aufwärtstrend zu reden", sagte Heldt und widersprach Babbel damit öffentlich. Wenige Minuten zuvor hatte Babbel noch erklärt: "Die Mannschaft war bissiger und hat alles für den Sieg getan. Es ist wichtig, dass der Trend nach oben geht."
Wer mit seiner Einschätzung über Entwicklungen und Tendenzen am Ende richtig liegt, scheint jedoch fast unerheblich. Auch gegen Hannover stand der VfB am Ende mit leeren Händen da. Spielerisch überlegen, aber zu selten wirklich zwingend hatten sich die Stuttgarter bei den Niedersachsen präsentiert.
Eine große Portion Pech tat dann ihr Übriges. 96-Stürmer Didier Ya Konan stand beim Tor des Tages im Abseits (30.), Elson (59.) und VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger (73.) trafen auf der Gegenseite nur Aluminium. "Es passt momentan einfach alles in unsere Situation. Bis auf das Gegentor haben wir in der Defensive nichts zugelassen", sagte Babbel, und Torhüter Jens Lehmann ergänzte: "Es wäre schön, mal wieder zu gewinnen. Das Schicksal ist momentan einfach nicht auf unserer Seite."
Anschließend haderte der ehemalige Nationalkeeper mit Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken), dem Zeitspiel des Gegners sowie einem Balljungen, der ihn bei der Herausgabe der Kugel genarrt und die Partie somit weiter verzögert hatte.
"Die Balljungen spielen auf Zeit, die Gegner fallen hin und man denkt, sie seien schwer verletzt. Kurz darauf kommen sie dann aber topfit wieder zurück ins Spiel. Wenn der Schiedsrichter so etwas toleriert, kann man nichts machen", motzte Lehmann, verabschiedete sich übellaunig in den Bus und hatte sich immer noch nicht wegen des Balljungen beruhigt: "Jetzt gehe ich nach Hause und muss meine Kinder erziehen, damit wenigstens die korrekt werden."
Hannovers Coach Andreas Bergmann war nach den Aussagen des Keepers angefressen. "Wenn Herr Lehmann meint, dass die Aktion eines zwölfjährigen Balljungen spielentscheidend ist, habe ich dafür kein Verständnis. Stuttgart hat gut gespielt, aber sie haben ihre Chancen nicht genutzt", sagte Bergmann. "Wir sind sehr froh, dass wir in unserer Situation drei Punkte eingefahren haben. Jetzt hoffe ich, dass wir so weitermachen und sich die Lage bei uns entspannt."
Solch eine Hoffnung hat vor seinem ganz persönlichen "Pokal-Endspiel" auch Babbel. "Uns fehlt einfach das Fortune. Ich kann nur mit der Mannschaft so weiterarbeiten und hoffe, dass sie sich im Pokal das Selbstvertrauen zurückholt", sagte der 37-Jährige: "Die Niederlage war bitter, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 24. Oktober 2009
Jetzt wird es ernst! VfB bleibt im Tabellenkeller
Trotz aller Treueschwüre von Aufsichtsrat und Vorstand wird die Luft für Trainer Markus Babbel beim VfB Stuttgart immer dünner. Die Schwaben verloren bei Hannover 96 0:1 (0:1) und taumeln nach der vierten Pflichtspiel-Niederlage in Folge weiter Richtung Abstiegszone.
Hannover schob sich durch den zweiten Heimsieg nacheinander vorerst ins gesicherte Tabellenmittelfeld der Fußball-Bundesliga vor. Vor 34.423 Zuschauern in Hannovers WM-Arena war Didier Ya Konan mit seinem dritten Saisontor (30. Minute) der Matchwinner für die Platzherren.
Trotz der jüngsten Negativserie kamen die Stuttgarter besser in die Partie und zeigten die bessere Spielanlage. Allerdings mangelte es dem VfB im Aufbau an Tempo und der letzten Konsequenz, sodass zwingende Chancen im ersten Durchgang Mangelware blieben. Zwar kamen die Schwaben weitaus öfter zum Abschluss als die blassen Gastgeber, sein ganzes Können musste 96-Schlussmann Florian Fromlowitz bei Möglichkeiten von Thomas Hitzlsperger (8. und 28.) sowie Julian Schieber (24. und 36.) jedoch nicht einmal abrufen.
Babbel hatte seine Anfangself gegenüber der 1:3-Niederlage gegen den FC Sevilla unter der Woche in der Champions League auf drei Positionen verändert. Neben Hitzlsperger rückten Elson und Matthieu Delpierre in die Startformation. Cacau und Sami Khedira mussten verletzungsbedingt passen. Khalid Boulahrouz blieb auf der Bank.
Vor dem Rückstand köpfte Nationalspieler Serdar Tasci den Ball dem heranstürmenden Arnold Bruggink unglücklich in den Lauf. Der Niederländer passte in die Mitte, wo Ya Konan nur noch einschieben musste. Allerdings stand der Ivorer bei seinem Treffer unbemerkt vom Schiedsrichtergespann um Guido Winkmann (Kerken) im Abseits.
Vor und nach dem Führungstor war den von großen Verletzungssorgen geplagten Hannoveranern in der ersten Halbzeit kaum eine Offensivaktion gelungen. Nach dem Seitenwechsel waren die Niedersachsen zunächst die etwas aktivere Mannschaft. Stuttgart versuchte weiterhin, sich vornehmlich mit spielerischen Mitteln aus seiner prekären Situation zu befreien. Das ganz große kämpferische Aufbäumen war nicht zu erkennen. Dennoch kam der VfB nach 59 Minten zu seiner bis dahin besten Chance. Elson traf aber nur den Pfosten des 96-Tores. Auch Hitzlsperger hatte mit einem Aluminiumtreffer Pech (73.).
Bei den Platzherren waren Hanno Balisch und Christian Schulz die stärksten Akteure. Im VfB-Trikot wussten am ehesten noch Arthur Boka und der bemühte Schieber zu überzeugen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Hannover schob sich durch den zweiten Heimsieg nacheinander vorerst ins gesicherte Tabellenmittelfeld der Fußball-Bundesliga vor. Vor 34.423 Zuschauern in Hannovers WM-Arena war Didier Ya Konan mit seinem dritten Saisontor (30. Minute) der Matchwinner für die Platzherren.
Trotz der jüngsten Negativserie kamen die Stuttgarter besser in die Partie und zeigten die bessere Spielanlage. Allerdings mangelte es dem VfB im Aufbau an Tempo und der letzten Konsequenz, sodass zwingende Chancen im ersten Durchgang Mangelware blieben. Zwar kamen die Schwaben weitaus öfter zum Abschluss als die blassen Gastgeber, sein ganzes Können musste 96-Schlussmann Florian Fromlowitz bei Möglichkeiten von Thomas Hitzlsperger (8. und 28.) sowie Julian Schieber (24. und 36.) jedoch nicht einmal abrufen.
Babbel hatte seine Anfangself gegenüber der 1:3-Niederlage gegen den FC Sevilla unter der Woche in der Champions League auf drei Positionen verändert. Neben Hitzlsperger rückten Elson und Matthieu Delpierre in die Startformation. Cacau und Sami Khedira mussten verletzungsbedingt passen. Khalid Boulahrouz blieb auf der Bank.
Vor dem Rückstand köpfte Nationalspieler Serdar Tasci den Ball dem heranstürmenden Arnold Bruggink unglücklich in den Lauf. Der Niederländer passte in die Mitte, wo Ya Konan nur noch einschieben musste. Allerdings stand der Ivorer bei seinem Treffer unbemerkt vom Schiedsrichtergespann um Guido Winkmann (Kerken) im Abseits.
Vor und nach dem Führungstor war den von großen Verletzungssorgen geplagten Hannoveranern in der ersten Halbzeit kaum eine Offensivaktion gelungen. Nach dem Seitenwechsel waren die Niedersachsen zunächst die etwas aktivere Mannschaft. Stuttgart versuchte weiterhin, sich vornehmlich mit spielerischen Mitteln aus seiner prekären Situation zu befreien. Das ganz große kämpferische Aufbäumen war nicht zu erkennen. Dennoch kam der VfB nach 59 Minten zu seiner bis dahin besten Chance. Elson traf aber nur den Pfosten des 96-Tores. Auch Hitzlsperger hatte mit einem Aluminiumtreffer Pech (73.).
Bei den Platzherren waren Hanno Balisch und Christian Schulz die stärksten Akteure. Im VfB-Trikot wussten am ehesten noch Arthur Boka und der bemühte Schieber zu überzeugen.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Back to the Roots: Babbel hätte den Tor-ero gerne zurück
Für Träumereien ist der Zeitpunkt ungünstig. Nur Fakten und Ergebnisse zählen in der heiklen Situation des VfB Stuttgart. Sonst wird die Luft für Teamchef Markus Babbel noch dünner. Und alle Treueschwüre von VfB-Manager Horst Heldt („Es gibt kein Ultimatum“) in der Trainerfrage sind mit einem Mal keinen Pfifferling mehr wert. Das weiß Babbel. Deshalb sei es „wichtig, dass wir endlich die Kurve kriegen“. Am besten durch einen überzeugenden Sieg am Samstag (15.30 Uhr/Liga Total und Sky) in Hannover.
Doch dazu sollten die Roten - vor allem die Stürmer - wieder einmal ins Tor treffen. Der VfB sollte einen "Zielspieler" haben, wie sich Schalke-Coach Felix Magath zuletzt ausdrückte. Einen wie Mario Gomez. Der hätte aus den vielen Chancen im Spiel gegen den FC Sevilla in der Champions League wohl zwei Tore gemacht.
Träumereien. Schön und gut. Aber selbst Markus Babbel erliegt dem Charme dieser Vorstellungen, den Stürmer zur Rückrunde zurückzuholen. Denn von einem Leihgeschäft würden alle Seiten profitieren. Bayern-Trainer Louis van Gaal, der Gomez nie haben wollte. Der Stürmer selbst. Und schließlich der VfB. "Ich würde nicht nein sagen", erklärt Babbel und spielt den Ball sofort an den Manager weiter: "Also Horst, streng dich an!"
Doch Heldt lächelt nur milde. Er glaubt nicht daran, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. "Ausgeschlossen", sagt er barsch und würgt die Diskussion ab. Also muss Babbel weiter improvisieren: "Ich habe zwar immer gesagt, dass Mario schwer zu ersetzen ist", sagt er, "aber das bringt uns in dieser Situation nicht weiter. Jetzt müssen wir das Ganze eben als Mannschaft auffangen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Doch dazu sollten die Roten - vor allem die Stürmer - wieder einmal ins Tor treffen. Der VfB sollte einen "Zielspieler" haben, wie sich Schalke-Coach Felix Magath zuletzt ausdrückte. Einen wie Mario Gomez. Der hätte aus den vielen Chancen im Spiel gegen den FC Sevilla in der Champions League wohl zwei Tore gemacht.
Träumereien. Schön und gut. Aber selbst Markus Babbel erliegt dem Charme dieser Vorstellungen, den Stürmer zur Rückrunde zurückzuholen. Denn von einem Leihgeschäft würden alle Seiten profitieren. Bayern-Trainer Louis van Gaal, der Gomez nie haben wollte. Der Stürmer selbst. Und schließlich der VfB. "Ich würde nicht nein sagen", erklärt Babbel und spielt den Ball sofort an den Manager weiter: "Also Horst, streng dich an!"
Doch Heldt lächelt nur milde. Er glaubt nicht daran, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. "Ausgeschlossen", sagt er barsch und würgt die Diskussion ab. Also muss Babbel weiter improvisieren: "Ich habe zwar immer gesagt, dass Mario schwer zu ersetzen ist", sagt er, "aber das bringt uns in dieser Situation nicht weiter. Jetzt müssen wir das Ganze eben als Mannschaft auffangen."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Osorio hat genug vom VfB
Seine Zeit beim VfB Stuttgart scheint abzulaufen. Nein, es ist nicht die Rede vom Trainer, sondern die von Ricardo Osorio. Der Mexikaner, der 2006 ins Ländle gewechselt ist, hat genug von seinem Reservistendasein und erwägt einen Wechsel. Sein Vertrag läuft ohnehin am Ende der Saison aus. Allerdings hat der 29-Jährige just gegen den FC Sevilla den Sprung zurück in die Startaufstellung geschafft - nach sieben Monaten.
"Ich habe eine gute Chance bekommen, mich in der Champions League zu zeigen. Aber ich bin nicht mehr 20 und möchte regelmäßig spielen", sagte der Verteidiger nach der Partie am späten Dienstagabend gegen den FC Sevilla, als der VfB zwar gut spielte, aber die nächste Niederlage (1:3) einstecken musste. Der 29-Jährige möchte nicht in sein Heimatland Mexiko zurückkehren, sondern in Europa bleiben. "Vielleicht gehe ich nach Italien, vielleicht nach Spanien, das muss ich sehen", sagte Osorio.
Als der Mexikaner 2006, gemeinsam mit seinem Landsmann Pavel Pardo, zu den Schwaben kam, war er schnell Stammkraft und absolvierte im Meisterjahr 27 Ligapartien (kicker-Durchschnittsnote: 3,48). In den folgenden Jahren sank er in der Gunst und seine Einsätze wurden weniger. Insgesamt bestritt Osorio 66 Bundesligaspiele (1 Tor, 5 Assists) für die Stuttgarter, bis er zuletzt nur noch Zuschauer war. In den vergangenen Monaten hatten stets Christian Träsch oder Neuzugang Stefano Celozzi den Vorzug auf der rechten Abwehrseite erhalten. Aber beide patzten zuletzt, so dass der erfahrene Mexikaner nun erstmals nach der 4:0-Niederlage in Bremen am 15. März wieder in der Startelf stand.
Ein Neuanfang? Eher nicht. Es bleibt wohl nur noch die Frage, ob er den Verein bereits zur Winterpause verlassen wird oder erst im kommenden Sommer.
Quelle: http://www.kicker.de
"Ich habe eine gute Chance bekommen, mich in der Champions League zu zeigen. Aber ich bin nicht mehr 20 und möchte regelmäßig spielen", sagte der Verteidiger nach der Partie am späten Dienstagabend gegen den FC Sevilla, als der VfB zwar gut spielte, aber die nächste Niederlage (1:3) einstecken musste. Der 29-Jährige möchte nicht in sein Heimatland Mexiko zurückkehren, sondern in Europa bleiben. "Vielleicht gehe ich nach Italien, vielleicht nach Spanien, das muss ich sehen", sagte Osorio.
Als der Mexikaner 2006, gemeinsam mit seinem Landsmann Pavel Pardo, zu den Schwaben kam, war er schnell Stammkraft und absolvierte im Meisterjahr 27 Ligapartien (kicker-Durchschnittsnote: 3,48). In den folgenden Jahren sank er in der Gunst und seine Einsätze wurden weniger. Insgesamt bestritt Osorio 66 Bundesligaspiele (1 Tor, 5 Assists) für die Stuttgarter, bis er zuletzt nur noch Zuschauer war. In den vergangenen Monaten hatten stets Christian Träsch oder Neuzugang Stefano Celozzi den Vorzug auf der rechten Abwehrseite erhalten. Aber beide patzten zuletzt, so dass der erfahrene Mexikaner nun erstmals nach der 4:0-Niederlage in Bremen am 15. März wieder in der Startelf stand.
Ein Neuanfang? Eher nicht. Es bleibt wohl nur noch die Frage, ob er den Verein bereits zur Winterpause verlassen wird oder erst im kommenden Sommer.
Quelle: http://www.kicker.de
Champions League: Weiterer Nackenschlag für VfB
Sebastien Squillaci (23./72.) und Jesus Navas (55.) versetzten dem VfB, der in der Bundesliga nach dem schwächsten Start seit der Abstiegssaison 1974/75 nur 13. ist, mit ihren Toren einen weiteren Nackenschlag. Dem eingewechselten Elson gelang lediglich noch der späte Anschlusstreffer (74.). Mit nur zwei Punkten hat Stuttgart vor der Rückserie in der Champions League, die am 4. November mit der Partie in Sevilla beginnt, eine denkbar schlechte Ausgangsposition, um sein Ziel K.o.-Runde doch noch zu erreichen.
Vor 37.500 Fans in der nicht ausverkauften Mercedes-Benz-Arena hatte sich Babbel gegen den Dritten der Primera Division erneut für eine Raute im Mittelfeld mit Christian Träsch als "Sechser" anstelle seines Kapitäns Thomas Hitzlsperger entschieden. Der ein oder andere zuletzt schwache Profi bekam eine Pause. So ersetzte Ricardo Osorio bei seinem ersten Pflichtspiel in dieser Saison Rechtsverteidiger Stefano Celozzi, links spielte Arthur Boka für Ludovic Magnin und im Sturm war Julian Schieber für Babbel die bessere Alternative zu Pawel Pogrebnjak.
Im 4-4-2-System fühlte sich Babbels Elf eine Halbzeit lang sehr wohl. Das lag besonders am endlich besser aufgelegten Regisseur Alex Hleb. Zwar trennte sich der Weißrusse mitunter zu spät vom Ball, mit klugen Pässen setzte er die Spitzen aber immer wieder gut ein - wie bei der ersten Chance, die jedoch Cacau freistehend in die Arme von Gäste-Keeper Javi Varas schlenzte. Einem Tor von Zdravko Kuzmanovic versagte der gute Schiedsrichter Pieter Vink (Niederlande) dann die Anerkennung, weil Schieber im Abseits Varas die Sicht versperrte.
Der VfB mühte sich weiter, doch wie beim 1:2 gegen Schalke 04 am Samstag brachten zwei individuelle Fehler Stuttgart um den Lohn: Hleb ließ Adriano nach einer Ecke von links flanken, in der Mitte bewachte Khalid Boulahrouz Gegenspieler Squillaci nicht eng genug - und der köpfte bei der ersten guten Chance der Gäste gleich ein.
Zunächst schien Stuttgart den Rückstand gut wegzustecken, bald aber war der anfängliche Schwung verflogen. Zwar erarbeiteten sich Hleb, Kuzmanovic und Schieber noch Möglichkeiten gegen defensivere Spanier, der Ausgleich wollte aber nicht fallen. Sevilla leistete sich dann sogar den Luxus, seinen Starstürmer Luis Fabiano für den defensiveren Aldo Duscher aus dem Spiel zu nehmen.
Dennoch erhöhte der zweimalige UEFA-Cup-Sieger Sevilla bald auf 2:0. Torhüter Jens Lehmann konnte eine Flanke von Diego Perotti nur abklatschen und Navas vollstreckte aus fünf Metern. Nun war vom VfB kaum mehr ein Aufbäumen zu erkennen, stattdessen drängte Sevilla auf das dritte Tor. Zunächst vertändelte Frederic Kanoute noch gegen den gut reagierenden Lehmann, doch wenig später machte Squillaci erneut per Kopf alles klar, wenngleich er bei seinem zweiten Treffer im Abseits stand.
Kurz zuvor hatte Babbel Hitzlsperger, Pogrebnjak und Elson in die Partie gebracht. Das wurde immerhin mit dem Freistoßtor von Elson belohnt - am dringend benötigten Punktgewinn war der VfB aber trotz zweier Chancen durch Schieber und Tasci in der Schlussphase zu keiner Phase dran.
Beim VfB erreichten nach guten Beginn allenfalls noch Osorio und Boka gute Form, Sevilla hatte seine Besten in den Torschützen Navas und Squillaci.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Dienstag, 20. Oktober 2009
Champions-League: Babbels erstes Spiel auf Bewährung
Stuttgart - Markus Babbel möchte, dass der VfB Stuttgart am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen den FC Sevilla befreit aufspielt - dabei ist der Druck riesig. Auch für den Teamchef.
Es geht um das Spiel gegen den verdammt starken FC Sevilla, und Markus Babbel erhofft sich "eine Leistung wie gegen Schalke". Denn da habe seine Mannschaft schließlich die "Grundtugenden des Fußballs" gezeigt. Also: laufen, kämpfen, alles geben. Zur Erinnerung: Das reichte gegen den FC Schalke zu einem 1:2.
Am Dienstag heißt der Gegner FC Sevilla - und der gehört zur europäischen Oberklasse. Mit laufen, kämpfen, alles geben kann man da sicher eine Weile ordentlich mithalten - dann muss aber mehr kommen. Deshalb ist es ganz beruhigend zu hören, dass die Spieler von sich selbst ein wenig mehr fordern als nur die Wiederholung des Pflichtprogramms gegen Schalke.
"Wir müssen einen Schritt weiterkommen", sagt Khalid Boulahrouz, überlegt kurz und ergänzt: "Oder sogar zwei." Auch Zdravko Kuzmanovic fordert "50 Prozent mehr Leistung".
Sonst steht auch der Trainer auf der Kippe. Ohne Zählbares gegen Sevill und am Samstag in Hannover ist der Club wohl zum Handeln gezwungen. Doch damit, versichert Babbel, beschäftige er sich aber keineswegs: "Ich kann doch nicht von den Spielern Leidenschaft verlangen, und ich mache mir einen Kopf wegen meines Jobs." Was ihn zuversichtlich macht, ist einerseits "mein Gefühl, dass die Mannschaft alles abrufen wird". Andererseits könnte die Spielstärke des Gegners sogar eine Chance sein für die Roten. "Es kommt eine Mannschaft, die nach vorne spielt", sagt Babbel, "das ist gut." Statt Stefano Celozzi wird wohl Ricardo Osorio hinten rechts spielen, an der taktischen Ausrichtung wird Babbel aber vermutlich nichts ändern - wie sonst könnte sich sein Team endlich einspielen?
Quelle: www.stuttgarter-nachrichten.de
Es geht um das Spiel gegen den verdammt starken FC Sevilla, und Markus Babbel erhofft sich "eine Leistung wie gegen Schalke". Denn da habe seine Mannschaft schließlich die "Grundtugenden des Fußballs" gezeigt. Also: laufen, kämpfen, alles geben. Zur Erinnerung: Das reichte gegen den FC Schalke zu einem 1:2.
Am Dienstag heißt der Gegner FC Sevilla - und der gehört zur europäischen Oberklasse. Mit laufen, kämpfen, alles geben kann man da sicher eine Weile ordentlich mithalten - dann muss aber mehr kommen. Deshalb ist es ganz beruhigend zu hören, dass die Spieler von sich selbst ein wenig mehr fordern als nur die Wiederholung des Pflichtprogramms gegen Schalke.
"Wir müssen einen Schritt weiterkommen", sagt Khalid Boulahrouz, überlegt kurz und ergänzt: "Oder sogar zwei." Auch Zdravko Kuzmanovic fordert "50 Prozent mehr Leistung".
Sonst steht auch der Trainer auf der Kippe. Ohne Zählbares gegen Sevill und am Samstag in Hannover ist der Club wohl zum Handeln gezwungen. Doch damit, versichert Babbel, beschäftige er sich aber keineswegs: "Ich kann doch nicht von den Spielern Leidenschaft verlangen, und ich mache mir einen Kopf wegen meines Jobs." Was ihn zuversichtlich macht, ist einerseits "mein Gefühl, dass die Mannschaft alles abrufen wird". Andererseits könnte die Spielstärke des Gegners sogar eine Chance sein für die Roten. "Es kommt eine Mannschaft, die nach vorne spielt", sagt Babbel, "das ist gut." Statt Stefano Celozzi wird wohl Ricardo Osorio hinten rechts spielen, an der taktischen Ausrichtung wird Babbel aber vermutlich nichts ändern - wie sonst könnte sich sein Team endlich einspielen?
Quelle: www.stuttgarter-nachrichten.de
Samstag, 17. Oktober 2009
VfB - Schalke 04: Kuranyi genehmigt Stuttgart nur drei Minuten Hoffnung
Obwohl leicht verbessert, hat der VfB Stuttgart das dritte Heimspiel in Folge verloren. Auch Lieblingsgast Schalke nahm die Punkte aus dem Schwabenland mit, zum vierten Mal erst überhaupt. Weder der Systemwechsel noch die sechsfache Rotation brachten die Trendwende bei der Babbel-Elf, Schalke spielte einfach überlegter und selbstbewusster - und ist jetzt fest etabliert in der Spitzengruppe.
Stuttgarts Teamchef Markus Babbel setzte - wie im Vorfeld vermutet - auf eine Mittelfeldraute und auf sechs Neue gegenüber dem 0:2 gegen Werder Bremen. Kapitän Hitzlsperger musste wie schon am 6. Spieltag aussetzen, Kuzmanovic erhielt den Vorzug und spielte halbrechts. Außerdem war Hoffnungsträger Hleb zurück und übernahm die "Zehner"-Position, Träsch bekam im defensiven Mittelfeld eine Chance. Walch und Hilbert (erkältet) blieben draußen. In der Viererkette begannen die genesenen Tasci - als Ersatzkapitän - und Magnin für Delpierre (Adduktorenprobleme) und Boka, im Angriff Pogrebnyak für Schieber.
Felix Magath konnte auf Schalker Seite Mineiro nach dessen Knieverletzung wieder aufbieten. Der Brasilianer spielte vor der Abwehr, Zambrano (erschöpft nach den Länderspielen) saß auf der Bank, Rafinha rückte in die Viererkette. Und Rakitic durfte sich im Vergleich zum 2:0 gegen Frankfurt anstelle von Kenia hinter den Spitzen versuchen.
Entschlossen und beweglich wie selten in den zurückliegenden Wochen ging der VfB vor ausverkaufter Baustelle ins Spiel, auch wenn längst nicht alles klappte. Weil auf der anderen Seite Schalke nicht zu tief stand und bei Ballgewinnen sofort den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich eine sehr muntere Partie mit gutem Tempo.
Die Führung gelang den Gästen - es war eine symptomatische Aktion für die Saison beider Seiten: Schalke schaltete wieder schnell um, Rafinha flankte in den Sechzehner. Dort stand Celozzi, schon gegen Bremen ein großer Unsicherheitsfaktor und früh ausgewechselt, eigentlich genau richtig, legte dann aber Rakitic die Kugel vor! Der Kroate netzte aus kurzer Distanz problemlos ein (24.). Auch in der Folge wirkte das Schalker Spiel deutlich durchdachter, der VfB war bemüht, aber ohne Selbstvertrauen und Sicherheit.
Es ging hin und her, mit klaren Chancen taten sich beide Teams aber schwer. Cacau schoss einmal aus der Distanz knapp vorbei (26.), dann scheiterte er aus spitzem Winkel an Neuer (32.); auf der anderen Seite köpfte Farfan nach Kuranyis schöner Vorarbeit aus bester Position klar drüber (39.). Letztlich ging die 1:0-Pausenführung für reifere Knappen in Ordnung, Stuttgarts Spiel war zunehmend von Fehlern durchtränkt.
Abgeschrieben hatte der VfB die Partie noch nicht, nach dem Seitenwechsel entwickelten die Schwaben tatsächlich einmal über eine längere Zeitspanne hinweg Druck. Cacau prüfte Neuer (56.), eine Minute später schloss Kuzmanovic eine starke Kombination freistehend zu ungenau ab. Der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft - bis die Stuttgarter, inzwischen mit Schieber für den völlig enttäuschenden Pogrebnyak, wieder in ihr umständliches Spiel zurückfielen.
Doch der Ausgleich fiel trotzdem: Schieber lief im Mittelfeld Zambrano davon und hatte dann im Sechzehner auch noch das Auge für Cacau, der sicher einschob (73.). Die Erlösung für den deutschen Nationalspieler (1. Saisontor) und den VfB - allein, sie währte nur drei Minuten: Dann ging es nach langer Zeit mal wieder schnell bei den Gästen, Rafinha steckte auf Kuranyi durch, und der behielt aus abseitsverdächtiger Position mithilfe des Pfostens die Nerven - 1:2. Farfan hätte nach Traum-Doppelpass mit Kenia wenig später fast schon alles klar gemacht, Lehmann reagierte reflexartig. Doch es reichte auch so, in der hektischen Nachspielzeit rettete sich Königsblau ins Ziel.
Der Druck wird zunehmend erdrückend in Stuttgart. Am Dienstag muss man sich nun auch noch um die Champions League kümmern, wo es auch gar nicht rund läuft - der FC Sevilla kommt. In der Liga kann dann am Samstag in Hannover der nächste Anlauf zur Trendwende genommen werden. Schalke, das mit einer abgeklärten Leistung den vierten Auswärtssieg einfuhr und sich nun im Spitzentrio eingenistet hat, empfängt tags darauf den HSV zum Topspiel.
Quelle: www.kicker.de
Stuttgarts Teamchef Markus Babbel setzte - wie im Vorfeld vermutet - auf eine Mittelfeldraute und auf sechs Neue gegenüber dem 0:2 gegen Werder Bremen. Kapitän Hitzlsperger musste wie schon am 6. Spieltag aussetzen, Kuzmanovic erhielt den Vorzug und spielte halbrechts. Außerdem war Hoffnungsträger Hleb zurück und übernahm die "Zehner"-Position, Träsch bekam im defensiven Mittelfeld eine Chance. Walch und Hilbert (erkältet) blieben draußen. In der Viererkette begannen die genesenen Tasci - als Ersatzkapitän - und Magnin für Delpierre (Adduktorenprobleme) und Boka, im Angriff Pogrebnyak für Schieber.
Felix Magath konnte auf Schalker Seite Mineiro nach dessen Knieverletzung wieder aufbieten. Der Brasilianer spielte vor der Abwehr, Zambrano (erschöpft nach den Länderspielen) saß auf der Bank, Rafinha rückte in die Viererkette. Und Rakitic durfte sich im Vergleich zum 2:0 gegen Frankfurt anstelle von Kenia hinter den Spitzen versuchen.
Entschlossen und beweglich wie selten in den zurückliegenden Wochen ging der VfB vor ausverkaufter Baustelle ins Spiel, auch wenn längst nicht alles klappte. Weil auf der anderen Seite Schalke nicht zu tief stand und bei Ballgewinnen sofort den Weg nach vorne suchte, entwickelte sich eine sehr muntere Partie mit gutem Tempo.
Die Führung gelang den Gästen - es war eine symptomatische Aktion für die Saison beider Seiten: Schalke schaltete wieder schnell um, Rafinha flankte in den Sechzehner. Dort stand Celozzi, schon gegen Bremen ein großer Unsicherheitsfaktor und früh ausgewechselt, eigentlich genau richtig, legte dann aber Rakitic die Kugel vor! Der Kroate netzte aus kurzer Distanz problemlos ein (24.). Auch in der Folge wirkte das Schalker Spiel deutlich durchdachter, der VfB war bemüht, aber ohne Selbstvertrauen und Sicherheit.
Es ging hin und her, mit klaren Chancen taten sich beide Teams aber schwer. Cacau schoss einmal aus der Distanz knapp vorbei (26.), dann scheiterte er aus spitzem Winkel an Neuer (32.); auf der anderen Seite köpfte Farfan nach Kuranyis schöner Vorarbeit aus bester Position klar drüber (39.). Letztlich ging die 1:0-Pausenführung für reifere Knappen in Ordnung, Stuttgarts Spiel war zunehmend von Fehlern durchtränkt.
Abgeschrieben hatte der VfB die Partie noch nicht, nach dem Seitenwechsel entwickelten die Schwaben tatsächlich einmal über eine längere Zeitspanne hinweg Druck. Cacau prüfte Neuer (56.), eine Minute später schloss Kuzmanovic eine starke Kombination freistehend zu ungenau ab. Der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft - bis die Stuttgarter, inzwischen mit Schieber für den völlig enttäuschenden Pogrebnyak, wieder in ihr umständliches Spiel zurückfielen.
Doch der Ausgleich fiel trotzdem: Schieber lief im Mittelfeld Zambrano davon und hatte dann im Sechzehner auch noch das Auge für Cacau, der sicher einschob (73.). Die Erlösung für den deutschen Nationalspieler (1. Saisontor) und den VfB - allein, sie währte nur drei Minuten: Dann ging es nach langer Zeit mal wieder schnell bei den Gästen, Rafinha steckte auf Kuranyi durch, und der behielt aus abseitsverdächtiger Position mithilfe des Pfostens die Nerven - 1:2. Farfan hätte nach Traum-Doppelpass mit Kenia wenig später fast schon alles klar gemacht, Lehmann reagierte reflexartig. Doch es reichte auch so, in der hektischen Nachspielzeit rettete sich Königsblau ins Ziel.
Der Druck wird zunehmend erdrückend in Stuttgart. Am Dienstag muss man sich nun auch noch um die Champions League kümmern, wo es auch gar nicht rund läuft - der FC Sevilla kommt. In der Liga kann dann am Samstag in Hannover der nächste Anlauf zur Trendwende genommen werden. Schalke, das mit einer abgeklärten Leistung den vierten Auswärtssieg einfuhr und sich nun im Spitzentrio eingenistet hat, empfängt tags darauf den HSV zum Topspiel.
Quelle: www.kicker.de
Montag, 12. Oktober 2009
Babbel schwänzt Trainerlehrgang
Teamchef Markus Babbel vom VfB Stuttgart wird auch in dieser Woche nicht am Trainerlehrgang in Köln teilnehmen. Horst Heldt, der Sportdirektor des schwäbischen Bundesligisten, hatte sich darauf mit Frank Wormuth, dem Leiter der Trainerausbildung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), verständigt. Dies bestätigte ein VfB-Sprecher am Montag.
Schon in der vergangenen Woche war Babbel trotz der Länderspielreisen zahlreicher Profis in Stuttgart geblieben, um den Rest der Mannschaft auf das schwere Heimspiel gegen Schalke 04 an diesem Samstag vorzubereiten. Der kriselnde VfB steht nach überwiegend schwachen Leistungen in dieser Saison nur auf dem 13. Tabellenplatz und muss gegen die Elf seines ehemaligen Trainers Felix Magath unbedingt gewinnen, um nicht noch tiefer in die Abstiegszone zu geraten.
Entsprechend der Ausbildungsrichtlinien muss Babbel mindestens 80 Prozent der Unterrichtseinheiten besucht haben, um zur Trainerprüfung im kommenden März zugelassen zu werden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Schon in der vergangenen Woche war Babbel trotz der Länderspielreisen zahlreicher Profis in Stuttgart geblieben, um den Rest der Mannschaft auf das schwere Heimspiel gegen Schalke 04 an diesem Samstag vorzubereiten. Der kriselnde VfB steht nach überwiegend schwachen Leistungen in dieser Saison nur auf dem 13. Tabellenplatz und muss gegen die Elf seines ehemaligen Trainers Felix Magath unbedingt gewinnen, um nicht noch tiefer in die Abstiegszone zu geraten.
Entsprechend der Ausbildungsrichtlinien muss Babbel mindestens 80 Prozent der Unterrichtseinheiten besucht haben, um zur Trainerprüfung im kommenden März zugelassen zu werden.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Babbel und Heldt erhöhen den Druck
Stuttgart - Die Profis des VfB Stuttgart müssen sich auf anstrengende Zeiten einstellen. Während der Krise erwarten sowohl Teamchef Markus Babbel als auch Manager Horst Heldt mehr als sonst. In der Woche nach der 0:2-Heimpleite gegen Bremen mussten sie an drei Tagen zweimal zum Training erscheinen. So soll es weitergehen. "Im Spiel gegen Bremen konnten die Jungs nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten.
Sie waren vor allem gedanklich immer einen Tick zu langsam. Jetzt müssen wir so trainieren, dass das nicht noch einmal vorkommt", sagt Babbel, der dafür extra den DFB-Trainerlehrgang in Köln geschwänzt hatte. Der Druck auf die Profis wächst.
Auch Manager Horst Heldt hat am vergangenen Wochenende erneut die Einstellung seiner Mannschaft kritisiert. "Derzeit gibt es bei uns unterschiedliche Interessen, nicht jeder stellt mehr seine persönlichen Interessen hinter die des Vereins beziehungsweise des Teams", bemängelte er.
Zumindest die Spieler, die während der Länderspielpause in Stuttgart weilen, scheinen den Ernst der Lage mittlerweile erkannt zu haben. "Die Jungs, die hier sind, haben richtig gut trainiert. Sehr konzentriert, in einem sehr hohen Umfang", bestätigt Babbel, der in der vergangenen Woche auf elf National- sowie vier angeschlagene Spieler verzichten musste - und trotzdem wieder Spaß an seiner Arbeit hatte. "Die Mannschaft zieht hervorragend mit. Das bestätigt mich", betont er: "Ich bin nach wie vor von dem überzeugt, was ich tue."
Und deshalb wäre es ihm auch am liebsten, er könnte auch diese Woche mit seinem Team verbringen und müsste nicht wieder zum Trainerlehrgang reisen. Nach StN-Informationen ist Horst Heldt mit Trainerausbilder Frank Wormuth in Kontakt und versucht, den VfB-Teamchef auch für diese Woche von der Schulung zu befreien.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Sie waren vor allem gedanklich immer einen Tick zu langsam. Jetzt müssen wir so trainieren, dass das nicht noch einmal vorkommt", sagt Babbel, der dafür extra den DFB-Trainerlehrgang in Köln geschwänzt hatte. Der Druck auf die Profis wächst.
Auch Manager Horst Heldt hat am vergangenen Wochenende erneut die Einstellung seiner Mannschaft kritisiert. "Derzeit gibt es bei uns unterschiedliche Interessen, nicht jeder stellt mehr seine persönlichen Interessen hinter die des Vereins beziehungsweise des Teams", bemängelte er.
Zumindest die Spieler, die während der Länderspielpause in Stuttgart weilen, scheinen den Ernst der Lage mittlerweile erkannt zu haben. "Die Jungs, die hier sind, haben richtig gut trainiert. Sehr konzentriert, in einem sehr hohen Umfang", bestätigt Babbel, der in der vergangenen Woche auf elf National- sowie vier angeschlagene Spieler verzichten musste - und trotzdem wieder Spaß an seiner Arbeit hatte. "Die Mannschaft zieht hervorragend mit. Das bestätigt mich", betont er: "Ich bin nach wie vor von dem überzeugt, was ich tue."
Und deshalb wäre es ihm auch am liebsten, er könnte auch diese Woche mit seinem Team verbringen und müsste nicht wieder zum Trainerlehrgang reisen. Nach StN-Informationen ist Horst Heldt mit Trainerausbilder Frank Wormuth in Kontakt und versucht, den VfB-Teamchef auch für diese Woche von der Schulung zu befreien.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Freitag, 9. Oktober 2009
Neues System, neue Impulse
Die Strategen beim VfB Stuttgart sind sich einig: Es muss etwas passieren. Andernfalls ist die Trendwende nicht zu schaffen. Die Mannschaft braucht ein Signal für einen Neustart. Das alte System - mit einer flachen Vier im Mittelfeld - hat ausgedient. Sehr wahrscheinlich stellt Markus Babbel auf eine Rauten-Formation um.
Schweren Herzens, wie es auf dem Wasen heißt. Schließlich hatte seine Abkehr von der Raute, wie sie sein Vorgänger Armin Veh lange erfolgreich praktizierte, durchschlagende Wirkung. Aber oft bringt alleine der Wechsel neue Impulse, neue Reize für eine Mannschaft. Genau darin liegt die Chance. Aber auch das Risiko. So groß die Verlockung ist, das Neue zu wagen, es gibt auch heikle Fragen:
1. Reicht die Zeit, um nach der Länderspiele-Pause die Raute einzustudieren?
2. Hat Babbel für die neue Grundordnung auch das passende Personal?
3. Und was passiert mit dem formschwachen Kapitän Thomas Hitzlsperger?
Drei zentrale Fragen, die die sportliche Führung der Roten fast täglich diskutiert. Ein mögliches Ergebnis: Die bisherige Doppel-Sechs Sami Khedira/Thomas Hitzlsperger könnte schneller als gedacht ein Fall für die historische Abteilung der Roten werden. Und damit auch die flache Vier. Ganz unabhängig davon, dass die Mannschaft gegen Schalke neue Impulse braucht. Und die kann ein neues System durchaus fördern.
DIE FLACHE VIER: In der Grundformation der flachen Vier gibt es zwei defensive Mittelfeldspieler (die Doppel-Sechs), die vor der Abwehr stehen. Die Positionen 8 und 7 besetzen die Flügel. Halbpositionen gibt es ebensowenig wie einen Zehner.
DIE RAUTE: Vor der Abwehr steht mit der Nummer 6 nur ein defensiver Mittelfeldspieler. Er sollte Pässe durchs Zentrum verhindern und den offensiven Mittelfeldspieler des Gegners ausschalten. Hinter den beiden Spitzen gibt es mit der Nummer 10 eine offensive Anspielstation, einen Spielmacher. Die anderen beiden Positionen besetzen die Halbpositionen im Mittelfeld.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Schweren Herzens, wie es auf dem Wasen heißt. Schließlich hatte seine Abkehr von der Raute, wie sie sein Vorgänger Armin Veh lange erfolgreich praktizierte, durchschlagende Wirkung. Aber oft bringt alleine der Wechsel neue Impulse, neue Reize für eine Mannschaft. Genau darin liegt die Chance. Aber auch das Risiko. So groß die Verlockung ist, das Neue zu wagen, es gibt auch heikle Fragen:
1. Reicht die Zeit, um nach der Länderspiele-Pause die Raute einzustudieren?
2. Hat Babbel für die neue Grundordnung auch das passende Personal?
3. Und was passiert mit dem formschwachen Kapitän Thomas Hitzlsperger?
Drei zentrale Fragen, die die sportliche Führung der Roten fast täglich diskutiert. Ein mögliches Ergebnis: Die bisherige Doppel-Sechs Sami Khedira/Thomas Hitzlsperger könnte schneller als gedacht ein Fall für die historische Abteilung der Roten werden. Und damit auch die flache Vier. Ganz unabhängig davon, dass die Mannschaft gegen Schalke neue Impulse braucht. Und die kann ein neues System durchaus fördern.
DIE FLACHE VIER: In der Grundformation der flachen Vier gibt es zwei defensive Mittelfeldspieler (die Doppel-Sechs), die vor der Abwehr stehen. Die Positionen 8 und 7 besetzen die Flügel. Halbpositionen gibt es ebensowenig wie einen Zehner.
DIE RAUTE: Vor der Abwehr steht mit der Nummer 6 nur ein defensiver Mittelfeldspieler. Er sollte Pässe durchs Zentrum verhindern und den offensiven Mittelfeldspieler des Gegners ausschalten. Hinter den beiden Spitzen gibt es mit der Nummer 10 eine offensive Anspielstation, einen Spielmacher. Die anderen beiden Positionen besetzen die Halbpositionen im Mittelfeld.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Magnin: "Jeder muss sich hinterfragen"
Der VfB steckt in der Krise, und Teamchef Markus Babbel hat die Nationalspieler in die Pflicht genommen - also auch Ludovic Magnin. "Alle sind gefordert", entgegnet der Schweizer, der keine Alibis gelten lassen will: "Wir haben versagt."
In seine Kritik bezieht der Verteidiger alle ein: Spieler, Trainer, Umfeld. Kleine Fehler seien in allen Bereichen gemacht worden, besonders aber sucht er die Schuld bei sich und seinen Kollegen. Magnin gibt zu: Nach dem erfolgreichen Ende der vergangenen Saison haben sich einige zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht.
"Wir haben es in den vergangenen Monaten durch einen enormen Kraftakt noch in die Champions League geschafft. Wir haben wirklich das Letzte gegeben und waren erfolgreich. Dann kam der Urlaub - und diese Anspannung ist erst mal abgefallen, jeder wollte durchatmen, jeder hat den Urlaub genossen." Danach habe das Team den Zeitpunkt verpasst, an dem es wieder galt, richtig hart zu arbeiten. "Das ist sehr ärgerlich", sagt Magnin, "und es zeigt, dass wir noch viel lernen müssen, um eine große Mannschaft zu werden."
Die teilweise Abwesenheit von Teamchef Markus Babbel wegen dessen Ausbildung zum Fußballlehrer sieht Magnin dagegen nicht als Problem. "Ich habe ihn selten nach Köln fahren sehen", sagt er, "und seine Assistenten machen auch richtig gute Arbeit. Dieses Alibi wollen wir Spieler gar nicht hören."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
In seine Kritik bezieht der Verteidiger alle ein: Spieler, Trainer, Umfeld. Kleine Fehler seien in allen Bereichen gemacht worden, besonders aber sucht er die Schuld bei sich und seinen Kollegen. Magnin gibt zu: Nach dem erfolgreichen Ende der vergangenen Saison haben sich einige zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht.
"Wir haben es in den vergangenen Monaten durch einen enormen Kraftakt noch in die Champions League geschafft. Wir haben wirklich das Letzte gegeben und waren erfolgreich. Dann kam der Urlaub - und diese Anspannung ist erst mal abgefallen, jeder wollte durchatmen, jeder hat den Urlaub genossen." Danach habe das Team den Zeitpunkt verpasst, an dem es wieder galt, richtig hart zu arbeiten. "Das ist sehr ärgerlich", sagt Magnin, "und es zeigt, dass wir noch viel lernen müssen, um eine große Mannschaft zu werden."
Die teilweise Abwesenheit von Teamchef Markus Babbel wegen dessen Ausbildung zum Fußballlehrer sieht Magnin dagegen nicht als Problem. "Ich habe ihn selten nach Köln fahren sehen", sagt er, "und seine Assistenten machen auch richtig gute Arbeit. Dieses Alibi wollen wir Spieler gar nicht hören."
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Das Projekt Babbel ist gescheitert !
Es hätte auch der Dirigent des Musikvereins aus Weil im Schönbuch sein können, der mit gebotener Skepsis den Klängen seiner Kapelle lauscht. Dabei war es Markus Babbel, der im schwarzen Anzug und roter Weste, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, mit zweifelnder Miene die Seitenlinie abschritt. Wäre die Niederlage gegen Bremen in Metern zu messen, dann hätte der VfB-Teamchef bis nach Hedelfingen gehen müssen - oder weiter.
Denn es war eine dieser Niederlagen, die mehr hinterließ als ein 0:2 auf der Videotafel und den Ärger über drei vergebene Punkte. Die 40.000 Enttäuschten trotteten mit dem beschwerlichen Eindruck aus der Mercedes-Benz-Arena, dass der VfB Stuttgart wieder eingeholt wird von seiner alten Krankheit, wonach auf kurze Phasen des Hochs das Tief so unweigerlich folgt wie der Regen auf die Sonne.
Und wer die Helden bei ihrer Arbeit sah, der dachte an furchtbar schlechte Kopien von Cacau, Khedira, Delpierre, Hilbert oder Hitzlsperger. Was muss passieren, dass eine Mannschaft, die noch im Mai dieses Jahres um den Titel mitspielen konnte, auftritt wie ein Haufen mutloser Delinquenten beim Gang aufs Schafott?
Die Antwort hat viele Facetten. Eine davon ist, dass der VfB Stuttgart den alten Fehler machte, den Erfolg als das eigentliche Ziel seiner Arbeit nicht über alles zu stellen. Sie nahmen Rücksicht auf die Gefühlslage der Fans, die Markus Babbel verehrten. Sie waren dem Teamchef dankbar für eine Aufholjagd, die dem VfB in die Champions Leaguie führte und sie gaben nach gegenüber dem DFB, der einen Trainer ohne gültige Lizenz nicht länger dulden wollte. Jetzt ist das Projekt des doppelten Babbel gescheitert.
Der Novize und seine Helfer machten zuletzt schlicht zu viele Fehler, als dass der Verein die Doppelbelastung - hier die Arbeit mit der Mannschaft, dort die Trainerausbildung in Köln - noch länger hinnehmen könnte.
Man braucht weder den Trainerschein noch hellseherische Gaben, um die Auflösungserscheinungen zu erkennen, die sich gegen Bremen ins Spiel der Roten schlichen. Einfache Bälle, die beim Gegner landeten, haarsträubende Missverständnisse sogar bei Eckbällen und Freistößen, reihenweise Spieler, die Kopf und Schultern hängen lassen, und ein Auftritt, der nicht die Spur einer Handschrift von Babbel erkennen ließ.
Es scheint, als habe den Teamchef Frische, Instinkt und Geradlinigkeit verlassen, die ihn vergangene Saison noch so wohltuend und erfolgreich abhoben von den in Norm gepressten Kollegen der Liga.
Als hätten sie ihm in Köln der Gehirnwäsche unterzogen, flüchtet er sich neuerdings in vorgestanzte Formulierungen, reagiert mit der branchenüblichen Gereiztheit auf Fragen und führt die Mannschaft nicht mehr nach den klaren Kriterien und mit der Kompromisslosigkeit, die seine Spieler nach der Veh-Ära so sehr an ihm schätzten.
Hat er nun Vertrauen in Cacau oder nicht? Glaubt er an die Klasse von Pawel Progrebjnak oder nicht? Zählt in erster Linie die Leistung (im Fall Thomas Hitzlsperger) oder sind Hierarchie (Kapitänsbinde) und frühere Klasseleistungen (Roberto Hilbert) im Zweifelsfall schwerer zu gewichten?
Warum kann sich Jens Lehmann ungestraft so destruktiv aufführen wie ein pubertierender Halbstarker? Warum wird das Talent Sebastian Rudy erst in den Himmel gelobt und dann zu den Amateuren abgeschoben? Warum kauft der VfB für acht Millionen Euro Zdravko Kuzmanovic ("ich bin kein Mitläufer, ich will spielen"), wenn er ihn auf der Bank versauern lässt?
Und bleibt der agile Elson ewig der Notnagel, der immer nur dann spielt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Und nicht zuletzt: Warum lässt Babbel unbeirrt statt der Raute die flache Vier im Mittelfeld spielen, wofür er zwei starke Flügelspieler braucht, die er zurzeit aber nicht hat?
All diese Probleme wurde im Grunde ohne Not geboren und verlangen nun nach überzeugenden Antworten, die der Teamchef in dieser Saison bisher nicht liefern konnte. Das spüren die Fans, die Kritiker und zu allererst die Spieler selbst.
Horst Heldt wollte nach der Niederlage gegen Bremen "in Ruhe nachdenken, was zu tun ist". Der Manager wird sich sputen müssen, um dem Topf wieder einen Deckel zu verpassen. Babbels Bonus ist aufgezehrt, und auch an der Arbeit des Managers mehren sich die Zweifel.
Der Chef muss wieder auf den Platz. Und so muss es bleiben. Denn nur dort ist es im Fußball wirklich wichtig.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Denn es war eine dieser Niederlagen, die mehr hinterließ als ein 0:2 auf der Videotafel und den Ärger über drei vergebene Punkte. Die 40.000 Enttäuschten trotteten mit dem beschwerlichen Eindruck aus der Mercedes-Benz-Arena, dass der VfB Stuttgart wieder eingeholt wird von seiner alten Krankheit, wonach auf kurze Phasen des Hochs das Tief so unweigerlich folgt wie der Regen auf die Sonne.
Und wer die Helden bei ihrer Arbeit sah, der dachte an furchtbar schlechte Kopien von Cacau, Khedira, Delpierre, Hilbert oder Hitzlsperger. Was muss passieren, dass eine Mannschaft, die noch im Mai dieses Jahres um den Titel mitspielen konnte, auftritt wie ein Haufen mutloser Delinquenten beim Gang aufs Schafott?
Die Antwort hat viele Facetten. Eine davon ist, dass der VfB Stuttgart den alten Fehler machte, den Erfolg als das eigentliche Ziel seiner Arbeit nicht über alles zu stellen. Sie nahmen Rücksicht auf die Gefühlslage der Fans, die Markus Babbel verehrten. Sie waren dem Teamchef dankbar für eine Aufholjagd, die dem VfB in die Champions Leaguie führte und sie gaben nach gegenüber dem DFB, der einen Trainer ohne gültige Lizenz nicht länger dulden wollte. Jetzt ist das Projekt des doppelten Babbel gescheitert.
Der Novize und seine Helfer machten zuletzt schlicht zu viele Fehler, als dass der Verein die Doppelbelastung - hier die Arbeit mit der Mannschaft, dort die Trainerausbildung in Köln - noch länger hinnehmen könnte.
Man braucht weder den Trainerschein noch hellseherische Gaben, um die Auflösungserscheinungen zu erkennen, die sich gegen Bremen ins Spiel der Roten schlichen. Einfache Bälle, die beim Gegner landeten, haarsträubende Missverständnisse sogar bei Eckbällen und Freistößen, reihenweise Spieler, die Kopf und Schultern hängen lassen, und ein Auftritt, der nicht die Spur einer Handschrift von Babbel erkennen ließ.
Es scheint, als habe den Teamchef Frische, Instinkt und Geradlinigkeit verlassen, die ihn vergangene Saison noch so wohltuend und erfolgreich abhoben von den in Norm gepressten Kollegen der Liga.
Als hätten sie ihm in Köln der Gehirnwäsche unterzogen, flüchtet er sich neuerdings in vorgestanzte Formulierungen, reagiert mit der branchenüblichen Gereiztheit auf Fragen und führt die Mannschaft nicht mehr nach den klaren Kriterien und mit der Kompromisslosigkeit, die seine Spieler nach der Veh-Ära so sehr an ihm schätzten.
Hat er nun Vertrauen in Cacau oder nicht? Glaubt er an die Klasse von Pawel Progrebjnak oder nicht? Zählt in erster Linie die Leistung (im Fall Thomas Hitzlsperger) oder sind Hierarchie (Kapitänsbinde) und frühere Klasseleistungen (Roberto Hilbert) im Zweifelsfall schwerer zu gewichten?
Warum kann sich Jens Lehmann ungestraft so destruktiv aufführen wie ein pubertierender Halbstarker? Warum wird das Talent Sebastian Rudy erst in den Himmel gelobt und dann zu den Amateuren abgeschoben? Warum kauft der VfB für acht Millionen Euro Zdravko Kuzmanovic ("ich bin kein Mitläufer, ich will spielen"), wenn er ihn auf der Bank versauern lässt?
Und bleibt der agile Elson ewig der Notnagel, der immer nur dann spielt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Und nicht zuletzt: Warum lässt Babbel unbeirrt statt der Raute die flache Vier im Mittelfeld spielen, wofür er zwei starke Flügelspieler braucht, die er zurzeit aber nicht hat?
All diese Probleme wurde im Grunde ohne Not geboren und verlangen nun nach überzeugenden Antworten, die der Teamchef in dieser Saison bisher nicht liefern konnte. Das spüren die Fans, die Kritiker und zu allererst die Spieler selbst.
Horst Heldt wollte nach der Niederlage gegen Bremen "in Ruhe nachdenken, was zu tun ist". Der Manager wird sich sputen müssen, um dem Topf wieder einen Deckel zu verpassen. Babbels Bonus ist aufgezehrt, und auch an der Arbeit des Managers mehren sich die Zweifel.
Der Chef muss wieder auf den Platz. Und so muss es bleiben. Denn nur dort ist es im Fußball wirklich wichtig.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Heldt macht sich für Babbel stark
Der Manager des VfB Stuttgart wehrt sich angesichts der sportlichen Talfahrt gegen die Kritik an Markus Babbel und der Doppelbelastung durch seine Trainerausbildung in Köln. "Das Projekt Babbel ist nicht gescheitert", sagte Horst Heldt am Dienstag und stärkte seinem Teamchef demonstrativ den Rücken.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Babbel zuletzt regelmäßig auf dem beim VfB auf dem Trainingsplatz gestanden habe. Heldt will zwar mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) darüber verhandeln, Babbel bis zur Winterpause möglichst oft in Stuttgart zu haben, an der Ausbildung in Köln führe aber kein Weg vorbei. "Ich habe auch überhaupt keine Lust den Spielern Alibis für schlechte Leistungen zu liefern", sagte Heldt. Stattdessen übte er deutliche Kritik an den VfB-Profis. "Es ist doch verdammt nochmal die Pflicht der Spieler, dass sie ihren Job gut machen. Und dabei darf es keine Rolle spielen, welches Mitglied des Trainerstabes das Training leitet." Es habe sich nach den Erfolgen der vergangenen Saison eine gewisse Bequemlichkeit eingeschlichen, einzelne Spieler seien zu egoistisch geworden.
Zwei Tage nach der 0:2-Niederlage gegen Werder Bremen versprach der VfB-Manager alles dafür zu tun, dass im nächsten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 "eine Mannschaft auf dem Platz steht, die geschlossen und für jeden sichtbar um den Sieg kämpft".
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Babbel zuletzt regelmäßig auf dem beim VfB auf dem Trainingsplatz gestanden habe. Heldt will zwar mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) darüber verhandeln, Babbel bis zur Winterpause möglichst oft in Stuttgart zu haben, an der Ausbildung in Köln führe aber kein Weg vorbei. "Ich habe auch überhaupt keine Lust den Spielern Alibis für schlechte Leistungen zu liefern", sagte Heldt. Stattdessen übte er deutliche Kritik an den VfB-Profis. "Es ist doch verdammt nochmal die Pflicht der Spieler, dass sie ihren Job gut machen. Und dabei darf es keine Rolle spielen, welches Mitglied des Trainerstabes das Training leitet." Es habe sich nach den Erfolgen der vergangenen Saison eine gewisse Bequemlichkeit eingeschlichen, einzelne Spieler seien zu egoistisch geworden.
Zwei Tage nach der 0:2-Niederlage gegen Werder Bremen versprach der VfB-Manager alles dafür zu tun, dass im nächsten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 "eine Mannschaft auf dem Platz steht, die geschlossen und für jeden sichtbar um den Sieg kämpft".
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Dienstag, 6. Oktober 2009
Heftiger Widerstand der Mannschaft: Wackelkandidat Babbel
Am Tag danach waren die Türen beim VfB Stuttgart lange geschlossen. Man tagte in großer Runde mit Präsident Erwin Staudt und den Vorständen Ulrich Ruf und Horst Heldt sowie „Teamchef“ Markus Babbel, um aufzuarbeiten, was sich am Nachmittag und Abend zuvor ereignet hatte.
Manager Heldt hatte nach dem 0:2 gegen Werder Bremen vor allem die Mannschaft attackiert, aber auch eine Diskussion angeheizt, die man in Stuttgart unbedingt vermeiden wollte. Die um „Teamchef“ Babbel. Der einst gefeierte „Quereinsteiger“ ist nach der vierten Saison-Niederlage in der Bundesliga zum Wackelkandidaten geworden.
Die Trainerdiskussion in Stuttgart bekam auch neue Nahrung, weil ein sichtlich frustrierter Heldt auch ein Thema anschnitt, das man zumindest offiziell bisher nicht als Problem sehen wollte. Eine Stunde nach der schwachen Leistung gegen Bremen, die den VfB in den Augen von Nachrichtenagenturen zum „Abstiegskandidaten“ herabsteigen ließ, sagte Heldt: „Über zehn Spieler sind zehn Tage weg und der Trainer, das ist Gift.“
Der „Auszubildende“ Babbel ist seitdem öffentlich angezählt. Nach Heldts Äußerungen wird auf alle Fälle verstärkt über die häufigen Dreitagesreisen von Babbel zur Sporthochschule in Köln debattiert werden. Dort absolviert der 37-Jährige einen Lehrgang zum Fußballlehrer und fehlt in unregelmäßigen Abständen beim Training. Am Sonntag erreichten die Stuttgarter in Telefongesprächen eine vorläufige „Freigabe“ beim DFB, und Babbel darf zumindest diese Woche den Unterricht in Köln schwänzen. Dazu, wie Babbel und der VfB die Zeit nutzen werden und konkret auf die Krise reagieren, schweigt man in Stuttgart vorerst.
Wilde Spekulationen
Trotz des Verhandlungserfolges konzentriert sich alles auf die zentrale Frage: Findet der 37 Jahre alte ehemalige Nationalverteidiger einen Ausweg aus der Krise? Lange, das scheint sicher, hat er dazu nicht mehr Zeit. Die Heimpartie gegen Schalke 04 und den ehemaligen Trainer Felix Magath in zwei Wochen könnte für ihn bereits zu einem ernsten Test werden. In der angespannten Stimmungslage am Neckar tauchen erste wilde Spekulationen zu möglichen Nachfolgern auf. Neben Bernd Schuster, der Real Madrid betreute, kursiert auch der Name von Jürgen Klinsmann.
Der Schwabe, so glauben manche, könnte seinen angekratzten Ruf in der Bundesliga aufpolieren wollen. Beide laufen unter „extrem teure Lösung“. All diese kuriosen Szenarien entstehen unter dem Eindruck desolater Vorstellungen wie der gegen Bremen, die verstärkt dem „Trainerlehrling“ Babbel angelastet werden, weil sie wenig Hinweise darauf liefern, es könnte bald die Wende gelingen.
Verunsicherung im Kader
Der Stuttgarter Teamchef rotiert munter weiter, obwohl er die Rotation längst für beendet erklärte. Aus der Mannschaft hatte es heftige Widerstände gegeben. Auf dem Rasen findet seine Elf bisher keine Linie, und im Kader entwickelt sich keine Hierarchie. Der Weg des Nachfolgers von Armin Veh – der damalige Assistent übernahm den Klub im November 2008 und führte ihn nach einer beeindruckenden Serie bis in die Champions League – findet deshalb derzeit immer weniger Befürworter. Babbel selbst spricht von „Angst“, die seine Spieler ergriffen habe, und die VfB-Profis reagieren zunehmend mit Verunsicherung. Gegen Bremen saß Acht-Millionen-Zugang Zdravko Kuzmanovic auf der Bank, der russische Stürmer Pawel Pogrebnjak zunächst ebenfalls, zudem wirkt der zunehmend frustriert. Alexander Hleb ist weiterhin verletzt und weit davon entfernt, integriert zu sein.
Man müsse sich aus dem Kreislauf der Verunsicherung herausarbeiten, meinte Babbel. Vor dem Spiel gegen Schalke wird ihm das nur schwer gelingen können. Bis kommenden Donnerstag läuft der Trainingsbetrieb wegen der Länderspiele nur eingeschränkt. Mindestens die Hälfte des Kaders fehlt wegen Abstellungen zu den jeweiligen Nationalmannschaften. Serdar Tasci freilich sagte am gestrigen Montag bei Bundestrainer Joachim Löw wegen Kniebeschwerden ab.
„In der Mannschaft steckt immer noch viel Angst“
In Stuttgart ist das Länderspiel in Moskau gegen Russland ohnehin in den Hintergrund gerückt, man hat genug eigene Probleme. Bundestrainer Joachim Löw, der gegen Bremen auf der Tribüne saß, allerdings bekam angesichts der gellenden Pfiffe einen Eindruck, wie sehr die Stimmung in Stuttgart in Schieflage geraten ist. Als sich die Spieler in ihrer Fankurve für die Unterstützung bedanken wollten, schlug ihnen Ablehnung in Form von Pfiffen und Buhrufen entgegen.
„In der Mannschaft steckt immer noch viel Angst, das ist mir unerklärlich“, sagte Babbel. Er werde genau hinschauen, „wer mitzieht und wer nicht“. Und Heldt meinte: „Das alles steckt tief und macht nachdenklich. In solch einer Situation machst du auf dem Rasen meist das Falsche.“
Quelle: http://www.faz.net
Manager Heldt hatte nach dem 0:2 gegen Werder Bremen vor allem die Mannschaft attackiert, aber auch eine Diskussion angeheizt, die man in Stuttgart unbedingt vermeiden wollte. Die um „Teamchef“ Babbel. Der einst gefeierte „Quereinsteiger“ ist nach der vierten Saison-Niederlage in der Bundesliga zum Wackelkandidaten geworden.
Die Trainerdiskussion in Stuttgart bekam auch neue Nahrung, weil ein sichtlich frustrierter Heldt auch ein Thema anschnitt, das man zumindest offiziell bisher nicht als Problem sehen wollte. Eine Stunde nach der schwachen Leistung gegen Bremen, die den VfB in den Augen von Nachrichtenagenturen zum „Abstiegskandidaten“ herabsteigen ließ, sagte Heldt: „Über zehn Spieler sind zehn Tage weg und der Trainer, das ist Gift.“
Der „Auszubildende“ Babbel ist seitdem öffentlich angezählt. Nach Heldts Äußerungen wird auf alle Fälle verstärkt über die häufigen Dreitagesreisen von Babbel zur Sporthochschule in Köln debattiert werden. Dort absolviert der 37-Jährige einen Lehrgang zum Fußballlehrer und fehlt in unregelmäßigen Abständen beim Training. Am Sonntag erreichten die Stuttgarter in Telefongesprächen eine vorläufige „Freigabe“ beim DFB, und Babbel darf zumindest diese Woche den Unterricht in Köln schwänzen. Dazu, wie Babbel und der VfB die Zeit nutzen werden und konkret auf die Krise reagieren, schweigt man in Stuttgart vorerst.
Wilde Spekulationen
Trotz des Verhandlungserfolges konzentriert sich alles auf die zentrale Frage: Findet der 37 Jahre alte ehemalige Nationalverteidiger einen Ausweg aus der Krise? Lange, das scheint sicher, hat er dazu nicht mehr Zeit. Die Heimpartie gegen Schalke 04 und den ehemaligen Trainer Felix Magath in zwei Wochen könnte für ihn bereits zu einem ernsten Test werden. In der angespannten Stimmungslage am Neckar tauchen erste wilde Spekulationen zu möglichen Nachfolgern auf. Neben Bernd Schuster, der Real Madrid betreute, kursiert auch der Name von Jürgen Klinsmann.
Der Schwabe, so glauben manche, könnte seinen angekratzten Ruf in der Bundesliga aufpolieren wollen. Beide laufen unter „extrem teure Lösung“. All diese kuriosen Szenarien entstehen unter dem Eindruck desolater Vorstellungen wie der gegen Bremen, die verstärkt dem „Trainerlehrling“ Babbel angelastet werden, weil sie wenig Hinweise darauf liefern, es könnte bald die Wende gelingen.
Verunsicherung im Kader
Der Stuttgarter Teamchef rotiert munter weiter, obwohl er die Rotation längst für beendet erklärte. Aus der Mannschaft hatte es heftige Widerstände gegeben. Auf dem Rasen findet seine Elf bisher keine Linie, und im Kader entwickelt sich keine Hierarchie. Der Weg des Nachfolgers von Armin Veh – der damalige Assistent übernahm den Klub im November 2008 und führte ihn nach einer beeindruckenden Serie bis in die Champions League – findet deshalb derzeit immer weniger Befürworter. Babbel selbst spricht von „Angst“, die seine Spieler ergriffen habe, und die VfB-Profis reagieren zunehmend mit Verunsicherung. Gegen Bremen saß Acht-Millionen-Zugang Zdravko Kuzmanovic auf der Bank, der russische Stürmer Pawel Pogrebnjak zunächst ebenfalls, zudem wirkt der zunehmend frustriert. Alexander Hleb ist weiterhin verletzt und weit davon entfernt, integriert zu sein.
Man müsse sich aus dem Kreislauf der Verunsicherung herausarbeiten, meinte Babbel. Vor dem Spiel gegen Schalke wird ihm das nur schwer gelingen können. Bis kommenden Donnerstag läuft der Trainingsbetrieb wegen der Länderspiele nur eingeschränkt. Mindestens die Hälfte des Kaders fehlt wegen Abstellungen zu den jeweiligen Nationalmannschaften. Serdar Tasci freilich sagte am gestrigen Montag bei Bundestrainer Joachim Löw wegen Kniebeschwerden ab.
„In der Mannschaft steckt immer noch viel Angst“
In Stuttgart ist das Länderspiel in Moskau gegen Russland ohnehin in den Hintergrund gerückt, man hat genug eigene Probleme. Bundestrainer Joachim Löw, der gegen Bremen auf der Tribüne saß, allerdings bekam angesichts der gellenden Pfiffe einen Eindruck, wie sehr die Stimmung in Stuttgart in Schieflage geraten ist. Als sich die Spieler in ihrer Fankurve für die Unterstützung bedanken wollten, schlug ihnen Ablehnung in Form von Pfiffen und Buhrufen entgegen.
„In der Mannschaft steckt immer noch viel Angst, das ist mir unerklärlich“, sagte Babbel. Er werde genau hinschauen, „wer mitzieht und wer nicht“. Und Heldt meinte: „Das alles steckt tief und macht nachdenklich. In solch einer Situation machst du auf dem Rasen meist das Falsche.“
Quelle: http://www.faz.net
Montag, 5. Oktober 2009
Job in Gefahr, lässt Babbel die Trainer-Schule sausen?
Stuttgart - Nach dem peinlichen Auftritt des VfB Stuttgart beim 0:2 gegen Werder Bremen diskutierte am Montag beim VfB Stuttgart jeder mit jedem. In einem Punkt waren sich die roten Häuptlinge einig: Das Projekt Markus Babbel hat keine Zukunft, die Doppelbelastung durch die gleichzeitige Trainerausbildung an der Sporthochschule in Köln ist Gift für den VfB Stuttgart, gefährlich für den Teamchef und ärgerlich für Horst Heldt.
Gleich nach dem Spiel gegen Werder Bremen telefonierte der VfB-Manager mit DFB-Ausbildungsleiter Frank Wormuth und bat um eine Auszeit für Babbel bis nach der Länderspielpause. Mit Erfolg. Am besten aber wäre es, der Teamchef könnte wenigstens bis zur Winterpause den Unterricht in der Sporthochschule sausen lassen. Denn die Aufbauarbeit der vergangenen Saison ist in akuter Gefahr. Und die kommenden Wochen mit Duellen gegen Schalke 04 und den FC Sevilla erfordern den ganzen Mann, die Mannschaft braucht wieder eine starke innere Führung.
Das Team präsentierte sich gegen Werder Bremen ohne Zweifel in einem beklagenswerten Zustand. Der Grund: Viele kleine Schwierigkeiten bauten sich im Lauf dieser Saison ohne echte Not auf zu einem Problemberg. Jetzt muss sie Babbel Schicht für Schicht abtragen, ansonsten ist sein Job in Gefahr.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Gleich nach dem Spiel gegen Werder Bremen telefonierte der VfB-Manager mit DFB-Ausbildungsleiter Frank Wormuth und bat um eine Auszeit für Babbel bis nach der Länderspielpause. Mit Erfolg. Am besten aber wäre es, der Teamchef könnte wenigstens bis zur Winterpause den Unterricht in der Sporthochschule sausen lassen. Denn die Aufbauarbeit der vergangenen Saison ist in akuter Gefahr. Und die kommenden Wochen mit Duellen gegen Schalke 04 und den FC Sevilla erfordern den ganzen Mann, die Mannschaft braucht wieder eine starke innere Führung.
Das Team präsentierte sich gegen Werder Bremen ohne Zweifel in einem beklagenswerten Zustand. Der Grund: Viele kleine Schwierigkeiten bauten sich im Lauf dieser Saison ohne echte Not auf zu einem Problemberg. Jetzt muss sie Babbel Schicht für Schicht abtragen, ansonsten ist sein Job in Gefahr.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
Niederlage zum Stuttgarter Jubiläum
Stuttgart - Ausgerechnet "Lieblingsgegner" Werder Bremen hat dem VfB Stuttgart sein Jubiläum verdorben. Die schwachen Schwaben verloren ihr 1500. Spiel in der Fußball-Bundesliga verdient mit 0:2 (0:1). Claudio Pizarro brachte Bremen am Sonntag bereits in der 3. Minute mit seinem fünften Saisontor auf die Siegerstraße, Aaron Hunt (51.) machte schon früh alles klar.
Durch das zwölfte Pflichtspiel in Serie ohne Niederlade schaffte die auswärts weiter ungeschlagene Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf vor 42 000 Zuschauern in der ausverkauften Baustelle Mercedes-Benz Arena den Sprung auf Platz vier, der VfB hängt im unteren Tabellendrittel fest und läuft weiter seinen eigenen Ansprüchen hinterher.
Gegen Werder hatte der VfB die vergangenen drei Bundesliga- Heimspiele beim 4:1, 6:3 und 4:1 glanzvoll gewonnen, doch nach dem frühen Rückstand brachte die Mannschaft von Teamchef Markus Babbel fast nichts mehr zustande und offenbarte eklatante Schwächen. Bremen, das nach dem 3:1 in der Europa League gegen Athletic Bilbao zwei Tage weniger Vorbereitung als Stuttgart hatte, wirkte deutlich frischer und gewann hochverdient.
Mit einer erneut stark veränderten Aufstellung ging der VfB in die Partie. Nationalverteidiger Serdar Tasci fehlte mit Knieproblemen, für Timo Gebhart spielte zum ersten Mal von Beginn an der Österreicher Clemens Walch. In den Sturm rotierte Babbel neben Cacau Julian Schieber, der beim 3:0 in Frankfurt zwei Treffer erzielt hatte. Bremen, das auf ein verletztes Quintett verzichten musste, spielte mit der gleichen Anfangs-Elf wie gegen Bilbao.
Nach einer Schweigeminute für den gestorbenen ehemaligen VfB- Manager Rolf Rüssmann setzte sich das neu formierte VfB-Sturmduo gleich gut in Szene: Keine Minute war gespielt, als Cacau nach Schieber-Zuspiel Wiese prüfte. Doch die kalte Dusche folgte prompt: Marko Marin flankte an den langen Pfosten, Pizarro verwertete per Kopf aus kurzer Distanz. Bei den Gastgebern war die Verunsicherung der vergangenen Wochen sofort wieder da, Bremen konnte mit besonnenem Spiel die Lücken in der VfB-Defensive nutzen. Per Mertesacker mit einem Kopfball (11.), Özil allein vor Lehmann (21.) und Torsten Frings (23.) hatten gute Chancen, die Führung auszubauen. Auf der Gegenseite hatte der VfB durch Schieber die Möglichkeit zum Ausgleich (34.), agierte aber wieder einmal zu umständlich.
Mit der Hereinnahme von Christian Träsch für den überforderten Rechtsverteidiger Stefano Celozzi noch vor der Pause wollte Babbel seiner Defensive etwas mehr Sicherheit verleihen. "Jeder Fehlpass trägt zur Verunsicherung bei", urteilte VfB-Manager Horst Heldt bereits in der Halbzeit am "Sky"-Mikrofon. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß Özils von der Seitenlinie düpierte Hunt die VfB-Abwehr und schoss problemlos zum 2:0 ein. VfB-Schlussmann Lehmann verhinderte mit Paraden gegen Marin und Pizarro (56./57.) eine höhere Niederlage.
Auch die Einwechslung vom Brasilianer Elson und Millionen-Einkauf Pawel Pogrebnjak nach einer Stunde verlieh dem VfB-Spiel kaum Impulse. Sami Khedira (76.) vergab die erste Mini-Chance der Gastgeber in der zweiten Halbzeit, Cacau (82.) scheiterte ebenfalls. Bremen schaltete einen Gang zurück und ließ bei den Kontern die letzten Konsequenz vermissen. Doch auch das reichte gegen schwache Schwaben.
Quelle_ stuttgarter-nachrichten.de
Durch das zwölfte Pflichtspiel in Serie ohne Niederlade schaffte die auswärts weiter ungeschlagene Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf vor 42 000 Zuschauern in der ausverkauften Baustelle Mercedes-Benz Arena den Sprung auf Platz vier, der VfB hängt im unteren Tabellendrittel fest und läuft weiter seinen eigenen Ansprüchen hinterher.
Gegen Werder hatte der VfB die vergangenen drei Bundesliga- Heimspiele beim 4:1, 6:3 und 4:1 glanzvoll gewonnen, doch nach dem frühen Rückstand brachte die Mannschaft von Teamchef Markus Babbel fast nichts mehr zustande und offenbarte eklatante Schwächen. Bremen, das nach dem 3:1 in der Europa League gegen Athletic Bilbao zwei Tage weniger Vorbereitung als Stuttgart hatte, wirkte deutlich frischer und gewann hochverdient.
Mit einer erneut stark veränderten Aufstellung ging der VfB in die Partie. Nationalverteidiger Serdar Tasci fehlte mit Knieproblemen, für Timo Gebhart spielte zum ersten Mal von Beginn an der Österreicher Clemens Walch. In den Sturm rotierte Babbel neben Cacau Julian Schieber, der beim 3:0 in Frankfurt zwei Treffer erzielt hatte. Bremen, das auf ein verletztes Quintett verzichten musste, spielte mit der gleichen Anfangs-Elf wie gegen Bilbao.
Nach einer Schweigeminute für den gestorbenen ehemaligen VfB- Manager Rolf Rüssmann setzte sich das neu formierte VfB-Sturmduo gleich gut in Szene: Keine Minute war gespielt, als Cacau nach Schieber-Zuspiel Wiese prüfte. Doch die kalte Dusche folgte prompt: Marko Marin flankte an den langen Pfosten, Pizarro verwertete per Kopf aus kurzer Distanz. Bei den Gastgebern war die Verunsicherung der vergangenen Wochen sofort wieder da, Bremen konnte mit besonnenem Spiel die Lücken in der VfB-Defensive nutzen. Per Mertesacker mit einem Kopfball (11.), Özil allein vor Lehmann (21.) und Torsten Frings (23.) hatten gute Chancen, die Führung auszubauen. Auf der Gegenseite hatte der VfB durch Schieber die Möglichkeit zum Ausgleich (34.), agierte aber wieder einmal zu umständlich.
Mit der Hereinnahme von Christian Träsch für den überforderten Rechtsverteidiger Stefano Celozzi noch vor der Pause wollte Babbel seiner Defensive etwas mehr Sicherheit verleihen. "Jeder Fehlpass trägt zur Verunsicherung bei", urteilte VfB-Manager Horst Heldt bereits in der Halbzeit am "Sky"-Mikrofon. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß Özils von der Seitenlinie düpierte Hunt die VfB-Abwehr und schoss problemlos zum 2:0 ein. VfB-Schlussmann Lehmann verhinderte mit Paraden gegen Marin und Pizarro (56./57.) eine höhere Niederlage.
Auch die Einwechslung vom Brasilianer Elson und Millionen-Einkauf Pawel Pogrebnjak nach einer Stunde verlieh dem VfB-Spiel kaum Impulse. Sami Khedira (76.) vergab die erste Mini-Chance der Gastgeber in der zweiten Halbzeit, Cacau (82.) scheiterte ebenfalls. Bremen schaltete einen Gang zurück und ließ bei den Kontern die letzten Konsequenz vermissen. Doch auch das reichte gegen schwache Schwaben.
Quelle_ stuttgarter-nachrichten.de
Freitag, 2. Oktober 2009
Babbels Kampf gegen die Ängste
Stuttgart - Teamchef Markus Babbel wähnt den VfB Stuttgart "auf einem guten Weg". Im Heimspiel gegen Werder Bremen müssen die Roten den Nachweis liefern. "Ich verlange jetzt den nächsten Schritt", sagt Babbel.
4:1, 6:3, 4:1 – wenn Werder Bremen in den vergangenen Jahren in der Mercedes-Benz-Arena aufkreuzte, waren viele Tore garantiert. Tore – und VfB-Siege. Dumm nur, dass sich daraus nicht automatisch eine Verlängerung dieser Serie ableitet. So wankelmütig, wie sich die Mannschaft in diesen Tagen präsentiert, kann das nur bedeuten: Die Roten müssen zusehen, dass am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) Aufwand und Effizienz in einem vernünftigen Verhältnis stehen – genauso wie spielerische Klasse und kämpferisches Vermögen.
„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es jetzt nur in kleinen Schritten vorangehen kann. Gegen Bremen erwarte ich den nächsten Schritt, also ein hohes Engagement über 90 Minuten“, sagt Teamchef Markus Babbel, "dann haben wir gegen einen großen Gegner die große Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen. Dann kommt auch irgendwann die Leichtigkeit zurück."
Dann ist auch eine 1:0-Führung kein Problem mehr. Zurzeit erschrickt der VfB selbst am meisten, wenn er das erste Tor erzielt. "Die Angst, etwas zu verlieren, überwiegt derzeit", sagt Babbel. Dagegen arbeitet er an. Ob es die Mannschaft angenommen hat? Das Spiel gegen Bremen soll es zeigen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten.de
4:1, 6:3, 4:1 – wenn Werder Bremen in den vergangenen Jahren in der Mercedes-Benz-Arena aufkreuzte, waren viele Tore garantiert. Tore – und VfB-Siege. Dumm nur, dass sich daraus nicht automatisch eine Verlängerung dieser Serie ableitet. So wankelmütig, wie sich die Mannschaft in diesen Tagen präsentiert, kann das nur bedeuten: Die Roten müssen zusehen, dass am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) Aufwand und Effizienz in einem vernünftigen Verhältnis stehen – genauso wie spielerische Klasse und kämpferisches Vermögen.
„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es jetzt nur in kleinen Schritten vorangehen kann. Gegen Bremen erwarte ich den nächsten Schritt, also ein hohes Engagement über 90 Minuten“, sagt Teamchef Markus Babbel, "dann haben wir gegen einen großen Gegner die große Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen. Dann kommt auch irgendwann die Leichtigkeit zurück."
Dann ist auch eine 1:0-Führung kein Problem mehr. Zurzeit erschrickt der VfB selbst am meisten, wenn er das erste Tor erzielt. "Die Angst, etwas zu verlieren, überwiegt derzeit", sagt Babbel. Dagegen arbeitet er an. Ob es die Mannschaft angenommen hat? Das Spiel gegen Bremen soll es zeigen.
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